Protocol of the Session on October 5, 2016

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Drittes Pfund, das wir haben, ist die Infrastruktur an der Hermann-Neuberger-Sportschule. Wir haben das Riesenglück, dass in einer Zeit, in der dies noch möglich war, ein ganzes Dorf zu einer Sportschule wurde, zwischen unserer Hochschule und der Landeshauptstadt. Insofern haben wir mit dem besten Standort in Deutschland auch ein Pfund in der Diskussion um den Spitzensport und um Standorte in Deutschland.

Ich will heute dem Parlament - nicht in meiner Eigenschaft als Abgeordneter, sondern als Präsident

des Landessportverbandes - herzlich Danke schön sagen, weil kein anderes Parlament so klar hinter dem Landessport, in unserem Fall hinter dem Saarsport steht. Es ist ein tolles Signal, dass alle fünf Fraktionen den Antrag mittragen. Es ist ein tolles Signal, dass die Ministerien - insbesondere Staatskanzlei, Innenministerium, aber auch Bildungsministerium - super mitziehen, wenn es darum geht, den Saarsport zu unterstützen, und dass alle Fraktionen deutlich gemacht haben: Wenn das Sportachtel wackelt, wird das Landesparlament Flagge zeigen. Deshalb heute ein herzliches Dankeschön hierfür.

(Beifall des Hauses.)

Wie sieht es derzeit im Leistungssport im Saarland aus? Ich habe es erwähnt: Wir haben fünf Bundesstützpunkte: Badminton, Leichtathletik, Ringen, Rudern, Triathlon. Sie sind am wenigsten gefährdet, wenn neben der Infrastruktur genügend Sportlerinnen und Sportler und Spitzentrainer da sind; daran kann man definieren, wo es Probleme gibt. Und wir haben den paralympischen Trainingsschwerpunkt. Ich will nur am Rande erwähnen, dass wir dort dabei sind, ein Defizit von wenigen an der Sportschule zu beseitigen, nämlich das Fehlen barrierefreier Quartiere.

Wir haben im Saarland viele, viele Spitzenvereine. Das wird vom Image her oft überlagert dadurch, dass der Fußball dominant wahrgenommen wird und wir dort derzeit leider nur in der 4. Liga sind. Viele wissen nicht, dass wir 16 Vereine in der 1. Bundesliga haben, 16 Vereine in der 2. Bundesliga, quer durch die Sportarten, dass wir bis runter zum Nachwuchssport, bis runter zu den Junioren und der Jugend unglaublich viele Weltmeister und Europameister, erste, zweite, dritte Plätze bei Turnieren haben. Dort sieht es also mit Blick auf 2020 in Tokio sehr gut aus.

Neben dieser Struktur für den Leistungssport haben wir als Saarland ein sehr gutes Fördersystem aufgebaut, nämlich indem wir Sportlerinnen und Sportler finanziell fördern können. Man muss einfach wissen: Außerhalb des Fußballs gibt es wenige Ausnahmesportler, die ihr Leben und ihren Lebensunterhalt auf Dauer über den Sport bestreiten können. Das heißt, dass viele junge Menschen unglaublich viel in den Sport investieren, um die Weltspitze zu erreichen, und parallel dazu Schule, Ausbildung, Beruf wahrnehmen. Heute Morgen war es in der Zeitung zu lesen: Es ist schon toll, wenn ein junger Mann, unser Ringer Herr Kinsinger, Abitur mit 1,0 macht und nebenbei noch absolute internationale Spitze im Sport ist. Das ist bewundernswert. Umso mehr haben es diese Sportlerinnen und Sportler verdient, dass wir sie über den Landesausschuss Leistungssport, über die Sportstiftung Saar, über den Förderausschuss Spitzensport und über Sponsoring der Wirtschaft fördern. Ich will das nicht im Detail darstellen, aber ich

(Abg. Meiser (CDU) )

denke, es ist ein gutes Fördersystem, das uns gegenüber den anderen Bundesländern konkurrenzfähig hält.

