Protokoll der Sitzung vom 09.06.2016

Von der schutzlosen Grenze zieht sich eine Linie zur blamab len Hilfslosigkeit deutscher Polizisten auf der Kölner Domplat te

(Zurufe von SPD, CDU und DIE LINKE)

- das hören Sie nicht gern, das weiß ich - und von dort an die deutsch-polnische Grenze.

(Zuruf von der SPD: Energiepolitik!)

Im Osten unseres Landes ist die Polizei seit Jahren so schwach aufgestellt, dass sie ohne Hilfe aus der Bevölkerung den Schutz von Eigentum schlichtweg nicht mehr gewährleisten kann.

(Zuruf des Abgeordneten Wichmann [CDU])

Unausgebildet, unbewaffnet und unbezahlt übernehmen Bür gerwehren oder Sicherheitspartnerschaften - wie sie der Innen minister gerne nennt - bei Tag und Nacht die Eigensicherung von Hab und Gut.

(Beifall AfD)

Sicherheit zu gewähren ist die erste Aufgabe des Staates und begründet die Legitimität seines Gewaltmonopols,

(Allgemeine Unruhe - Zwischenrufe von der SPD)

und das nicht erst seit Thomas Hobbes Schrift über den Levia than. Doch nach Jahren rot-roter Sparpolitik fehlt es Branden burg inzwischen an Mitteln. Es fehlen Geld und Kräfte zum Schutz der Bürger, zum Schutz wichtiger Infrastruktur und zum Schutz von Eigentum.

Aber es ist noch etwas anderes, das in Teilen der Bevölkerung ein ungutes Gefühl von Unsicherheit hervorruft,

(Zuruf von der SPD)

und das ist der fehlende Wille bei den Regierenden und den etablierten Parteien, hier in Brandenburg und auf Bundesebene dem staatlichen Gewaltmonopol Geltung zu verschaffen.

(Beifall AfD)

Ja, die Sicherheit der eigenen Landsleute ist für sie schlichtweg nicht mehr von Interesse, und reden wollen sie darüber auch nicht mehr, jedenfalls dann nicht, wenn der Terror von links kommt.

(Oh! bei SPD und DIE LINKE - Beifall AfD)

Gefahren sehen sie ja immer nur von Rechts.

Wie sonst ist es zu erklären, dass die Anarchie vom Pfingstwo chenende nicht zum Thema der Aktuellen Stunde gemacht wurde? Das wundert mich. CDU und Linke hätten die Chance dazu gehabt. Stattdessen ging es um Eisenbahn und eine Ver waltungsreform, die ohnehin kaum einer will - jedenfalls in diesem Land. Wie sonst ist es zu erklären, dass man unseren Antrag in einem themenfremden Tagesordnungspunkt ver steckt, in dem es um Energie geht und nicht um Sicherheit in unserem Land?

(Zurufe von der CDU)

Ist das die neue Art der sachlichen Auseinandersetzung mit der AfD,

(Beifall AfD)

wie sie inzwischen selbst von Herrn Maas propagiert wird?

(Bretz [CDU]: Ihr Antrag tagt falsch!)

Ist das die neue Art, die bröckelnde politische Macht zu erhal ten? Meine Damen und Herren von SPD, Linken, Grünen und CDU, machen Sie nur so weiter mit Ihrer Politik des Schwei gens, Ignorierens, Schönredens oder damit - wie Herr Homeyer so schön gesagt hat -, aus der Vogelperspektive doch dabei sein und sehen zu wollen, wie die anderen den Braunkohlentagebau kaputtmachen. - Recht herzlichen Dank, meine Damen und Herren.

(Beifall AfD)

Es ist eine Kurzintervention angezeigt worden. Herr Christof fers hat das Wort.

Herr Kollege Gauland, im Namen meiner Fraktion möchte ich jegliche Versuche zurückweisen, eine notwendige Debatte um den Strukturwandel in der Lausitz und in der Energieversor gung mit Ihren fremdenfeindlichen Positionen, was das Zu sammenleben in Deutschland betrifft, zu verknüpfen.

(Beifall SPD, CDU, DIE LINKE und B90/GRÜNE - Zu ruf von der AfD: Das haben Sie doch gemacht!)

Zweitens: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen wer fen. Ich habe mit großem Interesse Ihr Interview zur Kenntnis genommen, und ich glaube, auch die Parkordnung gehört dazu, wenn es darum geht, Recht und Ordnung durchzusetzen.

(Beifall DIE LINKE, SPD und CDU, sowie B90/GRÜ NE)

Herr Dr. Gauland, möchten Sie auf diese Kurzintervention re agieren? - Dann haben Sie jetzt die Gelegenheit.

Es ist schon erstaunlich, dass falsches Parken hier zum Thema wird.

(Zuruf von der Fraktion DIE LINKE: Sie beleidigen Poli zisten!)

Millionen Menschen sind hier hereingekommen über Grenzen, die ohne jeden rechtsstaatlichen Hintergrund geöffnet wurden.

(Zurufe von SPD und DIE LINKE)

Eine Kanzlerin - Entschuldigung - hat bei der Eurorettung alle Verträge und rechtsstaatlichen Regelungen außer Kraft gesetzt.

(Frau Richstein [CDU]: Das stimmt doch gar nicht! - Weitere Zurufe von SPD und CDU)

Da werfen Sie mir vor, dass ich falsch parke. Mein Gott, sehen Sie sich an, was in diesem Land wirklich los ist!

(Beifall AfD - Allgemeine Unruhe - Zurufe von SPD, CDU, DIE LINKE und B90/GRÜNE)

Ich kann Ihnen eines sagen: Wenn sich die Bundeskanzlerin für ihre Rechtsbrüche entschuldigt

(Frau Richstein [CDU]: Sie hat doch gar kein Recht ge brochen!)

und Herr Gabriel sich dafür entschuldigt, dass er uns Pack ge nannt hat, dann bin auch ich bereit, mich bei einem Polizisten zu entschuldigen. Aber nicht vorher.

(Große Unruhe im Saal - Zurufe von SPD, CDU, DIE LINKE und B90/GRÜNE)

Das ist wichtig in diesem Lande.

(Beifall AfD - Allgemeine Unruhe)

Meine Damen und Herren, ich bitte Sie, sich zu beruhigen. Ich möchte Sie bitten, Ihre Dialoge draußen zu führen. - Wir setzen die Aussprache fort. Der Abgeordnete Vida spricht für die Gruppe BVB/FREIE WÄHLER.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Abgeordnete! Bei diesem Exkurs zur Energie- und Grenzsicherung, Herr Gau land, wenn ich das richtig zusammenfasse, sagten Sie: Wir ma chen Grenzsicherung, damit der Wind und die Sonne nicht mehr über die Grenze kommen. Das ist dann unsere energeti sche Grenzsicherungsmaßnahme.

(Allgemeine Heiterkeit - Zuruf von der AfD)

- Ja, das war nun wirklich eine energiepolitische Bankrotterklä rung, das müssen Sie sich schon gefallen lassen.

(Beifall SPD, CDU, DIE LINKE und BVB/FREIE WÄHLER Gruppe)