Protokoll der Sitzung vom 11.12.2019

auf die Besoldungsgruppe A13

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

beziehungsweise E13 ab dem Schuljahr 2020/2021.

(Zuruf von Torsten Renz, CDU)

Wie das Bildungsministerium hier dem Finanzausschuss mitteilte, handelt es sich um 7,84 Millionen Euro für 2020 und 18 Millionen Euro für 2021. Diese Maßnahme hat aber Auswirkungen auf den Einzelplan 07 und wird diesen in Zukunft jedes Jahr belasten.

Neben dieser formalen Kritik ist unsere Kritik aber vor allem inhaltlicher und rechtlicher Art. In der Erhöhung der Grundschullehrergehälter sehen wir eine Verletzung des Abstandsgebotes

(Tilo Gundlack, SPD: Ach hör doch auf!)

zwischen den Besoldungsgruppen.

(Tilo Gundlack, SPD: Hör doch auf!)

Dieses Abstandsgebot wurde auch durch das Bundesverfassungsgericht bestätigt. Eine derartige Nivellierung der Lehrereinkommen wäre nur bei einer Neueinschätzung der Ämterwertigkeit möglich.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Präsidentin Birgit Hesse übernimmt den Vorsitz.)

Damit ist eine Angleichung ausgeschlossen, die rein zur Steuerung des Arbeitsmarktes erfolgt, das heißt hier, zur Gewinnung von mehr Grundschullehrern. Ein geordnetes Verfahren sieht anders aus.

(Tilo Gundlack, SPD: Ah, da werden sich die Grundschullehrer aber freuen, wenn wir das haben.)

Es war schließlich schon lange bekannt, dass dieser erhöhte Lehrkräftebedarf aufgrund der mit dem Lehrerpersonalkonzept bereits vorgezeichneten Pensionierungswelle auf uns zukommen wird. Gewiss muss dazu die Attraktivität des Lehrerberufes gesteigert werden. Und auch dazu haben wir in mehreren Anträgen Vorschläge unterbreitet. Eine Einebnung des Besoldungsgefüges ist aber nicht das geeignete Mittel. Die Tätigkeitsmerkmale zwischen Grundschul- und Gymnasiallehrkräften unterscheiden sich nun einmal erheblich.

(Tilo Gundlack, SPD: Hör doch auf, das stimmt doch gar nicht!)

Es ist absehbar, dass sich damit Unfrieden bei den Lehrkräften an weiterführenden Schulen einstellen wird

(Tilo Gundlack, SPD: Dann müssen Sie mal mit den Gymnasiallehrern reden, was die dazu sagen!)

und Klagen zur Anhebung auch ihrer Besoldungsgruppen ins Haus stehen.

(Tilo Gundlack, SPD: Die stehen dem offen entgegen.)

Wir beantragen deshalb die Streichung der Höherstufung der Grundschullehrer aus den Erläuterungen zu Titel 359.01 des Einzelplanes 11.

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

In derselben Zeile der Erläuterungen ist auch ein Sonderprogramm

(Torsten Renz, CDU: Sind wir noch bei Bildung, ja?)

für die Doppelbesetzung von Lehrerstellen vorgesehen.

(Torsten Renz, CDU: Sind wir noch bei Bildung?)

Richtig, aber sehr viel von der Bildung ist auch im Einzelplan 11 versteckt,

(Torsten Renz, CDU: Sehr gut!)

das gesamte 200-Millionen-Paket.

(Torsten Renz, CDU: Ich stelle fest, wir sprechen über die bildungspolitischen Leitlinien in diesem Lande.)

Ein gravierendes Ungleichgewicht sehen wir in der Maßnahmegruppe 75 des Kapitels 0750. Dies ist für die individuelle Förderung, Integration und Inklusion vorgesehen und beinhaltet für 2020 mehr als 2 Millionen Euro. Aber nur weniger als ein Prozent, nämlich 18.000 Euro, sind für die schulischen Programme der Begabten- und Hochbegabtenförderung vorgesehen.

(Beifall Dr. Ralph Weber, AfD – Zuruf von Horst Förster, AfD)

Angesichts der Bedeutung hochintelligenter Leistungsträger für unser Land

(Zuruf von Dr. Ralph Weber, AfD)

beantragen wir,

(Vincent Kokert, CDU: Was ist los?)

diese Mittel auf 180.000 Euro zu verzehnfachen.

(Vincent Kokert, CDU: Ihr hört doch selber gar nicht zu.)

Das sind immer noch nur etwa acht Prozent der genannten Maßnahmegruppe, aber damit sollte eine andere Akzentsetzung im Bereich der Begabtenförderung angestoßen werden.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Vincent Kokert, CDU – Torsten Renz, CDU: Das war doch die falsche Stelle.)

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Sie haben das aus den Augen verloren.)

Für die verfehlte Inklusionsstrategie, die dem Zeitgeist gehorcht und nicht der Vernunft, werden hingegen erhebliche Summen ausgegeben. Es ist gar nicht absehbar, welche zusätzlichen Kosten hier noch auf den Landeshaushalt zukommen werden. Es fehlen nämlich bislang klare Festlegungen, welche räumlichen und technischen Voraussetzungen die Schulen zum Zwecke der Inklusion bieten müssen und wie diese finanziert werden sollen. Wir fordern dagegen den Erhalt des bewährten und erfolgreichen Systems der Förderschulen,

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD)

gerade auch für die Förderschwerpunkte

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Lernen und Sprache.

(Vincent Kokert, CDU: Was klatscht ihr denn da?)

Deutlich überfinanziert ist die Landeszentrale für politische Bildung.

(Vincent Kokert, CDU: In jedem Landkreis zwei.)

Im Vergleich zu den Landeszentralen der übrigen ostdeutschen Länder