Neben der finanziellen Förderung haben wir viele Instrumentarien, um im Sport zu fördern. Dies geschieht zum einen über den Bildungsbereich. Ich erinnere an die Eliteschule des Sports, das RotenbühlGymnasium, seit Jahren eine Erfolgsgeschichte. Wir haben dort Top-Sportler hervorgebracht. Ich erinnere aktuell an Laura Müller. Ich erinnere auch an Jennifer Marchand - die war Schülerin an der Rastbachtal-Schule -, sie hat eine Goldmedaille gewonnen. Viele haben nicht realisiert, dass das eine saarländische Sportlerin ist. Sie ist hier groß geworden, bei Margret Kratz, beim FC Saarbrücken, und hat natürlich den Verein in der Spitze wechseln müssen, um Champions League zu spielen.

All das ist eine Erfolgsgeschichte, zusammen mit unserem Sportinternat, mit der Talentförderung Saar, also über den Partner Schulen. Es freut mich sehr, dass wir nach und nach im Bereich der Kindergärten und Schulen zu sportbewegten Kindergärten und Schulen kommen, Partnerschaften schließen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LSVS sind dort unermüdlich unterwegs, um die Breite und Talentsichtung zu fördern. Ich denke, zur Sportfördergruppe der Polizei wird unser Innenminister noch etwas sagen. Auch dort haben wir dafür gesorgt, dass eine duale Karriere möglich ist. Ich befinde mich auch in guten Gesprächen mit unserem Bildungsminister, um eine Förderung auch in unserem Schulsystem möglich zu machen.

Wo wir wirklich reklamieren müssen, dass sich etwas ändert, ist der Hochschulbereich. Wir haben bis heute keine Quote für den Spitzensport an den Hochschulen, geschweige denn ein System, das es ermöglicht, dass Topsportler in der Nähe ihres Trainingsortes einen Studienplatz erhalten. Die anderen Länder international lachen über uns, dass wir dieses System nicht schultern können. Und deshalb sage ich einmal am Rande: An dieser Stelle können sich der deutsche Sport und unser gesamtes gesellschaftliches System ein Beispiel nehmen, wie man den Sport besser fördern kann.

Ich will heute, auch wenn es jetzt gezielt bei der Umstrukturierung um Spitzensport geht, dennoch ein paar Worte zum Breitensport sagen, zumal er immer die Basis für den Spitzensport darstellt. Wir haben über 2.000 Vereine, die unglaublich viel im Gemeinschaftsleben leisten. Es ist Prävention im besten Sinne, wenn Kinder und Jugendliche in einem sinnvollen Tun von der Straße genommen werden.

Der Landessportverband hat ein Kompetenzzentrum Ehrenamt geschaffen, das wir nach und nach in die Köpfe derer bringen müssen, die für die Vereine verantwortlich sind. Dort wird professionell beraten und

betreut. Wir wollen ein risikofreies Ehrenamt, denn wir haben immer stärker das Problem, dass Menschen sagen, das Risiko einer Vorstandsmitgliedschaft ist mir zu hoch. Diese Risiken minimieren wir, indem wir professionell beraten und unterstützen. Wir haben Integration und Inklusion im Sport, alles Dinge, die Sie kennen. Und ich denke, Sie sind bei mir, wenn wir heute sagen, wir reden über den Spitzensport, aber der Breitensport ist uns genauso wichtig für immerhin 370.000 Mitglieder in den Vereinen.

(Beifall bei allen Fraktionen.)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie mich abschließend feststellen: Ich bin dankbar, dass der Landtag heute mit dem einstimmigen Appell an Bund, Länder und Deutschen Olympischen Sportbund ein ganz starkes Signal für den Saarsport setzt. - Vielen Dank.

(Beifall bei allen Fraktionen.)

Vielen Dank. Ich eröffne die Aussprache. - Das Wort hat der Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Stefan Pauluhn.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich meine Rede mit einem Zitat beginnen. Es ist ein Zitat, das, wie ich finde, in zwei Sätzen eine ganze Debatte zusammenfasst. Ohne der Debatte von heute vorgreifen zu wollen, glaube ich, dass es auch die heutige Debatte und die Debatten der Vergangenheit zum Saarsport wunderbar zusammenfasst. Es ist ein Zitat, das wir als großes Kompliment eines herausragenden Sportlers und Szenekenners auffassen dürfen, ein Zitat, das einen wesentlichen Teil des saarländischen Beitrags zur Förderung des Spitzensports nicht authentischer und nicht besser beschreiben könnte.

Der Sportler sagte, ich zitiere: Man merkt täglich, das komplette Team des Olympiastützpunktes der Hermann-Neuberger-Sportschule lebt für uns und für unseren Sport. Ich hatte das Glück, sozusagen als ein Niemand hier bei perfekten Bedingungen eine einmalige Chance zu bekommen. Dass ich mich hier, wie viele andere Talente, habe entwickeln können, ist eine der Grundlagen für meinen Erfolg. Mit der Goldmedaille kann ich dem Olympiastützpunkt in Saarbrücken jetzt etwas zurückgeben. - Das Zitat stammt, Sie haben es bereits erraten, von Jan Frodeno, Triathlon-Olympiasieger in Peking 2008 und sicher auch seither einer der erfolgreichsten Sportler unseres Landes.

Leider verliefen die Olympiade in Peking und auch die gerade beendete Olympiade in Rio insgesamt

(Abg. Meiser (CDU) )

nicht ganz so positiv für den deutschen Spitzensport wie die Karriere von Jan Frodeno. Darum werden nun in wenigen Tagen Ergebnisse des Bundesministeriums des Innern, des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Landessportverbände auf einer Konferenz in Leipzig präsentiert, die seit zwei Jahren in verschiedenen Arbeitsgruppen erarbeitet wurden und zu einer grundlegenden Strukturreform der deutschen Spitzensportförderung raten.

Das vorgelegte Eckpunktepapier zur Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensportförderung soll nun die Antwort auf das auf dem Prüfstand stehende System der heutigen Spitzensportförderung sein. Das ist nachvollziehbar, denn das Streben nach einem Platz auf dem Podium oder einer Position in der Weltspitze ist ein ureigenes Element des Spitzensports selbst, genau wie der Anspruch der Sportlerinnen und Sportler, nach jahrelangem Training und der Notwendigkeit, sich quälen zu müssen, oben zu stehen und eine Medaille zu erreichen. Wenn die Ergebnisse und Erwartungen an die Sportlerinnen und Sportler und auch die Erwartungen der Sportlerinnen und Sportler an sich selbst nicht mehr mit Siegen erfüllt werden, ist die Überlegung, etwas zu ändern, nur selbstverständlich.

Da es sich im gesetzten und unumstößlichen Werteanspruch unseres Demokratieverständnisses selbstredend von vornherein ausschließt, auf Sportförderinstrumente zurückzugreifen - und ich spreche jetzt nur von den legalen Instrumenten und nicht von illegalen Instrumenten wie Doping - wie beispielsweise in China oder im östlichen Europa, mit Kindersportinternaten oder der absoluten Verzahnung zwischen gesellschaftlicher Anerkennung, sozialem Aufstieg und sportlichem Erfolg von Kindesbeinen an, dürfen andererseits Konzentrationsmöglichkeiten und best practice im Wettbewerb sicher untersucht werden. Daraus sind die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dazu zählt auch die Tatsache, dass in anderen westeuropäischen Ländern ein Vielfaches an Mitteln in die Spitzenförderung fließt als bei uns in Deutschland. Und dazu zählen die angedachten Veränderungen, die im Sportausschuss des Deutschen Bundestages vor wenigen Tagen vorgestellt wurden und die aus den Untersuchungen zum Veränderungspotenzial der Spitzensportförderung seitens des DOSB und des Bundesministeriums abgeleitet sind.

Ein zukünftiges Berechnungsmodell mit verschiedenen Attributen wie Erfolg, Perspektiven und Strukturen dient als Grundlage für eine Leistungsklassifizierung der von den Spitzenverbänden vertretenen Sportarten und Disziplinen. Diese soll dazu führen, dass eine deutlichere Athletenfokussierung und mehr Effizienz durch höhere Konzentration und eine bessere Steuerung als Ziel der Neustrukturierung erreicht werden. Auf jeden Fall, so das Ergebnis der Untersuchung, soll zukünftig der Athlet mehr im Vor

dergrund stehen als bislang, flankiert von Eckpfeilern, von denen ich einige nennen möchte: eine gezielte Nachwuchsförderung, die Optimierung der Trainingssituation, die Optimierung der Strukturen der Olympiastützpunkte, die Professionalisierung der Personalstrukturen in den Sportverbänden, der Aufbau und die Optimierung der wissenschaftlichen Unterstützung und eine verbesserte duale Karriere sowie die Athletenabsicherung.

Gerade der letzte Punkt ist für mich und für meine Fraktion, für die SPD-Landtagsfraktion, von besonderer Bedeutung. Wir sehen in der dualen Karriere und der damit besseren Zukunftsabsicherung der Athleten eine große Chance, die wir noch stärker in den Fokus rücken müssen, als dies bislang bereits geschehen ist. Wir müssen dabei die Neustrukturierung auch als Chance sehen, hier am Olympiastützpunkt noch besser zu werden, als wir ohnehin schon sind. Die duale Karriere sollte, sie muss sogar, wie ich finde, verbindlich eingeführt werden. Die langfristige individuelle berufliche Planung muss für die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler am saarländisch-rheinland-pfälzischen Olympiastützpunkt sichergestellt sein. Darin sehen wir ein zukunftsorientiertes und ein großartiges Angebot für die Athletinnen und Athleten der Zukunft.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Die Sportschule und unser Olympiastützpunkt beweisen ja auch schon, dass sie es können! Viele hundert Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt haben schon an unserem Stützpunkt trainiert, haben die hervorragenden Sportstätten genutzt, um ihre Trainingsprogramme auf Spitzensportniveau abzuarbeiten. Und warum? Weil hier auf 90.000 Quadratmetern modernste Sportstätten und funktionelle Tagungs- und Konferenzräume vorgehalten werden, weit mehr als 70 Millionen Euro an Immobilienwerten.

Das alles ist kein Zufall. Das ist das Ergebnis der schon seit Jahrzehnten guten finanzpolitischen und sportpolitischen Arbeit. Und ich füge gerne hinzu, wie es eben schon der Präsident des Landessportverbands, der Präsident dieses Landtages Klaus Meiser, getan hat: Das ist das Ergebnis eines über Jahrzehnte gelebten breiten politischen Konsenses, an der besonderen saarländischen Lösung der Sportförderung festzuhalten und auch künftig daran nichts ändern zu wollen.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Der Landessportverband finanziert sich, wie eben schon einmal gehört, ausschließlich aus dem Umsatz von Saartoto, aus dem Sportachtel. Das hat zum Beispiel für das Jahr 2015 15,5 Millionen Euro bedeutet, die eben nicht in den Landeshaushalt eingestellt wurden, wie dies mit den Umsätzen der Landeslotterien in anderen Bundesländern geschieht.

(Abg. Pauluhn (SPD) )

Diese Mittel werden bei uns direkt an den Landessportverband abgegeben.

Circa 2,8 Millionen Euro davon werden durch die Sportplanungskommission an den Gesundheits- und Breitensport weiterverteilt. Tobias Hans, Günter Waluga, Klaus Meiser und ich kommen ja sozusagen gerade aus einer Sitzung der Sportplanungskommission, die am gestrigen Nachmittag noch einmal getagt hat. Nicht nur als Mitglied der Sportplanungskommission, sondern auch als Vereinsfunktionär eines kleinen Vereins auf dem flachen Land, eines Fußballklubs auf dem Dorf, eines Vereins mit 400 Mitgliedern in einem Dorf mit 1.000 Einwohnern, sage ich: Gäbe es die Sportplanungskommission nicht, gäbe es die Hilfen der Sportplanungskommission nicht, gäbe es im Saarland weitaus weniger funktionierende Sportstätten für den Breitensport, für den Sport an der Basis. Das saarländische Modell der Sportförderung durch diese Sportplanungskommission ist ein Erfolgsmodell ohnegleichen, meine sehr verehrten Damen und Herren!

