Ja, Frau Striezel, die Fragen sind ja im Wesentlichen von Ihnen gestellt worden, wir haben das mit unterstützt, da uns die Antworten natürlich auch interessieren, aber allein die Antworten darauf dekken nicht das gesamte Feld des Engagements von Jugendlichen im Lande Bremen ab. Aber es ist natürlich doch interessant, was im Freiwilligen Sozialen Jahr und was im Freiwilligen Ökologischen Jahr passiert. Dies möchte natürlich auch die SPD-Fraktion gern erfahren.
Gesellschaftliches Engagement von Schülerinnen und Schülern ist in unserem Bundesland nach meinem Eindruck überdurchschnittlich gut ausgeprägt. Dies belegt nicht zuletzt zum Beispiel die starke und häufig auch erfolgreiche Beteiligung von Schülern am Wettbewerb „Jugend forscht“. Das kann man ja immer wieder in jedem Jahr in den Medien verfolgen. Weiterhin finde ich erwähnenswert vor allem
das Engagement vieler Jugendlicher für ihre Mitschülerinnen zum Beispiel ausländischer Herkunft oder auch für behinderte Klassenkameraden.
Zum Beispiel auch die immer wieder rege Beteiligung an dem ausgeschriebenen Jugendpreis des Senats „Dem Hass keine Chance“ stimmt mich sehr hoffnungsfroh, was auch das zukünftige Engagement für Toleranz und Mitmenschlichkeit im Lande Bremen betrifft.
Meine Damen und Herren, ich komme jetzt aber zur Antwort des Senats auf unsere Große Anfrage. Das vorgelegte Datenmaterial zum Freiwilligen Sozialen Jahr ist nur unvollständig und lückenhaft. Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass die Träger ihre Anträge auf Zuschüsse beim Bundesministerium stellen und gegenüber der bremischen Landesjugendbehörde nicht berichtspflichtig sind.
Ich habe auch, weil eben die Datenlage sehr dünn war, selbst noch einmal recherchiert, um zu erfahren, welche Träger das alles machen und wie viele Plätze es in Bremen gibt, was da inhaltlich überhaupt veranstaltet wird. Dazu haben meine Recherchen ergeben, dass in Bremen zurzeit insgesamt 113 Plätze von Jugendlichen im Freiwilligen Sozialen Jahr besetzt sind, die meisten davon, zirka 60 Plätze, bietet das Diakonische Werk an.
Wichtig ist auch noch einmal zu wissen – aber vielleicht haben Sie auch nichts anderes erwartet –, dass 90 Prozent der Teilnehmerinnen am Freiwilligen Sozialen Jahr Mädchen sind. Ich finde es eigentlich schade, dass nicht mehr männliche Jugendliche die Chance wahrnehmen, Erfahrungen in der sozialen Arbeit, zum Beispiel in Kindergärten, Kirchengemeinden, Behinderten- und Obdachloseneinrichtungen zu sammeln. Das könnte ja auch für ihre Berufswahlentscheidung und ihr weiteres berufliches Leben wichtig sein.
Laut Auskunft des Diakonischen Werks sind zirka 40 Prozent der Teilnehmerinnen am Freiwilligen Sozialen Jahr Hauptschülerinnen. Dass dieser Anteil in der letzten Zeit gesteigert wurde, ist nach Auffassung der SPD-Fraktion positiv zu bewerten. Er hängt allerdings auch damit zusammen, dass das Interesse von Abiturienten wegen der Entspannung am Ausbildungsmarkt und an den Universitäten in letzter Zeit stark zurückgegangen ist. Es gibt also weniger junge Leute in Warteschleifen, und deswegen sinkt eben die Motivation, das Freiwillige Soziale Jahr als Wartezeit zu nutzen. Dies ist natürlich ambivalent, man kann es natürlich auch positiv sehen, endlich gibt es mehr Ausbildungsplätze und an den Universitäten keine so lange Wartezeit.
