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Denn das muss uns ja auch klar sein, wer heute vor der Entscheidung steht, kaufe ich mir ein Elektroauto oder doch noch einmal einen Verbrenner, wird, gerade, wenn er nicht das Carport vor der Tür hat, die Antwort auf diese Frage ganz maßgeblich von der Frage abhängig machen: Wie ist eigentlich die Ladeinfrastruktur? Was für Möglichkeiten bieten sich mir, mein Auto aufzuladen, über den Tag verteilt? Das gehört dann auch zur Wahrheit dazu: Wenn jemand dann für sich die Entscheidung trifft, die Ladeinfrastruktur ist für mich einfach nicht passend, und sich dann noch mal einen klassischen Verbrenner kauft, der ist natürlich für die Antriebswende, so möchte ich sie einmal bezeichnen, für die nächsten Jahre erst mal verloren, weil er sich ja nicht in zwei Jahren auf einmal wieder ein neues Auto kaufen wird.

Das heißt, wir müssen uns darüber Gedanken machen, wie die Ladeinfrastruktur öffentlich so ausgebaut wird, dass die Menschen auch bequem ihr Elektroauto laden können. Deswegen sind die Forderungen, die die CDU hier eingebracht hat, erst einmal richtig. Sie sind sinnvoll, und ich glaube, es ist auch sinnvoll, nicht die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten, dass was passiert, sondern dass wir auch als Politik aktiv werden und das Ganze forcieren. Das unterstützen wir.

Gleichzeitig sollte der Senat zusammen mit dem Unternehmen wesernetz die Verteilnetzstärkung für die Ermöglichung eines zügigen Ausbaus der Elektromobilität im Land Bremen planen und aktiv vorantreiben. Gerade in Bremen haben wir die Besonderheit, dass viele Menschen eben kein eigenes Grundstück besitzen, sondern sich Parkplatzanlagen mit anderen teilen. Um eine sozial ausgewogene Ladeinfrastruktur für Bremen hinzubekommen, sollte das vom Bundestag im September 2020 beschlossene Wohnungseigentümermodernisierungsgesetz – ein fürchterliches Wort – in den Blick genommen werden. Hier wurde beschlossen, dass den Mieterinnen und Mietern sowie Wohnungseigentümerinnen und Wohnungseigentümern das Recht auf die Installation eines Ladepunktes für ihr Elektroauto zugesprochen wird. In diesem Zusammenhang besteht die Möglichkeit, vor allem in Bremen, dass die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften ihren Mietern und Mieterinnen Ladesäulen zur Verfügung stellen, ohne ihnen die Mietkosten vollständig weiterzureichen.

Was steht in dem Konzept? Hier sind schon die Ergebnisse der Enquetekommission berücksichtigt. Es gibt fünf Teilkonzepte. Die will ich noch einmal vorstellen. Ralph Saxe hat sie kurz angerissen. Vielleicht muss man sich anschauen – –. Vielleicht würde ich vorher noch auf Herrn Stahmann eingehen, weil er zu Recht gesagt hat, das kann ja nicht nur auf öffentlichem Grund stattfinden, sondern das sind die verschiedensten Orte, an denen wir Ladeinfrastruktur aufbauen müssen oder weiter ausbauen müssen. Das ist zu Hause auf einem eigenen Stellplatz oder in der eigenen Garage. Das ist relativ einfach, da eine Wallbox anzubringen, wenn man den Platz hat. Das sind meistens auch die Leute, die jetzt schon ein Elektroauto haben, weil sie nämlich wissen, wo sie ihren Strom herbekommen.

Sehr geehrter Herr Flierl, Sie sehen das aus einem verkehrten Blickwinkel. Sie haben schon die Überschrift von unserem Antrag gar nicht richtig definiert. Und überhaupt: Wie wollen Sie das den Bürgern gegenüber glaubhaft rüberbringen? Die zahlen sich dumm und dämlich in dem Glauben, dass sie das Klima retten, während die Regierung genau das Gegenteil macht. Die Leute nehmen ihr Erspartes her und schauen, dass sie ein Elektroauto bekommen und sparen damit circa 20 % CO2. Die Bauherren wissen hinten und vorne nicht mehr, wie sie das Geld herbringen sollen. Und was macht unsere Regierung? – Die macht genau das Gegenteil von Einsparung des CO2-Ausstoßes, alleine durch die Migrationspolitik.

