Protocol of the Session on March 21, 2019

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lfd. Nr. 20:

Aufgabe einer Sporthalle für eine Schulplatzerweiterung und Schaffung einer Mensa an der Grundschule am Wasserturm, TinoSchwierzina-Str. 66 im Bezirk Pankow gemäß § 7 Abs. 2 Sportförderungsgesetz

Beschlussempfehlung des Ausschusses für Sport vom 22. Februar 2019 und dringliche Beschlussempfehlung des Hauptausschusses vom 13. März 2019 Drucksache 18/1748

zur Vorlage – zur Beschlussfassung – Drucksache 18/1563

Der Dringlichkeit haben Sie bereits eingangs zugestimmt. – Eine Beratung ist nicht vorgesehen. Zu der Vorlage Drucksache 18/1563 empfehlen der Fachausschuss und der Hauptausschuss einstimmig – mit den Stimmen aller Fraktionen – die Annahme. Wer der Aufgabe einer Sporthalle für eine Schulplatzerweiterung und Schaffung einer Mensa an der Grundschule am Wasserturm, TinoSchwierzina-Str. 66 im Bezirk Pankow gemäß § 7 Abs. 2 Sportförderungsgesetz zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Das sind alle Fraktionen und auch die fraktionslosen Abgeordneten. Damit kann es keine Gegenstimmen geben. Damit ist Zustimmung erteilt.

Der Tagesordnungspunkt 21 steht auf der Konsensliste.

Ich rufe auf

lfd. Nr. 22:

Zusammenstellung der vom Senat vorgelegten Rechtsverordnungen

Vorlage – zur Kenntnisnahme – gemäß Artikel 64 Absatz 3 der Verfassung von Berlin Drucksache 18/1729

Von der vorgelegten Rechtsverordnung hat das Haus hiermit Kenntnis genommen.

Ich rufe auf

lfd. Nr. 23:

a) Änderung der Geschäftsordnung des

Abgeordnetenhauses von Berlin der 18. Wahlperiode (Drs 18/0001) – Die deutsche Rechtschreibung ohne Gendersternchen bewahren – Das Abgeordnetenhaus geht mit gutem Beispiel voran!

Antrag der AfD-Fraktion Drucksache 18/1516

b) Rückkehr zur Vernunft – Abschaffung der

sogenannten „gendergerechten Sprache“

Antrag der AfD-Fraktion Drucksache 18/1649

In der Beratung beginnt die AfD-Fraktion. Es hat das Wort Frau Abgeordnete Dr. Auricht. – Bitte schön!

Vielen Dank, Frau Präsidentin! – Meine Damen und Herren! Vorab möchte ich mich schon einmal für die unkorrekte Begrüßung entschuldigen. Schon allein unter Berücksichtigung des dritten Geschlechts müsste es selbstverständlich heißen: Sehr geehrtex Präsidentex! Sehr geehrtex Kollegex!

[Beifall bei der AfD]

Sollte sich diese extremste Form der geschlechtsneutralen Sprache durchsetzen, würde die Begrüßung in Zukunft

(Vizepräsidentin Dr. Manuela Schmidt)

wohl so klingen. Genutzt wird dieses Neusprech von Frau Antje Hornscheidt, ehemalige Professorin oder Profex für Genderstudies der Humboldt-Universität Berlin. Ein Beispiel auf ihrer Homepage zeigt auch, wohin gendergerechte Sprache zwangsläufig führen muss, wenn man diesen Unsinn bis zu Ende denkt. Ich zitiere:

Lann und ex Freundex haben ex Rad bunt angestrichen.

Liebe Berliner! Für die Finanzierung dieser Professur mussten Sie lange und hart arbeiten. Werte Kollegen von der Linkskoalition: Ihnen kann ich nur sagen, seien Sie froh, dass die meisten Berliner von diesem Unsinn noch nicht viel mitbekommen haben.

[Beifall bei der AfD – Beifall von Andreas Wild (fraktionslos)]

Dabei fing alles ganz harmlos an. Man wollte die Frauen in der Sprache sichtbarer machen. Der Kampf gegen das generische Maskulinum war vorgeblich ein Kampf für die Rechte von Frauen. Doch plötzlich war die deutsche Sprache eine Männersprache und wurde neben dem alten weißen Mann zum Hauptfeind der sogenannten Feministinnen. Die Grand Dame dieser – ich muss es sagen – Idiotie ist Luise Pusch. Sie forderte schon in den Siebzigerjahren die totale Feminisierung. Sie sagte – ich zitiere –:

Mit Männern, die sich nicht schämen angesichts der Verbrechen ihrer Geschlechtsgenossen …, rede ich nach Möglichkeit nicht mehr.

