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Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zu den gesetzlich festgeschriebenen Klimazielen muss auch der Verkehrssektor seinen Beitrag leisten. Dieser Beitrag war allerdings bislang nicht ausreichend. Im Gegenteil: Der Anteil des Verkehrs an den Gesamtemissionen in Deutschland ist von etwa 13 Prozent im Jahre 1990 auf 19,4 Prozent im Jahre 2021 gestiegen. Daher kommt dem Ausbau der Elektromobilität parallel zur insbesondere bei uns in Schleswig-Holstein voranschreitenden Umstellung der Stromproduktion auf erneuerbare Energien eine besondere Rolle zu.

Daher muss auch das Land seinen Beitrag zum Ausbau der Elektromobilität und zur Umstellung der landeseigenen Fahrzeugflotte leisten. Aufgrund der Vorgaben des EWKG Schleswig-Holstein müssen im Wesentlichen alle Fahrzeuge der Landesverwaltung bis 2030 emissionsfrei sein, um das Klimaziel zu erreichen. Auf die Ausnahmen hat der Kollege Plambeck bereits hingewiesen. Der Umstieg rechnet sich zudem auf lange Sicht auch wirtschaftlich, da der Preis für fossile Treibstoffe aufgrund der CO2-Bepreisung kontinuierlich ansteigen wird.

Klar ist: Die Elektromobilität kann neben dem Ausbau des Schienenverkehrs und der Förderung klimafreundlicher Mobilität im Fußund Radverkehr nur ein Baustein zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor sein. Das Land wird für diesen Baustein seinen Beitrag leisten. – Vielen Dank.

Was passiert, wenn man Entwicklungen verschleppt oder verzögert, sieht man in Deutschland am besten bei der Elektromobilität. Während hier noch Dieselmotoren manipuliert worden sind, ist in China die Elektromobilität vorangebracht worden; und Deutschland gerät bei diesem Thema komplett ins Hintertreffen. Wenn man bei diesen Themen zu spät kommt, gilt – ich möchte an dieser Stelle einmal Gorbatschow zitieren, einen russischen Staatsmann, der etwas vorangebracht hat –:

Der Ausbau der erneuerbaren Energie soll zur Förderung der Klimaschutzziele des Landes unterstützt werden, indem Erleichterungen in der Landesbauordnung eingeführt und bestimmte Hemmnisse abgebaut werden. Konkret enthält die Drucksache eine abstandsflächenrechtliche Privilegierung von Wärmepumpen und brandschutzrechtliche Verbesserungen bei der Errichtung von Solaranlagen auf Dächern. Darüber hinaus wird die Möglichkeit geschaffen, die Stellplatzablösebeträge für die Errichtung von Ladestationen für Elektromobilität einzusetzen. Weiterhin ist ein kostensparender Verzicht auf Aufzüge bei bestimmten Bestandsänderungen von Dachgeschossen vorgesehen. Darüber hinaus sollen in den gleichen Fällen Erleichterungen bei den Anforderungen an die Barrierefreiheit vorgenommen werden. Auch diese Änderung soll das Bauen günstiger machen.

Weil wir alle in diesem Hohen Haus ein Interesse daran haben sollten, dass dieses wichtige Ansiedlungsprojekt rechtssicher gefördert wird, haben wir den Wissenschaftlichen Dienst – das ist mittlerweile auch verumdruckt – erneut darum gebeten, dieses Vorhaben verfassungsrechtlich zu beleuchten. Das Ergebnis zeigt, dass sich ein Zusammenhang zwischen der geplanten Mittelverwendung und dem Krieg in der Ukraine allenfalls mittelbar herstellen lässt. Die bewirkte Förderung der Elektromobilität oder die Wirtschaftsförderung stehen nicht erkennbar im Zusammenhang mit der Bewältigung der Folgen des Krieges gegen die Ukraine.

