Protokoll der Sitzung vom 13.12.2007

Ich möchte hier aber auch noch etwas Positives über unseren stellvertretenden Ministerpräsidenten, den Wirtschaftsminister, sagen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Die finanzielle und inhaltliche Ausgestaltung der neuen EU-Förderperiode ist wirklich auf einem guten Weg. Das vertiefte Vertrauensverhältnis zur EU-Kommission hat Niedersachsen zum Vorteil gereicht. Das wird auch nachhaltig sein. Die niedersächsischen Programme sind von der Kommission wiederholt gelobt worden, u. a. bei unserem Besuch in Brüssel im Oktober dieses Jahres. Die Opposition war ja dabei. Ich möchte nur beispielhaft erwähnen, dass in Niedersachsen zum ersten Mal alle Regionen gefördert werden. Zum heutigen Zeitpunkt liegen bei der NBank für den Bereich EFRE und ESF - das ist der Bereich des Wirtschaftsministeriums - weit über 1 700 Förderanträge vor. Mir ist berichtet worden, dass 70 davon bereits bewilligt sind und dass in über 300 Fällen ein vorzeitiger Baubeginn genehmigt worden ist. Das ist ein großer Erfolg.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Wir wollen auch das Landwirtschaftsministerium nicht vergessen.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Bereits vor drei Wochen hat Minister Hans

Heinrich Ehlen über 80 Millionen Euro den Bewilligungsstellen im Lande zugewiesen.

Ich möchte auch noch auf das Sozialministerium zu sprechen kommen. Dort ist ein hervorragendes Programm für den Städtebau entwickelt worden. Vielen Dank, Frau Ministerin Ross-Luttmann!

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Dass es bereits sechsfach überzeichnet ist, zeigt doch, wie groß das Interesse ist und wie sehr man auf ein solches Programm gewartet hat.

(Zustimmung bei der CDU)

Ich habe hier beim letzten Mal schon davon gesprochen, wie erfolgreich die meisten Landkreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen Programme für die kleinen und mittleren Unternehmen entwickeln. Ich habe einmal überschlagen, was dies allein an Arbeitsplätzen im nächsten Jahr sichern und neu schaffen könnte. Ich bin dabei auf zwischen 4 000 und 5 000 Arbeitsplätze gekommen, die allein durch diese Programme für kleine und mittlere Unternehmen gesichert bzw. geschaffen werden könnten. Uns wurde in Brüssel ja auch

schon gesagt, dass diese Programme hochinnovativ seien. Hier ist Niedersachsen Vorreiter in der gesamten EU.

(Lebhafter Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Ministerpräsident Christian Wulff hat in diesem Jahr wieder zahlreiche Auslandsbesuche gemacht und dabei vehement niedersächsische Interessen vertreten. Der Oppositionsführer dagegen war

offenbar nur einmal in Brüssel.

(Zuruf von der CDU: Was?)

- Hören Sie einmal, aus welchem Anlass er dort war! Er war vor elf Monaten beim Kohlessen in der Landesvertretung in Brüssel.

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Das war es dann offenbar. Einer unserer Kollegen hat mir gestern aber erzählt, er habe irgendwie erfahren, Herr Jüttner sei beim Weltkongress der Sozialistischen Internationale in Caracas gewesen. Wer es noch nicht weiß: Der dortige Präsident Hugo Chavez ist sozusagen der Wortführer der Volksfrontbündnisse in Südamerika. Sein Hauptziel ist eine Transformation der Gesellschaft in Richtung eines Sozialismus des 21. Jahrhunderts. Sein wichtigstes Vorhaben in Venezuela - hören Sie bitte genau zu! - ist die Wiederverstaatlichung der in den 80er- und 90er-Jahren privatisierten Betriebe. Erinnern wir uns an die Rede von Wolfgang Jüttner von gestern! - Wiederverstaatlichung war genau sein Thema.

(Starker Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Herr Abgeordneter Hogrefe, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Möhrmann?

Nein, ich habe hier noch einige interessante Beiträge, die ich loswerden möchte.

