Erstes Kriterium. Und ich denke, auch da haben wir im Lande in den nächsten Jahren noch einiges zu tun.
Ja, zum Sportfördergesetz komme ich in meinen Schlussbemerkungen, weil ich denke, da sind wir auf einem guten Weg, Herr Dr. Jäger.
Ein zweites wichtiges Kriterium für die Olympiabewerbung, das der DSB formuliert hat, ist die optimale Förderung des spitzensportlichen Nachwuchses. Dazu gehört als solide Basis das System der Eliteschulen des Sports. Eine Stadt oder Region mit Olympiaplänen tut also gut daran, alle Möglichkeiten in diesem Bereich auszuloten. Zitat des DSB-Präsidenten: „Das Streben nach sportlicher Höchstleistung ist im härter werdenden Konkurrenzkampf nur noch zu verantworten, wenn auch die Rahmenbedingungen allerhöchstem Level entsprechen.“ Ende des Zitats. Also unsere Sportgymnasien und das CJD in Rostock müssen auch diesem allerhöchsten Level entsprechen. Auch hier brauchen wir, wollen wir die Olympiabewerbung von Rostock und Stralsund wirksam unterstützen und die deutsche Olympiabewerbung insgesamt, denke ich, einiges, was in den nächsten Jahren auf den Weg zu bringen ist.
Drittes Kriterium des DSB ist der gemeinsame Kampf an der Anti-Doping-Front. Ich denke, da sind wir bei uns im Lande Mecklenburg-Vorpommern so schlecht nicht, da können wir einiges an Positivem beitragen.
Und viertes Kriterium ist für die angemessene Beurteilung deutscher Olympia-Ambitionen das Thema Sportstätten. Natürlich gibt es wohl bei niemandem hier Zweifel daran, dass man in den Städten und Regionen die für 2012 vorgesehene olympische Infrastruktur auf dem Reißbrett in bestem Glanz und im bestmöglichen Design erstrahlen lassen wird. Doch es gibt eben bekanntlich noch eine zweite Sportstättenebene, die den Sportalltag der Menschen und Vereine bestimmt. Von dieser Verpflichtung für die Basis können und werden wohl die Olympia-Aspiranten von DSB und NOK nicht entbunden werden. Es wäre ja auch ein Unding, wenn auf der einen Seite sportliche Opern und Paläste geplant, aber im Kontrast dazu Vereinen Nutzungsgebühren für kommunale Hallen und Bäder abverlangt würden.
Hier müssen vom Land und von den Bewerberkommunen wie überhaupt bei uns im Land Zeichen für den Sport insgesamt gesetzt und wesentliche Hilfen für die Arbeit der Verbände und Vereine langfristig gewährt werden.
Dass diese Strategien bis zur Ausstattung und zum Betrieb der Olympiastützpunkte reichen, versteht sich hier von selbst, das umso mehr, als nach Athen 2004 deren bundesweite Evaluierung ansteht.
Wenn denn Mecklenburg-Vorpommern 2012 tatsächlich bei den Olympischen Spielen in Deutschland, wenn denn Deutschland sie bekommt, was ich mir wünsche, auch ordentlich vertreten sein will, dann müssen wir hier wohl noch einen Zahn zulegen.
Nicht zuletzt ist wesentliche und unverzichtbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Olympiabewerbung bekanntlich der hohe Rückhalt in der Bevölkerung. Und der wird nun nicht gerade in unbedeutender Art und Weise vom Netzwerk des organisierten Sports beeinflusst. Deshalb ist, wenn dieses Parlament es wirklich ernst meint, noch so manches zu leisten, um erfolgreich bei der Olympiabewerbung zu sein. Von daher greift der Antrag der Fraktion der CDU, mit einem kleinen Fonds die Bewerbung zu unterstützen,
(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der SPD und PDS – Dr. Gerhard Bartels, PDS: Das ist die finanzpolitische Kompetenz der CDU. – Wolfgang Riemann, CDU: Der kann ruhig ein bisschen größer sein, der Fonds.)