Ich will ganz kurz weitere Schwerpunkte nennen: die Sicherung des Kitaförderprogramms „Vielfalt vor Ort begegnen“ mit 7 Millionen Euro und der Sprach-Kitas mit 4 Millionen Euro. Da werden diese Gelder nämlich gebraucht. Bei der Jugendhilfe eine Aufstockung um 1 Million Euro. Die Digitalisierung der Jugendhilfe, die abgebildet ist mit 3,7 Millionen Euro. Und weil Sie vorhin immer über den Untergang des Abendlandes geredet haben: Die Mittel für Forschung, Technologie und Innovation, Elektromobilität, digitale Gesellschaft werden von 45 auf 63 Millionen Euro angehoben. Allein in der Breitbandinvestition in den Landkreisen kommen wir von 10 Millionen auf 40 Millionen Euro.

Die Automobilindustrie, die von den Chinesen bei der Elektromobilität überholt wird, das sind diejenigen, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben

Erprobung der Elektromobilität im ländlichen Raum, Stundentakt im ÖPNV, den wir voranbringen, das Projekt Bürgerbus, den Sie kritisieren. Die Reaktivierung von Schienenverkehr hat wohl stattgefunden. Ich empfehle Ihnen, da einmal zu schauen. Als Beispiel hat in Frankenberg–Korbach eine Reaktivierung stattgefunden.

Baden-Württemberg nimmt das ja alles sehr ernst. Deshalb meine Fragen an Sie, Herr Verkehrsminister Hermann: Wel che Ziele verfolgt die Landesregierung mit der Landesinitia tive „Elektromobilität IV“? Welche Maßnahmen beinhaltet das, und was bedeutet das finanziell für das Land?

Es gibt einen zweiten Grund. Sie haben das teilweise ange sprochen. Ich glaube, dass wir mit der Elektromobilität auch die Chance haben, eine neue Lebensqualität z. B. in unseren Städten und Gemeinden zu haben, nicht nur, weil die Luft sau ber wird, sondern weil der Verkehr auch leiser wird. Es ist si cherlich auch sehr wichtig, dass man sich wohlfühlt und kei ne Angst haben muss.

Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Minister, zur Frage: Im Rahmen der Landesinitiative „Elektromobilität IV“ sollen auch Lademöglichkeiten an mit Solardächern überdachten Parkplätzen gefördert werden. Wie kann sichergestellt werden, dass das Land seine eigenen Park flächen mit Solardächern und Lademöglichkeiten ausstattet?

Herzlichen Dank, Herr Präsi dent. – Herr Minister, bei der Elektromobilität spielt auch der öffentliche Nahverkehr eine große Rolle. Man bräuchte da mehr Elektrobusse. Daher frage ich Sie, ob im Rahmen der Landesinitiative vorgesehen ist, die Busförderung zu erhöhen, damit die teureren Elektrobusse gekauft werden können.

Das Positive ist: Die allermeisten Unternehmen gehen diese Veränderungen aktiv an. Gestern Abend beim Rheingauer Dialog mit den Handwerkern habe ich mit einem Vertreter des Kfz-Gewerbes gesprochen, eine schwierige Branche, die vor großen Herausforderungen steht. Auch dort ist klar, dass es Erneuerungen geben wird und geben muss, dass die Elektromobilität das klassische Geschäftsmodell grundlegend verändern wird und dass es keine Lösung ist, die Augen vor diesen Veränderungen zu verschließen.

Zweitens. Wir haben uns für eine nachhaltige Mobilität eingesetzt. Wasserstoff wird zukünftig eine Schlüsselrolle spielen. Daher haben wir uns mit einer umfassenden Wasserstoffstrategie frühzeitig auf den Weg gemacht. Hierzu zählt die Gründung des Zentrums Wasserstoff.Bayern in Nürnberg. Es dient der Vernetzung von bisher über 330 Unternehmen, Forschungsinstituten und Multiplikatoren. Das Förderprogramm für bayernweit bis zu 50 Elektrolyseure wird im dritten Quartal 2023 starten. Unser Förderprogramm zum Ausbau einer Wasserstofftankstellen-Infrastruktur läuft. Unsere umfassende Forschungsinitiative umfasst die gesamte WasserstoffWertschöpfungskette, auch sogenannte Important Projects of Common European Interest aus der Wasserstoffwirtschaft gemeinsam mit dem Bund. Aber auch Biokraftstoffe und Elektromobilität werden eine wichtige Rolle bei der Verkehrswende spielen – hier muss der Bund ein größeres Engagement beim Hochlauf dieser Technologien zeigen.

