Protokoll der Sitzung vom 14.05.2009

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Nein, wir setzen Prioritäten.)

die tatsächlich vorliegen?

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Jawohl.)

Ein Stück weit hatte ich den Eindruck, dass es sich bei Ihrem Antrag um ein bisschen was von „Wünsch Dir was“ und ein bisschen was von „Was wäre, wenn wir keine Verfassung und keine kommunale Selbstverwaltung hätten“ handelte.

(Andreas Bluhm, DIE LINKE, und Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Oh, oh, oh!)

Ein Stück weit kann ich das nicht anders sagen.

(Vincent Kokert, CDU: Das war wohl ein Antrag aus der Augsburger Puppenkiste. – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Das uns so zu unterstellen, ist nicht fair.)

Ich habe mir wirklich aufmerksam angehört, was Frau Dr. Linke vorgetragen hat.

(Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Überlegen Sie noch mal!)

Aber außer, dass mehr Geld …

(Zuruf von Gabriele Měšťan, DIE LINKE)

Ja, ich beneide Sie auch nicht um diesen Job, und schon gar nicht darum, sich immer mit Ihren Anträgen auseinandersetzen zu müssen.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Wie gesagt, zu konzeptionellen Ansätzen, denke ich, haben wir, da es sich um den dritten Antrag in dieser Landtagssitzung gestern und heute gehandelt hat, schon genügend gesagt. Meiner Meinung nach ist es ein Antrag, der viel fordert, aber nicht sagt, woher das benötigte Geld kommen soll.

(Vincent Kokert, CDU: Wie immer.)

Das habe ich Ihnen schon öfter vorgeworfen. Ich hätte eigentlich erwartet, dass Sie auch mal darauf eingestellt sind, dazu eine Antwort zu geben. Aber, wie gesagt, wir haben ja noch eine Aussprache, und auch da werde ich wieder aufmerksam lauschen und hören, wenn denn da die richtungsweisenden Vorträge gemacht werden,

(Vincent Kokert, CDU: Da wird auch nichts kommen.)

woher das Geld kommen soll, das hier verausgabt wird. Dann aber bitte nicht nur für diesen Antrag, sondern auch für alle, die wir im Vorfeld hatten.

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: So viel Redezeit haben wir im Moment nicht.)

Ich habe jetzt nicht mehr mitgezählt, das Thema „Chancengleiche Entwicklung für Kinder“ dürfte sich im Bereich der Zweistelligkeit bewegen. Und wenn wir dann mal addieren, welche Summen Sie zusammen gefordert haben, und auch sagen, wo die herkommen sollen,

(Andreas Bluhm, DIE LINKE: Na ja, 15 Millionen Euro sind doch da.)

dann können wir uns gerne ernsthaft darüber unterhalten, dass wir Ihren Anträgen auch zustimmen.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der CDU – Unruhe bei Abgeordneten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Raimund Frank Borrmann, NPD)

Danke schön, Frau Schlupp.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Die Ablehnungsgründe werden auch immer platter. – Ilka Lochner-Borst, CDU: Macht vernünftige Anträge, dann kommen wir auch überein!)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Ratjen von der Fraktion der FDP.

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen! Sehr geehrte Kollegen!

Liebe Kollegin Schlupp, es ist eine Erfahrung von langjährigen Kommunalpolitikern, dass die Verwaltung es liebt, wenn im Kommunalparlament bestimmte grundsätzliche Richtungen herausgegeben werden sollen, permanent gleich mit der Gegenfinanzierungsfrage als Totschlagsargument zu kommen.

(Birgit Schwebs, DIE LINKE: Ja, genau.)

Liebe Kollegin, ein Parlament ist wirklich ein bisschen „Wünsch Dir was“, weil das Parlament auch Visionen formulieren darf.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Das hat die CDU in der Opposition ständig gemacht.)

Es ist eigentlich Aufgabe der Verwaltung, in Erfüllung der Priorität des Parlaments zu versuchen, dafür eine Realisierbarkeit herzustellen.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Ja, das ist bei 500.000 Euro Steuermitteleinnahmen eine schwierige Kiste.)

Wir sind hier in der Legislative und nicht in der Exekutive. Das ist etwas, was gelegentlich mal gesagt werden muss.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktionen DIE LINKE und FDP – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Wovon reden wir überhaupt?)

Sonst bräuchten wir keine Regierung, dann würden wir uns hier selbst regieren mit 71 Abgeordneten. Das wäre mal was.

(Barbara Borchardt, DIE LINKE: Wir können ja auch die Regierung gern mal abschaffen. – Zurufe von Vincent Kokert, CDU, und Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Es ist wahr, verfehlte Politik geht oft zulasten der Kommunen und wird dort gezwungenermaßen zum Anlass genommen, bei den sogenannten freiwilligen Aufgaben einzusparen. Dabei nimmt die Kinder- und Jugendpolitik gar keinen so großen Teil unter den Ausgaben ein. Offensichtlich sind unter den Ausgaben …

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das ist ja wohl völlig falsch.)

Der soziale Bereich insgesamt, nimmt bei den Ausgaben schon einen größeren Bereich ein.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Der soziale Bereich und der Kinder- und Jugendbereich, das sind die beiden größten Posten.)

Ich trenne gerade den sozialen Bereich und Jugendhilfebereich.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das kann doch wohl nicht wahr sein!)

Offensichtlich sind immer mehr Eltern in der Erziehung unterstützungsbedürftig.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das ist ein riesiger Bereich.)

Jetzt ist es ja gut, Herr Ringguth. Meine Güte!

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Wie können Sie so ein Zeug reden? – Ute Schildt, SPD: Lass ihn!)

Blasen Sie sich hier nicht so auf! Das gibt einen Knall, wenn Sie nachher platzen!

(allgemeine Unruhe – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Was Sie erzählen, das muss doch Hand und Fuß haben. – Glocke der Vizepräsidentin)

Die Schulen sind personell so ausgedünnt, dass sie nicht alles auffangen können. Je größer aber die Löcher in der Jugendarbeit sind, desto größer sind die Lücken, in die Herr Pastörs und seine Genossen vorstoßen können.

(Dr. Marianne Linke, DIE LINKE: Genau.)