Protocol of the Session on July 12, 2001

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möchte nicht, daß Sie sich statt dessen mit diesem UKEGesetz aus Ihrer Verantwortung herausstehlen.

(Beifall bei REGENBOGEN – für eine neue Linke)

Ich möchte, daß Sie vor allem an die Patienten denken, die, wie bereits gesagt, in Ihrem Gesetzentwurf nicht vorkommen.

Ich möchte zum Schluß eine persönliche Bemerkung machen. Es ist erschreckend und abstoßend, daß in den vergangenen Tagen kein einziges Wort des Bedauerns – bezogen auf die geschädigten Patienten – über Ihre Lippen gekommen ist.

(Dr. Andrea Hilgers SPD: Das stimmt doch nicht! – Wolfgang Marx SPD: Das ist Quatsch!)

O doch, das stimmt wohl, ich habe darauf geachtet.

Ich habe – bezogen auf die geschädigten Patienten – kein einziges Wort des Bedauerns von Frau Sager gehört.

(Dr. Martin Schmidt GAL: Erst hören, dann reden!)

Herr Schmidt, ich glaube, ich war öfter anwesend als Sie.

(Dr. Martin Schmidt GAL: So etwas darf man nicht sagen, wenn man es nicht genau weiß!)

Es wäre äußerst bedenkenswert, wenn der Eindruck stimmen würde, der sich bei mir niederschlägt, daß es Ihnen nur lästig ist, daß jetzt Ihr Nest beschmutzt wurde.

(Dr. Mathias Petersen und Dr. Andrea Hilgers, beide SPD: Peinlich, peinlich!)

Die unmenschliche Art und Weise

(Dr. Martin Schmidt GAL: Nun hör mal auf, es reicht!)

einer Senatorin, die als oberste Aufsichtsbehörde für viele Patientinnen und Patienten zuständig ist, ist schlimm.

(Beifall bei REGENBOGEN – für eine neue Linke und der CDU)

Das Wort bekommt Senatorin Sager.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Vorweg doch ein Wort zu Frau Koppke; das scheint mir notwendig zu sein.

(Dr. Holger Christier SPD: Das glaube ich auch! – Wolfgang Beuß CDU: Arrogant!)

Frau Koppke, Sie haben schon gestern in Ihrer Rede die Unwahrheit gesagt. Da habe ich noch gedacht, die versteht halt nicht, was man ihr im Ausschuß erzählt. Dafür kann sie vielleicht nichts. Sie hat eine sehr selektive Wahrnehmung, und deswegen erzählt sie Dinge, die nicht stimmen. Jetzt haben Sie aber hier wieder die Unwahrheit gesagt, und deswegen habe ich den Eindruck, daß bei Ihnen eine Absicht dahintersteht. Wie Sie hier offenbar glauben, man müßte ein paar Floskeln im Wahlkampf plazieren und dann wäre man den Themen gerecht geworden, ist für Sie peinlich.

(Beifall bei der GAL und der SPD – Dr. Roland Sal- chow CDU: Sie sind also gegen Floskeln? – Glocke)

Gestatten Sie eine Zwischenfrage der Abgeordneten Uhl.

Zweite Bürgermeisterin Krista Sager (fortfahrend): Nein. – Meine Damen und Herren! Die Verselbständigung des UKE ist überfällig.

(Dr. Roland Salchow CDU: Ja!)

Das wissen auch alle hier im Raum.

(Petra Brinkmann SPD: Natürlich!)

Sie muß erfolgen, weil die Wettbewerbssituation gerade für ein Universitätsklinikum in der nächsten Zeit noch schwieriger werden wird. Ich will es nicht weiter wiederholen. Frau Fischer-Menzel hat das hinreichend begründet. Über die Verselbständigung ist bereits seit vielen Jahren diskutiert worden, auch über verschiedene Wege, verschiedene Varianten, verschiedene Möglichkeiten. Die Entwürfe, die es in der letzten Legislatur gegeben hat und es jetzt in dieser Legislatur gibt, sind seit Jahren beziehungsweise seit Monaten öffentlich, auch der Entwurf, der jetzt im Ausschuß diskutiert worden ist. Es ist über alle Varianten noch einmal im Ausschuß sehr, sehr eingängig diskutiert worden. Dort gibt es keine Varianten, die nicht erörtert worden sind, und es gibt auch keine neuen Erkenntnisse. Deswegen ist klar, die Entscheidung muß jetzt getroffen werden.

(Petra Brinkmann SPD: Richtig! – Wolfgang Beuß CDU: Kommt aber nicht! Das Parlament sollte sich hüten, sich instrumentalisieren zu lassen von denjenigen Kräften, die diese notwendige Verselbständigung seit vielen, vielen Jahren hintertreiben. (Beifall bei der GAL und der SPD – Dr. Roland Sal- chow CDU: Denken Sie, ich lasse mich instrumen- talisieren?)

Herr Salchow, auf der einen Seite ist es bemerkenswert, daß Sie zu diesem Gesetz mit lauter Vorschlägen kommen, die in CDU-regierten Ländern nicht umgesetzt werden.

(Dr. Roland Salchow CDU: Spricht das gegen meine Vorschläge?)

Man hat den Eindruck, daß Sie hauptsächlich darauf aus sind, hier auf Opposition zu machen, ohne zu sehen, was in anderen Bundesländern, auch in anderen CDU-regierten Bundesländern, gemacht wird.

Soweit es um das Modell geht, soweit es um das Thema der Personalräte geht, ist es aber vollkommen in Ordnung,

(Wolfgang Beuß CDU: Danke, wie gnädig!)

daß Sie sagen, wir in Hamburg fahren eine eigene Linie, unabhängig davon, was die CDU in anderen Bundesländern macht.

(Karl-Heinz Ehlers CDU: Ich habe immer gewußt, daß Sie auf dem linken Auge blind sind! – Gegen- ruf von Dr. Hans-Peter de Lorent GAL: Das ist un- verschämt!)

Sie versuchen jetzt reflexhaft, die Vorkommnisse in der Herzchirurgie – ich habe mich dazu gestern klar und deutlich geäußert – zu benutzen, um die Verselbständigung zu verhindern und zu behindern.

(Dr. Roland Salchow CDU: Das will ich doch gar nicht, ich will eine Ausschußsitzung! Das ist doch Quatsch! Ich will eine Ausschußsitzung, das ist al- les! Reden Sie doch nicht solchen Mist! – Glocke)

Herr Professor Dr. Salchow, ich rufe Sie zur Ordnung.

(Julia Koppke REGENBOGEN – für eine neue Linke)

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(Dr. Roland Salchow CDU: Da kann man in die Luft gehen, wenn man diesen Quatsch hört!)

Zweite Bürgermeisterin Krista Sager (fortfahrend): Es gibt an diesem Gesetz nichts, was nicht monatelang ausgiebig und eingehend diskutiert und Ihnen auch zur Kenntnis gegeben worden ist.

(Dr. Roland Salchow CDU: Das habe ich am 24. April gekriegt!)

Aber die Strukturveränderungen, die dieses Gesetz vorsieht, sind dringend notwendig. Wenn Sie die Vorkommnisse in der Herzchirurgie ernst nehmen, müssen Sie gerade für diese Strukturveränderungen sein und sie nicht weiter aufhalten wollen.

(Beifall bei der GAL)