(Julian Barlen, SPD: Oder was meinen Sie, bisschen Leistung gegen den Burschen?! – Sebastian Ehlers, CDU: Kein Niveau, Herr Barlen!)
ich will damit zum Ausdruck bringen, dass das den Kindern ureigenste Sache ist, dass sie sich vergleichen
Das machen sie schon überall. Ich persönlich, als ich an den Bundesjugendspielen teilgenommen habe, ich wollte immer Erster sein. Das war mein grundlegendes Ziel. Wenn ich Zweiter war, war ich stinkig, dann wollte ich Erster werden. Also das ist ein völlig normales Verhalten, und das ist auch gut so. Und es hat viele auch geprägt in ihrem künftigen Leben, gerade wenn es, und das ist unbenommen, aber Sie wollen, glaube ich, eine andere Gesellschaftsform haben.
Ich bin trotzdem der Meinung, dass eine Leistungsgesellschaft uns im Wettbewerb, jeden selbst im Wettbewerb, Deutschland insgesamt, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben und auch nur diese uns voranbringt.
Zunächst zu Frau Oldenburg: Ja, das ist ein Thema natürlich in allen Bundesländern, überall ist das Thema. Das bewegt Leute, insbesondere jetzt, ich rede ja für meine Partei, für die CDU, und das ist nicht nur hier in Mecklenburg-Vorpommern, sondern es ist generell in ganz Deutschland. Deswegen wird das natürlich auch in anderen Bundesländern mit angesprochen.
Und ich möchte eins klarstellen, nicht, dass das in den falschen Hals gekommen ist oder falsch unterstellt wird, unterstellt will ich jetzt nicht sagen, aber ich habe zu keiner Zeit irgendjemand, der daran beteiligt war, irgendwo ein Kompetenzproblem unterstellt. Das habe ich nicht gemacht. Ich habe, glaube ich, das mehr als sachlich eingebracht, ohne irgendeine politische Färbung oder dergleichen.
Und der Unterschied, weil das ja gesagt wurde, Mensch, was wollt ihr denn, Bundesjugendspiele, das hat doch mit dem Sportverein nichts zu tun. Ja, das ist mir schon klar, dass wir hier von Bundesjugendspielen, von einem Vergleich, in dem Fall von der 1. bis 4. Klasse, in der Schule sprechen und nicht vom Sportverein, wo der Leistungsgedanke Gott sei Dank bis heute noch ist.
Das ist gut so. Aber ich sage nur mal, wehret den Anfängen! Und na ja, selbst wenn Sie das als Lappalie empfinden, ich weiß nicht, wer es gesagt hat, als Lappalie – Herr Damm hat es, glaube ich, gesagt, es ist eigentlich eine Lappalie –, aber es geht schon um eine gesellschaftliche Entwicklung, die wir haben. Ich will nur andere gesellschaftliche Entwicklungen nennen: Das ist die 4-Tage-Woche, bedingungsloses Grundeinkommen, Grund
erbe mit 18, alles Dinge, sage ich mal, die einen gesellschaftlichen Wandel vollziehen, wo Leistung nicht mehr in Ordnung ist.
Und wenn ich von Hause aus oder in der Schule, überall, ich glaube, auch wenn Sie es als Lappalie nennen, wenn ich schon nicht mehr fördere, dass es eine Leistung gibt, wie soll sich denn ein Kind in der Entwicklung mit Leistung auseinandersetzen.
Meine Damen und Herren, wir haben in Deutschland ja sowieso aufgrund der Beispiele, die ich Ihnen genannt habe, eine Leistungsallergie.
Und insofern wird das, wenn wir das gutheißen, wird das noch zusätzlich befördert. Und ich glaube, es ist eine völlige Fehlannahme, eine völlige Fehlannahme, wenn Leistung und Freude ein Widerspruch ist. Das gehört zusammen. Das gehört ganz einfach zusammen. In der Schule gibt es ja einen Sportlehrer,
Und der wird ja sehr wohl in der Lage sein, Ehrgeiz zu wecken und Spaß zu überbringen. Und wenn es nach Ihnen, nach Ihrer Argumentation geht, dann müssen Sie auch morgen „Mensch ärgere dich nicht“ abschaffen.
(allgemeine Unruhe – Julian Barlen, SPD: Nein, ich habe genau zugehört und gehe auf Ihre Argumente ein.)