Außer dem Diakonischen Werk in Bremen sind weitere Träger des Freiwilligen Sozialen Jahres die Arbeiterwohlfahrt mit 14 Plätzen, die nur in Altenpflegeheimen angeboten werden. Diese werden auch mehr von Mädchen als von Jungen angenommen, aber es ist dort gemischt. Der Soziale Friedensdienst mit 20 Plätzen spielt noch eine wichtige Rolle, und interessant ist auch, dass der Verbund der Bremer Kindergruppen zirka zwölf Plätze in Bremen anbietet. Nach Auskunft des Verbundes ist die Nachfrage von Elterninitiativen sogar höher, in diesem Jahr liegt sie bei 15 bis 16 Plätzen, für die von Elterninitiativen Wünsche bestehen, Menschen aus dem Freiwilligen Sozialen Jahr dort zu beschäftigen.
Im Gegensatz zu den Wohlfahrtsverbänden ist es so, dass die Einsätze im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres nicht zu 50 Prozent vom Bundesministerium bezuschusst werden. Das ist bei den großen Wohlfahrtsverbänden, die anerkannt sind, automatisch der Fall. Bei einem kleinen Träger hier für Bremen aber, der zwar vom Land Bremen als Träger der Jugendarbeit anerkannt ist, aber eben nicht beim Bundesministerium angesiedelt ist, was Voraussetzung wäre, um eine Finanzierung von 50 Prozent zu erhalten, muss also sehr viel mit eigenen Mitteln und mit bremischer Unterstützung auf die Beine gebracht werden. Umso erfreulicher finde ich es, dass dort auch zum Beispiel zwei junge Männer ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei den Krabbelgruppen absolvieren. Ich finde, diese Idee ist ausbaufähig.
Beim Freiwilligen Ökologischen Jahr, das war ja der zweite Teil der Anfrage, ist die Datenlage etwas übersichtlicher, das hängt aber auch damit zusammen, dass es insgesamt überhaupt nur 20 Plätze für Bremen und Bremerhaven gibt. Es gibt 17 Einsatzstellen, und 20 Jugendliche nehmen diese Plätze dort wahr. Mit der Teilnahme am Freiwilligen Ökologischen Jahr haben junge Leute zwischen 16 und 26 Jahren die Möglichkeit, sich im Umwelt- und Naturschutz zu engagieren und ihren Teil für eine zukunftsfähige Entwicklung auch unseres Bundeslandes beizutragen.
Die Teilnehmerinnen am Freiwilligen Ökologischen Jahr, wieder überwiegend Mädchen, in diesem Falle auch Abiturientinnen, leisten ganz konkrete und praktische Arbeit für Natur und Menschen. Ich finde es gut, dass dort eine zentrale Koordination durch die econtur gGmbH vorgenommen wird, dadurch haben wir auch einen guten Überblick, was inhaltlich läuft. Dazu können junge Leute, die sich interessieren, im Internet unter www.foej-bremen.de alles Wichtige erfahren, etwa über die 17 verschiedenen Einsatzplätze – drei davon in Bremerhaven beim Alfred-Wegener-Institut, das ist auch sehr interessant –, und haben sogar Erfahrungsberichte von Jugendlichen im Internet, die daran teilgenommen
haben. Von daher ist das, glaube ich, eine gute Möglichkeit der Weiterverbreitung. Außerdem gibt es eine Broschüre der Umweltsenatorin.
In diesen Zusammenhang habe ich überlegt, warum haben wir das für Soziales nicht. Da stellt sich die Frage der Finanzierung. Da anscheinend bremische Mittel im Umweltbereich für diese Broschüre vorhanden waren, wäre zu überlegen, ob wir bei Soziales das Ressort auch so ausstatten müssen, dass es ähnliches Material auch anbieten kann. Dort werden ja viel mehr Plätze angeboten, 113 Plätze im Vergleich zu 20, und es wäre eben gut, wenn gerade Hauptschüler, die ja sonst vielleicht ein bisschen auf der Schattenseite in unserem Bildungssystem stehen, eben diese Chance bekommen, auch richtig darauf hingewiesen zu werden und nötige Informationen auch überall in der Stadt erlangen zu können.
