Protokoll der Sitzung vom 15.12.2005

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ja.)

Das ist ein Sachverhalt, über den ich überhaupt nicht im Zweifel bin, Herr Ringguth,

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Vor allem der Müritz-Kreis an sich.)

und wir können gern darüber streiten, welche es sind.

(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU – Glocke der Vizepräsidentin)

Sie, Herr Ringguth, haben den Auftrag nach der Verfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Alternativen zur Regierungspolitik vorzustellen, aber nicht leere Versprechungen.

(Beifall Jörg Heydorn, SPD)

Alternativen zur Regierungspolitik heißt, Sie haben keinen einzigen Euro mehr als die SPD-PDS-Koalition

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja.)

und müssen jedem, dem Sie einen Euro mehr geben wollen, sagen, wem Sie diesen wegnehmen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Armin Jäger, CDU: Das haben wir ja gemacht. – Wolfgang Riemann, CDU: Das haben wir ja gesagt. Das haben wir gestern gesagt. – Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Sie haben gesagt, die Stadt Röbel bekommt zu wenig.

(Vincent Kokert, CDU: Die Vorschläge waren so gut, dass Ihre Leute die gleich übernommen haben. – Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Röbel kenne ich sehr wohl. Dort habe ich längere Zeit gelebt, eine wunderschöne Stadt.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das kennen wir auch, glaube ich.)

Wenn Röbel mehr bekommen soll, dann sagen Sie doch, welche andere Stadt dafür bluten muss!

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Nein, wir haben den Vorschlag mit dem FAG gemacht und haben die Deckung dabeigelegt.)

Sagen Sie es doch! Leere Versprechungen sind keine Alternativen zur Regierungspolitik. Sie haben keinen Euro mehr.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das ist nicht wahr! Das ist nicht wahr! – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Sie können höchstens zulasten anderer umschichten und genau das haben Sie nicht getan.

(Dr. Armin Jäger, CDU: So schwer ist das doch nicht! – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Außerhalb des FAG.)

Insofern bin ich sauer, Herr Ringguth, auf Ihre leeren Versprechungen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Unruhe bei Abgeordneten der CDU – Jörg Heydorn, SPD: Richtig.)

Meine verehrten Damen und Herren,

(Egbert Liskow, CDU: Jetzt macht er sich lächerlich. – Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

der zentrale Punkt oder der zentrale Bestandteil der Änderung des bestehenden FAG ist die veränderte Raumordnung, die wir verabschiedet haben, die ab dem 1. Januar 2006 im Lande greift. Das führt zu einer, ich nenne das mal so, freien Finanzspielmasse im Paragraphen 10 e, den wir nicht gekürzt haben,

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Na ja, 71.000. – Wolfgang Riemann, CDU: 71.000 ist auch Geld.)

das haben Sie selbst auch so gesagt. 2,3 Millionen Euro stehen für die nächsten zwei Jahre mehr zur Verfügung, weil 43 bisherige zentrale Orte zukünftig keine mehr sind.

(Wolfgang Riemann, CDU: Seitdem ist weniger immer mehr.)

Und ab 2008 sind es 6,1 Millionen Euro, weil dann die Übergangsregelung ausläuft. Wir haben vorgeschlagen, dass wir diese Gelder entsprechend der Maßstäbe, die im Gesetz stehen, in die Oberzentren lenken.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Darüber muss man auch noch streiten.)

Nun fragen Sie doch einmal Herrn Claussen, Herrn Krüger, Herrn Lastovka, Herrn Dr. König oder wen auch immer, wie sie dieses finden.

(Zurufe von Dr. Armin Jäger, CDU, und Egbert Liskow, CDU)

Wir haben niemandem dieses Geld weggenommen, das sage ich in aller Klarheit, aber die freie Finanzspielmasse geht in die Zentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Und die nehmen den Kommunen das Geld weg. Das ist doch unmöglich!)

Ich sage in aller Klarheit: Ich würde mich freuen, wenn wir darin Einvernehmen finden, dass die Entwicklung in diesem Lande von den Zentren ausgeht, da sie nur von dort ausgehen kann. Demzufolge müssen wir das auch im Bereich der Finanzausgleichsstruktur beachten.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Aber Sie dürfen den ländlichen Raum nicht abkoppeln.)

Ich habe nichts gegen Röbel, Herr Ringguth, und überhaupt nichts gegen den ländlichen Raum,

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Sie dürfen den ländlichen Raum nicht abkoppeln.)

aber wir brauchen eine gerechte und ausgewogene Finanzverteilung.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ist das gerechte Politik?!)

Ich bin davon überzeugt, dass dieses FAG ein kleiner Beitrag dazu ist, vielleicht noch nicht der umfassende, aber ein kleiner Beitrag, damit wir auf dem Weg dorthin ein Stück vorankommen.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Dann hätten Sie den Urteilsspruch abfedern müssen!)

Ich möchte Ihnen nun sagen, Herr Ringguth, worüber ich tatsächlich im höchsten Maße sauer bin,

(Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

und zwar anhand zweier Landkreise, die Nachbarlandkreise in diesem Bundesland sind, Ostvorpommern und Nordvorpommern.

(Zuruf von Volker Schlotmann, SPD)

Es sind zwei Landkreise in einer benachbarten Infrastruktur oder in einer vergleichbaren Struktur und beide liegen in Vorpommern.

(Beate Schlupp, CDU: Nehmen Sie doch mal Ostvorpommern und Uecker-Randow!)

Der eine Landkreis, nämlich Ostvorpommern, hat ein Haushaltsloch in Höhe von 25,8 Millionen Euro und der andere Landkreis hat einen ausgeglichenen Haushalt bis zum Jahre 2005.

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der CDU – Alexa Wien, Die Linkspartei.PDS: Oh, das ist ja jetzt wohl! – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das ist ein ganz toller Landkreis! – Zurufe von Harry Glawe, CDU, Dr. Armin Jäger, CDU, und Alexa Wien, Die Linkspartei.PDS)