Protokoll der Sitzung vom 14.12.2000

-Das Notwendige wird geschehen, Herr Abgeordneter Bische I.

(Wirz, CDU: Da habe ich meine Zweifel!)

Es ist zum Teil behördenintern veranlasst. Auch in Bezug auf die Rechtsaufsicht wird das Notwendige getan. Wenn Sie zugehört haben, haben Sie bemerkt, dass das heute Vormittag sehr deutlich beantwortet worden ist, auch in den vorangegangenen Ausschusssitzungen. Es wird sicherlich auch am kommenden Dienstag noch einmal in der Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses beantwortet werden.

Meine Damen -und Herren, im Übrigen versteht es sich doch wohl von selbst, dass wir alle miteinander das Ergebnis der staatsanwaltschaftliehen Ermittlungen abzuwarten haben. Es wird dann eine lückenlose Aufklärung geben. Es wird dann

auch so sein, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen sind. Dann wird auch die Notwendigkeit bestehen -das zeigt sich sicher schon beute-, dass wir auch organisatorisch über das eine oder andere miteinander zu sprechen haben werden, aber dann ohne Aufgeregtheit, alles zu seiner Zeit. Wir unsererseits werden unseren Beitrag zu einer lückenlosen Aufklärung leisten..

(Beifall der SPD _und der F.D.P.)

Ich erteile der Abgeordneten Frau Thomas das Wort.

~. Herr Präsident, meine. Damen und Herre.n! Herr lnnenminister, diese -Ankündigung höre ich gern, aber es fällt mir schwer, sie zu glauben.

(Bische!, CDU: Sehr richtig!)

Wir h_aben das vor vier Wochen im Plenum auch schon einmal gehört. Staatssekretär Dr. Theilen hat gesagt: Sie können alles sehen, Sie können alle Informationen haben; und wir werden gern Rede und-Antwort stehen. -.ln diesen vergangeneo vier Wochen ist das niCht erfolgt. Durch Ihren Beitrag wurde das auch nicht deutlich, und ich weiß es nicht, was denn jetzt an neuer Qualität mit dazu kommen soll.

(Schwarz, SPD: Sie wissen ganz genau, warum!- Bische!, CDU: Sie geben Antworten, aber Sie sagen nichts!)

Sie haben gesagt, das Ganze habe in der Aufbauphase.des DIZ stattgefunden. Entschuldigen Sie bitte, die beiden Beschaffungsvorgänge,.über die wir heute gesprochen haben, die ermittelt worden sind,_ betreffen Beschaffungen in den Jahren 1998 und 1999. Das würde ich nicht zu dieser engeren Prüfungsphase des Rechnungshofs zählen, sondern durchaus

_ zu Zeiten, in denen die Anfangsschwierigkeiten, die sich vielleicht institutionell erge-ben h~ben, längst hätten überwun-den sein können.

Ich möchte daiu noch eine Anmerkung machen. Herr Olschewski ist in einem Artikel der "Allgemeinen Zeitung"- zi-tiert worden. Er hat gesagt: Es mag in der Anfangszeit Schwierigkeiten mit Beschaffung und Vergabe gegeben haben, aber 1999 gab es das nicht mehr.- Die eine Beschaffung hat im Jahr 1999 stattgefunden. Auch Auftragsvergaben an den Herrn, mit dem Herr Olschewski eine Bürogemeinschaft hat, die auch in der Vergabe vom Rechnungshof kritisiert worden sind, haben in dies~m Jahr stattgefunden. Ich glaube, da k'ann man nicht mehr von Anfangsschwierigkeiten reden,.

sondern davon, dass man es entweder nicht im Griff hatte oder es anders bedingt ist, dass diese Auftragsvergaben sc gelaufen sind.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Redmer, Sie sagen, es gäbe die. Forderung, Namen zu nennen. Ich habe nie nach Namen gefragt.

(Bisc~el, CDU: Ich auch l') icht! Keiner!)

Ich habe das auch nicht in den Ausschüssen getan. Ich habe auch heute nicht gehört, dass nach einzelne~ Namen g_efragt wurde. Es wurde vielmehr gefragt, wo die Zuständigkeit ist und was an Recherchen nach innen stattgefunden hat.

