Protokoll der Sitzung vom 14.12.2005

Das hat heute Morgen Herr Kemper wörtlich so vorgetragen. Das sind die Veranstaltungen. Ich hoffe, Herr Kollege Abgeordneter, dass ich Ihre Frage ausführlich beantwortet habe.

Vielen Dank, Herr Minister. – Meine Damen und Herren, wir sind am Ende der Fragestunde.

Ich habe gehört, dass die Koalitionsfraktionen

(Heiterkeit)

ich bitte um Entschuldigung –, die ehemaligen Koalitionsfraktionen, also die SPD-Fraktion und die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, das Wort zur Geschäftsordnung erbitten. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Frau Gödecke, hat das Wort. Bitte schön.

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich beziehe mich auf unsere Geschäftsordnung, und zwar § 90 Abs. 2 in Verbindung mit Anlage 2 Abs. 2. Es geht um die Fragestunde und die Beantragung einer Aktuellen Stunde als Ergebnis oder Ausfluss der Fragestunde. Ich beantrage, diese Aktuelle Stunde anzusetzen, und zwar nicht nur im Namen meiner Fraktion, sondern auch im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Ich möchte erklären und begründen, warum. Herr Breuer hat mehrfach bei der Beantwortung der Fragen deutlich gemacht, dass er in den normalen Dienstweg nicht einbezogen war. Er hat deutlich gemacht, dass er stellvertretend für die Landesregierung geantwortet hat, weil diejenigen, die in eigener Person involviert waren und Auskunft hätten geben können, hier kein Rederecht haben.

Herr Breuer hat betont, dass das Papier für ihn ein Diskussionspapier ist. Damit sind nicht nur Fragen offen geblieben, die Herr Breuer verständlicherweise nicht oder eben nur ausweichend beantworten kann. Es ist auch die Frage offen geblieben, welchen Stellenwert dieses Papier für den Ministerpräsidenten hat, die man nur mit dem Ministerpräsidenten selbst erörtern kann.

Die Fragestunde ist nicht wiederholbar. Aus der Auskunft der Staatskanzlei über die Ab- und Anwesenheit der Ministerinnen und Minister während der Plenartage, die allen Fraktionen zur Verfügung steht, geht hervor, dass der Ministerpräsident heute mit der Begründung „MPK in Berlin ab 11:30 Uhr“ entschuldigt ist, morgen dem Parlament aber ganztägig zur Verfügung steht.

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Aha!)

Deshalb beantrage ich im Namen der beiden Fraktionen eine Aktuelle Stunde, um mit dem Ministerpräsidenten die offen gebliebenen Fragen klären und erörtern zu können. – Vielen Dank.

(Beifall von SPD und GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Parlamentarische Geschäftsführer der CDUFraktion, Herr Biesenbach.

(Dr. