Karin Wolff
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Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist der Zeitung heute zu entnehmen, und die Nachricht geisterte ja schon eine Weile durch den Raum, dass Prof.Herbert Beck bereit ist,sich als Geschäftsführer für die Kulturregion Frankfurt/Rhein-Main einzusetzen. Ich glaube – Frau Sorge, Sie haben das Zitat des Ministerpräsidenten schon benutzt –, es ist in der Tat ein Leuchtturm für die Kultur in der Rhein-Main-Region gefunden worden.
Wenn man Herrn Prof. Beck ein wenig kennt und seine Aktivitäten in Frankfurt mit Visionen für das RheinMain-Gebiet schon in den letzten Jahren beobachtet hat, dann kann man nur von Glück reden,dass es uns und auch den beteiligten Kommunen gelungen ist, eine solche Persönlichkeit zu finden und sie dafür zu interessieren. Es ist umgekehrt auch ein Glück, eine Bewertung für die Kulturregion Rhein-Main und eine Zukunftschance für die Konzeption, denn Prof. Beck setzt sich auf kein Pferd ohne Entwicklungspotenzial.
Ich glaube, dass man sehr deutlich sagen muss, dass dieser Neuruheständler in seiner alten Funktion nur etwas machen wird, was er in dieser neuen Perspektive für Frankfurt und die Rhein-Main-Region in einer gemeinsamen Vision als reizvoll und lohnend bezeichnen würde. In dieser Richtung würde ich Frau Kollegin Beer sehr unterstützen, nämlich in der Warnung vor einem Abbruch dieser Vision. Die Entwicklung hat sich zugegebenermaßen nicht im Schnelltempo vollzogen. Natürlich hat es eine Zeit gebraucht, bis ein Geschäftsführer gefunden worden ist. Natürlich hat es Zeit gebraucht, bis Partner sich entschlossen haben, bei diesem Projekt überhaupt mitzumachen.
Aber in dieser Situation, wo erste inhaltliche Projekte gelaufen sind und perspektivisch aufgegriffen werden, zu sagen, wir sollten das alles stoppen, und der Persönlichkeit, die gefunden worden ist, ein Stoppschild vor die Nase zu setzen, das wäre das Unglücklichste, was wir am heutigen Tage beschließen könnten.
Meine Damen und Herren, es war eine richtige Entscheidung, dass außerhalb des engen Begriffs des Ballungsraums die Stadt Darmstadt, die bekanntlich nicht CDUregiert ist, sich entschlossen hat, bei dem Prozess mitzumachen und übrigens auch bei den Vorbereitungen dieser Benennung involviert ist. Dies ist auch einstimmig in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden, zu Recht. Das zeigt, dass das Ende 2006 ein erster Schritt dahin war, dass sich auch andere Kommunen auf den Weg begeben können.Wir sollten die Perspektive befürworten und beflügeln und nicht stoppen, dass auch andere Kommunen aus dem Umfeld sich in diesen Prozess einklinken.
Es ist im Rahmen der Kulturmediation ein Finanzierungsmodell entwickelt worden, das Frau Beer mit allen Eventualitäten skizziert hat, die daraus entstehen könnten. Es nimmt aber auch ganz bewusst eine Region in den Blick. Es sagt: Wir wissen, dass die Metropole Frankfurt da ist, aber sie hat ein dezentrales Umfeld, das mit in den Blick genommen wird und integriert betrachtet werden muss.
Es ist sehr deutlich die Entscheidung getroffen worden, dass es nicht darum geht, eine Grundfinanzierung für schon bestehende kulturelle Angebote zu vollziehen. Es ist ganz bewusst eine Schwerpunktsetzung beschlossen worden, nach der man auch kein Gießkannenprinzip will, bei dem man überall ein bisschen hingibt. Stattdessen wollte man ganz bewusst leuchtende Beispiele setzen, die überregional wahrgenommen werden, die nach Möglichkeit auch international wahrgenommen werden können mit den Schwerpunktthemen, die wir setzen. Jeder Bereich, ob groß oder klein, kann sich entsprechend einbringen, und alle haben jeweils ihren Nutzen daraus.
Wenn ich die verschiedenen Aspekte sehe, die bisher erarbeitet worden sind, dann nehme ich wahr, dass Prioritäten gesetzt werden, dass Schwerpunkte gesetzt werden. Ich nehme auch wahr, dass es um die Erkennbarkeit der Region geht, und zwar in einer gemeinsamen Anstrengung. Dass diese Region nun kulturell ein Gesicht zurückbekommen hat, und zwar in neuer Funktion, dazu wünsche ich mir, dass der Landtag heute ein glückliches Gesicht macht und nicht durch Beschlüsse die Chance,die sich daraus für die Zukunft entwickelt, stoppt. – Herzlichen Dank.