Bevor wir zur Aktuellen Stunde kommen, teile ich Ihnen mit, dass die Fraktionen übereingekommen sind, abweichend von der Empfehlung des Ältestenrats TOP 2 unserer Tagesordnung – das ist die Wahl einer oder eines Deputierten der Behörde für Inneres und Sport – zu vertagen.
Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir Hamburgerinnen und Hamburger lieben unsere Stadt. Aber auch als Reiseziel für Menschen aus der ganzen Welt wird Hamburg immer beliebter. Vor einigen Tagen wurden die aktuellen Tourismuszahlen veröffentlicht, die erneut Grund zur Freude sind, denn Hamburg ist bei Touristen so beliebt wie noch nie. Im letzten Jahr konnte unsere Stadt über 11 Millionen Übernachtungen verzeichnen, dazu kamen 86 Millionen Tagesgäste, und insgesamt wurden 6 Milliarden Euro in der Stadt ausgegeben.
Stadt. Auch deshalb – das ist an die Adresse der Kollegen der CDU gerichtet, die nämlich mit der nächsten Anmeldung den genau gegenteiligen Eindruck erwecken möchte – muss man ganz klar festhalten: Hamburg boomt wirtschaftlich in sehr vielen Bereichen,
Der Tourismuserfolg ist ein langer Prozess, und er beruht auf dem gemeinsamen Engagement von sehr vielen Akteuren. Aber er ist auch das Verdienst eines überwiegend mittelständisch geprägten Unternehmertums und insbesondere der rund 97 000 direkt Beschäftigten in Hamburger Tourismusbereichen, denen man ganz großen Dank aussprechen muss.
Ich bin aber davon überzeugt, dass einer der Erfolgsfaktoren für den Hamburger Tourismus auch der politische Grundkonsens in diesem Hause darüber ist, welchen wichtigen Stellenwert der Tourismus hat. Und ich denke, den haben wir trotz mancher kontroverser Diskussion. Daher möchte ich auch den Wunsch der SPD-Fraktion aussprechen, dass wir weiterhin gemeinsam und konstruktiv ganz viel für den Tourismus in Hamburg bewegen.
Wohin geht die Reise nun weiter? Trotz der so positiven Zahlen dürfen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Noch immer sind große Potenziale für Hamburg erkennbar, etwa beim Anteil der ausländischen Touristen, der im internationalen Vergleich doch eher niedrig ist. Es ist daher gut und richtig, dass wir morgen mit einer hoffentlich breiten Mehrheit den Bau eines dritten Kreuzfahrtterminals für Hamburg beschließen werden. Der Kreuzfahrttourismus ist nach wie vor ein besonders dynamisch wachsender Bereich und bietet Hamburg ganz große Chancen, die wir nutzen sollten.
Dass zu der Kreuzfahrt jetzt auch noch der Landstrom hinzukommt, zeigt, dass auch im Tourismus Ökologie und Klimaschutz groß geschrieben werden.
Aber auch der Ausbau des Geschäftstourismus durch das neu gegründete Hamburg Convention Bureau, die Weiterentwicklung der Theater, der Oper und der Musikstadt Hamburg, die geplante Revitalisierung des CCH und der Einsatz für weitere internationale Flugverbindungen sind sehr wichtige Bausteine für unsere touristische Zukunft. Zum Thema Flugverbindungen hat easyJet vor Kurzem
verkündet, dass sie ab März eine neue Basis am Hamburger Flughafen errichten, was wir sehr begrüßen.
Der Flughafen wurde übrigens vor Kurzem von einem Online-Reiseportal zum viertbesten Flughafen weltweit gekürt. Herzlichen Glückwunsch dazu.
Über Tourismus in Hamburg kann man natürlich nicht sprechen, ohne auf die Kultur- und Tourismustaxe einzugehen, die wir im letzten Jahr eingeführt haben. Entgegen der Befürchtung der Kolleginnen und Kollegen der FDP hat die Taxe dem Tourismus in Hamburg keineswegs geschadet. Die Übernachtungen und die Zimmerauslastungen sind gestiegen.
Die Einnahmen aus der Taxe, auch wenn diese leider noch nicht ganz so hoch wie erhofft sind, sind ein großer Gewinn für die Hamburger Kulturlandschaft, für den Sport und auch für die Tourismusund Kreativwirtschaft.
Meine Damen und Herren! Wir wollen das touristische Angebot in Hamburg ausbauen und die Qualität erhöhen, aber natürlich auch eine lebenswerte Stadt für unsere Bürgerinnen und Bürger bleiben. Deshalb ist uns sehr wichtig, wie denn die Hamburgerinnen und Hamburger die genannte Entwicklung im Tourismus sehen. Und da gibt es Zahlen einer Akzeptanzumfrage, die eine sehr eindeutige Sprache sprechen. 83 Prozent der Befragten sehen die Auswirkungen des Tourismus nämlich als positiv an, vor allem hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Bedeutung.