Wir müssen aber heute dafür sorgen, dass trotzdem diese fortschrittlichen Technologien in Bergedorf entwickelt werden, dass dort nicht nur die jetzigen Betriebe bleiben, sondern dass wir einen Technologiecampus ansiedeln, in dem das möglich ist, in dem in Elektrotechnik und Elektromobilität, in Schnelldrucksysteme, in Schweißereibetriebe mit digitalen Zwillingen, in all das investiert werden kann. Deswegen wollen wir mit dieser Drucksache Hamburg Invest 120 Millionen Euro Liquiditätsmittel geben, um noch in diesem Jahr die Vorabgenehmigungsreife des Bebauungsplans zu haben, um im nächsten Jahr die Erschließung des gesamten Campus zu ermöglichen,

Die Zahl der illegalen Ausländer steigt seit 2022 wieder stark an. Die bayerischen Kommunen sind heillos überfordert und finanziell überlastet. Die wirtschaftlichen Verwerfungen und die Rezession in Bayern liegen in Ihrer grünen Industrieund Energiepolitik, vom Atomkraftausstieg bis hin zur Elektromobilität, begründet. Meine Damen und Herren, es geht bergab, und das rasant. Doch ich verspreche Ihnen eines: Bei all dem wird dem Wähler so klar wie nie zuvor: Ihr billiges Wahlkampfmanöver ist eine Verzweiflungstat. Sie alle, wie Sie hier sitzen, sind bereits politisch bankrott!

Jetzt nehmen wir mal den Individualverkehr, also die Pkws. Da können wir doch sehen: Alle großen Automobilkonzerne der Welt setzen auf Elektromobilität.

Allerdings wäre es vielleicht gut, wenn Sie sich auch an die Realitäten halten würden. Das betrifft beispielsweise die Be hauptung, die FDP sei gegen die Wärmepumpe, beispielswei se die Behauptung, die FDP sei nur für synthetische Kraftstof fe und gegen die Elektromobilität, beispielsweise die Behaup tung, die FDP sei gegen Windkraft.

Deswegen schaf fen wir Formate wie den strategischen Automobildialog, um im engen Fluss zueinander herauszufiltern: Was müssen wir jetzt machen? Das ist doch klar. Wenn jetzt auf Elektromobi lität im Pkw-Bereich gesetzt wird, dann haben wir, der Staat, die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die entsprechende Infra struktur auch vorhanden ist. Ohne Ladeinfrastruktur kann es bei den Fahrzeugen keinen Hochlauf der Elektromobilität ge ben. Das ist mit eine Aufgabe der Politik. Diese haben wir dank des rührigen Verkehrsministers kraftvoll und als Erste angegangen. Baden-Württemberg war das erste Land, das ein Netz von Ladesäulen hatte, die maximal 10 km voneinander entfernt sind.

Das Zweite: Herr Kollege Schwarz, wir sind auch nicht ge gen die Elektromobilität. Nur glauben wir nicht, dass es Sinn macht, die synthetischen Kraftstoffe zu verbieten. Das war lange Zeit grüne Politik.

Ich wiederhole das, Herr Kollege Schwarz: Technologieoffen heit im Wärmebereich bedeutet für uns nicht, die Wärmepum pe zu verbieten und nur auf Wasserstoff zu setzen, sondern auf Wasserstoff und die Wärmepumpe. Genauso bedeutet für uns die Verkehrswende nicht, synthetische Kraftstoffe zu verbie ten und einseitig auf die Elektromobilität zu setzen – auch nicht umgekehrt –, sondern auf Elektromobilität und synthe tische Kraftstoffe, Herr Kollege Schwarz.

