Protokoll der Sitzung vom 14.02.2001

Auch eine Reform, die Sie nicht angepackt haben, ist zu nennen, nämlich die Reform des Dienstrechts in den Schulen. Die

sem Thema sollten Sie sich wi~men. Sie sollten die Qualitäts

managementaufgaben, die Sie sich gestellt haben, auch um

setzen. Die zaghaften Anfänge mit den bisher gemachten Untersuchungen sollten weiter- und zu Ende geführt werden. Das wäre wi~htig für ein Programm der nächsten fünf Jahre.

Meine Damen und Herren, ich habe gerade vorletzte Woche wieder mit Schulelternbeiräten zusammengesessen. Die EI= tern in den Schulen würden gern an der Schulreform mitwir

ken. Sie müssen-sie aber lassen, Sie müssen sie mit einbinden in eine innere Schulreform, damit auch Iieue Organisations

formen zustande kommen.

(Beifall des BONDNIS 90fDIE GRÜNEN - Glocke des Präsidenten)

Meine Damen und Herren, auch die Reform der L_ehrerausbildung zu mehr Pädagogik und Praxis ist ein offener Punkt. Es sollte auch möglich sein, dass Sie wirklich diese Punkte in der nächsten Periode aufgreifen.

Herr Präsident, meine Damen und Herren, vielleicht erlauben Sie mirzum Schluss noch ein paar persönliche Anmerkungen.

Es ist das letzte Mal, dass ich hier.vor Ihnen reden werde. Der Abschied fällt nicht unbedingt leicht. Aber ich darf mich bei allen Kollegen und Kolleginnen hier im Hause herzlich bedanken. Ich darf mich bei der SPD-Fraktion herzlich bedanken, Sie haben immer versucht, sich mit mir auseinander zu setzen.

(Heiterkeit bei derSPD)

Das ist wirklich schön gewesen. Das hat Spaß gemacht. Ich darf mich auch bei den CDU-Kolleginnen und Kollegen herzlich bedanken. Ich sage ganz ehrlich, ich gehe mit einem an

deren Bild von Ihnen aus diesem Landtag, nämlich mit einem positiveren Bild.

(Schwarz, SPD: Also jetzt aber!)

- Entschuldigung,_ das darf man doch sagen, wenn man hier das letzte Mal redet.

(Beifall bei der CDU)

Ich darf mich auch bei der F.D.P. bedanken. Sie haben sich mit mir auseinander.gesetzt. Das war immer fair. Das ist auch wichtig zu betonen. Es kann auch anders gehen.

Herr Zöllner und Frau Götte, auch Ihnen meinen Dank; denn

Sie haben uns immer Auskunft gegeben. Das ist wichtig für die Arbeit. Sie haben uns fair behandelt. Deswegen konnten wir auch etwas Qualitatives abgeben. Das geht aber nur a·uf

- der Grundlage dessen, dass Sie uns die Informationen auf An

fragen zur Verfügung gestellt haben._ Ich darf mich also insgesamtfür den selir respektvollen Umgailg miteinander noch bei Ihnen allen bedanken. Wenn Sie Lust haben, kommen Sie anschließend nach diesem Punkt der Tagesordnung noch hinunter_ in den Landtagskeller, dort gibt es einen _kleinen Um

trur:~k.

Danke schön.

(Beifall im Hause)

Meine Damen und Herren, für die F.D.P.-Fraktion erteile ich Herrn Abgeordneten Creutzmann das Wort.

Creutzmann, F.D.P.:

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege~Mittrücker, das Tliema stand schon einmal auf der Tagesordnung. Herr Kollege Kuhn hätte eigentlich dazu reden sollen. Er hat gesagt,- mach du das einmal.

_(Zuruf des Abg. Dr. Braun,

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich habe die Rede des Herrn Kollegen Kuhn. Ich habe -mir gedacht, ich muss mich einmal erkundigen, wie das in der Praxis ist. Ich-hatte meine Vorstellungen, wie das in der Praxis ist. Ich habe in unserem Hause bei der BASF angerufen und gefragt, wie denn das in der Praxis aussieht. Bei uns, das ist die kleine chemische Firma, bei der ich gelegentlich noch bin. Herr Kollege Mittrücker, meine Kollegen bestätigen mir das, was ich von vornherein angenommen h~be,dass Sie mit Ihrem -Antrag völlig falsch liegen.

(Bjschel, CDU: Nichts anderes e~wartet!) - -Herr Kollege Bische), hören Sie einmal zu.

