sondern mussten ein oder zwei Jahre warten, bis sie wieder eine Chance hatten. Hätten Sie diese damals eingestellt, wäre es heute besser.
(Zustimmung bei der SPD - Christian Grascha [FDP]: Sie haben unter Gerhard Schröder gar keine Lehrer eingestellt! Das ist die Unwahrheit! Reine Legendenbildung! - Weitere Zu- rufe von der CDU)
Zweitens. Die heutigen Sollstundenzahlen liegen durch den qualitativen Ausbau der Schulen deutlich höher. Das haben Sie vergessen, Herr Seefried. Es kommt nicht nur auf die Unterrichtsversorgung an, sondern auch auf die Qualität der Mannschaft. Auch die Qualität der Mannschaft ist wichtig!
(Julia Willie Hamburg [GRÜNE]: Ihre Ganztagsschule light vergessen Sie bei der CDU auch immer wieder!)
durch die außerordentliche Steigerung der Zahl der Sprachlernklassen von ca. 60 zu Ihrer Zeit auf ca. 600 und durch deutlich mehr Stunden für die Inklusion. Die Differenz: 540 Sprachlernklassen! Rechnen Sie mal für einen Bedarf von 26 bzw. 30 Stunden aus, wie viele Lehrer dafür erforderlich sind!
Ich bin mir ganz sicher: Mit der Basis der Sollstunden aus Ihrer Regierungszeit würden wir die Prozente der alten Landesregierung locker erreichen.
Die prozentuale Unterrichtsversorgung ist in den verschiedenen Bundesländern, Herr Försterling, in keiner Weise vergleichbar, weil auch die Berechnungsgrundlagen zum Soll unterschiedlich sind. Ich habe mir das für Hessen angeschaut: Dort wird ganz anders gerechnet. Sie müssten eine Kommission gründen, die Sollstundendaten für ganz Deutschland auf eine Ebene bringen und dann die Iststunden einpflegen. Das ist ein Massenaufwand, den niemand betreibt. Nichts ist vergleichbar!
Wir stehen, das ist sicher, kurzfristig vor großen Herausforderungen. 36 000 Kinder mehr in den niedersächsischen Schulen waren nicht voraussehbar. Der Lehrermangel ist in anderen Bundesländern wie Bayern genauso gegeben. Dazu habe ich Ihnen im vorigen Plenarabschnitt ein Zitat vorgehalten. Dort wird dasselbe Spiel gemacht.
Wenn ich so oberflächlich wie Sie wäre, könnte ich Ihnen vorwerfen, dass Sie mit der Lehrerausbildung mit deutlich mehr Ausbildungskapazitäten in Ihrer Regierungszeit total versagt haben.
Aber das will ich Ihnen nicht anlasten. Bleiben Sie redlich. Deutlich mehr Studenten nehmen nun wieder ein Lehramtsstudium an unseren Unis und Hochschulen auf. Besonders der Aufbau der Zahl der Förderlehrer ist zu nennen.
Übrigens, Sie wollten die Studiengebühren beibehalten. Damit hätten Sie weitere Blockaden für die Aufnahme eines Studiums zum Lehramt belassen. Gut, dass wir die Studiengebühren abgeschafft haben. Sonst wären die Probleme noch größer!
Fair ist, dass er anerkennt, dass es zu wenige Lehrer auf dem Markt gibt. Völlig destruktiv ist aber sein Lösungsvorschlag: Er möchte die Zahl der Anrechnungsstunden reduzieren. Das bedeutet eine Arbeitszeitverlängerung für die Lehrkräfte aller Schulformen. Mit den Anrechnungsstunden wird ein pädagogisch sinnvoller Bezug von Lehrerinnen und Lehrern zur Schule und vor allem zu den Schülerinnen und Schülern hergestellt. Das sind pädagogische Maßnahmen, die sinnvoll sind. Mit diesen Maßnahmen kann man auch die Arbeit von Lehrern anerkennen, die das besonders verdient haben.
Sagen Sie, wo Sie kürzen wollen! Bei den Koordinatoren? Bei den didaktischen Leitungen? Bei den Schulleitern? Bei den Fachbereichsleitern? Bei der Referendarbetreuung? Bei den Mobilitätsbeauftragten usw.? - Ein Outsourcen, Herr Seefried, ist nicht möglich.
Achtung! Die CDU kündigt Arbeitszeitverlängerungen für alle Lehrkräfte - in allen Schulformen - an! Achtung! - Mal sehen, ob Sie das Wahlversprechen einhalten.
Fazit: Sie verdrängen die Realität durch das bewusste Weglassen von Kenntnissen im Umgang mit statistischen Daten. Alternative Fakten! Das ist durchschaubar. Das lassen wir nicht durchgehen. Wir haben nicht die schlechteste Unterrichtsver
Vielen Dank, Herr Kollege Strümpel. - Wir fahren nun fort. Das Wort für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat Herr Kollege Scholing.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Veröffentlichung der Daten zur Unterrichtsversorgung verzögert sich. Sie bedarf noch weiterer Plausibiltätsprüfungen. Das ist ein ganz normaler Vorgang - Empirie, Statistik, erstes Semester! Ich bin übrigens dankbar, dass die Daten nicht veröffentlicht werden, wenn sie noch nicht plausibel sind; dann sind sie nämlich nicht korrekt.
Es würde der Debatte sicherlich nicht helfen, wenn wir heute Daten veröffentlichen, von denen wir morgen feststellen, dass sie nicht stimmen.