hebliche zusätzliche Kosten verbunden, und wie will mangerade diese Kostenmehrbelastung tatsächlich in der augenblicklichen Situation rechtfertigen, wenn man noch vor sieben Jahren eine solche Belastung in keinem Industrieland der
Ich scheue mich auch nicht davor, in diesem Zusammenhang einen anderen Punkt anzufügen, der die staatliche Seite und insbesondere meine Verantwortungsseite betrifft: Wenn die Selbstdefinition einer Tätigkeit im Ehrenamt entsprechende Konsequenzen im öffentlichen Dienst- sprich in diesem Fall im Schulbereich- mit den entsprechenden Konsequenzen für
Freistellungen hätte, möchte ich nicht wissen, wie das Parlament dann mit den daraus resultierenden Folgerungen in Bezug au·f den Unterricht umg~ht.
Ich fasse meine erste Bewertung zusammen: Bei mir überwiegen bei aller Anerkennung der Bedeutung und Notwendigkeit des ehrenamtlichen Engagements, für die das Land an anderen Stellen erhebliche Anstrengungen der Unterstützung- und Förderung vorgenommen hat, die Bedenken ge.genüber dem Gesetzentwurf. Wir sollten keine vorschnellen,
nach außenmehr auf Show ausgelegten Aktionen unternehmen, 1,1m dieses wichtige Gesetz in seiner Substanz zu gefähr
sem Hause schon häufiger über das Thema.. Ehrenamt in unserer·Gesellschaft" diskutiert. ln der Grundeinstellung zu diesem wichtigen bürgerschaftliehen Engagement sind wir uns sicher über die Parteigrenzen hinweg einig, das heißt nicht, dass man über Einzelfragen nicht streiten kann, wie es gera- · de eben in Bezug auf das von der CDU eingebrachte Gesetz zur Änderung des Bildungsfreistellungsgesetzes geschehen ist.
Ich jedenfalls halte es für abwegig, sich gegenseitig mangelnde Bereitschaft zur Förderung des Ehrenamts vorzuwerfen, wie dies Frau Kollegin Grützmacher getan hat.
Die-meisten von uns in diesem Parlament sind viel zu sehr in die Tätigkeit eingebunden, arbeiten oft vor Ort in Vereinen und Verbänden ehrenamtlich mit und bemühen sich, Men
Wir sollten uns deshalb auch gemeinsam bemühen, die Weiterentwicklung und Anpassung ehrenamtlicher Tätigkeit an gesellschaftliche Veränderungen zu fördern, zumal es nach übereinstimmender Auffassung vieler Wissenschaftler nicht einen Mangel an Bereitschaft gibt, sondern eher einen·Mangel an entsprechender Ansprache.
Frau. Kollegin Grützmacher,.,Ehrenamt" fragt nicht nach Geld - im Gegenteil... Ehrenamt" ist gerade die unentgeltli
ehe, wenn auch nicht kostenlose Tätigkeit zum Wohl unserer Gesellschaft. Höchster Lohn ist Anerkennung, Dankbarkeit und Dank, den aUszusprechen, keine leere Floskel ist, sondern eine Verpflichtung aus der Überzeugung heraus, dass unsere Gesellschaft ohne das Wirken dieser Menschen arm und kalt wäre.
Ca. 1,4 Millionen Menschen sind in Rheinland-Pfalz ehrenamtlich tätig. Ihnen allen gebührt unser Dank und unsere Anerkennung. Wir wünschen uns 1m Interesse der vielen !ylenschen, die auf diesen unermüdlichen Einsatz angewiesen sind, dass sie weitermachen und weitere Personen zum Mit
machen gewinnen können. Wir von der Politik können die Rahmenbedingungen setzen und haben das in den letzten Jahren auch getan. Ich will a_uf einige wenige Dinge einge
lich ist eine personelle Verstärkung erfolgt, damit die zahlreichen Initiativen noch besser koordiniert und neue Initiativen angestoßen werden können.
