Protokoll der Sitzung vom 28.01.2010

Herr Müller, verstehen Sie mich nicht falsch, aber das kann man einfach nicht nachvollziehen!

(Heinz Müller, SPD: Dass Sie da manchmal Schwierigkeiten haben, das wissen wir. – Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Bei der vorherigen müssen Sie ja erst mal richtig blind gewesen sein an dieser Stelle.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP)

Ich will dazu nur noch eines sagen und deshalb einen Abschlusssatz:

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das reicht auch, das reicht.)

Natürlich ist das Anliegen der Fraktion DIE LINKE in der Sache begründet und richtig. Deswegen werden wir der Verlängerung oder vielmehr der Verschiebung auch zustimmen.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Wie wollt ihr das? Ihr seid die Interessenvertreter der Firmen, der Industrie. Wie könnt ihr das?)

Wir wollen nicht gegen eine Reform sprechen, wir wollen nur eine ordentliche Reform und das ist der entscheidende Punkt.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Zurufe von Wolf-Dieter Ringguth, CDU, und Gino Leonhard, FDP)

Deshalb braucht man noch etwas Zeit. Wir können diese Reform ja schlichtweg auch gar nicht mehr aufhalten, das muss man formal sagen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Na, Gott sei Dank! – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Dann ist es doch gut. – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Herr Schnur!

Deshalb lassen Sie uns die Zeiten doch ein Stück verlängern.

(Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der FDP – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Danke schön, Herr Abgeordneter.

Es hat jetzt das Wort für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Herr Renz. Bitte schön, Herr Abgeordneter.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte einfach mit dem beginnen, mit dem auch Herr Ritter begonnen hat, mit seinem staatstragenden Satz: „SPD und CDU modernisieren die Verwaltung des Landes“, Punkt. Unter der Beteiligung der LINKEN wurde die Modernisierung des Landes in den Sand gesetzt, meine sehr geehrten Damen und Herren. So möchte ich Ihren Eingangssatz einfach mal an dieser Stelle vervollständigen.

(Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

Und dann schauen wir mal, da haben Sie recht, was bei unserer Reform herauskommt, wenn wir hier im Landtag entsprechende Beschlüsse fassen.

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ja. )

Ich frage mich auch, ehrlich gesagt, inwieweit wir hier noch eine Sinnhaftigkeit an den Tag legen, wenn wir uns im Gesetzgebungsverfahren befinden. Im Prinzip hätten Sie dann nämlich formulieren müssen: Antrag der Fraktion DIE LINKE – Auswertung der Anhörung aus Sicht der Fraktion DIE LINKE. Dann wären Sie der Sache im Inhalt gerecht geworden,

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Wir können beantragen, was wir wollen, Herr Renz.)

aber dass Sie hier einzelne Punkte aus der Anhörung herausgreifen und daraus jetzt Landtagsanträge machen, da muss ich schon sagen, das ist nicht besonders kreativ, denn das bringt uns in der Sache nicht weiter.

(Zurufe von Irene Müller, DIE LINKE, und Toralf Schnur, FDP)

Ich habe das auch schon des Öfteren im Innenausschuss angesprochen.

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Wenn Sie sich als Parlamentarier, hier spreche ich die Fraktion der LINKEN an, über die Sinnhaftigkeit Ihrer Anträge Gedanken machen und wirklich öffentlich sich die Frage stellen und Sie versuchen dann auch, ehrlich zu antworten, was dieser Antrag der Bevölkerung von Mecklenburg-Vorpommern bringt, dann sage ich Ihnen, das ist Spiegelfechterei. Der bringt nämlich gar nichts. Ich komme noch mal auf diesen Aspekt zurück. Ich glaube, das müssen wir noch mal thematisieren. Wir befinden uns hier in einem Gesetzgebungsverfahren, das heißt, das Thema, was hier in den Landtag eingebracht wurde, ging entsprechend in die Anhörung. Die Anhörungen haben im Dezember stattgefunden

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Ja, und wir bewerten sie so, wie wir das vorgetragen haben.)

und jetzt tun Sie ganz überrascht plötzlich. Jetzt tun Sie inhaltlich ganz überrascht, wenn es um die Tatsache geht, dass der Zeitpunkt für das Inkrafttreten der Reform Ihnen hier nicht passt.

(Irene Müller, DIE LINKE: Darüber tun wir nicht überrascht. Sie sind überrascht. – Zuruf von Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE)

Jetzt führen Sie Gründe auf beziehungsweise auch die Anzuhörenden, die im Kern im Prinzip zwei Ebenen betrachten,

(Irene Müller, DIE LINKE: Weil Sie die Anhörung interpretieren, wie Sie es wollen.)

zum einen die Ebene der Verwaltung, die, ich sage das mal vorsichtig ausgedrückt, in dem Sinne in diesem Zeitfenster überfordert ist, beziehungsweise die zweite Ebene, die Herr Müller hier schon entsprechend beschrieben hat, die Häufigkeit der stattfindenden Kommunalwahlen, die zusätzlich stattfinden sollen.

Insofern haben wir ja hier nun eingehend festgestellt, es geht im Prinzip um eine zusätzliche Wahl. Diese Tatsache, dass es ein schwieriger Prozess ist, für die Verwaltung innerhalb kürzester Zeit, sprich eines Jahres, hier

eine Umsetzung vorzunehmen, beziehungsweise auch die Thematik mit der zusätzlichen Wahl, das sind keine Argumente, die neu sind.

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)

Jetzt tun Sie plötzlich erstaunt und stellen hier Anträge im Landtag. Ich frage mich, ob es darum geht, dass Sie hier irgendwie parteiintern in einem Wettbewerb stehen, wo es um die Anzahl der Anträge geht. Ich glaube, Herr Ritter, das haben Sie nicht nötig. Dann muss ich Ihnen an dieser Stelle sagen: Verwechseln Sie nicht die Quantität mit der Qualität!

(Dr. Wolfgang Methling, DIE LINKE: Hören Sie auf mit Ihren Belehrungen, Herr Renz!)

Ich verweise immer wieder auf das Gesetzgebungsverfahren, in dem wir uns befinden, und insofern, sage ich Ihnen ganz deutlich, machen solche Anträge zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn.

Es ist richtig, dass unterschiedliche Vertreter, zum Beispiel aus den Landkreisen Güstrow, Ludwigslust oder Parchim, auf diese Thematik hingewiesen haben, und ich kann Ihnen und auch der Öffentlichkeit versichern, dass wir diese Bedenken ernst nehmen. Dazu sind nämlich Anhörungen da.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ha, ha, ha!)

Dann sind wir wieder beim Thema: Was sind Anhörungen? Jawohl, wir hören die Öffentlichkeit an,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das haben wir schon gemerkt, Herr Renz.)

wir wägen ab, wir diskutieren, wir analysieren

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, ja, ja, ja.)

und dann kommt der entscheidende Punkt, Herr Ritter.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ja, ja.)

Wir werden entscheiden. In diesen Prozess können Sie sich gern einbringen,

(Zuruf von Irene Müller, DIE LINKE)