Die CO2-Steuer erhöht zwar die Energiepreise, aber sie führt kaum zur CO2-Vermeidung. Oder glauben Sie, dass die Bürger aus Spaß heizen oder aus Spaß Benzin verfahren? Die meisten können sich ein Elektroauto oder den Umbau des Heizsystems gar nicht leisten. Warum also erst eine nutzlose Steuer einführen, um dann einen kleinen Teil davon mit viel Bürokratie wieder an die Menschen zu verteilen?

Wir brauchen eine bessere Versorgung in der Fläche. Dabei ist durchaus auch Fantasie gefragt. Es geht um einen Nahverkehr, der wirklich die Fläche abdeckt. Das heißt nicht, dass da ein großer Bus in jedes Dorf fährt. Aber warum denn nicht ein öffentlich gefördertes Elektroauto zum Teilen in jedes Dorf stellen und das dann als Teil von Nahverkehr begreifen? Wir müssen hierbei kreativer werden. Wir müssen mehr Fantasie an den Tag legen.

in Schaltauto oder ein Automatikauto? Ein Benzinauto oder ein Dieselauto? Alle diese Diskussionen führte man, und heute führt man diese Diskussion auf vollkommen anderer Ebene, nämlich: Soll es ein Verbrennermotor oder soll es ein Elektroauto sein? Das entscheidet der Kunde.

Unser Ansinnen war es natürlich, möglichst viele Bürger in den Genuss zu bringen. Deswegen frage ich nach, weil ich das nicht richtig verstanden habe. Wie viele Bürger sollen sich denn pro Gemeinde ein Elektroauto teilen? Drei Bürger? Vier Bürger? Wie kann ich mir das praktisch vorstellen.

- Ja, das muss man zur Kenntnis nehmen. Deswegen spielen die Elektroautos eine andere Rolle; denn ein Elektroauto kann ich abstellen. Ich kann es auch als Energiespeicher zu Hause verwenden. Damit habe ich durchaus Vorteile eines Elektroautos, die ein Verbrennerauto nicht hat. Der Markt wird zeigen, wo sich bestimmte Automobilkonzepte durchsetzen.

Der junge Mensch entscheidet nicht: Fahre ich mit einem Elektroauto oder fahre ich mit einem Elektrobus? Er möchte schon sein eigenes Auto haben, aber welchen Typ er fährt, das ist ihm völlig egal. Sie werden die kollektive Mobilität, die Sie hier immer wieder einfordern, auf dem flachen Land nicht finden. Das ist dort nicht möglich und wird auf absehbare Zeit auch nicht möglich sein. Das können Sie vielleicht in Magdeburg und in Halle machen oder in Berlin, in Großräumen, aber auf dem flachen Land nicht.

Dieser Senat hat seine Hausaufgaben gemacht, er hat viele Projekte auf den Weg gebracht. Aber wir in der Politik können das nicht allein leisten. Das ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, das können wir nur mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam. Darum möchte ich hier und heute an alle Hamburgerinnen und Hamburger appellieren, auch selbst zu prüfen, ob sie nicht einen Beitrag leisten können: ein Elektroauto, Energie einsparen, mehr ÖPNV, Fahrrad und Fußgänger stärken, vielleicht, wenn Sie ein Eigenheim haben, eine PV-Anlage oder eine Solarthermie aufs Dach bauen oder eine Wärmepumpe oder eine Wärmedämmung in Ihrem Gebäude voranbringen. Ich bin mir sicher und sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam diese großen Herausforderungen nicht nur meistern können, sondern damit auch eine gute Zukunft für unsere Stadt und unsere Bürger:innen und für zukünftige Generationen erreichen können, wenn wir jetzt entschieden handeln. Dieser Senat hat dazu den Grundstein gelegt. Packen wir es gemeinsam an.

