Protokoll der Sitzung vom 14.03.2024

Und ja, wir haben zwei wesentliche Punkte, die wir hier anders sehen. Und das ist einmal die besondere Rolle von Mecklenburg-Vorpommern in diesem Konflikt, die Sie nicht eingestehen wollen, und eben auch, und das hat Ihr Koalitionspartner geschickt umschifft, von militärischen Hilfen durften Sie natürlich nicht sprechen, wollen Sie auch nicht sprechen. Sie haben als Koalitionspartner – es sei Ihnen auch zugestanden – eine andere Auffassung dazu, aber wenn Sie sich mit den vielen Ukrainerinnen und Ukrainern auch in unserem Land unterhalten,

(Sebastian Ehlers, CDU: Das steht aber drin, und das weiß DIE LINKE, glaube ich, gar nicht, dass sie jetzt indirekt über eine Waffenlieferung abgestimmt hat.)

dann, und das tun wir, anders als Herr Barlen...

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Heiterkeit bei Julian Barlen, SPD)

Ja, ja, dann ist es aber nicht nur die Partnerschaft mit einer Region, sondern militärische Hilfe – und das ist es ja, meine Damen und Herren –,

(Glocke der Vizepräsidentin – Zuruf von Elke-Annette Schmidt, DIE LINKE)

die Sie einfach hier geschickt umschifft haben.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Zuruf von Torsten Koplin, DIE LINKE)

Und wir wären gerne dabei, wenn es um Partnerschaft geht, auch einzuschlagen. Aber wenn Sie das Thema „militärische Hilfe“ ausklammern wollen,

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

dann ist das natürlich etwas, was eine neue Qualität darstellt.

(Zuruf von Julian Barlen, SPD)

Und offensichtlich ist es so, dass die Bundes-SPD versucht,

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

sich wieder jetzt unter Führung von Herrn Scholz als Friedenskanzler darzustellen,

(Zurufe von Patrick Dahlemann, SPD, Christian Winter, SPD, und Sebastian Ehlers, CDU)

obwohl die Koalitionspartner von FDP und GRÜNEN das anders sehen.

(Zuruf von Patrick Dahlemann, SPD)

Und wer jetzt vom „Einfrieren des Krieges“ spricht,

(Zuruf von Christian Winter, SPD)

der hat die Solidarität mit der Ukraine aufgekündigt, meine Damen und Herren.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU und FDP – Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD)

Und ich komme noch zu einem wichtigen Punkt, der hier an der Stelle auch eine Rolle spielt. Es ist das, was Sie, Ihre Einladungen, Ihre vermeintlichen Einladungen, die letztlich nur das Sprühen von Gift bedeuten, und diese Einladungen heißen immer wieder das „Zusammenstehen von Demokraten“.

(Christian Winter, SPD: Derjenige, der Gift versprüht, das sind Sie, sind Sie am Redepult! – Zuruf von Jeannine Rösler, DIE LINKE – Der Abgeordnete Thore Stein bittet um das Wort für eine Anfrage.)

Ihr Verständnis vom Zusammenstehen von Demokraten ist, Ja und Amen sagen, der SPD nicht widersprechen, den LINKEN nicht widersprechen und der Landesregierung nicht widersprechen. Auf welchem Planeten wohnen Sie,

(Christian Winter, SPD: Sie können doch auch wiedersprechen. Wo ist das Problem?)

außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern, außerhalb Ihrer Blase? Auch hier ist diese besondere Rolle von Mecklenburg-Vorpommern immer und immer wieder kritisch hinterfragt worden. Und ich habe lediglich verlangt, dass Sie heute ein selbstkritisches Statement, ein Bekenntnis abgeben. Das ist ausgeblieben.

(Der Abgeordnete Thore Stein bittet um das Wort für eine Anfrage.)

Und ich sage es noch mal in aller Deutlichkeit,

(Daniel Seiffert, DIE LINKE: Oh!)

wenn Sie anfangen, vom „Einfrieren des Krieges“ zu sprechen, dann haben auch diejenigen Ukrainerinnen und Ukrainer, mit denen Sie sich unterhalten, dann haben die ganz bestimmt etwas anderes im Sinn, als sich das dann anhören zu müssen.

Herr Peters,...

Die wollen wirkliche Unterstützung...

... gestatten Sie eine Zwischenfrage?

... und nicht Ihre warmen Worte, meine Damen und Herren.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Jeannine Rösler, DIE LINKE: Frieden wollen sie.)

Herr Peters, gestatten Sie...

(Jeannine Rösler, DIE LINKE: Frieden und leben.)

Nein.

... eine Zwischenfrage?

Aber ich will auch etwas zu Herrn Förster sagen. Herr Förster, wann wachen Sie auf? Wenn Putin-Russland in Kiew steht, in Kraków oder in Kühlungsborn?

(Zuruf von Christian Winter, SPD)

Wann fangen Sie an, kritisch über Ihre Haltung nachzudenken? Mit Ihrer Argumentation, dass es russische Bevölkerungsteile auch in der Ukraine gab und gibt, mit dieser Argumentation würden Sie es auch legitimieren, dass Russland im Baltikum einmarschiert.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU und FDP – Sebastian Ehlers, CDU: Sehr richtig!)

Und deswegen, Herr Förster, sollten Sie aufwachen und nicht mit Ihren pseudohistorischen Wahrheiten uns hier belehren wollen, uns hier weismachen wollen, dass Sie eine Strategie hätten, um diesen Konflikt zu lösen. Die haben Sie nicht. Ihre Strategie heißt, die Ukraine soll die Waffen strecken, sie sollen sich ergeben und dann kommt der Ehrenmann Wladimir Putin und wird sich an den Verhandlungstisch setzen. Ich hätte Ihnen, muss ich ehrlicherweise sagen, etwas mehr Intellekt zugetraut.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der CDU und FDP – Zuruf von Thore Stein, AfD)

Und, meine Damen und Herren, ich will damit schließen, dass wir als CDU auch mit unserer Vergangenheit hier in Mecklenburg-Vorpommern

(Zuruf von Martin Schmidt, AfD)

eine selbstkritische Rolle eingenommen haben und das auch immer wieder diskutiert haben,

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und AfD – Glocke der Vizepräsidentin)

und deswegen haben wir auch mit der FDP uns dazu entschlossen, auch diesen Antrag zu stellen, der ja abweicht. Und natürlich können wir uns auch in Zukunft bei diesem Thema wieder eine Zusammenarbeit und gemeinsame Anträge vorstellen, aber das verlangt eine selbstkritische Reflexion.