Hinzu kommt durch das Autofahren die Gefährdung Schwächerer, von denjenigen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, insbesondere von Kindern. Das Ausweichen auf den privaten Autoverkehr mag sich also sicherer anfühlen, ist es aber einfach nicht.
Was steht noch im Gesetzentwurf? Mehr innerstädtische Fahrradwege auf Kosten der Fahrstreifen für den Autoverkehr. Sie blenden vollkommen aus, dass genau dieser Unsinn der überbreiten Fahrradstraßen in den Innenstädten eine der häufigsten Ursachen für Staubildung und damit auch für vermeidbare Emissionen ist. Die Kernbotschaften Ihres Gesetzentwurfs gehen deshalb an der Lebensrealität der hessischen Bürger vollkommen vorbei.
Ich kenne die Erarbeitung dieses Konzeptes für die Insel Usedom. Tatsächlich ist es aber noch nicht fertig. Und das Zitat, Usedom wird, wenn wir nicht tatsächlich nachhaltig etwas gegen den Autoverkehr tun, innerhalb von kürzester Zeit der größte Parkplatz Deutschlands sein, ist nicht von mir, sondern von einer Touristikerin bei Ihnen auf der Insel.
Dieses Urteil ist ein Meilenstein in der Geschichte unseres Landes. Es zwang die Bundesregierung, ihre Klimaschutzziele deutlich zu verschärfen. Knapp zwei Jahre später stellen wir fest, dass nicht nur der Bundesverkehrsminister sich darum nicht schert, sondern auch Mecklenburg-Vorpommern immer noch auf Straßenbau und Autoverkehr setzt.
für durchgängige Radwege, die baulich vom Autoverkehr getrennt sind, für sichere, umgebaute Kreuzungen, für stolperfreie Gehwege, für längere und mehr U-BahnLinien und S-Bahn-Verbindungen bis nach Brandenburg, für schnelle Buslinien, für mehr Carsharingangebote und für eine intelligente Verkehrssteuerung.
Dann haben wir bei über 1 800 Wohnungen auch ein nicht unerhebliches Verkehrsproblem, das dort gelöst werden muss, sowohl an der Zuwegung zum S-Bahnhof Adlershof und zum S-Bahnhof Schöneweide, also am Groß-Berliner Damm, als auch natürlich am Segelfliegerdamm, der unmittelbar an das neue Gebiet in Johannisthal angrenzt und vorbeiläuft. Das wird sicherlich nur mit der Aufweitung von Fahrspuren, mit zusätzlichen Ampeln und insbesondere einer verkehrsgerechten Anpassung in den Stoßzeiten gehen, gerade morgens und abends. Machen wir uns nichts vor: Wir sind in Johannisthal eher am Stadtrand, auch wenn das für manche vielleicht noch innerstädtisch ist – Treptow-Köpenick ist als Bezirk ja quasi so groß wie das Stadtgebiet von München –, aber wir sind dort eben in einer Situation, in der auch Autoverkehr stattfinden wird.
Frau Präsidentin! Liebe Kollegen! Ich erinnere mich noch gut daran, wie diese Elektrokleinstfahrzeuge zu ihrer Einführung in den Himmel gelobt wurden. Alle waren total begeistert: In Zukunft weniger Autoverkehr in der City, dann brauchen wir nicht mehr mit den Autos reinfahren, müssen keine Parkplätze mehr in Anspruch nehmen, wir können wunderbar mit so einem Roller in die City fahren und so weiter. Habe ich gemacht. Hat irgendjemand von Ihnen das mal gemacht, regelmäßig?
Dann schauen wir uns mal den Autoverkehr an, denn es soll ja auch um Klimapolitik und Verkehrswende gehen. Wir haben 1,2 Millionen Zulassungen. So viele hatten wir noch nie. Warum haben wir so viele Zulassungen? – Weil die Menschen offensichtlich kein Vertrauen in Ihren ÖPNV haben. Ist das zu Recht der Fall? – Eigentlich nicht, denn keine andere Stadt hat so eine hervorragende Anlage beim ÖPNV wie Berlin – mit dem S-Bahn-Ring drum herum, der sternförmig auslaufenden U-Bahn und so weiter. Zusätzlich gibt es für den Autoverkehr natürlich auch noch den Großen Stern, von dem aus die großen Magistralen abgehen. Wir haben also optimale Verkehrsvoraussetzungen in dieser Stadt, aber die sind mittlerweile mindestens 50 Jahre alt. In den letzten 50 Jahren hat sich nichts wirklich Weltbewegendes verändert. Das heißt, Sie leben heute noch von dem, was drei Generationen vor uns geschaffen haben.
