weil Sie ja der selbsternannte Sportler sind und ja Ihre Rede für heute im Landtag ja bereits per Facebook am Dienstag oder Mittwoch angekündigt haben, jetzt haben Sie Ihren Showauftritt gehabt. Ich hoffe, alle haben zugeguckt. Die Quintessenz, die ich bei Ihnen mitgenommen habe, ist, dass Sie eigentlich nach Hause gehen wollen. Mehr haben Sie hier eigentlich nicht gut beigebracht.
Ich möchte aber einen Vergleich noch nennen. Wir reden hier von Kindern 1. bis 4. Klasse, und Sie bringen den Vergleich mit Sportlern, warum der Speerwerfer dann und dann … Also Sie verwechseln komplett alles. Da ist eine Entwicklung dahinter.
Und auch die Aussage, liebe Frau Oldenburg, bei den U20-Europameisterschaften, dass wir da den ersten Platz gemacht haben.
Ja, klar, das ist, aber ich sage mal, das sind Entwicklungen, die sind 20 Jahre zurück. Wir reden von einer Entwicklung, die jetzt stattfindet, mit unseren jetzigen Kindern. Und da ist doch die Frage, was in Zukunft kommt, und nicht, was jetzt kommt. Das ist doch kein Vergleich! Das ist doch nur, billige Polemik ist doch das!
Und wenn Sie dann sagen, ja, wir kümmern uns im Land, wir machen Olympiastützpunkte und machen das, alles schön und gut. Wenn Sie keinen mehr haben, den Sie im Olympiastützpunkt fördern können und betreiben können, weil dieser Leistungsgedanke eben nicht mehr ausgeprägt ist, weil sich eben Leistung nicht mehr durchsetzt, dann können Sie doch so viel Geld reingeben, wie Sie wollen, das nutzt nichts.
Das ist natürlich, momentan nutzt es, das ist überhaupt keine Frage. Aber beim besten Willen, Herr Brade,
Ihr Beitrag trägt nicht dazu bei, und es ist auch der einzige Beitrag gewesen, der sich eigentlich über die Sache lächerlich gemacht hat und das nicht ernst genommen hat.
Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass es ja schon eine Diskrepanz gibt, auch, denke ich mal, noch in der Landesregierung, weil ich sage mal, das eine ist die Kultusministerkonferenz, die das beschlossen hat, und das andere ist die Sportministerkonferenz, die gesagt hat, nein, wir wollen das nicht
und wir wären die geeignete Stelle oder wir wollen gerne, als Sportminister möchten wir dazu beitragen, dass das an die Kultusminister oder an die Gremien herangetragen wird, dass das eben zurückgeführt wird. Also was denn nun? Werden Sie sich doch, werden Sie sich einig! Ich bin jetzt ganz klar bei der Frau Drese,
bei der Sportministerkonferenz, das ist überhaupt keine Frage, bei der Sportministerin. Aber ich sage mal klar, Sport ist das eine, Schule ist das andere. Es wäre schön, wenn Sie eine gemeinsame Meinung haben in Richtung des Sports. – Vielen Dank!
Einen Moment bitte, Herr Abgeordneter! Erst mal vielen Dank für den Redebeitrag! Es gibt einen Antrag auf Kurzintervention.
Sehr geehrter Herr Waldmüller, ich würde noch mal kurz das Beispiel mit dem „Mensch ärgere dich nicht“ aufgreifen. Und das ist ja genau der Punkt, den wir versucht haben zu vermitteln und den Sie, glaube ich, noch nicht verstanden haben. Es geht uns darum ja nicht, das Spiel abzuschaffen. Es geht darum, eben altersgerechte Regeln zu machen
Ich habe zu Hause einen 2-Jährigen und einen 4-Jährigen. Der 2-Jährige, der würfelt seit einem halben Jahr nicht mehr nur noch, sondern der rückt auch seine Figur weg. Mit dem 4-Jährigen spiele ich ohne Rausschmeißen, und manchmal, manchmal sagt er dann, Papa, jetzt schmeiß ich dich raus.
Und dann ist das auch okay. Es geht nicht darum, das Spiel abzuschaffen, sondern es geht darum, mit den Kindern altersgerecht ein Spiel zu spielen,
Und sie werden sich von alleine dahin entwickeln. Dafür braucht es eben die Leistung nicht, da gibt es trotzdem Freude am Spiel, auch ohne Leistung. Das ist eben nicht verpflichtend zusammen, es kann zusammengehen, aber kein Muss.
Ich verstehe das, was Sie sagen, keine Frage. Ich akzeptiere das auch, dass Sie diese Meinung haben, sonst würden Sie sich ja nicht so verhalten, wie es ist. Wir haben eine andere Auffassung dazu. Und ich glaube, dass diese Entwicklung, dass wir nur noch einen relativen Vergleich haben, den halte ich nicht für gut – das ist eben diese gesellschaftliche Entwicklung, die wir haben –, weil ich traue den Kindern durchaus zu, dass sie einen Leistungsvergleich ertragen können.
Und letztendlich sind Sie als Eltern – wenn ich „Mensch ärgere dich nicht“ mit meinem spiele, ich schmeiße ihn selbstverständlich raus,
ich achte natürlich sehr wohl darauf, dass er nicht, gerade in der Lernphase, dann frustriert wird. Das ist überhaupt keine Frage.
Aber exemplarisch, exemplarisch war das gemeint, dass wir dann, wenn wir den Leistungsgedanken nicht mehr ertragen können, auch „Mensch ärgere dich nicht“ abschaffen können, weil wir können die Kinder doch nicht in Watte packen.
Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der CDU auf Drucksache 8/2734. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. –