Protokoll der Sitzung vom 18.07.2019

Wer ist „wir“? „Wir“, die Altparteien in ihrer ganzen Arro ganz und Herrlichkeit?

(Beifall bei der AfD)

„Wir müssen diesen Neulingen, die da kommen, zeigen, wo es langgeht, und ihnen Grenzen setzen.“ Ja, schlimmer geht es doch nicht mehr!

(Abg. Nicole Razavi CDU: Weil sie sich nicht beneh men können!)

Was für ein parlamentarisches, was für ein demokratisches Grundverständnis ist denn das? Gar keines!

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Zu Königs Zeiten können Sie so reden. Sie leben doch in der Zeit des Königs. Der Vertreter des Königs saß hier oben,

(Abg. Nicole Razavi CDU: Wenn, dann der Königin, bitte!)

und der schaute, dass alles im Sinne des Königs ist. So ist es bei uns auch.

Der nächste Punkt – ich werde natürlich nie fertig – ist der be züglich der Kritik an der Präsidentin. Ja, Kritik ist das Selbst verständlichste. Wenn wir in der Demokratie keine Kritik ha ben, dann ist es keine Demokratie. Also deshalb: Dies im Par lament rauszunehmen ist ein Witz!

Diese Position – –

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Manchmal muss man vorher nachdenken, bevor man redet! – Gegen ruf des Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Wenn man auch nachdenken kann! – Unruhe)

Ich muss schauen – – Die Redezeit ist schon wieder zu En de.

Ich will nur sagen: Die Kritik an der Parlamentspräsidentin ist völlig legitim, und ohne sie funktioniert das nicht.

(Der Redner umfasst zwei der Mikrofone. – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Das sind Mikrofone und keine Haltegriffe!)

Bitte?

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Das sind Mikro fone und keine Haltegriffe! – Vereinzelt Heiterkeit)

Herr Abg. Dr. Gedeon, Ihre Redezeit ist zu Ende.

(Unruhe)

Zusammenfas send: Die Geschäftsordnung erweitert die Möglichkeiten der Altparteien, mit formalen Methoden über das Präsidium und andere Möglichkeiten gegen die neue Opposition vorzugehen. Das ist die Quintessenz des Ganzen.

(Beifall bei der AfD)

Nun erteile ich das Wort Herrn Abg. Baron für eine persönliche Erklärung.

Herr Abg. Baron, Sie wissen: Es geht um die Zurückweisung von unrichtigen Sachen usw.,

(Abg. Anton Baron AfD: Selbstverständlich, Frau Präsidentin!)

nicht um eine neue Debatte.

Frau Präsidentin! Ich weise die Kri tik an der Nichtanwesenheit bei den Sitzungen der Geschäfts ordnungskommission auf das Schärfste zurück. Ich gebe zu: Bei der allerletzten Sitzung war ich verkehrsbedingt zu spät gekommen, und Sie hatten nichts Besseres zu tun, als in die ser Zeit die Regelung zum Alterspräsidenten zu verändern.

(Abg. Nicole Razavi CDU: Sie haben öfter gefehlt! – Abg. Reinhold Gall SPD: Weil es auf der Tagesord nung stand!)

Genau während dieser Zeit meiner Abwesenheit haben Sie das gemacht.

(Lachen bei Abgeordneten der Grünen und der SPD – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Fünf Minuten vor Ende der Sitzung kamen Sie! Das ist lächerlich! – Abg. Andreas Stoch SPD: Den Stau haben wir or ganisiert! – Weitere Zurufe)

Ich habe in dieser Debatte nicht ein Argument gehört, warum Sie diese Regelung überhaupt ändern wollen.

(Zurufe der Abg. Sascha Binder SPD und Nicole Ra zavi CDU)

Nein, nein, nein. Frau Razavi, die Protokolle sind alle ein sehbar. Das können wir gern nachprüfen.

(Zurufe, u. a. Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Sie sind einfach faul! – Große Unruhe)

Meine Damen und Herren, es ist eindeutig zu laut.

Es ist eindeutig zu laut.

(Lachen des Abg. Andreas Stoch SPD)

Frau Präsidentin, richtig!

Also: Ich weiß auch, dass Frau Razavi einmal nicht da war. Das ist völlig normal. Man hat Terminüberschneidungen, selbstverständlich. Das können wir alles im Protokoll klären, und das werden wir auch.

(Zuruf des Abg. Sascha Binder SPD)

Zur Aussage der FDP/DVP, wir hätten uns nicht eingebracht: Die Regelung, die Sie heute zum Schluss noch genannt ha ben, hätten Sie als Änderungsantrag einbringen können. Das haben Sie nicht gemacht.

Wir haben dafür elf Änderungsanträge eingebracht.

Herr Abg. Baron!

Wir beteiligen uns an dieser Debat te.

Vielen Dank.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Okay. Danke. – Meine Damen und Herren, mir liegen keine weiteren Wortmeldungen vor.

Wir kommen zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Ständigen Ausschusses, Drucksache 16/6553. Der Aus schuss empfiehlt Ihnen, dem Antrag der Fraktion GRÜNE, der Fraktion der CDU, der Fraktion der SPD und der Fraktion der FDP/DVP, Drucksache 16/6462, zuzustimmen.

Nach § 107 der Geschäftsordnung ist für die vorgeschlagene Änderung der Geschäftsordnung eine Mehrheit von zwei Drit teln der anwesenden Abgeordneten erforderlich.

Zu dem Antrag liegen insgesamt elf Änderungsanträge der Fraktion der AfD vor.

Wir kommen zu Ziffer 1 des Antrags mit den Buchstaben a und b. Hierzu liegt der Änderungsantrag Drucksache 16/6633 vor. Er betrifft § 2. Wer diesem Änderungsantrag der AfDFraktion zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Ge genprobe! – Enthaltungen? – Vielen Dank. Damit ist der Än derungsantrag mehrheitlich abgelehnt.

Wer Ziffer 1 zustimmt, den bitte ich jetzt um das Handzei chen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Ziffer 1 ist mit der erforderlichen Mehrheit zugestimmt.