Das nenne ich radikalen Feminismus, und es ist auch der Ursprung der Gendersprache. Die geschlechtsneutrale Sprache dient nicht dazu, Frauen sichtbarer zu machen. Das Binnen-I, der Genderstar und all die anderen kryptischen Zeichen, die Sie unserer Sprache antun wollen, haben noch keiner Frau geholfen,

[Beifall bei der AfD]

außer denen natürlich, die sich diesen Unfug ausdenken und damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Die vielen „Genderprofessor/-innen“ hatten offensichtlich ein paar „Fridays for Future“ zu viel, und dann hat es am Ende für ein richtiges, ordentliches Studium nicht mehr gereicht. Daher wird bis heute die Debatte auch eher von lauten, denn von einer sachverständigen Lobbyminderheit geprägt. Was sich in fast 40 Jahren Gendersprache nicht natürlich etabliert hat, soll jetzt staatlich erzwungen werden – an den Unis, in der Verwaltung, in den Verbänden und natürlich – nicht zu vergessen – auch in den Medien.

Auch die Jüngsten in den Schulen bleiben von dieser Ideologie nicht verschont, denn mit der Umerziehung kann man ja nicht früh genug beginnen. Und dass die Bildung dabei auf der Strecke bleibt, ist Ihnen egal. Grammatik ist unwichtig, Rechtschreibung nebensächlich. Gender, gender über alles! Und so lautet die Aufgabe in einer Grundschulklasse – ich zitiere –:

Eine/r ist Zuhörer/in, der/die andere ist der/die Vorleser/in. Eine/r liest den Abschnitt vor, der/die Zuhörer/in fasst das Gehörte zusammen.

Haben Sie die Aufgabe verstanden?

[Beifall bei der AfD]

Angesichts solcher Texte müssen wir uns nicht mehr darüber wundern, dass immer weniger Kinder das Gelesene sinngemäß verstehen oder wiedergeben können.

Fassen wir zusammen: Die Gendersprache ist keine gelebte Sprache und wird von 90 Prozent der Bevölkerung abgelehnt. Sie ist inkonsequent und widersprüchlich. Sie ist unpräzise, denn ein Studierender ist noch lange kein Student und ein Jagender noch lange kein Jäger. Gendersprache ist auch unlogisch, oder ergibt folgender Satz für Sie einen Sinn – hören Sie mal zu –: Nur 20 Prozent der Mieterinnen sind Frauen. – Denken Sie in Ruhe darüber nach.

[Beifall bei der AfD]

Gendersprache ist unästhetisch und irreführend. Sie macht Texte schwer verständlich und ist beim Erlernen unserer Sprache hinderlich. Die AfD plädiert daher für die Rückkehr zur Vernunft und für ein Ende der Gendersprache oder der geschlechtsneutralen Sprache.

Eine Sache habe ich noch, die mich wirklich persönlich interessiert: Glauben Sie eigentlich wirklich, dass diese Sprache irgendjemandem nutzt, oder wollen Sie einfach nur sehen, wie weit Sie den Unsinn in dieser Stadt treiben können? – Vielen Dank!

[Beifall bei der AfD – Beifall von Andreas Wild (fraktionslos)]

Für die SPD-Fraktion spricht jetzt Herr Abgeordneter Kohlmeier. – Bitte!

[Sven Rissmann (CDU): Warum muss denn Herr Kohlmeier dazu sprechen? – Ülker Radziwill (SPD): Das geht auch Männer was an!]

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Kollegin! Nun bin ich ja in diesem Haus nicht bekannt als Vorkämpfer der Frauenrechte, aber in Ihrer Stelle, liebe Frau Kollegin, wäre es mir doch ziemlich peinlich, mich hier vorne hinzustellen, während sich die alten weißen Männer bei Ihnen auf die Schenkel klopfen, weil Sie eine großartige Rede gehalten haben.

[Beifall bei der SPD, der LINKEN und den GRÜNEN]

(Jeannette Auricht)

Hochgradig peinlich war es, dass die weißen Männer mit ihren schwarzen Roben dasitzen, während die Frau hier vorne irgendeinen Quatsch erzählt. Das war hochgradig peinlich.

[Georg Pazderski (AfD): Das muss Ihnen peinlich sein, dass Sie sich da hinstellen!]