Protocol of the Session on June 27, 2001

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(Beifall bei der CDU)

Das Wort bekommt der Abgeordnete Dr. Christier.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Zunächst zu Herrn Hackbusch und seinem ersten Redebeitrag. Dabei geht es mir nur um eine Klarstellung. Das „So oder so“ hat sich nur auf den Punkt bezogen, den Antrag gefälligst zurückzuziehen, auf nichts anderes. Diese Form von Verdrehungen, Verdächtigungen und Dreckschleudereien weise ich zurück. So können wir hier nicht debattieren.

(Beifall bei der SPD und der GAL)

Es bleibt mir nur, ein gewisses Fazit zu ziehen, und ich kann feststellen, daß die CDU eine Melange zusammengebraut hat, die für die Stadt ungenießbar und vor allem für dieses Parlament schädlich ist.

(Beifall bei der SPD – Dr. Stefan Schulz CDU: Das glaubst du doch selbst nicht mehr!)

Die Elemente dieses Gebräus sind erstens Ignoranz. Sie haben schlicht nicht zur Kenntnis genommen, was vor vierzehn Tagen hier sehr detailliert erklärt worden ist. Herr von Beust, Sie waren nicht da, Sie waren irgendwo in Harburg beim Vogelschießen und haben es nicht mitgekriegt. Dann ist es aber die Pflicht, sich hier zu informieren und nicht solche Behauptungen in die Welt zu setzen. Das ist der erste Punkt.

(Beifall bei der SPD und vereinzelt bei der GAL)

Wer, wie Sie, stets in Gefahr ist, nur aus Oberflächlichkeit zu bestehen, ist in besonderer Weise verpflichtet, sich um Details zu kümmern. Sie haben sich hier aber zu Lasten anderer schwer versündigt; und das geht nicht.

(Beifall bei der SPD)

Zweiter Punkt: Lassen Sie um Gottes Willen die Krokodilstränen wegen dieser Mitarbeiter. Das glaubt Ihnen kein Mensch. Diese Menschen interessieren Sie einen Scheißdreck. Das ist für Sie nur politische Manövriermasse.

(Große Unruhe im Hause – Beifall bei der SPD und bei Dr. Hans-Peter de Lorent GAL – Glocke)

Meine Damen und Herren, ich erteile dem Redner einen Ordnungsruf.

Der nächste Punkt. Ich habe mir das hier sehr genau angehört und auch eingangs gesagt, daß der entscheidende Punkt der Vorwurf der Lüge ist. Ich habe Sie aufgefordert, das hier zurechtzurücken. Es ist in der gesamten Debatte nichts passiert, was das irgendwie hätte bekräftigen können. Also verbreiten Sie Verdächtigungen, Gerüchte und Unterstellungen. So können wir hier nicht diskutieren. Das lassen wir nicht durchgehen.

(Beifall bei der SPD und vereinzelt bei der GAL)

Ihr gesamter zweiter Redebeitrag hat doch gezeigt, daß Sie sich von diesem Rücktrittsantrag wunder was versprochen haben. Und was ist übriggeblieben? Sie sind völlig in die Defensive geraten. Ihr heutiges Vorgehen mit den Beiträgen, die Sie hier abgeliefert haben, ist unmoralisch und ein Waterloo für die Wahrhaftigkeit in diesem Parlament.

(Ole von Beust CDU: Läuft doch prima!)

Sie sind für dieses Parlament und für diese Stadt

(Ole von Beust CDU: Noch einen!)

nach diesem Vorgehen nur noch eine Zumutung. – Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und der GAL)

Das Wort bekommt der Abgeordnete Dr. Schmidt.

Herr von Beust, Sie haben mir einen Informationsvorsprung vorgeworfen, weil Sie diese Videoaufnahme nicht kennen, die ich kannte. Mein Vorwurf ist, daß Sie alle, viele Zeitungen und Politiker, den falschen Satz, den Frau Roth nie gesagt hat, zitiert haben.

(Ole von Beust CDU: Ich habe doch hier nichts dazu gesagt!)