Abschließend möchte ich noch sagen, das Thema gesellschaftliches Engagement von Jugendlichen im Land Bremen hängt auch unmittelbar zusammen mit dem Thema politisches Engagement, und da haben wir in dem Jugendparlament im Dezember 2000 als Zuhörerinnen erleben können, dass sich gerade viele Jugendliche hier auch im Hohen Hause engagiert haben. Ich fand das eine gelungene Sache.
Etwas schwierig fand ich allerdings, dass viele gute Resolutionen, die verfasst worden sind, hier im Parlament meistens aufgrund der Position der CDU nicht durchgedrungen sind. Ich erinnere nur an das Wahlalter 16, das wir als SPD auch in unserem Wahlprogramm haben und auch als richtig erkannt haben, dem wir aber eben aus Koalitionsgründen nicht zustimmen konnten, auch im Verfassungs- und Geschäftsordnungsausschuss. Frau Striezel, ich wende mich noch einmal ausdrücklich an Sie, weil gerade Sie ja auch immer bewiesen haben, dass Sie das Thema Engagement von Jugendlichen seit vielen Jahren interessiert. Da ist doch, meine ich, in einer Debatte innerhalb der CDU noch einmal nachzulegen, dass sich da etwas bewegt.
Auch zum Beispiel von den Anträgen, die die Jugendlichen hier zum Thema Ausländerpolitik verabschiedet haben, ist meiner Meinung nach vieles unterstützenswert gewesen, was wir eben auch aus Koalitionsgründen nicht mitmachen konnten. Das führt natürlich dann auch wieder zu Frust bei Jugendlichen, die erst engagiert diskutieren und kaum Erfolge nachzuweisen haben.
Ich wollte gern Frau Wulff noch einmal mitteilen, dass meine persönliche Meinung in diesem Bereich ganz klar ist, ich setze mich nie freiwillig für eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ein. Das will ich deutlich sagen, das hat aber nichts mit einem gesellschaftlichen Engagement von Kindern und Jugendlichen jeglicher Altersstufe zu tun. Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, das will ich nur sagen!
Danke schön, dass Sie das noch einmal klar gestellt haben, dann habe ich das vielleicht bei Ihnen öfter einmal falsch interpretiert. Ich bin da anderer Auffassung und sehe das eben so, dass die Jugendlichen selbst das Wahlrecht auch wollen. Wir haben hier ja diese Aktion „Jugend im Parlament“ gemacht, um deren Position zu hören, und ich wollte Jugendlichen auch nicht ein Wahlrecht überstülpen, das sie gar nicht wollen, aber es ist ja gerade bei dieser Debatte deutlich geworden, dass es Wunsch der Jugendlichen ist. Sie haben auch Argumente angeführt, dass es auch die Motivation steigert, wenn sie eben direkt durch ihre Wahlentscheidung Einfluss nehmen können. Das beweist auch die letzte Shell-Studie, dass das Interesse am Wahlrecht, beim Thema des politischen Engagements am höchsten ist. Das sollte man bei der weiteren Debatte im Auge behalten. – Danke schön!
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Herr Oppermann, ich versuche, mich auf das Wesentliche zu beschränken.
Freiwilligenarbeit finden alle Fraktionen hier im Haus gut. Freiwilligenarbeit im Bereich Freiwilliges Ökologisches Jahr und Freiwilliges Soziales Jahr soll auch nach Meinung unserer Fraktion verstärkt ausgebaut werden, so dass es für Jugendliche attraktiver wird, dass Jugendliche mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen auch den Zugang zu diesem Angebot finden, das in erster Linie ja freiwillig ist, Frau Striezel, und das ist mir auch wichtig. Es geht um ein freiwilliges Jahr, und ich habe etwas gegen Pflichtjahre. Das ist mein erster Punkt.