Wie wollen Sie jetzt mit dem Autoverkehr umgehen? – Sie wollen in Zukunft Fahrräder auf Autoparkplätzen parken lassen. Dazu hat die Verkehrssenatorin Anleitung gegeben. Die vorherige Verkehrssenatorin hat schon gesagt: Wir wollen, dass Sie Ihr Auto abschaffen. – Das scheint ein Weg zu sein, indem Sie Parkplätze einfach mit Fahrrädern belegen. Sie bauen Busspuren, wo es
Es muss einem aber auch klar sein, dass die erneuerbaren Kraftstoffe nicht ausschließlich für den Autoverkehr reserviert sein können. Denn wir brauchen sie dringend im Luftverkehr, weil es dort nicht die Alternative der Elektromobilität mit Bat terien gibt. Wir brauchen sie dringend im Schiffsverkehr, weil es auf dem Ozean keine Tankstellen gibt – jedenfalls keine Tankstellen für Strom und auch keine anderen Tankstellen; aber man kann den Kraftstoff sozusagen mitführen. Wir brau chen sie für den Schwerverkehr, wir brauchen sie für Maschi nen, die stationär sind.
Bei diesem Prozess ist es allerdings so, dass E-Kerosin ent steht, E-Diesel und E-Benzin. Das heißt, wenn wir raffinie ren, dann fällt tatsächlich eine bestimmte Menge auch für den Autoverkehr an. Da sage ich – auch im Gegensatz zu manch anderen Grünen oder Ökologen –: Dieses Benzin, diesen Die sel brauchen wir für die Bestandsflotte. Denn es ist ja wahr, dass heute 1,3 Milliarden Autos mit Verbrennern auf fossiler Basis fahren und dass es 2035, wenn es das Ende für den Ver
Aber wirklich weiter kommen wir bei der Verkehrssicherheit, wenn wir im Straßenverkehrsgesetz und in der Straßenver kehrs-Ordnung etwas ändern. Denn im Moment ist das Leit bild der Straßenverkehrs-Ordnung, des Straßenverkehrsgeset zes aus den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts der flüs sige Autoverkehr. Das neue Leitbild muss ein sicherer Ver kehr sein, ein nachhaltiger Verkehr, und zwar für Fußgänger, Radfahrer und für Autofahrer, dass Fairness untereinander herrscht und dass man natürlich an Umwelt und Klima denkt. Das muss geändert werden. Das gilt übrigens auch für die Fra ge, wie schnell man fährt. Auch das muss geändert werden.
Nicht, dass Sie jetzt meine Tipps aufnehmen und nachher vielleicht doch noch drei Punkte mehr bekommen, weil Sie jetzt merken, dass Sie beim Autoverkehr umsteuern müssen. Aber wirklich mal im Ernst: Sie können sich doch im Jahr 2022 auch als Christlich Demokratische Union hier nicht hinstellen und sagen: Wir wollen weiter ganz viel Autoverkehr.
Sie wollen weiter viel Autoverkehr haben, das sei die Zukunft. Das ist mehr als rückwärtsgewandt, das ist vorletztes Jahrtausend. – Vielen Dank.
Die Mobilitätswende erfordert einen Transformationsprozess. Das muss eigentlich auch die CDU einsehen, die irgendwie doch auch für Mobilitätswende ist, aber sagt, für den Autoverkehr dürfe sich nichts ändern. Das ist, was von Ihnen so rüberkommt, und war das große Thema Ihrer Rede von eben. Das ist nicht ehrlich. Wir müssen uns doch vor Augen führen, dass wir für die Mobilitätswende hier und da Flächen des Autoverkehrs abgeben müssen, hier und da auf üppige Straßen verzichten müssen, Kompromisse eingehen müssen.
