stateParl

Das ist bei Unternehmen – das ist wirklich eine wichtige Fra ge – anders. Wenn ein Unternehmen, etwa ein Automobilher steller hier aus der Region, der mit dem großen Stern, sagt: „Wir wollen jetzt mal im Bereich Elektromobilität, Wasser stoff“ – was auch immer – „ein zusätzliches Projekt generie ren und brauchen dafür eine halbe Milliarde und platzieren die Anleihe am Kapitalmarkt“, dann ist das zusätzliches Geld, das der CFO in der Regel noch nicht verausgabt hat. Das ist bei uns im Land ein bisschen anders.

Was es alles in diesem ganzen Mobilitätsbereich an unterschiedlichen Handlungsfeldern gibt, was alles schon in Hessen passiert und auch an welchen Punkten wir uns weiter anstrengen müssen, dazu will ich ausdrücklich sagen, dass wir uns durch diese Enquetekommission bestätigt sehen, an der Verkehrswende in Hessen kraftvoll weiterzuarbeiten. Wir haben das in den letzten Jahren getan, wir werden das weiterhin tun. Wenn ich an die Flatratetickets denke, an den Hochlauf der Elektromobilität, an den vor meiner Amtszeit sträflich vernachlässigten Radwegebau: Wir haben in all diesen Bereichen eine Menge auf den Weg gebracht, aber es gibt auch noch eine Menge zu tun. Ich finde, dass dieser Abschlussbericht auch Rückenwind für diese Verkehrswende ist – und damit auch Rückenwind für eine fortschrittliche Mobilitätspolitik.

Ich will auch hinzufügen: Wir haben uns für die Wahlfreiheit ausgesprochen. Ich will ausdrücklich sagen, dass natürlich auch das Auto dazugehört. Ich hatte Ihnen gestern schon in der Debatte über das Nahmobilitätsgesetz oder das Verkehrsgesetz der SPD – das weiß ich nicht mehr genau – gesagt, wie der Modal Split in Hessen im letzten Jahr ausgesehen hat. Natürlich ist das Auto das wichtigste Verkehrsmittel, mit dem 49 % aller Wege zurückgelegt werden. Es handelt sich aber eben um 49 % und nicht um 80 % oder 90 %. Das bedeutet, dass wir dafür sorgen müssen, dass wir auch die Autonutzung dekarbonisieren – Stichwort: Hochlauf der Elektromobilität – und dass das Auto natürlich weiter seine Rolle behält,

Die Verbesserung der Verkehrsmittel ist ein Thema der Antriebswende hin zu erneuerbaren Energien. Wenn wir der Auffassung sind – und das ist unsere Überzeugung –, dass sich Elektromobilität insbesondere im ländlichen Raum, wo auch das Auto seine besondere Notwendigkeit behält, durchsetzen wird,

Wir stärken diese bayerische Autoindustrie durch einen starken Cluster Automotive. Wir haben für die Transformation sehr starke Förderprogramme in Höhe von 300 Millionen Euro aufgelegt, um die bayerische Autoindustrie in den Bereichen Elektromobilität, Digitalisierung, Autonomes Fahren und in vielen anderen mehr stark zu halten.

Herr Willingmann, das hörte sich schon viel versöhnlicher an als das, was wir vorher gehört haben. Ich möchte noch einen Aspekt mit einbringen, warum sich die Begeisterung auch international ein bisschen in Grenzen hält. Vielleicht haben Sie es auch schon im Hintergrund mit eingebracht, was vor allen Dingen den Zeitablauf anbelangt. Es gibt drei große Studien, die interessant sind, und zwar von der OSZE, von der Internationalen Energieagentur und von McKinsey. Darin beschäftigt man sich mit dem Thema Rohstoffverbrauch. Wenn wir diese Energiewende so umsetzen wollen, vor allem auf den Feldern Elektromobilität, Wind und Solar, dann kommt man relativ schnell dahin, dass die Rohstoffverbräuche, also das, was wir dann noch aus der Erde graben müssten, eigentlich völlig illusorisch sind. Ich habe mir einmal eine Zahl herausgesucht. Wir müssten bspw. 41-mal mehr Silicium produzieren, als das heute der Fall ist, also 4 100 % mehr. Deshalb wird die Diskussion auch nicht mehr ganz so eifrig geführt. Wir sollten hier langsam zur Vernunft kommen. Das wollte ich noch mit einbringen.