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Ich rate, auch einmal darüber nachzudenken, was geschehen würde, wenn es diese beispiellose Sportförderung nicht mehr gäbe, wenn die Einnahmen zunächst einmal im Landeshaushalt verbucht würden! Ich rate, einmal zu überlegen, was geschähe, wenn die permanente, aus dem Saarland heraus organisierte Abwehr gegen die Privatisierung des Glücksspiels erfolglos bliebe und die Umsätze von Saartoto im Ergebnis zusammenbrechen sollten! Das gilt es zu verhindern. Ich glaube, dann hätten wir hier im Saarland, dann hätte insbesondere unser Sport ein richtiges Problem. Deshalb lohnt es sich, auch an ganz anderer Stelle dafür einzutreten, wie zum Beispiel im letzten Plenum geschehen. Die Umsätze von Saartoto zu sichern und Abwehrkämpfe gegen die Privatisierung des Glücksspiels zu fechten, das rentiert sich in ganz besonderer Weise.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Wir haben in diesem Land eine besondere Verpflichtung, eine besondere Verantwortung für die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, und dieser Verantwortung müssen wir gerecht werden. Wir tun dies mit einer vorbildlichen Infrastruktur. Noch verstärken können wir dies, wie eben angesprochen, mit dem Angebot der dualen Karriere. Wir sollten uns gemeinsam dafür starkmachen, dass es verbindlich vorgehaltene, hinreichend flexible Ausbildungs- und Studienangebote für Sportlerinnen und Sportler, die hier im Saarland ihre Sportheimat gefunden haben, geben wird. Wir können es doch nicht zulassen, dass trotz überragender Sportstätten Athleten nur deshalb von uns abwandern, weil ihnen hier die berufliche Perspektive nicht so günstig erscheint wie

an anderen Orten in der Republik. Hier müssen wir unbedingt ansetzen.

Wir haben das Alleinstellungsmerkmal „alles zusammen an einem Ort“: Universität des Saarlandes, Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und Olympiastützpunkt an einem Ort. Das ist zweifelsohne einmalig in Deutschland. Hierin liegt eine Chance, unseren Olympiastützpunkt noch weiterzuentwickeln. Wir können die Synergien, die diese strukturellen Vorteile mit sich bringen, für uns nutzen. Klar ist aber, und darauf möchten wir einen Schwerpunkt legen, dass wir den Sportlerinnen und Sportlern darüber hinaus berufliche Perspektiven bieten müssen. Wir wollen, dass es auch noch in 20 Jahren, dann vielleicht nach einer erneuten Strukturdebatte zur Spitzensportförderung und den nächsten Erfolgen oder vielleicht auch Misserfolgen von Olympioniken, einen OSP gibt, auf den der deutsche Sport insgesamt respektvoll blickt, weil dieser Standort beispielgebend dafür steht, dass man auch in einem kleinen Bundesland etwas ganz Großes schaffen kann.

Geradezu logisch dabei ist, dass Anke Rehlinger als Ministerin für Arbeit - in dieser Funktion, aber auch mit der langjährigen Erfahrung der Spitzensportlerin - als Verfechterin der dualen Karriereplanung auftritt und für Kontakte und Verknüpfungen in die saarländische Wirtschaft wirbt. Ideal wäre es, würde es zu verbindlichen Kooperationen kommen. Ich finde, das ist eine gemeinsame Aufgabe, der sich sowohl der Sport als insbesondere auch diese Landesregierung stellen sollten. Daran arbeiten wir, und wir erarbeiten uns damit sozusagen ein weiteres Profil, einen weiteren Faustpfand für unseren Olympiastützpunkt.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Dass es die duale Karriere in einem Bereich schon gibt, wurde vorhin angesprochen: Im Bereich der Polizei tun wir das ja schon. Aber das ist noch auszubauen.

Neben diesem Blick in die Zukunft möchte ich aber auch die Gelegenheit nutzen, die Vergangenheit und die Gegenwart unseres Olympiastützpunktes noch einmal zu würdigen: Wir haben mehr als 370.000 Mitglieder in mehr als 2.000 Vereinen. Wir haben 49 Fachverbände. Sie alle sind im Landessportverband organisiert. Ich weiß, dass die überwiegende Zahl der Vereine im Saarland die Infrastruktur unserer Sportschule schon genutzt hat. Insofern ist die Investition in unsere Sportschule insgesamt nicht nur eine herausragende Unterstützung des Spitzensports, sondern insbesondere auch ein Angebot für den Breitensport, für unsere Vereine, für die Basis. Breite ist die Basis der Spitze. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hermann-Neuberger-Sportschule und des Olympiastützpunktes im Namen aller Vereine,

(Abg. Pauluhn (SPD) )

im Namen der 370.000 Mitglieder in den Vereinen ein herzliches Dankeschön sagen für das Vorhalten dieses tollen Angebots!

(Beifall des Hauses.)