Dann haben wir da noch den Vater aus Ottensen; hier wird es sehr konkret. In unserem Fraktionsantrag werden wir 1,5 Millionen Euro für den Umbau der Bahrenfelder Straße und der Ottenser Hauptstraße bewilligen. Für die Menschen in Ottensen wird das Projekt freiRaum Ottensen ein völlig neues Quartiersleben ermöglichen. Mehr Miteinander, mehr Spielgelegenheiten für die Kinder, mehr Plätze, um zusammenzukommen, einfach mal den Sommerabend bei einem Bier ausklingen lassen und auch mal einen Nachmittag im Quartier verbringen, ohne dass permanent die Augen auf den Kindern liegen müssen, weil der Autoverkehr, der Durchgangsverkehr aus dem Quartier rausgeholt ist. Das bedeutet viel mehr Lebensqualität für die Menschen in Ottensen.
Und wenn der Bürgermeister sagt, dieser Senator mache einen tollen Job, dann werde ich kritisch und überlege, warum er das sagt. Und warum sagt er das? Weil diese GRÜNE Partei weiterhin nicht versucht, die A 26-Ost zu stoppen, weil diese GRÜNE Partei nicht das aufgreift und vor allen Dingen nicht angreift, was der frühere Verkehrssenator durchgesetzt hat, nämlich dass unter der Sternbrücke so viel Platz für so wahnsinnig viel Autoverkehr geschaffen werden soll, dass wir eine riesige Brücke bekommen. Das ist völlig überflüssig, wenn ich weniger Autoverkehr haben will. Deswegen, glaube ich, ist das Lob des Bürgermeisters für Sie nicht so gut gewesen.
Was brauchen Sie eigentlich noch, um zu erkennen, dass es in dieser Art und Weise, wie Sie jetzt Verkehrspolitik machen, nicht reicht? Ich weiß, Sie sind wesentlich besser als die CDU, aber es kann nicht der Maßstab für Sie sein, dass Sie, anders als die CDU, jetzt nicht sagen, wir müssten weiterhin den Autoverkehr behalten.
der sozialen Teilhabe. Ich weiß nicht, ob Sie alle die Zahlen und die Berichte gelesen haben von Menschen, die mit dem 9-Euro-Ticket das erste Mal hier in Hamburg an die Elbe gefahren sind, die das erste Mal gesagt haben, sie könnten jetzt etwas mit ihren Enkelkindern machen. Das heißt, dieser Preis ist sehr entscheidend. Das predige ich, seitdem ich in der Bürgerschaft bin, und ich bin froh, dass Sie es wiederholt haben, Herr Buschhüter. Aber der Preis von 49 Euro hilft nicht den Menschen mit wenig Geld. Sie haben einen wahnsinnigen Erfolg erreicht – ich weiß gar nicht, warum Sie es nicht weitererzählen –: Bei dem 9-Euro-Ticket, das haben Sie mir gerade in meiner letzten Anfrage bestätigt, ist der Autoverkehr in Hamburg um durchschnittlich 10 Prozent zurückgegangen.
Ich will aber noch einmal einen Punkt sagen, der immer untergeht; das geht auch in Richtung CDU. Wir haben weiterhin sehr viel Autoverkehr, der 23 Stunden am Tag rumsteht.
Herr Buschhüter, Sie werfen der Opposition vor, nur weil sie sich so aggressiv beziehungsweise, ich sage mal, kritisch gegenüber Ihrer Verkehrspolitik äußert, würde sich das Ganze in aggressivem Autoverkehr widerspiegeln. Also ich glaube, absurder geht's wohl überhaupt nicht mehr. Die Autofahrer sind deswegen zunehmend genervt, vielleicht sogar aggressiv, weil sie merken, dass hier eine einseitige Politik gegen die Autofahrer gemacht wird. Und ich muss leider noch einmal darauf zu sprechen kommen: Wenn Sie hier sagen, wir hätten heute bessere Straßen, das haben Sie ganz vornehm zurückhaltend formuliert, bessere Straßen …
Wir stehen für eine gute, wir stehen für eine klimafreundliche Mobilität, für die lebenswerte Stadt, wir stehen für die Mobilitätswende. Bessere klimagerechte Mobilität gibt es in der Stadt aber nur mit weniger Autoverkehr. Wir haben das schon häufig hier diskutiert.
Nein, wir wissen sehr genau, dass es ohne Autoverkehr nicht geht.
Aber es geht eben auch nicht besser mit mehr Autoverkehr, und deswegen müssen wir gucken, dass wir den Autoverkehr reduzieren.