Sie sehen: Wer ein Elektroauto fährt, verschmutzt die Umwelt stärker.

Doch was kann jeder selbst tun, jeder von uns? Ihr Dach hat noch keine Solaranlage? Höchste Zeit wird es, denn jede Kilowattstunde daraus ist eine Kilowattstunde weniger aus Kohle und Gas. Ihr Auto fährt mit vollem russischen Erdöl? Zeit für ein Elektroauto oder den Umstieg auf den ÖPNV. Jeder von uns kann die eigene Heizung um ein Grad runterdrehen; das hilft bereits viel beim Gasverbrauch. Schaffen Sie sich intelligente Thermostate an für die Heizkörper; das kostet nicht viel und spart richtig Geld. Und werfen Sie Ihre Gasheizung raus und bauen Sie um Gottes willen bloß keine neue Gasheizung ein. Wärmepumpen sind die wirksamste Sanktion gegen Putin.

Doch wir sind natürlich keine Verbotspartei. Wer an einem Elektroauto forschen und wer sich eines kaufen will, der soll es tun, aber ohne steuerliche Förderung in Milliardenhöhe für elektrisch betriebene Luxusschlitten. Was für ein Wahnsinn.

Wir brauchen eine zuverlässige Energieversorgung. Rechnen wir doch einmal ein bisschen. Das scheint hier überhaupt nicht mehr üblich zu sein. Nehmen wir einmal an, ein Elektroauto braucht 18 Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Das ist niedrig gerechnet. Nehmen wir weiter an, dieses Auto fährt 10.000 Kilometer pro Jahr. Auch das ist niedrig gerechnet. Bei 10 Millionen Elektroautos im Bundesgebiet bräuchten wir dann 18 Terawattstunden im Jahr. Da die Leute jedoch an 25 % der Tageszeit laden, benötigen wir in etwa 80 Terawattstunden. Wo soll dieser Strom denn herkommen?

Die GRÜNEN haben dieses Thema aufgerufen, dazu aber nichts gesagt. Bei einem von drei Rednern fiel einmal ganz verstohlen das Wort "Wasserstoff"; die anderen zwei haben es überhaupt nicht erwähnt. Von Frau Schulze hieß das zentrale Wort, dort wo die Milchkannen stehen, sollten keine Wasserstofftankstellen, sondern Anschlussbuchsen fürs Elektroauto sein.

Ich blicke zudem zuversichtlich auf technologische Fortschritte in der Batterietechnologie. Feststoffbatterien oder gar lithiumfreie Calcium-Ionen-Batterien werden künftig einige unserer Sorgen zumindest mildern. Ich bin stolz darauf, dass es uns allen – ob Wissenschaft, Industrie, Politik und Verwaltung – gemeinsam gelungen ist, dass Sachsen produktionsseitig Elektromobilitätsland Nummer eins in Deutschland ist und in Europa wird. Wir sollten alles dafür tun, dass es so bleibt. Denn eines ist jetzt schon sichtbar: In den nächsten Jahren wird jedes vierte in Europa produzierte Elektroauto aus Sachsen kommen. Darauf können wir wirklich stolz sein.

Die Energieerzeugung ist nur ein Teil der Energiewende. Sie wollen ja viel mehr, Sie wollen die Sektoren Wärme, Mobilität und Industrie auch noch einbeziehen. Das heißt, zukünftig werden das Heizen, das Autofahren und natürlich alle Güter teurer, die hier produziert werden. Das passiert wieder über Subventionen. Ich nenne nur ein Beispiel, das Elektroauto: Wenn man auf Elektroauto wechselt, kostet das insgesamt 20 000 Euro. Das ist kein Geld, das wertgeschöpft ist. Es ist Geld, das den Bürgern über Steuern weggenommen und in dieses Elektroauto investiert wird, von dem wir wissen, dass es kein CO2 spart, dass es die Umwelt zerstört und am Ende nur zehn Jahre hält.