(Bische I, CDU: Ablenkungsmanöver!)

Wenn Sie heute sagen, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt und dass jetzt keiner mehr hineinpfuschen darf, dann muss ich sagen, ich habe immer ausgeführt, für mich ist es notwendig, dass parallel zu den Feststellungen des Rechnungshofs-

(Schwarz, SPD: Privatdetektiv!)

-Nein, nicht Privatdetektiv.

-- Verantwortlichkelten wahrgenommen werden. Das _i~t für mich ein Unterschied.

(Beifall bei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CDU)

Es müssen Verantwortlichkeiten wahrgenommen werden,. und es m~ss auch dafür gesorgt werden, dass überhaupt·

staatsanwaltschaftliehe Ermittlungen stattfinden können.

(Glocke des Präsidenten)

Herr Frey, Sie haben heute wieder für die F.D.P. gesagt, was und wann was gemacht und wie es gemacht werden soll; da" rüber werde zu gegebener Zeit beraten und entschieden. Wissen Sie, Sie haben auch zwei Staatssekretäre in Ihrer Partei, die in diesem VerwaltungsJat sitzen. Vielleicht sollten Sie

lieber einmal darstellen, was diese getan haben, i.Jm dort Verantwortlichkeitel'l zu klären, als sich in diesen nebulösen Formulierungen hinter Nichtstun zu verstecken.

(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und vereinzelt beider CDU)

Für die CDU-Fraktion erteile ich H-errn Abgeordneten Dr. Weiland das Wort.

. Abg. Dr. Weiland, CDU:

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe mit großem Interesse die Ausführungen von Herrn lnnenminister Zuber über die Aufgabenteilung in den Ministerien im Allgemeinen und im Innenministerium im Besonderen zur Kenntnis genommen.

(Zuruf von der SPD}

An_diesen Ausführungen ist weder sachljch noch inhaltlich etwas auszusetzen. Herr Minister, das ist so. Deshalb hält sich der Informationswert dieser Ausführungen in ~ngen Grenzen. Aber eine Aufgabenteilung in den Ministerien schafft natürlich nicht die politische Verantwortlichkeit aus der Welt. Das haben Sie vergessen zu sagen.

(Beifall der CDU}

Im Übrigen sind Ihre Ausführungen zur Sache im engeren Sinn an der Problematik vorbeigegangen. Ich werfe Ihnen das nicht vor, weil Sie die Diskussion in den Ausschüssen nicht mitvollziehen konnten. Nein, das werfe ich Ihnen wirklich nicht vor.

(Zuruf von der CDU}

Sie sind schlicht und ergreifend nicht auf der Höhe der sachlichen Diskussion, Herr Minister;

(Beifall bei der CDU}

denn der Landesrechnungshof lässt das ~rgument, das DIZ

habe sich im Prüfungszeitraum noch in der Aufbauphase be

funden, schlicht und ergreifend nicht zu. Der Landesrech- _ nungshof hat diesem Argument oder Scheinargument schon mehrfach eindeutig widersprochen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, uns stellt sich dann schon die Frage, was mit dieser Strategie des Vernebelns und Verschleierns erreicht werden soll? Was soll mit dieser Taktik vor der Öffentlichkeit eigentlich verborgen werden? Wenn Sie nichts zu verbergen haben, dann legen Sie 9och die Fakten endlich auf den Tisch. Dann beant11vorten Sie unsere Frägen. Dann geben Sie klare und eindeutige lnform~tionen,

(Kramer, CDU: Jawohl!}

sonst produzieren Siedoch selbst die Verdächtigungen, durch

die Taktik, die Sie einschlagen, solle irgendjemand geschützt oder irgendetwas verschleiert werden. Dazu gehört zum Bei

spiel, dass die Landesregierung sich mehrfach hier bzw. vor den Ausschüssen erklärt hat, ihr sei sehr d_

Meine sehr geehrten Damen und Herren, in der Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses am 12. Dezember musste

der Präsident des Rechnungshofs auf die Frage nach möglichen steuerrechtliehen Folgerungen aus dem Bericht des Rechnungshofs sagen-

(Glocke des Präsidenten}