Da wünsche ich mir, dass Sie das einsehen und auch da an unserer Seite sind. Denn das Ergebnis einer solchen Politik ist doch, dass wir mit weniger Autoverkehr die Straßen auch für diejenigen Autofahrerinnen und Autofahrer freiräumen, die künftig weiterhin auf das Auto angewiesen sind, fahren müssen oder auch wollen.
– Herr Pein, was ist los? Ich bin nur gerade so angetan von der Horrorvision eines Bürgermeisters Thering. Denn das Einzige, was ich von Herrn Thering höre, wenn es um Autoverkehr geht – und wo soll der eigentlich fahren? – ist: Tunnel. Er will einen Tunnel unter dem Stadtpark haben, er will einen Tunnel unter der Ost-West-Straße haben. Ich finde, Herr The
Kommen wir zum Verkehr. Die deutsche und die hessische Verkehrspolitik krankt am doppelten Kreuzzug gegen den Autoverkehr im Allgemeinen und gegen den Verbrennungsmotor im Besonderen. Die diversen kommunalen verkehrspolitischen Verirrungen kann man sich einmal mit einer kleinen Safari in eine Grostadt zu Gemte fhren. Aber selbst das hat noch eine gewisse Rationalität; denn Grostadtpolitiker werden von Grostadtbewohnern gewählt. Die Auswärtigen, die besonders von der Verknappung von Verkehrs- und Parkraum betroffen sind, k|nnen einem dann gewissermaen egal sein.
Beispielsweise in der Leipziger Straße: Der Autoverkehr muss stehenbleiben. Übrigens auch der Radverkehr, er tut es nur nicht. Die meisten Radfahrer fahren ja bei Rot rüber, auch wenn das immer von grüner Seite bestritten wird.
Und unsere Verkehrssenatorin Jarasch von den Grünen hat die Aktionen der Straßenkleber bisher auch nicht verhindert. Im Gegenteil: Frau Jarasch errichtet sogar eigene Straßenblockaden, um den Verkehr zu behindern. Mitten in der Coronakrise haben die Grünen die Friedrichstraße für den Autoverkehr gesperrt und zu einem Radschnellweg umgebaut, mit fatalen Folgen: Eine zentrale Einkaufsstraße in Berlin stirbt, weil die Grünen ihren Traum von einer autofreien Innenstadt verwirklichen wollen, um jeden Preis.
Vielen Dank, Frau Präsidentin! – Ich frage den Senat: Wann erfolgt die Freigabe der Friedrichstraße für den Autoverkehr?
Sehr gerne! – Es gab ein Gerichtsurteil, das gesagt hat, dass die Übergangsverordnung, die wir für den Übergangszeitraum erlassen haben, um keine Unruhe in diesem Gebiet zu stiften, nicht rechtens war. Ich habe auf eine Beschwerde verzichtet und werde deswegen die Friedrichstraße vorübergehend wieder für den Autoverkehr freiräumen,
kenne. Als ich noch im Hermann-Löns-Weg gewohnt habe, haben Sie den gleichen Quatsch erzählt – da gibt es gar keine Ampel, davon mal ganz abgesehen –, Sie sagen immer noch, mehr Geschwindigkeit sei wichtig, man brauche den Autoverkehr.
Vielleicht geht es erst einmal um Waffengleichheit? Wir haben einen Autoverkehr, wo die Waffen, sprich die Autos, immer größer werden, die SUVs aussehen wie Panzer. Und wir haben Fußgänger:innen, die als einzige Möglichkeit noch haben, vielleicht selbst ein bisschen dicker zu werden, ansonsten aber gar keine Schutzzone haben. Da sagen Sie, Sie wollten einen Verkehrsfrieden. Sie haben einen Straßenverkehr, der den meisten Raum in ganz Hamburg einnimmt.
Ich war ehrlich gesagt schon sehr gespannt, was Sie aus dieser Großen Anfrage machen, Herr Wiese, denn in der Großen Anfrage stochern Sie ja ganz schön weit herum. Nun erfreuen Sie uns mit Leitlinien der CDU und sind ja wirklich gut gestartet, indem Sie gesagt haben, Fußverkehr, Radverkehr, öffentlicher Personennahverkehr seien wichtig. Ich dachte schon: Wann kommt das Aber? Doch wie immer haben Sie mich nicht enttäuscht, natürlich haben Sie über den Autoverkehr gesprochen, das ist auch Ihr Hauptpunkt, wobei ich es ein bisschen übertrieben finde, die Nutzung von Garagen in der City Nord als kreativ und mutig zu bezeichnen.