Erst an dritter Stelle kommen die Bereiche des privaten Pkws, des privaten Heizens. Das hat auch einen Grund, und dieser Grund heißt Wirkungsgrad. Denn wenn man sich die klassi sche Elektromobilität mit Batterie auf der einen Seite und den Wasserstoff auf der anderen Seite anschaut, ist festzustellen, dass der Wirkungsgrad der Elektromobilität, der Batterie, mit 70 % weitaus höher ist als beim Wasserstoff. Beim Wasser stoff als Energieträger wäre das nur ein Teil davon.

Lassen Sie uns über innovative Tarifsysteme sprechen, beispielsweise die Kombination von BVG-Tickets und der Möglichkeit, Elektromobilität zu nutzen, nämlich an den P-und-R-Parkplätzen oder Mobilitätshubs Ladesäulen zu errichten. Denken Sie daran: Wäre es nicht schön, wenn man sich nicht permanent überlegen müsste, welches Ticket ich jetzt gerade buche? Nehme ich ein 49Euro-Ticket, nehme ich eine Kurzstrecke, oder nehme ich irgendetwas anderes? Wir haben Jelbi, wir haben den Umweltverbund – –

Deswegen setzt Bosch auf Elektromobilität beim Auto, auf die Wärmepumpe beim Heizen.

Zudem sind in den letzten Jahren sehr viele Fernreisen ange fallen. Das hatte übrigens auch damit zu tun, dass im Jahr da vor coronabedingt Veranstaltungen ausgefallen sind. Ich bin häufig auch zu internationalen Veranstaltungen persönlich ein geladen. So war ich z. B. zur Zukunftskonferenz „Urban Fu ture“ in Barcelona eingeladen. Ich war auf der Konferenz zur Elektromobilität in Oslo. Zudem war ich mit dem Minister präsidenten in den USA. Und ich war schließlich in Chile zur Inbetriebnahme des ersten Kraftwerks, in dem aus erneuerba ren Energien erneuerbare Kraftstoffe hergestellt werden.

Das ist bei Unternehmen – das ist wirklich eine wichtige Fra ge – anders. Wenn ein Unternehmen, etwa ein Automobilher steller hier aus der Region, der mit dem großen Stern, sagt: „Wir wollen jetzt mal im Bereich Elektromobilität, Wasser stoff“ – was auch immer – „ein zusätzliches Projekt generie ren und brauchen dafür eine halbe Milliarde und platzieren die Anleihe am Kapitalmarkt“, dann ist das zusätzliches Geld, das der CFO in der Regel noch nicht verausgabt hat. Das ist bei uns im Land ein bisschen anders.

Was es alles in diesem ganzen Mobilitätsbereich an unterschiedlichen Handlungsfeldern gibt, was alles schon in Hessen passiert und auch an welchen Punkten wir uns weiter anstrengen müssen, dazu will ich ausdrücklich sagen, dass wir uns durch diese Enquetekommission bestätigt sehen, an der Verkehrswende in Hessen kraftvoll weiterzuarbeiten. Wir haben das in den letzten Jahren getan, wir werden das weiterhin tun. Wenn ich an die Flatratetickets denke, an den Hochlauf der Elektromobilität, an den vor meiner Amtszeit sträflich vernachlässigten Radwegebau: Wir haben in all diesen Bereichen eine Menge auf den Weg gebracht, aber es gibt auch noch eine Menge zu tun. Ich finde, dass dieser Abschlussbericht auch Rückenwind für diese Verkehrswende ist – und damit auch Rückenwind für eine fortschrittliche Mobilitätspolitik.

Ich will auch hinzufügen: Wir haben uns für die Wahlfreiheit ausgesprochen. Ich will ausdrücklich sagen, dass natürlich auch das Auto dazugehört. Ich hatte Ihnen gestern schon in der Debatte über das Nahmobilitätsgesetz oder das Verkehrsgesetz der SPD – das weiß ich nicht mehr genau – gesagt, wie der Modal Split in Hessen im letzten Jahr ausgesehen hat. Natürlich ist das Auto das wichtigste Verkehrsmittel, mit dem 49 % aller Wege zurückgelegt werden. Es handelt sich aber eben um 49 % und nicht um 80 % oder 90 %. Das bedeutet, dass wir dafür sorgen müssen, dass wir auch die Autonutzung dekarbonisieren – Stichwort: Hochlauf der Elektromobilität – und dass das Auto natürlich weiter seine Rolle behält,

