Wir sind nicht in der Lage, die Fischerei, Ausbildung der Fischer auf modernsten Stand zu stellen. Die Fischer sind heute mit ganz anderen Problemen konfrontiert als vor 10, vor 20 Jahren. Kaufmännisches Wissen und Bürokratieeinweisung kriegen sie während ihres Lehrganges, während ihrer Ausbildung überhaupt nicht vermittelt. Das sind jetzt erst mal Probleme, die ganz außen vor sind und mit den Anträgen hier eigentlich gar nichts zu tun haben.
Herr Backhaus, ich glaube, Sie haben auch die Genehmigung erteilt, dass für weitere fünf Jahre in der Kernzone des Nationalparkes
Jetzt möchte ich mal etwas zu den Gefahren oder zu den Schwierigkeiten sagen, die wir in der Fischerei noch so haben. Ich meine, die Robben sind angesprochen worden. Robben machen die Fischereigeräte kaputt. Die Robben im Greifswalder Bodden besitzen eine unheimliche Scheuchwirkung, das ist auch festgestellt worden. Das heißt, sie vergrämen ganze Fischschwärme, ganze Heringsschwärme. Da muss man darüber nachdenken, ob die Stellnetzfischerei, die es bis jetzt im Greifswalder Bodden neben der Langleinenfischerei und auch der Reusenfischerei gibt, noch sinnvoll ist oder ob man darüber nachdenkt – und, Herr Lerche, jetzt komme ich zur traditionellen Küstenfischerei –, nicht wie früher, aber ich glaube, da gibt es bei den Naturschutzverbänden und Naturschutzbehörden ganz große Gegenwehr, so wie früher die Vorfahren unserer heutigen Fischer durch den Greifswalder Bodden wieder zu zeesen, einfach wieder auf die pelagische Schleppnetzfischerei umzusteigen. Darüber sollte man nachdenken, weil die Stellnetzfischerei, die es im Augenblick im Greifswalder Bodden gibt, kostet bei dem Bestand von Robben nur Geld und bringt keinen Ertrag.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ein Problem wurde auch schon angesprochen, Sie haben die Summe der Kormoranpaare genannt. Ich habe es eigentlich auf meinen Führungen immer so gehalten, wenn der Kormoran ins Gespräch kam und ich dann gefragt habe, wie viel frisst ein Kormoran am Tag, da kamen dann Summen raus von, na ja, so ein bisschen, doch ein bisschen – ich sage Ihnen bloß, 500 bis 600 Gramm jeden Tag, und im Bodden haben wir so ungefähr 20.000.
Und das rechnen wir mal hoch. Da ist der Fischverbrauch, den wir als Mensch aus den eigenen Gewässern holen, minimal gegen das, was die Natur sich selber aus unseren Gewässern holt.
Die sind noch gar nicht mitgerechnet. Ich habe jetzt nur das gesagt, was der Kormoran jeden Tag an Fisch braucht.
Nein, wir müssen uns ernsthaft Gedanken machen darüber, wie wir das Gleichgewicht wiederherstellen können. Und deshalb finde ich diese Diskussion, immer nur einen Punkt rauszureißen aus der ganzen Problematik, die die Fischer betrifft – der Minister hat ja schon sehr ausführlich über die ganzen Probleme gesprochen –, nicht nur ein Problem mal anpacken, wir müssen es einfach mal schaffen und wirklich die Fischer zu Wort kommen lassen und über alles reden, was die Fischer betrifft,
Und das, was ich Ihnen hier vortrage, das ist nicht von irgendeinem Fischer, der jeden Tag seine zwei, drei Längen Heringsnetze ausräumt, das ist von erfahrenen Leuten, von mehreren, zusammengetragen. Und deshalb kann ich das sagen, das liegt den Fischern bei uns an der Küste wirklich am Herzen.
Meine Damen und Herren, ein anderer Punkt ist, dass wir ja nach der Heringssaison die Hornfischsaison haben.