Ich willihnen auch sagen, warum. WennSie heute ,;B2B", al

so Business-to-Business, machen, Elektronic-Commerce, dann müssen Sie Kompetenzen in Ihrem Fachbereich besitzen. Wenn Sie elektronischen Handel machen, was die BASF im An- undVerkauf weltweit macht, dann müssen Sie Fachkompetenzen als Verkäufer besitzen. Dann müssen Sie zusätzlich noch Qualifikationen im Multimedia-Bereich erlernen und erwerben. Wenn Sie mir zunicken, dann frage ich mich, warum brauche ich ein eigenes Studienfach. Das Gleiche haben Sie in der Betriebswirtschaft. Sie haben_in der Betriebswirtschaft Studienschwerpunkte, die Sie erlernen müssen. Zusätzlich kommt natürlich heute der Bereich der Informatik oder der Bereich des elektronischen Handels hinzu. r~atürlich haben Sie Recht, dass E-CommerceJn Zukunft gigantisch sein wird. Gerade in der Chemischen Industrie wird der An-_ und Verkauf chemischer Produkte in Zukunft g-rößtenteils über ECommerce oder Business-to-Business abgerechnet.

Deswegen ist es natürlich wichtig, dass Sie die Kompetenz für - E-Business besitzen. Aber die Kompetenz ei-lernen Sie nicht in einem eigenen Studienfach, wie Sie es in Ihrem Antrag aufgeführt haben._indem Sle sagen, Diplomkommunikationswirt mit Schwerpunkt Electronic Business, sondern Sie erlernen dies in den einzelnen Fäc~ern, die Sie studieren. Sie müssen sich dann die Fertigkeiten für E-Commerce hinzu erwerben.

(Mittrücker, CJ;>U: Anwendungs- kompetenz!)

Natürlich geht es um die Anwendungskompetenz. -Das- ist entscheidend, schlicht und einfach. Ich bleibe bei dem Beispiel. Ein Großteifdes An- und Verkaufs wird zukünftig elektronisch-abgewickelt.- Wenn Sie keine Fach- und Sachkompetenz als Einkäufer haben, nutzt lhnen_auch E-Commerce und E-Business nichts, Sie werden dann nicht ins Geschäft kommen. Sie haben bei E-Business teilweise eine andere Technik

der Ausschreibung, des Bietens und Feilschens, um- beste Einkaufs- und Verkaufspreise zu erzielen, wie wir es in der BASF auch schon praktiziert haben. Dies ist sicher neu. Ich betone noch einmal, Sie müssen die Sachkompetenz in Ihrem

Fachberei~h besitzen. Deswegen muss ich sagen, bringt es gar_ nichts, wenn Sie einen eigenen Studiengang einführen. Sie müssen Studiengänge sicher ergänzen.

Herr Kollege Mittrücker, viel entscheidender is~, wir müssen ein individuelles Lernen ermöglichen, das beginnt in der Schule, gilt aber auch für die Hochschulen~ da wir da eine Halbwertzeit des -Wissens von teilweise zwei bis drei Jahren liaben. Wir müssen modulares Lernen ermöglichen. Wir m(is

- senden Menschen beibringen, wie man sich permanent wei- terbildet, also E-Learning, Elektronie Learnlng, was individuell gestaltet werden kann; d~s ist ein Stück Zukunft. Das hat auch die Chance, de~ Auffassungsgabe der ein;zelnen- Menschen, diedaran teilnehmen, gerecht zu werden. Ich muss Sie leider enttäuschen, Ihr Antrag liegt_völlig schief. Deswegen -können wir ihm nicht zustimmen.

(Vereinzelt Beifall bei der SPD)

Das, was die Koalitionsfraktionen beantragt haben, ist der - richtige Weg.

Meine Damen und_Herren, vielen Dank für die Aufmerksam- _ keit. (Beifall bei F.D.P. und SPD)

Meine Damen -und Herren, für die Landesregierung spricht der Bildungsminister Professor Dr. Zöllner.

Prof. Dr. Zöllner,Ministerfür Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung:

Herr Präsident, ~eine Dameil imd Herren! Wenn die Opposition Recht hat, hatsie Recht.

(Keller, CDU: Nur kriegt sie nicht Recht!)

Herr Dahm, wir müssen die Bundesregierung loben,_wir müssen _Frau Bulmahn loben, die sich offensichtlich-so gut hat be