Die Verbesserung der Verkehrsmittel ist ein Thema der Antriebswende hin zu erneuerbaren Energien. Wenn wir der Auffassung sind – und das ist unsere Überzeugung –, dass sich Elektromobilität insbesondere im ländlichen Raum, wo auch das Auto seine besondere Notwendigkeit behält, durchsetzen wird,

Wir stärken diese bayerische Autoindustrie durch einen starken Cluster Automotive. Wir haben für die Transformation sehr starke Förderprogramme in Höhe von 300 Millionen Euro aufgelegt, um die bayerische Autoindustrie in den Bereichen Elektromobilität, Digitalisierung, Autonomes Fahren und in vielen anderen mehr stark zu halten.

Es ist inzwischen durch tausendfache Bohrungen weltweit erwiesen, dass das Umweltrisiko durch Fracking gebändigt ist. Natürlich ist nichts ohne Risiko und man kann jetzt auch das Glas wieder halb leer sehen, aber wir wollen doch eines machen, nämlich mit offenen Verstand, mit den Wissenschaftlern an der Seite die Möglichkeiten erforschen, die uns in die Lage versetzen, unabhängig von Drittstaaten unsere Energieversorgung sicherzustellen. Da mag Thüringen einen kleinen Beitrag leisten. Ich habe eben mal zitiert, dass wir nur ein Zehntel der Menge zurzeit selber fördern, was wir nur aus Norwegen holen. Insofern könnten selbst Thüringer Vorräte zumindest für den Thüringer Energiemarkt einen signifikanten Beitrag leisten, die Energieversorgung tatsächlich klimaneutraler zu gestalten. Denn eines bleibt, liebe Kolleginnen von den Grünen, immer wieder fangen Sie an, bei der Energieversorgung Deutschlands nur über den Strommarkt zu reden. Wir wis- sen, dass der Strombedarf zurzeit ein Siebtel ungefähr des gesamten Primärenergiebedarfs in Deutschland ist. Selbst, wenn es uns gelänge, mit nicht grundlastfähiger Erzeugung von Energie, nämlich Sonne und Wind, 50 Prozent Strom zu gerieren – Fachleute sagen, heute ist der Gesamtbedarf in Deutschland 540 Terawattstunden, der wird um 200 Terawattstunden ansteigen, nur, wenn man den Ausbau der Elektromobilität so vorantreiben, die ganze Frage der Heizpumpen ist da noch nicht enthalten. Also, die Strommenge wird explodieren. Und zurzeit ist der Strommix ein sehr dreckiger, ein sehr CO2-lastiger durch den Einsatz von Kohlestrom. Deshalb, liebe Kollegin Wahl, wir müssen den Leuten auch da reinen Wein einschenken und die Wahrheit sagen. Primärenergie ist weit mehr als Strom. Und wenn wir betrachten und beklagen, dass in großem Maße Schwerindustrie, Industrie, BASF im Ausland sich ansiedeln will, wie gesagt, auch Firmen aus Jena, der Mittelstand kaum mehr Konzepte hat, Energiegewinnung bezahlbar im Markt einzusetzen, dann müssen wir das sehr ernst nehmen. Wir können nicht sagen, das Einzige, was hindert, ist der Ausbau von erneuerbaren Energien.

Herr Willingmann, das hörte sich schon viel versöhnlicher an als das, was wir vorher gehört haben. Ich möchte noch einen Aspekt mit einbringen, warum sich die Begeisterung auch international ein bisschen in Grenzen hält. Vielleicht haben Sie es auch schon im Hintergrund mit eingebracht, was vor allen Dingen den Zeitablauf anbelangt. Es gibt drei große Studien, die interessant sind, und zwar von der OSZE, von der Internationalen Energieagentur und von McKinsey. Darin beschäftigt man sich mit dem Thema Rohstoffverbrauch. Wenn wir diese Energiewende so umsetzen wollen, vor allem auf den Feldern Elektromobilität, Wind und Solar, dann kommt man relativ schnell dahin, dass die Rohstoffverbräuche, also das, was wir dann noch aus der Erde graben müssten, eigentlich völlig illusorisch sind. Ich habe mir einmal eine Zahl herausgesucht. Wir müssten bspw. 41-mal mehr Silicium produzieren, als das heute der Fall ist, also 4 100 % mehr. Deshalb wird die Diskussion auch nicht mehr ganz so eifrig geführt. Wir sollten hier langsam zur Vernunft kommen. Das wollte ich noch mit einbringen.