Woran das lag, weiß ich nicht. Interessant ist es aber – und ich mache dem Biosphärenreservat Südost-Rügen in dem Falle auch gar keinen Vorwurf, die Idee, Rügener Fischertage durchzuführen, ist eine tolle, Heringstage gab es auch mal auf Rügen, da war die Quote höher, da gab es zu den Heringstagen auch noch Hering zu fischen –, jetzt haben wir Fischertage auf Rügen, ich weiß nicht, wo der Fisch herkam, denn fast alle Heringsfischer lagen im Hafen, weil die Quote abgefischt war. Welcher Fisch wurde da verkauft? Tut mir leid, das muss ich ganz ehrlich sagen. Vom Hering kam auch nicht allzu viel.
Das sind Sachen, über die wir wirklich mal reden müssen, wenn die Quoten noch weiter runtergehen. In der letzten Woche stand ein nettes Interview, wo auch Herr Schilling mit auf der Seite war, in der Zeitung. Die Dorschquoten sind ja gesenkt worden für den östlichen Dorsch auf sehr geringe Quoten. Da geht der Fischer von Hiddensee einmal zum Fischfang raus, kommt mit vier Tonnen wieder rein und fragt sich: Lohnt sich das, noch mal rauszufahren? Für dieses Jahr habe ich sechs Tonnen Dorsch, die ich fangen darf. Ja, da braucht er nicht mehr rauszugehen. Dann kann er zwischendurch mal ein paar Angeln stecken, damit er ein bisschen Dorsch angelt, ansonsten hat er mit einer Fahrt im Jahr seine
Dorschquote fürs ganze abgefischt. Na, irgendwie kann das nicht sein! Und die dänischen Fischer kommen vor die deutsche Ostseeküste
und kommen mit Schleppnetzfischerei und räumen den ganzen Boden ab und haben die Netze voll und scheren sich um die Quote, die sie haben, fast gar nicht.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, es gibt neben den Hauptfischarten, die ich eben genannt habe, ja auch noch andere Fische im Greifswalder Bodden und rund um die Ostsee. Leider ist der Bestand gerade vom Zander, vom Barsch fast zum Erliegen gekommen. Warum, können wir uns nicht erklären. Der Hecht zum Beispiel, abhängig von den Wassertemperaturen, auch ein Fisch, der sehr häufig von unseren Fischern mit angelandet wurde und sehr gutes Geld gebracht hat, zieht heute viel früher in die Laichgebiete als noch vor fünf, sechs Jahren. Und das liegt nicht an den Temperaturen, das liegt daran, dass er sich vor den Robben schützen möchte. Das kommt dazu.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, da auch der Aal, um den sich unser Angelverband und auch das Land sehr, sehr kümmern – meine Hochachtung auch für das Geld, das wir dafür ausgeben, das muss man sagen –, auch bei uns kaum noch gefangen wird, ich weiß nicht, wo der hin ist, ist eine weitere wichtige Einnahmequelle gerade der Küstenfischer zu Ende gegangen.
Es wurden hier auch schon angesprochen die Mehrfachnutzungen der Küstengewässer und auch der Gewässer rund um unser wunderschönes Bundesland, rund um die Insel Rügen. Es wäre mal interessant, Herr Backhaus, und ich glaube, Sie wären auch der Letzte, der dem widersprechen wird, dass wir nicht mal versuchen, mit Studien zu untersuchen, welche Auswirkungen die Stromleitungen, die von den ganzen Offshoreanlagen bis nach Greifswald führen, auf die Laichgewohnheiten des Herings haben. Ich könnte mir vorstellen, dass durch die Magnetfelder, die sich um die Stromleitungen herum bilden, gerade auch der Plattfisch und auch die Heringe doch in ihrem Zugverhalten sich ändern werden.
(Andreas Butzki, SPD: Also, Burkhard, das ist ein Vortrag von dir, aber zum Antrag ist da relativ wenig.)
das Sie vielleicht als Lehrer nicht ganz verstehen, aber wenn man aus einem Fischereigebiet kommt, wo die
Nee, wir machen keinen Antrag, wir machen etwas anderes. Und damit Sie, Herr Butzki, sich nicht weiter meinen Vortrag anhören müssen …
(Peter Ritter, DIE LINKE: Ich würde gern zuhören weiter. – Heiterkeit von Susann Wippermann, SPD – Zuruf von Dr. Ralph Weber, AfD)
Für die Binnenfischerei, da tun wir alles, was wir können. Das sehe ich auch ein, verstehe ich auch auf alle Fälle. Aber ich möchte ganz einfach, um jetzt,...