Aber Sie haben ja bei dem zweiten Punkt, bei dem es um den Autoverkehr geht, deutlich gemacht, was für Sie kreativ und mutig ist. Sie schlagen jetzt allen Ernstes vor, dass eine Untertunnelung des Stadtparks stattfinden soll.
Ich finde, es ist wirklich eine unterirdische Idee, wenn Sie davon ausgehen, Sie könnten den Autoverkehr für kurze Strecken wie in der Ost-WestStraße aus den Augen, aus dem Sinn haben. Sie vergessen: Der Autoverkehr kommt irgendwo her, er taucht wieder auf. Das ist keine Perspektive, die Sie liefern.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich habe den Eindruck, dass Rot-Grün die Auffassung vertritt, je mehr sie den zunehmenden Autoverkehr behindern, desto besser wäre das. Straßenrückbau, Parkplatzvernichtung und jetzt noch von den GRÜNEN und wahrscheinlich auch von der LINKEN Tempo 50 statt 60, in jedem Fall 30 in der gesamten Stadt,
Zum Inhalt: Es ist ein über 200 Seiten dickes Dokument, und ehrlich gesagt ist es bezeichnend, dass das allererste, worauf Sie abstellen, erneut der Autoverkehr ist.
Ich will Ihnen aufzeigen, wie wir uns die Verkehrspolitik der Zukunft vorstellen. Wir wissen: Das Auto wird auch in Zukunft eine bedeutende, relevante Rolle spielen. Wir wissen aber auch: Mit immer mehr Autoverkehr in unserer wachsenden Stadt wird die Mobilität nicht besser, steigt auch nicht die Lebensqualität. Der Autoverkehr in unserer Stadt hat die Grenzen seines Wachstums erreicht. Darauf müssen wir reagieren, wenn wir verantwortungsvolle Politik für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt machen wollen, wenn wir gute Mobilität für alle garantieren wollen. Dass sich etwas ändern muss, spüren auch die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, die da gedanklich viel weiter sind als Sie, liebe CDU, lieber Herr Thering.
Das ist also wirklich ein starkes Stück. Wenn Sie einen Bürgerwald überlegen, warum kommen Sie nicht auf die Idee, wenn Sie einmal auf die Karte gucken: Links und rechts ist so viel Straßenraum, und Sie wollen doch kreativ und mutig sein. Dann müssen Sie sagen: Wir müssen gucken, wie wir den Autoverkehr dort wegkriegen.
Herr Thering, wenn man akzeptiert, dass die Grenzen des Wachstums erreicht sind, was den Autoverkehr angeht – ich habe von Ihnen nicht gehört, dass Sie Straßen nun massenweise weiter ausbauen wollen –, wenn
Sie wissen, dass dem Grenzen gesetzt sind, dann gibt es damit einen weiteren Grund, warum es so richtig und wichtig ist, auf weniger Autoverkehr in unserer Stadt zu setzen. Wir wollen, dass für diejenigen, die weiterhin Autofahren müssen und auch für die, die es wollen, und vor allem für den Wirtschaftsverkehr in unserer Stadt gute Bedingungen herrschen. Wir sorgen für eine hervorragende Straßeninfrastruktur, damit die 20 Prozent Autoverkehr, die wir auch in Zukunft haben werden,
Deswegen ist auch Ihr Argument ein Scheinargument. Sie wollen nur mal austesten, wie weit Sie gehen können, und fangen jetzt wieder an mit einem weiteren Schritt. Das ist der Einstieg in den Ausstieg aus dem Autoverkehr.
Die Studie des grün-roten Bezirks Hamburg-Nord setzt nun alles daran, auch den restlichen Autoverkehr weiter zu verdrängen und die Otto-Wels-Straße, die den Stadtpark durchzieht, für den Autoverkehr zu sperren. Hier fehlen kreative und mutige Überlegungen, zum Beispiel die Nutzung von privaten Parkhäusern in der City Nord, die am Wochenende oder abends, wenn sie nicht voll ausgelastet sind, bereitstünden, oder auch der Bau von neuen Garagen beispielsweise am Borgweg-Stadion oder an der Jahnkampfbahn; das würde auch dem Gedanken der Quartiersgaragen zunutze kommen.
