„Die Bundesjugendspiele sind ein Denkmal. Die einen rütteln daran, die anderen wollen es erhalten. Ich glaube, man hat Angst davor, dass die Kinder nichts mehr leisten wollen und man sie darin unterstützt. Es gibt … zahlreiche Gegenbelege.“
Schauen wir uns doch mal ein solches an! Sie führen in Ihrer Begründung das Beispiel Fußball an. Auch da gab es vor Kurzem analog eine breite Debatte zur Reform des Jugendbereiches. Auch hier hieß es, die Kinder würden verweichlicht und würden Umgang mit Niederlagen verlernen, das würde die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Fußballs schwächen.
Schauen wir nach Frankreich! Dort setzt man nicht auf Wettbewerb, sondern auf individuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Ergebnisse, Tabellen – zweitrangig. In der Altersklasse der U6 bis zur U13 finden keine Wettbewerbe statt. Es gibt auch keinen LigaSpielbetrieb mit Auf- und Abstiegen. Im Mittelpunkt stehen Spielfreude, Teambuilding, persönliche Entwicklung. Die Mannschaften sind kleiner, damit die Einzelnen möglichst viele Ballkontakte haben. Nach Lesart der CDU würde man dort also die Kinder zu Loosern und zur Leistungsfeindlichkeit erziehen. De facto ist Frankreich aber Weltmeister geworden und hat aktuell wohl in Europa, wenn nicht gar weltweit, die höchste Dichte an Toptalenten,
Ich denke, das sollte es dazu gewesen sein. Ich denke, ich habe Sie zum Anregen ermutigt. – Herzlichen Dank!
Also ich mache mir da überhaupt gar keine Gedanken mehr, warum sich Ihre Partei gerade in der Auflösung befindet.
Sie haben das gerade wunderbar verdeutlicht, was für ein Quatsch hier hervorgebracht wird. So etwas wie die Bundesjugendspiele, ja, ich erinnere mich noch zurück
an die Zeit, da haben wir uns irgendwie getroffen mit der Schulklasse, sind um die Wette gelaufen, mussten irgendwie weitspringen und irgendwie einen Ball weit werfen oder so was, das fanden wir alle toll. Da gab es einen Tag lang irgendwie eine gemeinschaftliche Aktion. Da haben wir uns alle gefreut, und das war doch das Positive.
(Heiterkeit bei Jan-Phillip Tadsen, AfD – Julian Barlen, SPD: Was ist denn das hier für ein Ausdruck? – Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)
Aber es ist eine zwei/drei/vier Jahrtausende alte europäische Tradition, dass man sich zu Sportwettspielen zusammenfindet.
Seit den Olympischen Spielen ist das hier aufgezeichnet, in Westeuropa seit dem 18./19. Jahrhundert beliebt geworden. Sport, das ist doch einfach ein schönes Ereignis.
(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Heiterkeit bei Ann Christin von Allwörden, CDU – Zuruf von Torsten Renz, CDU)
(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der AfD)
Als Nächstes und hoffentlich abschließend hat das Wort der Abgeordnete Wolfgang Waldmüller. Ich nehme das „hoffentlich“ zurück.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wenn meine Enkel zu mir kommen, dann ist es regelmäßig, dass wir rausgehen und dass wir um die Wette laufen.
Und mein kleiner Enkel ist schon richtig schnell geworden. Und wissen Sie, was er als Erstes sagt, wenn er am Ziel ist? Ich bin Erster, Opa!
(Julian Barlen, SPD: Und dann ziehen Sie ihn richtig ab, weil Sie das nicht auf sich sitzen lassen. – Heiterkeit und Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD – Sebastian Ehlers, CDU: Oh Gott, oh Gott, oh Gott!)