Protokoll der Sitzung vom 10.11.2023

Siebtens. Wir brauchen die Vermeidung von Rechtsänderungen, die Anreize für illegale Migration schaffen, besonders mit Blick auf das Staatsbürgschaftsrecht.

Achtens. Wir brauchen Verhandlungen von Rücknahmeabkommen mit relevanten Herkunftsstaaten.

Und neuntens. Wir brauchen eine verbesserte personelle und sachliche Ausstattung der Bundespolizei im Grenzschutz.

Ich würde mich freuen, wenn wir hier heute ein kraftvolles Signal senden könnten, Mecklenburg-Vorpommern plädiert für eine andere Migrationspolitik, für eine Migrationspolitik, die Machbarkeit und Realitätssinn in den Mittelpunkt rückt. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU)

Vielen Dank, Herr Fraktionsvorsitzender!

Das Wort zur Begründung der Anträge der Fraktion der FDP hat jetzt der Fraktionsvorsitzende Herr Domke.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ja, auch unsere Fraktion wird nicht müde, immer wieder neue Initiativen einzubringen, weil das Thema ist virulent und das Thema brennt den Menschen unter den Nägeln.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Solange nicht gehandelt wird, machen wir auch weiter.)

Und ich glaube, es ist richtig, dass wir uns auch in den letzten Sitzungswochen immer wieder damit beschäftigt haben, uns gestritten haben, uns ausgetauscht haben, nur, in der Tat, mir dauert es teilweise dann auch zu lange.

Aber ich muss auch auf eins eingehen, lieber FranzRobert Liskow, wir dürfen auch eins nicht vergessen, wo das Ganze mal einen Anfang nahm:

(Horst Förster, AfD: Ja, das stimmt wohl.)

Jahrelang wurden unter Kanzlerin Angela Merkel die migrationspolitischen Realitäten in unserem Land ja auch verkannt.

(Zuruf von Jan-Phillip Tadsen, AfD)

Jahrelang hat die CDU genau das auch mitgetragen, auch wenn Sie sich jetzt als große Law-and-Order-Partei geben möchten.

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Gibts ja schon eine.)

Ich halte Ihnen zugute,

(Daniel Peters, CDU: Auch Lösungen hervorgebracht.)

ich halte, ich halte Ihnen zugute …

(Zuruf von Daniel Peters, CDU)

Das wird nicht besser, wenn Sie es lauter sagen.

Ich halte es Ihnen zugute, dass es damals andere Überlegungen gab. Das kommt aus Ihrer, das kommt natürlich aus Ihrem Wertekanon, das gestehe ich Ihnen zu,

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Das sind doch die Leute, die Sie jetzt ausschließen. – Zuruf von Wolfgang Waldmüller, CDU)

und Sie wollten humanitäre Hilfe leisten, nur, Sie haben es versäumt, danach auch die Strukturen anzupassen. Jahrelang ist nichts passiert, was Zuwanderung steuert.

Sie wollten mit uns kein Einwanderungsgesetz gemeinsam beschließen. Nichts passiert,

(Daniel Peters, CDU: Ist das jetzt die Ausrede für Ihr Nichthandeln im Bund?)

es ist nichts passiert, was Verfahren rund um das Asylrecht vereinfacht und beschleunigt hat.

(Horst Förster, AfD: Es geht doch um die Einwanderungsproblematik dabei.)

Es ist nichts passiert, was dazu beigetragen hätten, dass all diese Menschen, die 2015/2016 zu uns gekommen sind, nachhaltig integriert hätten werden können.

(Daniel Peters, CDU: Genau das, was Sie Stimmen kosten wird.)

Sie hätten vor allem in Lohn und Brot gebracht werden können. Nichts davon ist passiert.

(Zuruf von Daniel Peters, CDU)

Es ist nichts erreicht worden bei Asylabkommen, genau das, was Sie gerade gefordert haben. Welche Asylabkommen hat denn die CDU-geführte Große Koalition damals verhandelt? Nennen Sie mir ein einziges! Keins! So, und das gehört zur Wahrheit dazu. Das tut manchmal weh, aber da muss man sich auch mal ehrlich machen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Zuruf von Daniel Peters, CDU)

Was ist eigentlich mit den Menschen, die zu uns gekommen sind, passiert?

(Zuruf von Ann Christin von Allwörden, CDU)

Wer hat überhaupt, wer hat überhaupt im Blick gehabt, was mit den Flüchtlingen aus 2015 und 2016 passiert ist?

(Thomas de Jesus Fernandes, AfD: Haben die heute noch nicht.)

Das wissen wir bis heute nicht. Wir haben eine Kleine Anfrage gestellt. Bis heute ist nicht klar, was mit diesen Menschen passiert ist. Das ist ein Versäumnis.

(Franz-Robert Liskow, CDU: Bringst du eigentlich deinen Antrag ein?)

Es gehört auch dazu, gehört auch dazu.

Und richtig verstimmt war ich, als ich jetzt lesen musste, dass sich jemand ganz besonders aufschwingt: Ein ehemaliger Bundesminister, Jens Spahn, behauptet auf Twitter – oder X heißt es ja jetzt –, dass die Ampel erleichterten Zugang zur deutschen Staatsbürgerschaft auch für Straftäter und Aufstocker will. Wo nehmen Sie das her? Wo nimmt der Mann das her? Wo steht das? Das kann man einfach mal so raushauen, aber das ist doch das Niveau eigentlich einer anderen Fraktion, doch nicht Ihres!

(Beifall vonseiten der Fraktion der FDP – Ann Christin von Allwörden, CDU: Sie sind schon noch in der Einbringung?!)

Und damals – ich kenne noch den großen Bundesinnenminister Horst Seehofer – …

(Torsten Renz, CDU: Einbringung des Antrages!)

Ja, ja, ja, ja. Ich habe Redezeit, 20 Minuten.

(Ann Christin von Allwörden, CDU: Nee, darum geht es nicht. Sie bringen Ihren Antrag ein.)

Alles gut, ich muss ja begründen, warum wir das einbringen.

Trotzdem …

(Daniel Peters, CDU: Sie haben keine Argumente! Das ist doch die Wahrheit, Herr Domke!)

Was ist denn passiert unter einem Bundesinnenminister Horst Seehofer?