Man könnte zum Thema „Tempo 30“ viel sagen, muss es aber nicht. Ich darf vielleicht noch einen Satz sagen. Darüber sollten wir einmal beim Thema Mobilität generell nachdenken. Heute wurde viel über Elektromobilität gesprochen. Die Chinesen haben einen ganz anderen Grund, warum sie so groß darin investieren. Erstens sind 80 % der benötigten Rohstoffe aus Afrika schon in chinesischer Hand. Zweitens ist die Elektromobilität die einzige Chance, die große Abhängigkeit vom deutschen Auto zu überwinden. Das Problem, das ich sehe, worüber wir ehrlich diskutieren und reden müssen, ist, woher die Rohstoffe kommen. Es sind nicht nur Lithium und Kobalt oder, wie Ihre Kollegin

sagte: Kobold. Es sind mehr als 20 000 Kinder, die in den Mienen arbeiten unter schlimmsten Bedingungen, um das Kobalt für uns und unsere Wohlstandsgesellschaften für Elektromobilität abzubauen. Beim Lithium sind es ganz schlimme Bedingungen. Bei Seltenen Erden es ist das Letzte, was ich noch erwähne kommen 80 % sämtlicher geförderter Mengen aus einer Riesenmine. Sie liegt in China an der Grenze zur Mongolei. Wenn man sich das anguckt, dann kann man richtig Angst kriegen, was dort in der Umwelt los ist,

m unsere Elektromobilität wie ein Feigenblatt abzusichern.

Sehr geehrter und geschätzter Kollege Meister, heute Morgen haben wir auf Ihren Antrag hin über Mobilität für alle gesprochen. Nach einem kleinen Feldzug gegen das Auto kam natürlich dann die Elektromobilität - -

- Nein, ich habe zugehört. Das kann man nachlesen, was Sie gesagt haben. Für die Elektromobilität, für die Energieund die Mobilitätswende brauchen wir Rohstoffe Kobalt oder „Kobolt“, wie Ihre Außenministerin sagt.

Noch eine Nachfrage. Das ist ein Satz. Sie wissen doch oder Sie wissen es nicht, genauso wie wir, dass vom Öko-Institut Berlin schon seit langem wissenschaftlich bekannt gemacht worden ist, dass wir es im Automobilbereich im Zuge der Elektromobilität mit jährlich 100 000 t Sondermüll

Das heißt, wir müssten uns entweder von der Elektromobilität verabschieden oder zu den Bedingungen kaufen.

Weil Sie China angesprochen haben. Der Grund dafür, dass China damals Elektromobilität eingeführt hat, war, dass China das Problem hatte, dass in sehr kurzer Zeit sehr große Ballungszentren entstanden sind. In kurzer Zeit wuchsen Städte mit zehn Millionen und mehr Einwohnern. Vor Ort ergab sich sie hatten keine moderne Verbrennertechnologie ein Abgasproblem. Sie wollten das haben sie mit der Elektromobilität geschafft die Schadstoffe aus der Stadt verlagern. Die Chinesen produzieren ihren Strom hauptsächlich mit Kohle; das tun sie auch weiterhin. Sie produzieren also fleißig weiterhin in Kohlekraftwerken und sind überhaupt nicht an einer CO2-Reduktion interessiert.

Sie haben aber mittlerweile gemerkt, dass Elektromobilität ein Exportschlager ist. Das wird unserer Industrie in Europa schwer zu schaffen machen. Aber China auch das haben sie verstanden wird ab 2025 die Verbrennertechnologie sehr wohl wieder fördern. Das möchte ich ergänzen. Wie gesagt, in Europa ist es derzeit politisch von Parteien wie der Ihrigen entschieden worden, aber nicht von der Industrie, und der Rest der ganzen Welt sieht es ganz anders.

s wird Elektromobilität werden. Glauben Sie es mir. Wir werden es erleben.

Ferner fördern wir selbstfahrende Arbeitsmaschinen wie bei spielsweise Kehrmaschinen, um sozusagen auch Betriebshö fe in dieser Weise mit Elektromobilität ausstatten zu können. Die Fahrzeuge, die wir fördern, müssen überwiegend in Ba den-Württemberg unterwegs sein, und wir haben eine Förder summe zwischen 2 000 und tatsächlich 60 000 €, je nachdem, wie groß das Fahrzeug ist.

Nur so nebenbei: Es gibt im Moment gar nicht genügend Wärmepumpen, und es gibt auch nicht die 60.000 Monteure und Installateure, die uns im Moment fehlen. Ich will auch nur einmal darauf verweisen, dass die Stromnetze überlastet sind; denn Elektromobilität wird weitere Kapazitäten verschlingen.