Sie haben ihn auf Ihrer Pressekonferenz zitiert; es steht ausdrücklich noch einmal in dem Hand-out und wird als weiterer Beleg für die Unfähigkeit von Frau Roth angeführt. Sie haben es als wörtliches Zitat gekennzeichnet, obwohl es keines ist.

Nun zur nächsten Frage, die Sie gestellt haben, es handele sich wieder einmal um eine Kampagne.

(Anja Hajduk GAL: In Anführungszeichen!)

Nein, Herr von Beust, solche Geschichten entstehen, und es gibt viele Gedichte darüber, wie Gerüchte entstehen, plötzlich haben sie Wahrheitsgehalt.

(Holger Kahlbohm SPD: Unsaubere Machenschaf- ten!)

(Ole von Beust CDU)

Ich habe nur gesagt, wer irgendwann plötzlich in diesem Tempo mitmacht, sollte einmal kurz überlegen, was er zitiert. Ich gebe Ihnen anschließend meine vierseitigen Ausführungen zu dieser einzigen Frage,

(Dr. Michael Freytag CDU: Gott sei Dank! Gut, daß wir Sie haben!)

nämlich die Geschichte der gelungenen Verleumdung von Karin Roth. Das sollten Sie dann einmal in Ruhe nachlesen und überlegen, was in dieser Stadt eigentlich passiert ist und warum plötzlich eine vergleichsweise harmlose Geschichte, wie die Überprüfung von Unregelmäßigkeiten bei einem Verein durch die Behörde, von Ihnen für eine große Affäre verwendet wird. Sie sind offenbar von der Stimmungslage getrieben,

(Wolfgang Beuß CDU: Wer hier wohl getrieben ist!)

die es in einigen Medien gab.

Zweitens: Sie haben gesagt, ich hätte eine sophistische Auslegung Kleiner Anfragen gemacht und sei als Abgeordneter doch immer so sehr für die Rechte des Parlaments gegenüber dem Senat eingetreten. Ja, das bin ich. Aber ich bin dafür...

(Heino Vahldieck CDU: Das Sein bestimmt das Be- wußtsein, Herr Schmidt!)

Ich muß, glaube ich, immer mal wieder etwas trinken, damit Sie Ihre Zwischenrufe ablassen können.

(Heino Vahldieck CDU: Das war’s fürs erste!)

Ich habe Ihnen gesagt – und das ist nach wie vor wahrheitsgemäß –, daß die Antwort auf die parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Frau Blumenthal vom Juni 2000 korrekt war, weil die Hinweise auf Tätigkeiten des Vereins, die nicht dem richtigen Zweck dienten, vom November des Vorjahres, 1999, stammten – das ist auch der Brief, den Sie zitiert haben, Herr von Beust – und nicht von weit früher, wozu es als einziges Indiz einen frankierten Briefumschlag gab. Den frankierten Briefumschlag hat die BAGS zum Anlaß genommen, den Verein um Rechenschaft zu bitten. Auf den Hinweis hat der Verein gesagt, es sei ein Mißverständnis gewesen, denn das Porto sei nicht von ihnen, sondern vom DGB bezahlt worden.

Sie können nach wie vor behaupten, die Behörde hätte an dieser Stelle nachfassen müssen,

(Norbert Hackbusch REGENBOGEN – für eine neue Linke: Das diskutieren wir erst im Ausschuß!)

aber Sie können unter keinen Umständen sagen, daß die Antwort des Senats auf die Anfrage von Frau Blumenthal falsch sei oder die Senatorin gelogen habe. Das geht nicht.

(Beifall bei der GAL und der SPD)

Schließlich haben Sie gefragt, wie die Unterlagen geprüft werden. Ich hoffe, immer noch viel besser als das, was Sie bei der Prüfung der Dinge machen, die Sie erleben.

(Beifall bei der GAL und der SPD)

Das Wort bekommt die Abgeordnete Uhl.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das einzige, was ich zu dieser Kontroverse – ich personalisiere sie einmal – zwischen Herrn Schmidt und Herrn von Beust sagen kann, ist, daß