Wasserstoff und seine Nutzung in Brennstoffzellen haben ei ne große Faszination. Man kann ihn einsetzen zum klimaneu tralen Umbau der Zementoder Chemieindustrie, für die Mo bilität – wir haben es gehört – in Pkws, in Lkws oder auch in Zügen oder Schiffen. Der Verkehrsminister spricht auch vom Flugverkehr. Wasserstoff ist ein wichtiges Speichermedium für die Sektorenkopplung. Insofern sind wir uns einig. Es gibt sogar Vergleiche, wonach ein wasserstoffbetriebenes Auto ei ne bessere Klimaschutzbilanz vorweist als ein Elektroauto mit Akku.

Es kann doch nicht sein, dass es die Rentnerin mit den 3.000 Euro, die sie für Heizöl aufbringen muss, finanziert, wenn Sie sich eine Wallbox installieren, eine PV-Anlage aufs Dach setzen oder ein Elektroauto kaufen! Es kann doch nicht sein, dass sie sich die 30.000 Euro für die Wärmedämmung ihres Hauses nicht leisten kann, weil sie dazu beitragen muss, dass 2 Prozent der Landfläche mit Windrädern ausgebaut werden völlig gleichgültig, ob die Windräder an der Stelle überhaupt dienlich sind. Es kann doch nicht sein, dass eine Familie, die sich ihr Auto buchstäblich vom Munde abgespart hat, dieses nun verschrotten soll, weil der neue Verkehrsminister rein auf Elektroautos setzt! Es kann doch nicht sein, dass wir 1,3 Milliarden Kfz, die aktuell auf den Straßen unterwegs sind, weit vor ihrer Fahruntauglichkeit verschrotten müssen, weil Elektroautos bevorzugt werden! Es kann doch nicht sein, dass wir Einfamilienhäuser mit Heizöltanks abreißen müssen, die zum Beispiel mein Opa mit seinen eigenen Händen noch gebaut hat, die sein ganzer Stolz waren und die auch ein Stück unseres kulturellen Erbes sind, dies nur, weil jetzt fossile Brennstoffe verteufelt werden!

Liebe Fraktion der SAAR-LINKE, wir lehnen Ihren Antrag ab. Ich konnte, so glaube ich, zeigen, dass uns das Problem durchaus bewusst ist. Wir glauben, dass mit dem Notfallfonds der Landesregierung hier ein erster Beitrag zur Problemlösung geleistet wurde, dass man aber das Problem grundsätzlicher angehen muss. Ich gehe wirklich davon aus, dass die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD ihren Einfluss in Berlin nutzen wird, damit die Antriebe technologieoffen weiterentwickelt werden, sei es der Hybrid oder der Verbrenner, sei es das Elektroauto oder der Wasserstoffantrieb, sei es der Gasantrieb. Ich gehe davon aus, dass die Pendlerpauschale so weiterentwickelt wird, dass auch der Weg zur Arbeit für die Saarländerinnen und Saarländer noch bezahlbar bleibt. Ich gehe davon aus, dass sie sich dafür einsetzen wird, dass niemand im dunklen und kalten Haus alleingelassen wird. Vielen Dank!

Das Perfide daran ist, dass wir eigentlich wissen, dass diese Elektroautos kein CO2 einsparen. Es ist vorgerechnet worden: Diese Elektroautos sparen kein CO2. Ein Mittelklassewagen als Elektroauto braucht in der Herstellung mehr CO2 als ein Diesel, wenn er 150 000 Kilometer fährt. Das ist in die Taschen gelogen.

[Silke Gebel (GRÜNE): Oder mit dem Elektroauto! Kennen Sie nicht, oder?]

Die ganze Thematik grüner Wasserstoff, die Sie hier aufgemacht haben, will ich doch gar nicht streitig stellen. Herr Al-Wazir, würden Sie denn sagen, man darf ein Elektroauto nur an dem normalen Stromnetz laden, wenn es sich um 100 % regenerativen Strom handelt? Würden Sie sagen, jedes Elektroauto muss verboten werden, weil es nicht zu 100 % mit grünem Strom fährt?