Ich möchte ein paar konkrete Beispiele für Projekte nennen. Beispielsweise gibt es eine Kooperation mit einem KMU, durch das über KI die Qualitätskontrolle für stabileres Laser schneiden in der Elektromobilität ermöglicht werden soll. Sie wissen vielleicht, dass es in der Elektromobilität zum Teil um sehr, sehr kleine, sehr feine – wie soll ich sagen? jetzt fällt mir das Wort nicht ein –

Ein zweites Projekt, aus dem Bereich „Nachhaltigkeit der Elektromobilität“: Dabei geht es darum, neue, alternative Mo toren zu finden, die ohne Seltene Erden auskommen. Sie wis sen, auch das ist ein ganz zentrales Thema. Oder es geht um das Thema „Reichweite von Fahrzeugen mit elektrischen Mo toren über induktive Energieübertragung“.

Nehmen wir als Beispiel den Vergleich von Elektromobilität und E-Fuels. Wir wissen doch, dass der Gesamtwirkungsgrad von E-Fuels in der Region von 20 % bis 25 % liegt. Das bedeutet doch im Umkehrschluss: Ich brauche am Anfang der Prozesskette das Vierbis Fünffache an Strom, damit die gleiche Menge an Endenergie entsteht.

Solarenergie, Windenergie, Batteriewirtschaft, Elektromobilität, nun also die Wärmepumpe: An das Diktum, auch ein blindes Huhn müsse doch einmal ein Korn finden, glaube ich nicht mehr, zumindest nicht bei Ihnen.

Von diesem Klimaneutralitätsnetz werden sich Verteilnetzplanungen ableiten. Man weiß also, was die großen Stromautobahnen sind. Das ist das Klimaneutralitätsnetz. Im Übrigen ist für Schleswig-Holstein darin schon angenommen, dass wir neun Gigawatt Elektrolyseure im Land installiert, also zusätzliche Lasten haben werden. Darin wird auch angenommen, dass wir infolge von Wärmepumpen und infolge des Ausbaus der Elektromobilität etwa eine Verdoppelung der Stromnachfrage haben werden. Das ist die Annahme im Klimaneutralitätsnetz. Die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien muss ich hier nicht wiederholen. Darüber haben wir oft genug gesprochen.

Das bringt mich zum Thema Stromnetzverteilplanung. Der Strombedarf wird in den kommenden Jahren drastisch steigen. Das ist beim Thema Wärmepumpen so, das ist beim Thema Elektromobilität so. Der ganze Ausbau der erneuerbaren Energien wird uns nichts bringen, wenn die Netze die notwendigen Lasten nicht von A nach B leiten können.

s ist, glaube ich, vorauszusagen, dass nicht alle diese Arbeitsplätze in der Form in den nächsten zehn oder 15 Jahren noch existieren werden. Mit „in der Form“ meine ich, dass wir einen Transformationsprozess haben. Zum einen müssen sich die Unternehmen, die das können das kann leider nicht jedes Unternehmen -, darauf einstellen, dass sie zumindest dann, wenn sie weiterhin in Deutschland und Europa Automobilzulieferer sein wollen, sehr stark unter anderem auf das Thema Elektromobilität setzen müssen.

Was die Automobilindustrie in Gänze angeht, haben Sie mit mir natürlich jemanden, der zehn Jahre lang in diesem Bereich als Ingenieur gearbeitet hat. Ich sehe es unterschiedlich. Ich habe darüber gerade in den USA diskutiert und bin auch noch sehr stark in die Thematik Asien involviert. Wir werden in den Bereichen mit Sicherheit einen Technologiemix haben. Wir werden also nicht einseitig auf Elektromobilität setzen, sondern es wird noch viele Bereiche auf dieser Welt geben, in denen der Verbrennungsmotor noch Jahre und Jahrzehnte im Einsatz sein wird.

s ist aber auch so auch das gehört zur Wahrheit -, wenn wir uns bspw. den großen VW-Konzern anschauen, dann sehen wir, dass sie von sich aus, intern entschieden haben, sehr stark auf Elektromobilität zu setzen. Es gibt andere Unternehmen, die schauen eher auf E-Fuels und - -

Warum wir sagen, dass wir aktuell eine neue Chance sehen, kann man sehr gut am Thema Elektromobilität festmachen. Dabei ist zum Beispiel das Thema Lithium – oder andere seltene Erden – für die Kommunikationstechnologien und die Elektromobilität zwingend notwendig. Hier denke ich nicht nur in Landesgrenzen, sondern ich denke an die Region. Lithium macht nicht an der Grenze halt; das ist etwas, von dem es in Tschechien und im Erzgebirge größere Vorkommen gibt, die für uns nutzbar sind. Hier machen wir deutlich, dass dies ein Anreiz sein kann, damit zum Beispiel eine Batteriezellenproduktion in Sachsen stattfinden kann.