(Heiterkeit bei der CDU und bei der FDP)

Meine Damen und Herren, ich glaube ja auch nicht so recht daran, dass Jüttner in Caracas war. Dazu ist er viel zu bieder.

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU)

Was wir uns alle aber doch vorstellen könnten, ist: Uwe Schwarz und die Sozialistische Internationale. - Das passt doch irgendwie, oder nicht?

(Beifall bei der CDU)

Uwe Schwarz mit seinem klassenkämpferischen Impetus und die Sozialistische Internationale, das würde doch passen.

Herr Abgeordneter, kommen Sie jetzt bitte wieder zu dem Thema, das ich aufgerufen habe.

(Unruhe - Glocke des Präsidenten)

Meine Damen und Herren, ich komme jetzt gerne zu Niedersachsen zurück. Ich möchte auch die Opposition noch einmal ansprechen. Schon vor einem Jahr haben wir gesagt: Die Opposition könnte eigentlich etwas fröhlicher, etwas humorvoller sein. - Ich hatte Ihnen seinerzeit geraten, doch einmal zum Coaching zu Ina Müller zu gehen.

(Heiterkeit bei der CDU)

Der Ministerpräsident, der Ina Müller gut kennt, hat bestätigt, dass sich das für die Opposition lohnen würde. Sie hat es aber offensichtlich nicht getan; denn die gestrige Rede von Herrn Jüttner war wieder allzu verbissen, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der CDU)

Deshalb möchte ich Ihnen heute einen anderen Vorschlag machen. Ina Müller ist ja intellektuell auch etwas anspruchsvoll. Deshalb heute mein Vorschlag - -

(Unruhe - Glocke des Präsidenten - Karin Stief-Kreihe [SPD]: Heute haben wir Haushaltsberatung! Das ist eine Frechheit, was Sie hier liefern! Wir halten hier keine Büttenreden! Jetzt reicht es aber langsam! - Weitere Zu- rufe)

Meine sehr geehrten Abgeordneten! Meine Damen und Herren! Ich bitte Herrn Hogrefe, jetzt zu dem

Tagesordnungspunkt zu sprechen, den ich aufgerufen habe.

(Karl-Heinz Klare [CDU]: Er spricht das, was er sagen will! Das ist sein Recht! - Gegenruf von der SPD: Un- glaublich ist so etwas! - Weitere Zuru- fe - Unruhe)

- Herr Klare - - - Ich warte einen Augenblick, bis Ruhe ist. - Das geht nicht von Ihrer Zeit ab.

Die Uhr läuft weiter!

Es ist auch gut so, dass die Uhr weiterläuft. Aber nicht diese Uhr hier. Wir achten schon darauf, dass Sie Ihre Redezeit bekommen.

Wenn das hier solch eine Unruhe erzeugt, dann will ich meinen Rat zunächst einmal für mich behalten. Ich kann Ihnen das bei Gelegenheit einmal sagen. Es ging dabei um Günther, den Treckerfahrer, als Coach.

(Karin Stief-Kreihe [SPD]: Herr Hogre- fe, Sie machen das Haus lächerlich! Machen Sie doch nicht den Pausen- clown!)

- Bleiben Sie doch einmal ganz zurückhaltend! Ich komme jetzt auf Niedersachsen zurück.

(Karin Stief-Kreihe [SPD]: Kommen Sie einmal zum Haushalt zurück!)

Aber Sie werden auch zugeben können: Hier könnte es ab und zu ruhig einmal etwas humorvoller zugehen. Das wäre auch für die Zuschauer und die Zuhörer interessanter.

(Zuruf von der SPD: Ihr Niveau ist aber unterste Schublade, Herr Hogre- fe! - Weitere Zurufe - Unruhe - Glocke des Präsidenten)

Meine Damen und Herren, im Jahr 2008 geht es für Niedersachsen um eine Reihe von wichtigen EU-Vorhaben. Die sind für unser Land enorm wichtig. Ich nenne die Meerespolitik und den Seeverkehr, die Breitbandversorgung im ländlichen