Das würden Sie natürlich nicht sagen. Das wäre doch Käse. Natürlich müssen wir jetzt die Elektroautos einführen. Stück für Stück wird der Strom CO2-ärmer werden – das haben Sie selbst geschrieben –, bis wir vielleicht irgendwann zur CO2-Neutralität kommen. Genauso muss man es beim Wasserstoff auch machen. Was ist denn bei der Nutzung des Wasserstoffes falsch, was für das Elektroauto gilt?

Aber wie gesagt, irgendetwas ist ja immer die Produktion von E-Fuels ist enorm energieaufwendig. Der Energiebedarf für den Betrieb eines Autos mit E-Fuels ist nach heutigen Stand rund fünf bis sechs Mal höher als bei einem vergleichbaren Elektroauto. Das heißt, die Energieeffizienz bei einem Stromer ist weitaus höher, als bei einem E-Fuel-basierten Verbrennungsmotor.

Wir sind bei der Zulassung der reinen Elektroautos deutschlandweit auf Platz eins. Jedes vierte Auto hier in Schleswig-Holstein, das zugelassen wird, ist ein reines Elektroauto. Damit liegen wir bundesweit vorn. Wir ruhen uns überhaupt nicht darauf aus. Wir wollen weitergehen, aber das muss man auch einmal anerkennen. Nur hier in Schleswig-Holstein fahren diese Autos tatsächlich auch emissionsfrei, denn wir haben erreicht, dass wir 160 % Strom in unserem Stromnetz haben, gemessen an unserem Stromverbrauch. Das ist ein echtes Vorzeigemodell, und damit zeigen wir, dass wir auch bei der E-Mobilität die Schrittfolge vorgeben.

Es ist so: Seit über 20 Jahren hat sich kein durchschlagender Erfolg für Elektrofahrzeuge abgezeichnet, soll heißen: Fast niemand wollte sich so ein Fahrzeug zulegen. Nun kam man in den Denkfabriken der linksgrünen Ideologen und in den Beratergremien der Bundesregierung auf die perfide Idee, den Verbrenner in der Unterhaltung so teuer zu machen, dass das Fahren mit dem Elektroauto auf einmal doch ganz attraktiv erscheint, frei nach dem Motto: Nun kauft die verdammte Karre endlich, damit wir innerhalb der nächsten zwei Jahre die Überhitzung – wir reden ja mittlerweile, seit Glasgow, nicht mehr von einer Erwärmung, sondern von einer Überhitzung der Erde – stoppen können.

In das Elektroauto wurde hineinsubventioniert, als gäbe es kein Morgen mehr. Die Subventionen für den Kauf sind so hoch – die Kaufpreise für Verbrenner haben auch deutlich angezogen –, dass es sehr oft kaum noch einen preislichen Unterschied zum Verbrenner gibt.

Aber wir können beim Elektroauto den Blick auch auf andere Dinge richten und einfach mal das Inland verlassen. Schauen wir uns doch mal die enormen Schäden an, die im Ausland bei der Gewinnung der Rohstoffe für E-Autos entstehen. So werden Kinder im Kongo in Minen eingesetzt, um das Kobalt für die Batterien zu schürfen.

damit Sie oder vielleicht ein Herr Goeken von der CDU sich moralisch erhaben fühlen, weil sie mit einem E-Auto herumfahren? Ich weiß nicht, ob Sie ein E-Auto haben. Aber Herr Goeken hat das im Ausschuss schön präsentiert: PV-Anlage, auch vom Steuerzahler subventioniert, und dann Elektroauto fahren – wunderbar! –, ein Elektroauto, das sich die Malocher nicht einmal gebraucht leisten können.

Das funktioniert nicht so einfach. Die damals noch leisen Stimmen, dass es hier und da zu Blackouts kommen kann, werden immer lauter. Schauen wir in das Vereinigte Königreich: Da wurde in den vergangenen Wochen und Monaten so manchem Besitzer eines Elektroautos vorgeschrieben, dass er sein Elektroauto nicht mehr zu jeder Uhrzeit und an jedem Platz laden kann.