Das gleiche Bild gibt es beim Verbrenner: Während der Rest der Welt auf Elektromobilität setzt, klammert sich ein Teil der Politik weiterhin an das Verbrennen von E-Fuels. Welche Auswirkungen das hat, zeigte letzte Woche beispielsweise der Titel in der „Wirtschaftswoche“: „Das ist der Anfang vom Ende für Deutschlands Autobauer in China.“ Dort ziehen die chinesischen E-Autohersteller mit zweistelligen Wachstumszahlen an VW, Mercedes und BMW vorbei.

Herr Dr. Gerber, ein paar Wahrheiten müssen auch Sie anerkennen. Wenn Sie sagen, dass wir die Einzigen sind, die ignorieren, dass der Rest der Welt auf Elektromobilität setzt, dann ist das Unsinn. Die Chinesen setzen massiv auf Elektromobilität, ja. Beim Rest Asiens sieht das ganz anders aus. Die Japaner haben sich noch nicht entschieden. Bei den Amerikanern ist ein Tesla auf der Straße ein ganz seltenes Bild. Die Südamerikaner setzen massiv auf EFuels, insbesondere Ethanol. Ihre Aussage stimmt also so gar nicht.

Wir sind beim Thema Elektromobilität mit vorn dran. Gut, die Skandinavier sind weiter, das mag sein. Aber Ihre Aussage, dass wir dem Rest der Welt hinterherhetzen, stimmt nicht. Umgekehrt ist es.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Mitglieder des Hohen Hauses! Liebe Saarländerinnen und Saarländer! Lassen Sie uns das Thema der vorliegenden Anträge zunächst einmal etwas genauer auf der energiepolitischen Landkarte verorten. Wir reden über die Dekarbonisierung unserer Industrie und die Verkehrswende durch den Ausbau der Elektromobilität und anderer Antriebsformen. Wir reden auch über den Ausbau der erneuerbaren Energien. Dabei fokussiert sich die richtigerweise geführte Diskussion über Versorgungssicherheit, bezahlbare Energiepreise und den Ausbau der erneuerbaren Energien häufig jedoch rein auf die Stromerzeugung. Mit dieser haben wir uns in diesem Hohen Hause in den vergangenen Plenarsitzungen schon häufiger beschäftigt. Ja, wir haben dabei noch einen großen Teil der Wegstrecke vor uns und noch viel zu tun. Zur Wahrheit gehört aber auch: Mit einem Anteil von mehr als 46 Prozent kann sich der Beitrag der Erneuerbaren an der Stromerzeugung bereits jetzt einigermaßen sehen lassen.

Dritter Ursachenbereich: Dekarbonisierung, Elektromobilität. Hierdurch werden zwar auch Arbeitsplätze geschaffen, aber es kostet auch Arbeitsplätze. So ist hier auch ein Negativsal do von round about 50 000 Arbeitsplätzen zu verzeichnen.

Speziell der von manchen Seiten des politischen Spektrums geführte Kulturkampf gegen das Auto wie auch eine einseitige Fokussierung auf Elektromobilität werden unsererseits abgelehnt; denn wir stehen für einen sozialverträglich und technologieoffen umgesetzten Klimaschutz, und dies auch in der Mobilitätswende.

 Fachtagungen für Elektromobilität  Zuschüsse für Wasserstoffprojekte 2,26 Millionen €,  nachhaltiger Wasserstoff 1 Million €.

Ich kann mich an den Wissenschaftsminister Blume erinnern, der auch gesagt hat, wenn wir GRÜNE für E-Mobilität wären, dann würden wir den Automobilstandort Bayern gefährden. – Genau das Gegenteil ist der Fall. Jetzt können wir sagen: BMW und Audi waren so innovativ, dass sie noch auf den Zug aufgesprungen sind, aber nur, weil sie so gut sind. Aber Sie haben mit Ihrem Festhalten am Verbrenner den Automobilstandort Bayern gefährdet. Das kann so jetzt nicht mehr sein. Die Zukunft gehört der Elektromobilität; dafür werden wir GRÜNE uns einsetzen. Wir sind für eine Wirtschaftspolitik, die nach vorne schaut.