men, das ist ein Charakteristikum. Freiwilligenarbeit muss für Jugendliche attraktiv und sinnvoll gestaltet sein, dazu gehören die soziale Absicherung, die gesellschaftliche Anerkennung, eine pädagogische Betreuung und die Verknüpfung mit politischer Bildung. Freiwilligenarbeit kann keinen Ausbildungsplatz ersetzen, aber sie erleichtert für viele den Übergang von Schule in Beruf. Auf Bundesebene ist mein Kollege Christian Simmer sehr aktiv. Er ist Mitglied in der Enquetekommission zur Stärkung der Freiwilligenarbeit, er hat eine Anhörung mit allen großen Verbänden gemacht, die in diesem Bereich tätig sind, und man ist auf Bundesebene bemüht, einheitliche Regelungen für Jugendliche zu schaffen, damit sie diese Freiwilligendienste sowohl im Inland als auch im Ausland machen können, aber auch, dass Jugendliche aus dem europäischen Ausland hier gute Rahmenbedingungen vorfinden, um hier Freiwilligendienste abzuleisten. Das ist uns als Grüne wichtig.
Manche sehen im bürgerschaftlichen Engagement ein großes Betätigungsfeld für alle die, die keine Erwerbsarbeit haben. Wir halten diesen Ansatz für problematisch. Junge Frauen und Männer wählen nicht mehr die traditionelle Ehrenamtskarriere, sie wollen auch in ihrem unbezahlten Engagement mitbestimmen, Projekte initiieren und selbständig gestalten. Sie nehmen diesen Gestaltungsspielraum ganz selbstverständlich wahr, um ihre eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Das Freiwillige Jahr trägt also auch zur Selbstverwirklichung und Selbstfindung bei den Jugendlichen bei. Was sind diese Freiwilligen Jahre für junge Leute? Frau Striezel hat ja schon ganz richtig die vielen Gründe dargelegt, warum Jugendliche so etwas machen. Es geht um Klärung der Berufswünsche, man will sich von seiner Familie lösen, man zieht in eine andere Stadt und leistet dort dieses Freiwilligenjahr ab. Beim Freiwilligen Ökologischen Jahr ist es auch das Interesse an umweltbezogenen Inhalten. Manche überbrücken damit Wartezeiten auf einen Studienplatz. Ich finde, es geht im Großen und Ganzen darum, dass Jugendliche die Möglichkeit haben, wichtige soziale, kommunikative und auch interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Das muss man fördern. Es gibt diese jugendpolitische Bildungsmaßnahme bereits seit 40 Jahren, das steht in der Antwort, das habe ich vorher auch noch nicht gewusst. Wer bietet das Freiwillige Soziale und das Freiwillige Ökologische Jahr an? Darauf sind auch meine Vorrednerinnen eingegangen. Ich möchte Anregungen geben, wie man die Zahl der Anbieter oder auch in welchen Bereichen man den Kreis der Anbieter erweitern kann. Ganz richtig hat Frau Striezel gesagt, im Pflegebereich, da will nicht mehr so
richtig jemand hin, das ist nicht so attraktiv für Jugendliche. Ich frage, warum es denn in Bremen meist große und finanziell potente Träger sind, die Jugendlichen die Möglichkeit geben, ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr zu absolvieren. Der Verband der Bremer Krabbelgruppen und der Soziale Friedensdienst, das sind die beiden kleineren, und sonst sind es eher große kirchliche Träger.
Ich finde, ein Ausbau der Platzzahl und eine Ausweitung der Tätigkeitsfelder sind sinnvoll, im kulturellen und sportlichen Bereich zum Beispiel. Mir fällt eine ganze Reihe von Einrichtungen ein, wo Jugendliche auch gern hinwollen, da wird auch nachgefragt, und diese Einrichtungen haben Interesse daran, Plätze für Jugendliche anzubieten. Zum Beispiel fällt mir das Blaumeier-Projekt ein, die fangen in diesem Jahr mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr an. Das Mädchenkulturhaus, die Frauenhäuser, zum Beispiel das Projekt Kinderwiese, die Jugendfarm, Jugendverbände, überall dort könnte man solche Angebote ansiedeln, und ich glaube, dort würde es auch richtig Sinn machen, dort gibt es spannende Aufgabenfelder.
