Peter Beuth

Sitzungen

19/128

Letzte Beiträge

Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Nachdem ich angegriffen wurde, möchte ich mich hier als Abgeordneter nach § 81 der Geschäftsordnung äußern.
Ich sage vorneweg: Eine Büttenrede ist eine Büttenrede. Die Maßlosigkeit, mit der hier über diese Büttenrede geurteilt wurde – einmal abgesehen davon, dass mir Ihr Urteil über meine Reime völlig egal ist –, ist völlig überzogen.
Ich bin für die Verankerung in meinem Wahlkreis außerordentlich dankbar.
Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Genau das habe ich gemacht. Ich bin hier im Zusammenhang mit einer Büttenrede angegriffen worden. Mir ist sozusagen ein Zeugnis ausgestellt worden. Genau dazu habe ich mich geäußert.
Ehrlich gesagt, mich interessiert das Zeugnis über meine Reime des Herrn Kollegen Schäfer-Gümbel, der Frau Wissler und auch des Herrn Greilich überhaupt nicht. Ich bin froh über die Verankerung, die ich in meinem Wahlkreis habe. Seit 19 Jahren bin ich Büttenredner bei meinem Verein, dem Taunussteiner Carneval Verein „Die Gockel“. Das habe ich als Minister zum dritten oder zum vierten Mal gemacht. Dort bin ich nicht als Minister. Dort bin ich nicht als Abgeordneter. Dort bin ich Peter Beuth, der Mitglied dieses Vereins ist.
Ich finde, das muss in dieser Gesellschaft möglich sein.
Zumindest mein Eindruck ist, dass ich dafür eine hohe Akzeptanz genieße. Wahrscheinlich ist das so, weil ich mich dort zwar politisch, aber nicht parteipolitisch äußere. Der „Wiesbadener Kurier“ hat am Montag Folgendes geschrieben. Ich will das nur als Hinweis dafür nehmen, wie das die örtliche Presse aufgenommen hat. Ich zitiere:
Den Blick auf das regionale und das globale Geschehen übernimmt traditionell Ortsscheller Peter Beuth.
Das hat er auch getan. Ich habe eine Frage, nämlich das Thema Altersfeststellung der Flüchtlinge, in der Tat in meine Büttenrede aufgenommen.
Den Sinn des Karnevals müssen wir hier nicht miteinander diskutieren. Sie müssen das auch nicht gut finden. Der Sinn des Karnevals, des Faschings oder der Fastnacht ist, dass man Dinge, die in der Gesellschaft verankert sind, versucht ein Stück weit humoristisch aufzunehmen. Nichts anderes ist an diesem Tag von mir gemacht worden. Schon allein intellektuell ist es ein Anschlag,
wenn man sich sozusagen über den Missbrauch bei der Altersfeststellung entsprechend äußert und hinterher erklärt bekommt, es würden da auf Kosten der Schwachen oder der Minderjährigen entsprechende Witze gemacht.
Wenn in unserer Gesellschaft allein die Erwähnung dieses Themas zu einem Rechte-Ecke-Reflex führt, dann zeugt das von einer maximalen Entfernung derjenigen, die genau diese Reflexe bedienen.
Das ist weit von der Lebenswirklichkeit, den Sorgen und den Nöten der Menschen entfernt.
Ich glaube, dass das die Menschen eher in die Arme der Populisten treibt als die Tatsache, dass man Dinge einmal anspricht.
Ich bin dankbar, dass bei „Spiegel Online“ heute ein schöner Kommentar des Herrn Böss zum Shitstorm gegen Gottschalk aufgegriffen wurde.
Das können Sie nachlesen. Ich habe nicht genug Zeit, um das hier aufzunehmen.
Ich komme zum Schluss. – Den Sozialdemokraten ist das Thema Stil immer in einer besonderen Form wichtig. Ich möchte etwas zum Stil sagen.
Mir ist berichtet worden, dass die Aufnahme, die im Netz kursiert, mein Landtagskollege Marius Weiß gemacht haben soll. Ich weiß es nicht. Aber ich habe gehört, dass es mein Kollege Marius Weiß gemacht haben soll.
Wenn das falsch ist, ist das okay. Dann nehme ich das ausdrücklich mit Bedauern zurück. Es wäre sozusagen am Ende noch die Krönung des Ganzen gewesen, dass jemand mit einer Kamera auf eine Büttenrede hält, um sie hinterher politisch zu instrumentalisieren.
Das ist sozusagen der absolute Tiefpunkt.
Er zeigt aber auch die Hilflosigkeit, die an mancher Stelle herrscht, meine Damen und Herren.