Protokoll der Sitzung vom 09.10.2013

(Vincent Kokert, CDU: Doch, ich habe gesagt, „weiter so“, Herr Holter!)

Sie haben gesagt, „weiter so“.

(Vincent Kokert, CDU: Zweimal sogar.)

Ja, Sie haben gesagt, „weiter so“.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Vincent Kokert, CDU: Na bitte! Dann nennen Sie das doch mal! So ist es doch einfach.)

Sie haben sich in Ihrer hochmütigen Art und Weise gefallen an Ihren Wahlergebnissen, jawohl.

(Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Die anderen sind als Selbsthilfegruppe hier aufgetreten. Das kann doch aber nicht sein! Darum geht es doch gar nicht! Es geht doch um die Frage,

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

es geht doch um die Frage: Welche Erwartungen hat Mecklenburg-Vorpommern an die neue Bundesregierung?

(Peter Ritter, DIE LINKE: So ist es.)

Und sehr wohl haben die GRÜNEN, hat die SPD und haben auch wir gesagt, kein „Weiter so“, wir wollen einen Politikwechsel.

(Vincent Kokert, CDU: Ja?! Warum? Warum?)

Und ich stelle noch mal fest: Im Bundestag,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

im Bundestag gibt es eine Mehrheit für diesen Politikwechsel.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Das ist kein Werben für eine rot-rot-grüne Koalition, da irrt ihr,

(Vincent Kokert, CDU: Nein, natürlich nicht!)

natürlich irren Sie da alle, sondern es hat etwas damit zu tun, ob ich das, was ich im Wahlkampf versprochen habe, auch umsetzen will.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Sie haben als SPD immer davon gesprochen, Frau Schwesig: Betreuungsgeld abschaffen. Machen Sie das nun in der Koalition oder machen Sie es nun nicht?

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das werden wir doch sehen. Die verhandeln noch nicht mal. Die verhandeln noch nicht mal.)

Das werden wir ja sehen. Machen Sie nun einen gesetzlichen Mindestlohn oder machen Sie ihn nun nicht?

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Machen wir, hundertprozentig, sonst gibts keine Koalition.)

Setzen Sie sich nun für den Osten ein oder machen Sie das nun nicht? Wie ist denn das mit der Energiewende? Herr Suhr hat dazu gesprochen. Wie wird denn die Energiepolitik dieser Bundesregierung aussehen?

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das werden die Koalitionspartner miteinander vereinbaren.)

Frau Merkel und Herr Steinbrück haben in den Fernsehdiskussionen immer wieder betont: Bildung steht an erster Stelle. Was passiert denn auf Bundesebene im Bereich der Bildungspolitik?

Schaffen wir nun das zersplitterte Bildungssystem ab und schaffen wir nun ein einheitliches Bildungssystem oder nicht?

(Vincent Kokert, CDU: Wissen Sie, dass es am Bundesrat liegt, nicht an der Bundesregierung?)

Im Bundesrat hat auch Rot-Grün eine Mehrheit.

(Vincent Kokert, CDU: Sie gucken mich immer so böse an, Herr Holter.)

Und das kann man tatsächlich als strategische Mehrheit im Bundestag und im Bundesrat betrachten. Nein, meine Damen und Herren, das lasse ich Ihnen nicht durchgehen. Sie können sich nicht hier mit einer Wahlauswertung beschäftigen und sich daran...

(Vincent Kokert, CDU: Sie haben doch die Wahlauswertung gemacht.)

Ich habe mit Wahlauswertung gar nicht angefangen.

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Ich habe über die Erwartungen des Landes MecklenburgVorpommern gesprochen. Meine Verantwortung als Landespolitiker ist es, gegenüber dem Bund deutlich zu machen, welche Bundespolitik für Mecklenburg-Vorpom- mern gemacht werden soll.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Und darum ging es in der Aktuellen Stunde. Das haben Sie in keinster Weise gemacht.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Doch, doch!)

Lassen Sie uns doch mal über ein Thema reden wie beispielsweise die Europäische Union!

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Ja, natürlich.

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Werden Sie denn, werden Sie denn als SPD einem Schuldenschnitt zustimmen und damit die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland belasten? Sind Sie dafür, dass in Griechenland, Spanien und in anderen Ländern, die von der Krise betroffen sind, entsprechende Aufbaupläne, Stichwort „Marshallplan“, auf den Weg gebracht werden, um dort die Entwicklung voranzubringen? Ja, kriegen Sie das hin mit der CDU?

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das weiß ich doch jetzt noch nicht.)

Das sind doch die spannenden Fragen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wir verhandeln doch noch nicht mal.)

Deswegen, Herr Nieszery –

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

entspannen Sie sich mal –, deswegen, Herr Nieszery,