Es geht darum, die Zugänge zu verbessern, es geht darum, ein Bildungsangebot für alle zu schaffen. Nicht alle können sich ein derartiges Jahr leisten. Früher haftete dem Freiwilligen Sozialen Jahr der Ruf an, ein Jahr für höhere Töchter zu sein, das hat sich ein bisschen geändert, es sind nicht nur höhere Töchter, die dort tätig sind.
Ich habe noch ein paar Vorschläge. Die existierenden Angebote im Freiwilligen Ökologischen Jahr sollten zum Beispiel auch im Bereich Bremerhaven ausgebaut werden. Mir ist bekannt, dass im Bereich Bremerhaven nur drei Plätze existieren, alle beim Alfred-Wegener-Institut, und die suchen sich nur Abiturienten aus. Das ist so gar nicht erlaubt. Vielleicht könnte man da auch noch einmal ein großes Ausbaupotential erkennen. Das Freiwillige Ökologische Jahr in Bremerhaven, zum Beispiel beim Zoo am Meer, es gibt dort auch ökologische Projekte, es gibt, glaube ich, auch ein Wald-Schul-Projekt, auch da gibt es große Ausbaupotentiale. Ich glaube auch, die Bremerhavener Jugendlichen hätten Interesse an so einem Angebot.
Meines Erachtens könnte der Senat mit gutem Beispiel vorangehen, er selbst bietet bislang keine derartigen Plätze an. Ich finde, das sollte sich ändern. Attraktive Freiwilligenjobs ziehen Jugendliche aus anderen Städten nach Bremen. Einige von ihnen
bleiben dann hier, um zu studieren oder auch zu arbeiten. Das kann ja auch nur im Sinne der CDU sein, die ja auch extra zusammen mit der SPD eine Neubürgeragentur gründen möchte. Ich finde, darüber sollte man nachdenken, der Senat hat genügend Plätze anzubieten.
Ich bin eben schon kurz darauf eingegangen, nicht alle Jugendlichen kommen aus Elternhäusern, die finanziell so üppig ausgestattet sind. Es gibt Jugendliche, die zum Kreis der, ich sage einmal, Migrantinnen und Spätaussiedlerinnen gehören, und auch dort muss man die Basis und rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, dass der Verdienst in diesen Jahren gesteigert werden muss. Die Absolventen des FSJ bekommen 700 DM netto im Monat, beim FÖJ sind es nur 450 DM. Das können sich nicht alle leisten, für so wenig Geld ein Jahr zu arbeiten. Auch da muss man darüber nachdenken, wie man die finanzielle Ausstattung erhöht.
Dann ist mir aufgefallen, dass in der Großen Anfrage die Frage nach der Vollschulzeitpflicht auftaucht. Wenn Herr Bürger oder ein bildungspolitisch interessierter Mensch noch da ist, dann würde ich einmal die Frage an die Bürgerschaft stellen: Wie lang ist denn die Vollschulzeitpflicht in Bremen? In der Antwort steht, die Vollschulzeitpflicht in Bremen beträgt neun bis zehn Jahre. Das ist aber falsch! Bremen ist das einzige Bundesland, das eine Vollschulzeitpflicht von zwölf Jahren hat, und wenn wir es wirklich erreichen wollen, dass mehr Hauptschüler diese Angebote wahrnehmen können, dann müssten wir eigentlich das Bremische Schulgesetz ändern. Bisher können sich Jugendliche nur mit Ausnahmegenehmigung befreien lassen, und es ist auch ein Problem, sie dann wieder praktisch für die restliche Schulzeit aufzunehmen. Also auch da herrscht Nachfragebedarf, und ich hatte den Eindruck, dass der Bereich Bildung sich wahrscheinlich mit dem Bereich Jugendhilfe nicht so – –.
Frau Kollegin, eine Sekunde bitte! Ich stelle eine erhebliche Lautstärke fest. Ich bitte Sie doch, der Rednerin Ihre Aufmerksamkeit zu schenken, auch wenn es langsam dem Ende zugeht! – Bitte, Frau Kollegin!