Protokoll der Sitzung vom 29.03.2000

Meine Damen und Herren, wir haben in diesem Land Fach

schulen eingerichtet. Auch hier sind es über die höheren Be

rufsfachschulen rund 1 000 Schülerinnen und Schüler, die sich mit Automatisierungstechnik, mit Elektrotechnik, mit lnformationstechnik, mit Betriebsinformatik,'also mit einem breit gefächerten Angebot befassen.

(Glocke des Präsid_enten). Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall der SPD und der F.D.P.)

Meine. Damen und Herren, ich freue.mich, als Gäste im Land

tag Rheinland-Pfalz Schulsprecherinnen und Schulsprecher sowie Klassensprecherinnen und Klassensprecher der Regio

nalschule Kobern-Gondorf mit dem Schulleit~r und dem Lehrpersonal begrüßen zu können. Herzlich willkommen im Land

tag! (Beifall im Hause)

Darüber hinaus begrüße ich Mitglieder der AG 60 plus, Unterbezirk Mayen-Koblenz: sowie Mitglieder des Deu~chen Hausfrauenbundes Frankenthai und freue ich mich über das Interesse an unserer Arbeit. Seien Sie alle ganz herzlich begrüßt!

(Beifall im Hause)

Ich erteile der Abgeordneten Frau Kohnle-Gros das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich denke, ich darf mit einem Zitat anfangen, das der Verband der ·Deutschen Elektoringenieure in der ,.Frankfurter Allgemeinen Zeitung" abgedruckt hat. Meine Damen und Herren,.es fehlen nicht nur Rennfahrer, sondern Fahrer undAnwenderauf allen Ebenen in dieser aktuellen Diskussion. Ich denke, das ist eine gu

te Gelegenheit, hier mit dem Antrag der Fraktion BÜND

NIS 90/DIE GRÜNEN ,diese Problematik im Land zu diskutie~ ren.

. Dass wir in diesem Bereich, was Ingenieure und Informatiker

an den H?chschulen angeht, große Probleme_ haben, ist in

diesem Landtag kein neues Thema. Die CDU-Landtagsfraktion und besonders die Bildungspolitiker haben diese Frage immer wieder andiskutiert. Wir haben sie bei den verschiedensten Gelegenheiten andiskutiert, sei es bei den Haus

haltsberatungen, sei es bei den besonderen Initiativen der Landesregierung.

Weil Herr Kollege Dr. Schmidt auf die Hochschulen hingewiesen hat, gestatten Sie mir, auf Folgendes hinzuweisen: Herr Minister Prof. Dr. Zöllner, wir haben uns- so sage ich es einmal - in der Diskussion im Land ·mit den beiden Konzepten, wie sie zur Mittel- und Personalzuweisung an die Hochschu

len erarbeitet wurden, ein Bein gestellt. Dies geschah mit den Hochschulen g.emeinsam, wie sie immer betonen, aber wir haben schon in allen Gremien, nicht nur im Landtag, darauf hingewiesen, dass die zurückgehenden Zahlen~ die wir bei

den Hochschulen in diesen technischen Fachbereichen haben,

· zum Schluss eine Crux sein werden. Die Mittel werden in die

sem Bereich zurückgehen. Wenn es jetzt darum_ geht, neue Studierende in diese Bereiche zu locken, dann wird dfe Ausstattung an den Hochschulen entsprechend zurückgegangen sein.. Meine Damen und Herren, da massenSie gegensteuern. Das ist unsere Forderung, die wir heute in diesem Zusammenhang erheben wollen.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist, wenn wir in die Berufsschulen schauen - das ist heute schon angeklungen -, dann ist es so,

da~s jeder einsieht, dass die Auszubildenden dann, wenn sie ihren schulischen Bereich abdecken, natürlich auf dem neusten Stand sein sollten. Wir haben nicht nur das Problem, dass Lehrer insgesamt fehlen, was schon mehrfach ganz deutlich. gesagt wurde, sondern dass wir gerade in diesem Bereich, in dem es um die Betreuung der elektronischen Medien an den Berufsschulen geht, keine Lehrer haben. Es hängt vom. freiwilligen Engagement einzelner Lehrer ab, wie gut die Schule mit den Computern und vor allem mit der Software, die darauf laufen soll und auf der die jungen Menschen ihre Berufsausbildung erfahren sollen, funktioniert. Meine Damen und Herren, das ist ein Zustand, den die CDU-Fraktion in diesem Land als unerträglich darstellt.

