Protokoll der Sitzung vom 06.10.2022

Aber an anderer Stelle fordern Sie, Herr Reinhardt, dass wir vernünftig mit dem Haushalt umgehen.

Ich möchte Ihnen noch mal ganz deutlich,

(Zuruf von Sebastian Ehlers, CDU)

ich möchte hier noch mal ganz deutlich machen,

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

meine Fraktion ist dafür, dass frühkindliche Bildung kostenfrei ist, und sie ist auch für die Entlastung der Eltern in dieser schweren Zeit.

(Zuruf vonseiten der Fraktion der CDU: Sagen Sie das Herrn Scholz!)

Sie ist für eine Fachkräfteoffensive,

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

und sie ist auch dafür, dass mit dem Mindestpersonalschlüssel sich die Arbeitsbedingungen für Kitaerzieherinnen und -erzieher verbessern.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

Wenn wir jetzt das Bundesprogramm einfach so in unseren Haushalt schreiben, werden wir entscheiden müssen, was wir davon nicht machen, und das will ich nicht.

(Anne Shepley, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Und ich bin schuld, haben Sie noch vergessen.)

Und vor diesem Hintergrund will ich ja gerne auch noch mal sagen, warum wir beim letzten Mal nicht zugestimmt haben: Weil …

(Unruhe vonseiten der Fraktion der CDU – Marc Reinhardt, CDU: Weil das kam zu früh, das wissen wir doch alles schon! – Glocke der Präsidentin)

Ja, zu früh, ganz genau, vielen Dank, Herr Reinhardt! Das wollte ich noch mal begründen. Warum sollen wir denn – und das hätte Herr Renz als Minister …

(allgemeine Unruhe – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU)

Einen Moment bitte, Frau Pfeifer! Einen Moment bitte!

Meine Herren, insbesondere in der zweiten Reihe der CDU-Fraktion, die Rednerin muss in der Lage sein, ihre Rede zu halten. Dieses permanente Stören und abfällige Bemerkungen, die gerade getätigt worden sind, beziehungsweise Handzeichen dienen nicht der parlamentarischen...

(Marc Reinhardt, CDU: Ich habe keine abwertende Bemerkung gemacht.)

Na ja, ich kann die, ich mache die Geste jetzt nicht nach, die gerade eben getätigt worden ist,

(Unruhe bei Marc Reinhardt, CDU)

und da bitte ich doch jetzt darum, Herr Reinhardt, …

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

Jetzt rede ich!

… bitte ich darum, dass die Rednerin die Chance hat, ihre Rede fortzusetzen, weil ich glaube, wir sind hier alle gespannt darauf, was sie zu sagen hat.

(Daniel Peters, CDU: Das stimmt.)

Bitte, Frau Pfeifer!

Vielen Dank, Frau Landtagspräsidentin!

Ich will noch mal ansetzen: Warum haben wir in der letzten Plenarwoche nicht zugestimmt? Weil es strategisch völlig unklug ist und weil auch Sie, Herr Renz, das als Minister nicht gemacht hätten, dass Sie eine Bundesratsinitiative starten und schon gleich mal die Mittel in den Landeshaushalt schreiben, weil Sie glauben, dass Sie damit keinen Erfolg haben.

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Das würden Sie nicht tun. Wir waren uns einig, der Druck auf den Bund muss aufrechterhalten werden.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE)

Und der Druck auf den Bund muss auch weiterhin aufrechterhalten werden. Gleichwohl müssen wir uns leider Gottes auf den Weg machen zu prüfen, wie man das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ eventuell in den Landeshaushalt überführen kann. Aber so lange, wie der Bund keine abschließende Entscheidung getroffen hat, werden wir nicht da zustimmen, das so in unseren Haushalt zu schreiben zulasten unserer eigenen Qualitätsinitiative. – Vielen Dank!

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Torsten Koplin, DIE LINKE: Jawoll!)

Frau Pfeifer, gestatten Sie noch eine Zwischenfrage? Herr Renz hatte sich noch kurz vor dem Schluss gemeldet.

Ja, gerne.

Bitte, Herr Renz!

Danke, Frau Kollegin!

Möglicherweise ist die Argumentation, die Sie zum Schluss gebracht haben, richtig, was das Agieren betrifft. Ich frage Sie aber aus dieser Logik heraus, ob es denn nicht auch richtig wäre, diesen Punkt in diesem Antrag jetzt wegzulassen,

(Beifall Enrico Schult, AfD: Sehr richtig!)

weil damit signalisieren wir ja möglicherweise auch schon, dass wir nicht daran glauben, dass der Bund doch für uns handelt.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU und Anne Shepley, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank für die Frage, Herr Renz! Damit geben Sie mir die Gelegenheit, noch mal was auszuführen, was ich vergessen habe.

(Der Abgeordnete Torsten Renz spricht bei abgeschaltetem Saalmikrofon.)

Sie haben selber gesagt: 171 Erzieherinnen und Erzieher sind von diesem Bundesprogramm abhängig und sie haben es verdient, dass wir uns auf den Weg machen, falls die Verhandlungen im Bund nicht erfolgreich sind. Aber wir sollten das Druckpotenzial aufrechterhalten und erst den Bund entscheiden lassen, bevor wir das in unseren Haushalt schreiben.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

Vielen Dank, Frau Abgeordnete!

Das Wort hat jetzt für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Frau Shepley.

(Sebastian Ehlers, CDU: Asche aufs Haupt jetzt hier!)