dass es auch Stellungnahmen aus Ihrer Fraktion, z. B. von Frau Kollegin Krueger, gab, die Ähnliches sagen.
Frau Kollegin Rastätter, stellen Sie bitte Fragen. Sonst machen wir schon jetzt das, was wir ab dem nächsten Jahr vielleicht machen können: eine Zwischenintervention. Das ist ja sehr schön, aber ich kann das heute noch nicht zulassen.
So wie Sie gebetsmühlenartig die Hauptschule schlechtreden – auch hier vom Rednerpult aus –, so weisen wir gebetsmühlenartig darauf hin, dass nach der vierten Klasse die Bildungsbiografie eines Kindes noch nicht geschrieben ist,
dass es diesen Druck in der vierten Klasse, den übertriebenen Druck, wie Sie ihn hier beschreiben, nicht geben muss, sondern dass man nach dem Besuch der Hauptschule den Weg zum mittleren Bildungsabschluss und weiter zur Fachhochschulreife oder Hochschulreife gehen kann und somit in Baden-Württemberg alle Chancen noch vor sich hat.
Ich möchte Sie fragen: Können Sie mir erklären, Herr Schebesta, warum Eltern von Kindern, die in der vierten Klasse sind, ab dem Zeitpunkt, ab dem sie die Grundschulempfehlungen der Lehrerinnen und Lehrer bekommen haben, auf die Nachfrage: „Wohin geht denn dein Kind im nächsten Schuljahr?“ sagen: „Mein Kind darf aufs
Wissen Sie, genauso wie es Eltern gibt, die so formulieren, wie Sie es eben wiedergegeben haben, gibt es auch Eltern, die sich kein Bild davon machen, welche Förderung an einer Hauptschule für ihr Kind möglich ist.
Es gibt Eltern, die sich gegen die Hauptschulempfehlung wehren, die aber, wenn ihr Kind dann auf der Hauptschule ist, sagen: „Wenn ich vorher gewusst hätte, welche Möglichkeiten mein Kind hier erhält, hätte ich mich nicht so dagegen gewehrt.“ Wir versuchen, das rüberzubringen. Aber Sie tragen mit dazu bei, dass sich diese Situation nicht verändert.
Abschließend noch ein Punkt, Herr Dr. Mentrup: Wenn am Dienstag das Landeskabinett ein Programm zur Stärkung der Hauptschule verabschiedet hat und zwei Tage später hier eine wichtige Landtagsdebatte mit zehn Minuten gestaffelter Redezeit stattfindet, Sie es jedoch nicht für nötig halten, auch nur ein Wort zu diesem Programm zu sagen, dann kann das ja wohl nur heißen, dass Sie es für gut befinden.
Das ist bei mir nicht angekommen, ich kann hier keine Geschichtsklitterung betreiben. Aber 48 Sekunden mit einem kleinen Zuschlag, Herr Kollege Kleinmann, das geht.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ganz kurz noch etwas zum Ganztagsschulprogramm des Landes, das ja ganz gut läuft. In der ers ten Antragsrunde konnten 211 Anträge auf Einrichtung einer Ganztagsschule genehmigt werden, darunter 96 Anträge auf Einrichtung einer Ganztagsschule nach dem sogenannten klassischen baden-württembergischen Modell – das sind Schulen mit besonderer pädagogischer und sozialer Aufgabenstellung –, davon 48 Grundschulen, 44 Hauptschulen sowie vier Förderschulen, die also ebenfalls in das Programm einbezogen wurden. Ich finde, das ist eine tolle Leistung.
Bei den genehmigten Anträgen für Ganztagsschulen in offener Angebotsform sind alle Schularten einschließlich Förderschu
len beteiligt. Wie Sie wissen, erhalten auch die neuen Ganztagsschulen in offener Angebotsform je Ganztagsklasse zusätzliche – darauf lege ich und legt meine Fraktion besonderen Wert – Lehrerstunden, wenngleich nicht in dem Umfang, wie es wünschenswert wäre.
Zu Beginn des Schuljahrs 2007/08 – das ist das Nächste, Herr Zeller – wird es nach jetzigem Stand der Dinge insgesamt 827 Ganztagsschulen in Baden-Württemberg geben. Die Zahlen belegen, dass wir auf einem guten Weg sind
zu dem Ziel, das da heißt: Jeder, der dies wünscht, soll die Möglichkeit haben, eine Ganztagsschule in erreichbarer Nähe zu besuchen.
Im Übrigen werden wir uns – aber das wurde bereits erörtert – für den Ausbau von Ganztagsschulen einsetzen, die gezielt der Stärkung der Hauptschule und der Förderung ihrer Attraktivität dienen.
Herr Mentrup, da stimme ich Ihnen zu: Die Ganztagsschule ist ein Weg, um schulische Förder- und Integrationskonzepte zu verbessern.
Mir liegen keine weiteren Wortmeldungen vor. Wir kommen zur geschäftsordnungsmäßigen Erledigung der Anträge.
Der Antrag Drucksache 14/786 ist ein reiner Berichtsantrag. Ich gehe davon aus, dass er nach dieser Debatte erledigt ist. – Sie stimmen dem zu.
Der Antrag Drucksache 14/1017 enthält zwei Handlungsersuchen. Darüber müssen wir abstimmen. Wer für den Antrag mit den beiden Ersuchen ist, der möge bitte seine Hand erheben. – Wer ist dagegen? – Wer enthält sich? – Mit knapper Mehrheit abgelehnt.
(Allgemeine Heiterkeit – Abg. Heiderose Berroth FDP/DVP: Schauen Sie sich einmal die Lücken in der SPD-Fraktion an! – Gegenruf des Abg. Michael Theurer FDP/DVP: Die interessiert ihr eigenes The- ma nicht! Leere Ränge bei der SPD! – Abg. Heide- rose Berroth FDP/DVP: Und die Grünen sind auch sehr mager besetzt!)
Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport – Wirksame Strategien gegen „Mangelfächer“ an Schulen – Drucksache 14/980
Ich rufe darüber hinaus den Änderungsantrag der Fraktion GRÜNE, Drucksache 14/1449, zu dem Antrag Drucksache 14/980 und den Änderungsantrag der Fraktion der SPD, Drucksache 14/1445, zum Antrag Drucksache 14/1230 auf.
Das Präsidium hat folgende Redezeiten festgelegt: für die Begründung zu a und b je fünf Minuten, für die Aussprache fünf Minuten je Fraktion.