Man könnte zum Thema „Tempo 30“ viel sagen, muss es aber nicht. Ich darf vielleicht noch einen Satz sagen. Darüber sollten wir einmal beim Thema Mobilität generell nachdenken. Heute wurde viel über Elektromobilität gesprochen. Die Chinesen haben einen ganz anderen Grund, warum sie so groß darin investieren. Erstens sind 80 % der benötigten Rohstoffe aus Afrika schon in chinesischer Hand. Zweitens ist die Elektromobilität die einzige Chance, die große Abhängigkeit vom deutschen Auto zu überwinden. Das Problem, das ich sehe, worüber wir ehrlich diskutieren und reden müssen, ist, woher die Rohstoffe kommen. Es sind nicht nur Lithium und Kobalt oder, wie Ihre Kollegin

sagte: Kobold. Es sind mehr als 20 000 Kinder, die in den Mienen arbeiten unter schlimmsten Bedingungen, um das Kobalt für uns und unsere Wohlstandsgesellschaften für Elektromobilität abzubauen. Beim Lithium sind es ganz schlimme Bedingungen. Bei Seltenen Erden es ist das Letzte, was ich noch erwähne kommen 80 % sämtlicher geförderter Mengen aus einer Riesenmine. Sie liegt in China an der Grenze zur Mongolei. Wenn man sich das anguckt, dann kann man richtig Angst kriegen, was dort in der Umwelt los ist,

Bepreisung von Öl, Gas und Kraftstoffen auf einen europaweiten Emissionshandel umgestellt. Anbieter fossiler Brennstoffe müssen für die von ihnen verkaufte Menge CO2-Zertifikate erwerben. Der Preis ergibt sich dann aus der Balance aus Angebot und Nachfrage. Die Forscher haben durch Modellrechnungen festgestellt, dass der CO2-Preis bis 2030 auf 200 bis 300 Euro pro Tonne steigen könnte, wenn wir ohne Förder- programme und wirksame Klimaschutzmaßnahmen weitermachen. Die Folge wäre ein Preisschock, ähnlich wie zu Beginn der Energiekrise. Ein Vierpersonenhaushalt mit Gasheizung müsste in den nächsten 20 Jahren zwischen 15.300 und 16.200 Euro mehr aufbringen. Bei einer Ölheizung summieren sich die Mehrkosten sogar auf 18.500 bis 23.500 Euro. Diese Kosten wären eine gewaltige Belastung für die Bürgerinnen und Bürger. Die CDU steht in der Pflicht, den Bürgern reinen Wein einzuschenken. Sie müssen ihnen die bittere Pille der potenziellen Folgekosten Ihrer Politik klar vermitteln. Sie können nicht nur hoffen, dass die CO2-Be- preisung ausreicht, um den Privathaushalten den Umstieg auf Wärmepumpen, Elektromobilität oder öffentlichen Nahverkehr schmackhaft zu machen.

m unsere Elektromobilität wie ein Feigenblatt abzusichern.

Sehr geehrter und geschätzter Kollege Meister, heute Morgen haben wir auf Ihren Antrag hin über Mobilität für alle gesprochen. Nach einem kleinen Feldzug gegen das Auto kam natürlich dann die Elektromobilität - -

- Nein, ich habe zugehört. Das kann man nachlesen, was Sie gesagt haben. Für die Elektromobilität, für die Energieund die Mobilitätswende brauchen wir Rohstoffe Kobalt oder „Kobolt“, wie Ihre Außenministerin sagt.