Als wir in die Recherche gegangen sind, waren wir erstaunt, wie viele Hunderttausende von ElektroPkws von den Herstellern zurückgezogen wurden – Stichwort: Brandgefahr. Was passiert, wenn ein herkömmliches Elektroauto, wahrscheinlich beim Ladevorgang, in einer Tiefgarage Feuer fängt? – Es ist teilweise tagelang nicht möglich, den Brand zu löschen. Es muss ausbrennen. Dann haben wir auch noch die Auswirkungen für die Stabilität, die Statik, die Sicherheit des Gebäudes. So mancher Betreiber von Tiefgaragen oder Parkhäusern hat schon seine Schlüsse gezogen, die Versicherungen sind aufmerksam geworden, und die Feuerwehren fühlen sich nicht ausreichend aufgestellt.

Laut Feuerwehr macht es auch keinen Unterschied, ob ein herkömmliches oder ein Elektroauto in einer Garage in Brand gerät.

Danke, Herr Präsident. – Herr Hausmann, Technik des 19. Jahrhunderts, da sind Sie genau beim Elektroauto, das 1888 entwickelt wurde und in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts vor allen Dingen von den Verbrennermotoren abgelöst wurde.

Tatsächlich brennen Elektroautos genauso häufig wie Autos mit Verbrennungsmotor, aber den Brand zu löschen, dauert bei einem Verbrennerauto im Durchschnitt 15 Minuten, beim Elektroauto mehrere Stunden.

Der größte Autokonzern VW will nur noch Elektroautos bauen und aus der Entwicklung von Verbrennungsmotoren gänzlich aussteigen. Deshalb ist es richtig, sich als Politik auf das Thema „Elektroauto“ einzulassen und – mehr noch – diesen Trend aktiv zu unterstützen.

Dann gibt es noch die CO2-Steuer, die dazu dient, das Geld aus den Taschen der Bürger zu ziehen. Einen Umstieg auf die Elektromobilität werden Sie so auch nicht erzwingen. Ein Ge ringverdiener wird seinen alten Diesel-Golf nicht mal kurz in ein 50 000 € teures Elektroauto eintauschen. Wer das glaubt, der handelt nach dem Motto: Sollen sie Kuchen essen, wenn sie sich das Brot nicht leisten können.

und sie wegen ihrer Bauweise seltener in die Werkstatt müs sen. Einen Verbrenner zu fahren kostet im Vergleich zu einem Elektroauto bis zu 50 % mehr.

Auch die Erhöhung der Pendlerpauschale wäre eine Möglich keit. Das Autofahren muss bezahlbar sein. Nicht jeder kann sich heute schon ein Elektroauto leisten.

Werter Herr Ministerpräsident, Sie sprachen eben von einer wichtigen, großen Transformation in der Automobilbranche. Wie passt eine politisch forcierte Transformation in der Automobilbranche mit der im Koalitionsvertrag viel gepriesenen Technologieoffenheit zusammen? Was ist an der politisch einseitigen Fokussierung auf das Elektroauto für Sie technologieoffen?

Das machen wir ehrlicherweise bei Elektroautos auch. Natürlich hat jeder von uns, der ein Elektroauto fährt, einen grünen Stromvertrag. Natürlich kommt da bilanziell nur Ökostrom rein. Aber das, was wir an der Ladesäule tanken, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist aktuell zu 25 % Wind, zu 28 % Kohle und zu 13 % Kernenergie.

In der DDR, sehr geehrte Damen und Herren, wurde das in Finsterwalde entwickelte Elektroauto Elsist mit bürokratischer Arroganz gestoppt. Mit der gleichen Attitüde, nur mit umgekehrten Vorzeichen, setzt die Brandenburger Landesregierung die Ansiedlung des Tesla-Werks durch, weil dieses Vorhaben der ökologisch motivierten Energiewende und der grünen Transformation unserer Wirtschaft zugehört.