Dabei, und das muss man auch einmal sagen, geht es bei den Fahrbahnen, die hier erhoben wurden, nicht nur um den Autoverkehr. Gute Fahrbahnen nützen auch dem Busverkehr und dem Radverkehr dort, wo Radverkehr auf der Straße stattfindet. Sie nützen am Ende auch dem Fußgängerverkehr dort, wo Fußgängerinnen und Fußgänger die Straße queren. Wir bauen gute und sichere Straßen für alle.
Dass die Anwohner zu Recht Staubildungen und die damit verbundenen Lärm- und Abgasemissionen befürchten, interessiert Herrn Dr. Tjarks überhaupt nicht. Problematisch beim geplanten Umbau der Rodigallee ist, dass insbesondere die Pendler aus Barsbüttel künftig noch häufiger im Stau stehen bleiben. Schon jetzt ist die Rodigallee als stark befahrene Ein- und Ausfallstraße im Berufsverkehr kaum noch in der Lage, den anfallenden Autoverkehr zu bewältigen. Und der Hinweis des Senats, Autofahrer könnten ja über die A 24 fahren, ist scheinheilig, denn die A 24 ist im Berufsverkehr ebenfalls sehr stark ausgelastet und beispielsweise für die Barsbütteler nur unter Inkaufnahme eines mehrere Kilometer langen Umwegs nutzbar. Außerdem ist fraglich, ob die Route über die A 24 den zu erwartenden Mehrverkehr überhaupt aufnehmen kann. Auch für viele Anwohner Billstedts, die täglich über den Schiffbeker Weg und die Rodigallee in Wandsbek fahren, ist dies ein akutes Verkehrshindernis. Die Umbaumaßnahmen sind eine deutliche Staugefährdung.
Und das schaffen wir mit Aufenthaltsqualität, Entsiegelung, Schatten, und wir müssen auch gucken, dass wir das so schaffen, dass wir den Sommer in den folgenden Jahren dort überhaupt überstehen können. Es braucht sicherlich auch viel mehr Alltagsleben dort, denn die Touristinnen und Touristen, das wurde gerade schon gesagt, gehen natürlich dahin, wo Menschen sind, wo Leben ist. Welche Innenstädte werden als besonders attraktiv bewertet? – Das sind die Innenstädte, die ihre Straßen wieder für Fußgängerinnen und Fußgänger geöffnet haben und den Autoverkehr aktiv regulieren. Um nur einige zu nennen: Paris, Barcelona, Ljubljana, Lausanne, Florenz, Wien, Bogota, Madrid, Oslo usw. Es werden immer mehr. Aber Überraschung, immer das gleiche Spiel: Erst sind alle dagegen, und dann sind alle dafür.
Erst wird die Befreiung der Innenstädte vom Autoverkehr zur Unmöglichkeit erklärt, und dann geht es ganz leicht. Erst wird im Einzelhandel das wirtschaftliche Aus prophezeit, und dann – komisch – florieren die Geschäfte.
Letzter Satz und meine persönliche Meinung zu dem Thema: Kein Verkehrskonzept wird die strukturellen Probleme der Friedrichstraße wirklich lösen können. Es gibt die Chance, dass sie durch weniger Autoverkehr
Und auch künftig bei allen Fragen der Tarifgestaltung dürfen wir die Seniorinnen und Senioren nicht vergessen, die ein VBB-Abo haben. Auch da müssen wir uns mit Brandenburg zusammensetzen und Lösungen finden. Das Gleiche gilt für Studierende und Azubis. Und es gibt momentan auch keine Erleichterung für die 100 000 Pendler. Es könnte so weit kommen, dass aufgrund des zusätzlichen Preissprungs mehr Autoverkehr in die Außenbezirke reingezogen wird. Es wäre doch Quatsch, wenn man aus Brandenburg kommt, in den ÖPNV umzusteigen, wenn es das 29-Euro-Ticket Berlin-AB gibt. Einige werden dann lieber schauen, wo sie im Stadtgebiet irgendwo einen freien Parkplatz finden.