Noch eine Nachfrage. Das ist ein Satz. Sie wissen doch oder Sie wissen es nicht, genauso wie wir, dass vom Öko-Institut Berlin schon seit langem wissenschaftlich bekannt gemacht worden ist, dass wir es im Automobilbereich im Zuge der Elektromobilität mit jährlich 100 000 t Sondermüll

Das heißt, wir müssten uns entweder von der Elektromobilität verabschieden oder zu den Bedingungen kaufen.

Weil Sie China angesprochen haben. Der Grund dafür, dass China damals Elektromobilität eingeführt hat, war, dass China das Problem hatte, dass in sehr kurzer Zeit sehr große Ballungszentren entstanden sind. In kurzer Zeit wuchsen Städte mit zehn Millionen und mehr Einwohnern. Vor Ort ergab sich sie hatten keine moderne Verbrennertechnologie ein Abgasproblem. Sie wollten das haben sie mit der Elektromobilität geschafft die Schadstoffe aus der Stadt verlagern. Die Chinesen produzieren ihren Strom hauptsächlich mit Kohle; das tun sie auch weiterhin. Sie produzieren also fleißig weiterhin in Kohlekraftwerken und sind überhaupt nicht an einer CO2-Reduktion interessiert.

Sie haben aber mittlerweile gemerkt, dass Elektromobilität ein Exportschlager ist. Das wird unserer Industrie in Europa schwer zu schaffen machen. Aber China auch das haben sie verstanden wird ab 2025 die Verbrennertechnologie sehr wohl wieder fördern. Das möchte ich ergänzen. Wie gesagt, in Europa ist es derzeit politisch von Parteien wie der Ihrigen entschieden worden, aber nicht von der Industrie, und der Rest der ganzen Welt sieht es ganz anders.

s wird Elektromobilität werden. Glauben Sie es mir. Wir werden es erleben.

Ferner fördern wir selbstfahrende Arbeitsmaschinen wie bei spielsweise Kehrmaschinen, um sozusagen auch Betriebshö fe in dieser Weise mit Elektromobilität ausstatten zu können. Die Fahrzeuge, die wir fördern, müssen überwiegend in Ba den-Württemberg unterwegs sein, und wir haben eine Förder summe zwischen 2 000 und tatsächlich 60 000 €, je nachdem, wie groß das Fahrzeug ist.

Nur so nebenbei: Es gibt im Moment gar nicht genügend Wärmepumpen, und es gibt auch nicht die 60.000 Monteure und Installateure, die uns im Moment fehlen. Ich will auch nur einmal darauf verweisen, dass die Stromnetze überlastet sind; denn Elektromobilität wird weitere Kapazitäten verschlingen.

Ich möchte ein paar konkrete Beispiele für Projekte nennen. Beispielsweise gibt es eine Kooperation mit einem KMU, durch das über KI die Qualitätskontrolle für stabileres Laser schneiden in der Elektromobilität ermöglicht werden soll. Sie wissen vielleicht, dass es in der Elektromobilität zum Teil um sehr, sehr kleine, sehr feine – wie soll ich sagen? jetzt fällt mir das Wort nicht ein –

Ein zweites Projekt, aus dem Bereich „Nachhaltigkeit der Elektromobilität“: Dabei geht es darum, neue, alternative Mo toren zu finden, die ohne Seltene Erden auskommen. Sie wis sen, auch das ist ein ganz zentrales Thema. Oder es geht um das Thema „Reichweite von Fahrzeugen mit elektrischen Mo toren über induktive Energieübertragung“.

Nehmen wir als Beispiel den Vergleich von Elektromobilität und E-Fuels. Wir wissen doch, dass der Gesamtwirkungsgrad von E-Fuels in der Region von 20 % bis 25 % liegt. Das bedeutet doch im Umkehrschluss: Ich brauche am Anfang der Prozesskette das Vierbis Fünffache an Strom, damit die gleiche Menge an Endenergie entsteht.

Solarenergie, Windenergie, Batteriewirtschaft, Elektromobilität, nun also die Wärmepumpe: An das Diktum, auch ein blindes Huhn müsse doch einmal ein Korn finden, glaube ich nicht mehr, zumindest nicht bei Ihnen.