Eine Reihe wichtiger Ehrenamtsveranstaltungen sind in den. letzten Jahren durchgeführt worden und werden ihre Fort
setzung" finden, Wie die Organisations- und fachübergreifende Fachtagung für die Zukunft des Ehrenamts, Ehrenamtskongress, ·eine Projektmesse in der Rheingoldhalle und vieles andere mehr, jeweils mit großem Zuspruch. Sie haben das selbst miterleben können.
Konkrete Hilfe für Vereine und Initiativen in vielfältiger Form können der Antwortder Landesregierung auf eine Große An
frage vom 30. September 1999 entnommen werden. Dieser Bericht zeigt in überzeugender Form, mit welch großem finanziellen Engagement, aber auch organisatorischer und fachlicher Unterstützung und Hilfestellung die Landesregierung und die sie tragenden Fraktionen das Ehrenamt in Rheinland-Pfalz fördern. Wir müssen deshalb der CDU eigentlich dankbar dafür sein, dass sie die Große Anfrage gestellt hat; denn man kannalldas nachlesen, was gemacht worden ist und was immer noch gemacht wird.
Im Übrigen weist auch der vor wenigen Tagen in Mayen eröffnete Kultursommer Rheinland-Pfalz mitseinen unzähligen Veranstaltungen im ganzen Land eine lebendige Kulturszene aus, die ohne ehrenamtliches Engagement gar nicht denkbar wäre.
Unsere Kultusministerin, Frau Dr. Rose Götte, hat etwas Hervorragendes auf die Beine gestellt und gleichzeitig das eh
renamtliche Engagement gefördert. Ihr ist dafür ausdrücklich zu danken. Der Aufbau der landesweiten Ehrenamtsagentur als Initialzündung und Anlaufstelle für entsprechende örtli
ehe Initiativen ist eine weitere begrüßenswerte Einrichtung. Auch darüber können Sie einiges in der Antwort auf Ihre Gro
meinsame Wege zur Ehrenamtsförder,ung auf Landesebene und auf örtlicher Ebene fortgeführt und womöglich ausge. baut werden. Besonders erfolgreich ist der Aufbau eines bun
desweit einmaligen Internet-Verzeichnisses für ehrenamtliche Initiativen unter der Adresse ,.www.wirtunwas.de". Mehr a_ls 11 200 Vereine sind zwischenzeitlich mit ihren An
schriften, Aufgaben und Angeboteri" auf den Internet-Seiten abrufbar. Selbst ich mit meiner sehr zurückhaltenden Nutzung dieses Mediums habe etwas gefunden, was mich interessiert.
Adresse haben, wird die Möglichkeit geboten, sich von der Datenbank ein persönliches Passwort geben zu lassen, um selbst Änderungen bei den eigenen Angaben vornehmen zu können, was wichtig für die Aktualität der jeweiligen Angaben ist. Die meisten Eintragungen - man höre und staune stammen aus dem Bereich Kultur und Musik, gefolgt von Sport und Bewegung, freizeitund Geselligkeitsowie Gesundheit. Viele Eintragungen kommen auch aus dem Bereich der Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie sonstigen bür
Allein diese fünf Punkte belegen bereits die aktive Ehren-· amtspolitikder Landesregierung und der sie tragenden Fraktionen. Ausdrücklich begrüßen wir die durch die Bundesregierung und den Bundestag beschlossene Erhöhung der steuerfreien Übungsleiterpauschale von 2 400 DM auf 3 600 DM pro. Jahr - das ist echte Ehrenamtsförderung, meine Damen und Herren
sowie insbesondere die Ausweitung_ des Kreises der Begünstigten auf die Betreuerinnen und Betreuer in den gemeinn(itzigen Organisationen. Ich denke, das ist auch etwas, was Sie begrüßen sollten, Frau Kollegin; denn Sie haben zumindest in Berlin daran mitgewirkt, dass es jetzt zustande ge
kommen ist. Das ist gerade für andere Gruppierungen ganz wichtig, dass auch sie in den Genuss kommen und nicht nur die im Sportbereich.
Mit dieser Ausweitung wird neben den vielen Übungsleitern und Sportvereinen auch den Betreuern in der Kinder- und Ju