Wenn ich sehe, wie die Vorstandsvorsitzenden und die Ge schäftsführer führender Automobilkonzerne heute unterwegs sind, dann stelle ich fest: Ola Källenius hat Uli Rülke schon längst mit dem Elektroauto überholt, meine Damen und Her ren.

Stichwort „Klima und Nachhaltigkeit“: Wenn ich manche Debatte dazu beobachte, erinnere ich manchmal an meine Schulzeit in den späten 70erund 80erJahren. Club of Rome, Grenzen des Wachstums, Verzicht, Technik als Teufelszeug – was ist da nicht alles diskutiert worden. Ich meine, dass wir inzwischen sagen können, dass das erwiesenermaßen Blödsinn war, denn nichts hat im notwendigerweise weltweiten Maßstab mehr Potenzial für Klimaschutz und Nachhaltigkeit – und zwar in dem aus der Forstwirtschaft stammenden Wortsinn – als technische Innovationen. Vom Katalysator bis zum Elektroauto könnte man davon ein wunderschönes Lied singen.

werden wir bis 2040 – jetzt wage ich eine Zukunftsprognose – vermutlich in einer Bananenrepublik angekommen sein, in der die Fahrradfahrer auf teils gesperrten und maroden Straßenresten ehemals guter Infrastruktur Umwege um die kaum mehr bedienten Baustellen suchen, während man im Hintergrund scharenweise sich drehende Windräder auf abgeholzten Wälder sehen kann und der Normalbürger mit seinem Elektroauto versucht, etwas Strom zu laden, bevor der nächste Blackout kommt, meine Damen und Herren.

Es ist nicht sinnvoll, wenn politische Gremien einfach festlegen wollen, was die beste Technologie für die Zukunft ist. Das gilt vor allem im Hinblick auf den höchstmöglichen Effekt in Sachen Klimaschutz. Studien des Fraunhofer Instituts zeigen, ein Elektroauto mit 40-kWh-Batterie, also ein eher recht kleines Auto, hat erst ab 72.000 Kilometer einen Umweltvorteil gegenüber einem Benziner, von der Bilanz großer Fahrzeuge gar nicht zu reden. Noch immer geht die Herstellung der Batterien für E-Autos mit gravierenden Umweltschäden einher. Warum soll sich ohne Not einseitig festgelegt werden? Warum alle innovativen Ideen für Wasserstoffantriebe, Biokraftstoffe oder auch hocheffiziente Verbrenner mit stark gesenktem Verbrauch in die Parkbuchte fahren? Das Ein-Liter-Auto, eine altbekannte Version, die auch heute noch wirtschaftlich und unter Umweltaspekten die viel bessere Lösung wäre als die derzeitig verfügbaren E-Autos. Es kann nicht angehen, dass gute Ideen begraben werden, weil Politik hergeht und sich einen Gewinner aussucht.

Sie haben insoweit recht, wenn Sie sagen: Es ist doch sinnvoller, den hier erzeugten Strom in das hier vorhandene Elektroauto zu tanken, anstatt den hier erzeugten Strom erst in Wasserstoff umzuwandeln und diesen dann wieder zu Strom zu machen – Stichwort: Wirkungsgrad. Mit einigen Hunderttausend oder am Ende sogar einigen Millionen Autos, die wir mit Strom aus heimischen Windrädern direkt betanken können, wäre die Sache noch längst nicht gewonnen, weil wir damit noch nicht die sehr großen Mengen von Erdgas, Erdöl und Kohle ersetzen könnten, die derzeit in der Industrie, für die Beheizung von Häusern und im Verkehr nötig sind, um die Räder am Laufen zu halten.

Da sind wir beim nächsten Mythos von Herrn Prof. Kaufmann: Ihr Diesel mit 350.000 Kilometern hat zwar mittlerweile seine Ökobilanz verbessert, wenn er auch das gewisse Alter erreicht hat, muss man sagen, aber er wird nie einem modernen Elektroauto und einem weiterentwickelten Elektroauto der nächsten Generation in der Klimabilanz irgendwo nahekommen.