„Prüfstellen verhindern Korruption bei Einweisung von Patienten in Krankenhäuser nicht“, so die „Frankfurter Allgemeine“ in ihrer Ausgabe vom 7. September 2009.
Und zu Recht verweist der Generalsekretär des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands, Rüdiger Strehl, darauf, dass im Zentrum nicht der Täter, sondern die Abschaffung der Missbrauchsmöglichkeit stehen muss. Doch hier versagen die Vertreter des Korruptionsaufrechterhaltungsblocks auf ganzer Linie.
Der Hamburger Ärztekammerchef Montgomery hat recht, wenn er sagt, dass die Politik die Verantwortung für die Auswüchse trägt, da sie die Kommerzialisierung im Gesundheitswesen vorangetrieben hat.
Transparency Deutschland hat bereits 2008 darauf hingewiesen, dass bei den angeblichen Reformen im Gesundheitsbereich korruptionsfördernde neue Strukturen im deutschen Gesundheitsmarkt gebildet wurden.
... dass bis zu 20 Milliarden Euro jährlich durch Betrug und Korruption im deutschen Gesundheitswesen verloren gehen.
Ich weiß, dass Ihnen der Mut fehlt, sich hier ans Mikrofon zu stellen, zu wichtigen Problemen hier im Land zu sprechen.
(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Na, warten Sie mal ab! Das mache ich schon. Das mache ich schon. – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)
Wie tief muss der Sumpf wohl sein, wenn selbst Bundestagsabgeordnete schon die Kronzeugenregelung einführen wollen? Über 200 Verfahren gegen Ärzte, die Geld oder Geschenke vom Ulmer Arzneimittelhersteller Ratiopharm erhalten hatten, mussten eingestellt werden, da der Korruptionsparagraf nicht für niedergelassene Ärzte gelte, so der Leiter der Ermittlungsgruppe „Korruption im Gesundheitswesen“ bei der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main. Selbst der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach, ein Genosse von Ihnen,
gibt eine Gesetzeslücke zu. Die Gefahr, bei Korruption im Gesundheitswesen erwischt zu werden, so auch Lauterbach, ist enorm gering.
Um diesem schlimmen Zustand entgegenzuwirken, ist die Bildung einer landeseigenen Antikorruptionseinheit im Gesundheitswesen dringend geboten.
im besonderen Einfluss der verschiedenen Lobbyisten im Gesundheitswesen stehen – man muss auch deutlich sagen, dass nicht wenige direkt oder indirekt von diesen geschmiert werden –, ist verantwortungsvolles Handeln und Verhalten von Ihnen nicht zu erwarten.