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich hatte in meiner Einführung schon einiges gesagt und will auch nicht wiederholen, was die Kolleginnen und Kollegen hier dargestellt und besprochen haben, das tut sicherlich nicht Not. Ich sehe ja hier, wenn ich in die Runde schaue, eigentlich nur sportbegeisterte Mecklenburger und Vorpommeraner – und die -rinnen auch –, die alle an einem Strang ziehen werden,
(Beifall Heidemarie Beyer, SPD, und Heinz Müller, SPD – Heidemarie Beyer, SPD: Skispringen. – Heinz Müller, SPD: Schach spielen.)
wenn es um dieses Problem, den langen Weg zum Olympiastandort Mecklenburg-Vorpommern, geht. Der ist hier nun deutlich aufgezeichnet worden. Ich will aber auch nicht auf mein Redemanuskript zurückgreifen. Zwei Dinge nur im Fluge:
Der Kollege Bluhm hat hier die Kriterien für die Olympiabewerbung dargestellt. Ich habe sie mir auch noch einmal aufgeschrieben, denn das sind Dinge, die wir berücksichtigen müssen und die eine wesentliche Rolle spielen.
Ich will einfach nur noch einmal feststellen: Deutschland wird ein starker Kandidat sein. Das muss hinausgehen in die Welt. Die deutschen Bewerberstädte sind starke Kandidaten, auch das muss hinausgehen in die Welt. Und ich sage auch, die Hansestadt Hamburg ist ein starker Kandidat. Und natürlich auf uns bezogen, ganz klar, auch Mecklenburg-Vorpommern hat für Olympia viel zu
Lassen Sie mich auch noch einmal sagen, weil einige Kolleginnen im Foyer von Utopie sprachen, bei einer Sache unter dem Stichwort Utopie gehe ich mit.
Aber andererseits, alle, die ein bisschen was vom Sport verstehen, wissen natürlich – und ich hatte es ja auch in meiner Einbringung gesagt –, dass nicht allein die Finals bei solchen großen Wettkämpfen zu bewältigen sind. Da gibt es Vorrunden, da gibt es Zwischenrunden, da gibt es Semifinale et cetera. Das ist für mich nicht utopisch.
Ich sage, wir haben da entscheidende Vorarbeiten auch schon hier in den Landesfachverbänden geleistet. Und mit Bescheidenheit wird man ja auch als Präsident eines Landesfachverbandes angeschrieben: Wie stellt ihr euch das vor? Habt Ihr Möglichkeiten, seht ihr Möglichkeiten? Ist das in Ordnung? Können wir uns damit sehen lassen? Ich sage, auf den Bereich bezogen, damit kann man sich sehen lassen. Wir sind in der Lage, so etwas auszurichten. Wir sind in der Lage, dieses deutlich zu benennen, und das weiß man auch außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns, dass wir Deutsche Europa- und Weltmeisterschaften ausrichten können.
Liebe Kollegin Schnoor, natürlich sage ich auch als Rostocker und einer, der ein bisschen mit dem Sport in Rostock zu tun hat, Rostock-Warnemünde wäre für jede Bewerberstadt ein guter Partner. Das ist nicht nur aus Lokalpatriotismus heraus zu formulieren. Sie haben ja einige hervorragende Dinge gesagt, die den Standort Rostock-Warnemünde spezifizieren und besonders hervorheben. Ich meine, ich mache es auch noch mal, damit es nicht so einseitig dasteht:
ein moderner Jachthafen, das wissen ja die Kolleginnen und Kollegen aus Rostock, ist in Planung, er wird kommen und ist auch ein großes Indiz und ein großer Bewerbungsgrund für Rostock-Warnemünde.
Zum Abschluss, Herr Präsident, meine Damen und Herren, lassen Sie mich noch auf einen Aspekt eingehen: Olympische Spiele sind auch ein Treffpunkt der Kulturen, der Menschen aus aller Welt.
Wir können zeigen, wir in Mecklenburg-Vorpommern sind gastfreundlich, weltoffen und natürlich sportlich bis auf einige wenige Ausnahmen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie uns gemeinsam dazu beitragen, die Olympischen Spiele nach Mecklenburg-Vorpommern zu holen unter den Ansätzen, die ich sagte. Wie gesagt, Mecklenburg-Vorpommern tut gut, wir wissen es. Lassen wir es auch die anderen wissen! Und in dem Falle bitte ich Sie noch mal um Zustimmung zu
Ganz spontan fällt mir natürlich noch etwas ein, da wir ein, zwei, drei Fraktionen sind. Im Boxsport ist es momentan so, dass wir jetzt eine Punktmaschine haben. Nur wenn alle drei zur gleichen Zeit auf den Knopf drücken,
(Beifall bei Abgeordneten der SPD, PDS und einzelnen Abgeordneten der CDU – Zuruf von Harry Glawe, CDU)
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Manches an der einen oder anderen Ausführung erinnert mich an die Sendung, die innerhalb des „Nordmagazins“ immer sonntags kommt, „Die Bürger von Woidentin“.