China ist eigentlich der Antreiber für mehr Elektromobilität. Die Automobilmärkte der Zukunft sind nicht unbedingt in Europa. Die machen ganz klare Vorgaben und fordern E-Mobilität, weil sie im Smog ersticken.

Wir müssen den Zyklus – das Henne-Ei-Problem – durchbrechen. Das sieht man beim Thema der Elektromobilität. Es werden nicht ausreichend Elektrofahrzeuge gebaut und gekauft, solange die Autofahrer befürchten, dass es an der Ladeinfrastruktur und den ausgebauten Stromnetzten fehlt. Umgekehrt werden sich für Ladesäulen kaum Investoren finden, wenn unklar ist, ob genügend Elektroautos gekauft werden. Letztlich müssten daher Investitionen in zukunftsrelevante Infrastrukturen den gleichen Stellenwert haben, wie es die Investitionen schon heute in den Straßenverkehr haben. Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen, geht es bei diesen Zukunftsinvestitionen um eine langfristige Orientierung. Sie haben ein riesiges Finanzvolumen, welches nicht aus dem regulären Haushalt erbracht werden kann.

Ich habe im Rahmen meiner Arbeitseinsätze, die ich seit fünf Jahren mache – „Deine Arbeit. Meine Arbeit“ –, einen ganzen Tag bei Volkswagen am Band gestanden. Das war 2018, als die Entscheidung getroffen wurde, dass Volkswagen die Elektromobilitätspalette nach Mosel verlegt. Das Spannende war die Diskussion mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Die einen haben darüber diskutiert, ob das mit der Elektromobilität generell sinnvoll ist. Die anderen sagten: Mein Arbeitsplatz ist sicher. Ein Dritter schwankte. Alle – das war die Generation Ü50 – sagten: „Aber auf die Schulbank setze ich mich nicht noch einmal.“ Das war für mich die wichtigste Aussage zum Thema Transformation.

Weiterhin ist am 25.03.2021 ebenfalls auf Bundesebene das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz in Kraft getreten. Mit diesem Gesetz sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, den Ausbau der Leitungsund Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität im Gebäudebereich zu beschleunigen. Schließlich gilt seit dem 17.06.2021 die Verordnung 2019/1020 des Europäischen Parlaments und des Rates. Ziel der Verordnung ist es, das Funktionieren des Binnenmarktes zur Stärkung der Marktüberwachung zu verbessern, sodass sichergestellt ist, dass nur konforme Produkte auf dem Unionsmarkt bereitgestellt werden.

Es ist mitnichten so, dass, wie die Kollegin Freimuth es ausgeführt hat, Modernisierungskosten nicht auf die Miete umgelegt werden können. Das gilt nur für sogenannte Luxusmodernisierungen. Was an gesetzlichen Vorschriften im Bereich des Gebäudeenergiegesetzes, im Bereich der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität, im Bereich der gebäudeintegrierten Ladeund Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität etc. festgelegt wurde, kann auch zusätzlich auf die Indexmiete umgelegt werden.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die Gesamtsituation ist allen bekannt: Ladeinfrastruktur wird benötigt, denn es gibt jetzt in der Automobilindustrie einen eindeutigen Fokus auf die Elektromobilität, auch wenn vielleicht noch ein paar andere Sachen verfolgt werden. Auf absehbare Zeit wird das der Fokus sein, auch wenn der eine oder andere daran vielleicht noch zweifelt. Was dabei aber klar ist, ist, dass wir eine deutlich ausgebaute Ladeinfrastruktur benötigen, und zwar schnellstmöglich,

Woran wird das liegen? Wollen die Hamburger auf das Auto verzichten? Darauf weisen die steigenden Zulassungszahlen nicht unbedingt hin. Lieben die Hamburgerinnen und Hamburger den Duft von Diesel und Super? Dazu ist mir nichts bekannt, auch keine Studie. Was aber bekannt ist, ist: Die Hamburgerinnen und Hamburger gelten als rational, vernünftig und bodenständig. Wenn sie also ein Auto kaufen, fragen sie sich bei ihrer Entscheidung für oder gegen Elektromobilität: Wo kann ich laden, und reicht die Infrastruktur? Da ist die Antwort momentan leider: Nein, sie reicht nicht. Denn nach einer anfänglichen Vorreiterrolle, die hier schon mehrfach betont worden ist, fällt Hamburg beim Ausbau der Infrastruktur kontinuierlich zurück.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Thema Elektromobilität und Ladesäulen ist natürlich auch bei uns ein Thema, das mit hoher Priorität bearbeitet wird. Sie haben auch gesagt, dass Hamburg hier tatsächlich Vorreiter ist, dass wir die Hansestadt in den vergangenen Jahren mit sehr vielen Ladepunkten im öffentlichen Raum ausgestattet haben. Wir haben momentan round about 1 500 öffentliche Ladepunkte in dieser Stadt verfügbar. Wir werden das bis zum Jahr 2025 auf 2 000 Ladepunkte ausbauen.

