Protokoll der Sitzung vom 06.06.2008

Dieses Müttergehalt würde schließlich auch etwas mehr Ehrlichkeit in die Diskussion bringen.

(Karin Strenz, CDU: Was ist mit den Vätern?)

Sie wollen ja den Menschen immer nur erzählen und predigen, was gut für sie ist. Da behaupten Sie nun also immer wieder, es sei für die Kinder viel besser, wenn sie nicht im abgeschlossenen Zuhause groß würden, sondern in Erziehungsanstalten.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Also ein Unsinn! Das ist ja!)

Da würde man ja viel mehr Eindrücke bekommen und viel schneller selbstständig werden.

(Irene Müller, DIE LINKE: Wo sind Sie eigentlich groß geworden?)

Sagen Sie doch, dass Sie damit meinen, man kann damit viel schneller die Menschen so zurechtbiegen, wie Sie das für Ihr System wollen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Durch welche Erziehungsanstalt sind Sie denn gegangen?)

Sie wollen die Menschen gleichschalten und Sie tarnen das dreisterweise noch als Selbstbestimmung und Emanzipation. Sie reden Leuten immerzu ein, was sie tun und was sie lassen sollen. Haben Sie doch einmal den Mut, wagen Sie doch einmal Demokratie und lassen Sie auch die Mütter in der Familienplanung und -gestaltung allein entscheiden!

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das tun sie doch.)

Das tun sie nicht,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ach, natürlich!)

weil die Frauen, wenn sie sich für ihr Kind entscheiden, verarmen.

Dass Sie bei Wahlen Angst vor unliebsamen Kandidaten haben, die Ihnen vielleicht die Stimmen wegnehmen könnten,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ja, ja. – Zurufe von Angelika Peters, SPD, und Hans Kreher, FDP)

das habe ich ja nun schon am eigenen Leib erfahren können. Aber bei der Familiengestaltung, da lassen Sie doch die Leute frei wählen. Lassen Sie die doch wählen, ob Mutter oder Vater zu Hause bleiben

(Zuruf von Angelika Peters, SPD)

und sich in den ersten Jahren selbst um die Erziehung des Kindes kümmern oder ob sie ihre Kinder in staatliche Betreuungseinrichtungen stecken wollen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Hören Sie doch mal mit Ihren Vorurteilen auf! – Zuruf von Hans Kreher, FDP)

Ich betone, Mütter und Väter, damit Sie hinterher nicht wieder Ihre Lügengeschichten über die angebliche Frauenfeindlichkeit der NPD verbreiten können.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Der Staat nach Ihrem Bilde, der wäre schön, ja?! – Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Und sagen Sie vor allem nicht wieder, es sei kein Geld für so etwas da. Sie geben doch Millionen aus, um die nationale Opposition mit kriminellen Methoden hier im Land zu bekämpfen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Dr. Armin Jäger, CDU: Das untersetzen Sie mal mit Beweisen. – Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Es geht ein Gespenst um.)

Diese Gelderklärung, das ist ja auch immer sehr beliebt. Da heißt es dann: Natürlich wäre so etwas wünschenswert, aber es ist nicht bezahlbar. Ein Müttergehalt, meine Damen und Herren, ist bezahlbar, denn Sie müssen mir mal eines erklären, vielleicht bei der Erwiderung. Jetzt gehen Sie doch nicht wieder aufs Dritte Reich, das ist schon 60/65 Jahre her,

(Ilka Lochner-Borst, CDU: In der Zeit leben Sie doch! – Zurufe von Dr. Armin Jäger, CDU, Karin Strenz, CDU, und Hans Kreher, FDP)

gehen Sie doch mal auf den Antrag ein und erklären Sie in der Erwiderung, geben Sie uns eine plausible Antwort,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

warum der Staat für Eltern, die ihr Kind fremdbetreuen lassen, 1.000 Euro aufwenden kann und bei einer Mutter oder einem Vater, die dies selbst erledigen, nicht? Ein Krippen- oder Kita-Platz, ein Hortplatz kostet mindestens 1.000 Euro monatlich, bei einer guten Betreuung mit einem kinderfreundlichen Erzieherschlüssel eher noch mehr. Alles, was wir wollen, ist Wahlfreiheit. Die Eltern sollen selbst entscheiden und wir sind uns sicher, dass sie sich für die Mutter- oder Vaterrolle entscheiden würden. Wenn Sie sich so sicher sind, dass Ihre Krippen und Horte so beliebt sind, dann können Sie den Menschen ja frei wählen lassen.

Noch einmal zusammengefasst, und damit komme ich zum Schluss:

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Wir haben schon Ihre Botschaft verstanden.)

Die Landesregierung wird aufgefordert, ab dem 1. Januar 2009 ein voll zu versteuerndes und sozialabgabenpflichtiges Müttergehalt...

Herr Köster, kommen Sie bitte zum Schluss. Ihre Einbringungszeit ist abgelaufen.

... für diejenigen Elternteile einzuführen, die keine Fremdbetreuung im Hort wünschen und die keiner anderen Erwerbstätigkeit nachgehen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Zuruf von Angelika Peters, SPD)

Im Ältestenrat wurde eine Aussprache mit einer Dauer von bis zu 45 Minuten vereinbart. Ich sehe und höre keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen. Ich eröffnete die Aussprache.

Als Erste hat das Wort für die Fraktion der FDP die Abgeordnete Frau Reese. Bitte schön, Frau Abgeordnete.

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kollegen Abgeordnete! Von den demokratischen Fraktionen dieses Hauses bin ich gebeten worden, zu diesem Antrag Stellung zu nehmen. Ich kann mich dafür eigentlich nicht bedanken, weil es mir sehr schwerfällt, dies zu tun,

(Udo Pastörs, NPD: Dann lassen Sie es doch! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

ich muss nämlich permanent meinen Brechreiz unterdrücken bei dem Gedanken an diesen Antrag und vor allen Dingen nach dem, was Herr Köster hier gerade eben vorgetragen hat.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Udo Pastörs, NPD: Ja, das ist genau das, was Sie wollen.)

Ich finde es sehr bezeichnend, dass ausgerechnet die Herrenfraktion sich für die Interessen von Frauen starkmachen will.

(Udo Pastörs, NPD: Weil Sie es nicht tun! – Zurufe von Irene Müller, DIE LINKE, und Peter Ritter, DIE LINKE)

In Sachsen, wo dieser Antrag von Ihnen auch schon im Landtag gestellt worden ist, konnten Sie wenigstens eine Frau Abgeordnete nach vorne zur Einbringung schicken.

(Stefan Köster, NPD: Hätte ich mir einen Rock anziehen sollen? – Zurufe von Peter Ritter, DIE LINKE, und Michael Andrejewski, NPD)

Hier haben Sie nur Herrn Köster, jemanden, der auf wehrlos am Boden liegende Frauen eintritt.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Stefan Köster, NPD: Ja, erzählen Sie doch nicht! – Zurufe von Dr. Armin Jäger, CDU, und Udo Pastörs, NPD)

Herr Jäger, da stimme ich Ihnen zu.

Hier in Mecklenburg-Vorpommern, wie wir wissen, hüten nämlich die NPD-Frauen daheim die Kinder und bekochen die feinen Herren,

(Zurufe von Michael Andrejewski, NPD, und Raimund Borrmann, NPD)

damit sie stark genug sind für ihren täglichen Kampf gegen die Demokratie.