(Beifall bei der CDU)

Ich möchte dies einfach nur noch einmal sagen, weil es ein wichtiger Punkt ist. Sowohl im Bereich der Hochschulen als auch im Bereich der berufsbildenden Schulen haben wir das Problem, dass in diesen Bereichen genau die Hälfte der Bevölkerung fehlt. Es fehlen nämlich die Mädchen in diesen speziellen Berufsfeldern,

(Beifall des Abg. Dr.Schmidt, SPD) •

die sich nicht genug engagieren. Es gibt verschiedene Analysen dazu. Frau Dr. Götte, wir haben mit Ihnen in dieser Frage immer wieder gesprochen. Unseres Etachtens war es schon vor acht bis zehn Jahren klar, wenn man nicht engagiert mit. Hochschulen und mit den Ausbildungsbetrieben in die Schu

len hineingeht und die Mädchen speziell in die~em Bereich

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umwirbt, dann wird ein ganz besonderer Mangel auftreten. Man muss einmal in die· anderen Länder schauen. Je weiter man nach SOden auf der Welt kommt, desto unterschiedli~· eher wird die Situation. Dort sind es auch die Frauen und die Mädchen, die in diesen Berufsfeldernfür Nachwuchs sorgen. Ich denke, das wäre noch einmal ein wichtiges Augenmerk, auf das Wert gelegt werden sollte.

Dass sich die Landesregierung insgesamt weigert, sich dem Problem zu stellen, können Sie schriftlich nachlesen. Ich selbst habe zur Vorbereitung auf den Haushalt eine Kleine Anfrage zur Ausstattung der Hochschulen und zu Vergleichszahlen gestellt. Man sagt, man kann das nicht machen. Man will das offensichtlich nicht machen. Es gebe dafür keine Zahlen. Das kann man einfach widerlegen, wenn man sich einmal mit den Leuten an den Hochschulen vor Ort unterhält. Dann erfährt man diese Zahlen. Wenn Sie es mir nicht glauben, dann glauben Sie es der Großen Anfrage der F.D.P., die die gleiche Frage und viele andere noch einmal gestellt hat. Wenn Sie nachlesen, wie mickrig das Ergebnis dessen ist, was die Landesregierung in diesem Bereich der Ausstattung unsere.r Schulen

und Hochschulen im Multimediabereich zu bieten hat, dann wissen Sie, woran es liegt, dass wir auch in diesem Bundesland ganz große Probleme haben.

(Beifall der CDU)

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich ganz zum Schluss noch ein kleines Aper~u machen. Jetzt ist das ein bundespolitisches Thema. Der Herr Bundeskanzler hat das jetzt aufge

bracht und heftet sich die Meriten an sein Revers. Daher möchte ich Ihnen nicht vorenthalten, was ein Leserbriefschreiber in der "Der Welt" vom 4. März 2000 geschrieben hat.

(ltzek, SPD: Hildesheim!)

-Vielen Dank, Herr Kollege. Ja, es war aber Hildesheim.

Es wurde geschrieben, dass genau dieser Bundeskanzler, als

er noch Ministerpräsident in seinem Heimatland war, einen Studiengang Informatik, in dem übrigens besonders viele Frauen studiert haben, geschlossen hat. Das Verwaltungsgericht hat das nachher sogar als widerrechtlich bezeichnet. Aber der Studiengang war kaputt, damit auch die Chancen far unsere jungen Leute.

(Beifall der CDU)

Ich erteile der Abgeordneten Frau Morsblech das Wort.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Dahm, nachdem die GRÜNEN jetzt offensichtlich ihr Herz für Technologie und auch für die Großunternehmen entdeckt haben,

(Beifall der F.D.P. und bei der SPD)