Sehr geehrte Kolleg:innen, wertes Präsidium! 2022, im abgelaufenen Jahr, wurden in Deutschland 470 000 Elektrofahrzeuge verkauft. Das entspricht einem Marktanteil von mittlerweile 17,7 Prozent und einem Wachstum im Vergleich zum Vorjahr von 32 Prozent. Wenn wir dieses Wachstum so beibehalten, dann werden wir im Jahr 2028 bei 100 Prozent Marktanteil für die Elektromobilität landen.

Insofern freut es mich, Frau Frieling, dass auch in der CDU mittlerweile anerkannt wird, dass die Elektromobilität wahrscheinlich die Zukunft der Automobilindustrie sein wird.

Wenn die Elektromobilität ein so effizientes Verkehrsmittel wäre, wie Sie immer wieder behaupten, dann würde die Ladeinfrastruktur sicherlich auch auf privatwirtschaftlichem Wege installiert werden können. Subventionen in diesem Bereich, die die CDU möchte, werden mit Sicherheit woanders besser gebraucht, nämlich im Bereich der Familienpolitik, nicht aber im Bereich einer Technologie, die sich nach Auffassung vieler Unternehmen ohnehin nicht durchsetzen wird. Deswegen lehnen wir Ihren Antrag ab. – Vielen Dank.

Den Vergleich mit Handys finde ich besonders gut. Wir versuchen, auch bei der Elektromobilität alles zusammenzukratzen, und beschweren uns, dass die Metalle in gewissen Ländern unter schlimmsten Zuständen ausgebuddelt werden. Und hier wollen wir das einfach machen? – Die Stoffe landen in der Müllverbrennung! 5 Millionen dieser E-Zigaretten jeden Monat; das gibt die Abfallwirtschaft an. Sie finden sie im Restmüll oder im gelben Sack. Da sie nicht recycelbar sind, gehen sie in die Müllverbrennung, und die Ressourcen sind for ever verschwunden.

Wie Sie wissen, war der Bundeswirtschaftsminister letztens in Namibia. Da ging es darum, ob man dort nicht eine Wirtschaftsförderung für Sonnenund Windenergie machen und das dort aus erneuerbaren Energien erzeugte Ammoniak oder Methan mit einem Schiff nach Wilhelmshaven oder nach Stade bringen sollte, um es dann zu grünem Wasserstoff umzuwandeln oder direkt nutzen zu können. Wir werden also auch erneuerbare Energien importieren müssen; denn wir werden ja deutlich mehr Strom verbrauchen, weil wir in Zukunft nicht mit Öl und Gas heizen und unsere Autos Elektromobilität überwiegend mit Strom betreiben werden. Wir werden unsere Gebäude überwiegend mit Wärmepumpen heizen. Von daher haben wir einen hohen Bedarf an Importen.

Denn eines ist deutlich geworden: Wir reden ja seit den 80erund 90er-Jahren sehr intensiv darüber, dass der Individualverkehr ein großer CO2-Emittent ist. Es hat immer neue technische Entwicklungen gegeben: in der Benziner-Technologie durch den Katalysator, durch den Dieselpartikelfilter, durch AdBlue usw. usf. Die Autos sind sauberer geworden, sie sind deutlich besser geworden, und sie sind auch sparsamer geworden. Was nicht besser geworden ist, ist die CO2-Bilanz. Warum nicht? Weil die Autodichte größer geworden ist. In Zeiten, in denen in einem Zweipersonenhaushalt in der Regel auch immer zwei Autos vorhanden sind, werden wir dieses Problems auch nicht durch saubere Verbrenner-Technologie Herr. Deswegen müssen andere Innovationen folgen. Da ist der Umstieg auf die Elektromobilität, wie er ja bereits von den Automobilbauern auch das ist schon gesagt worden vollzogen wird, genau der richtige Weg, um tatsächlich CO2-neutral zu werden, liebe Kolleginnen und Kollegen.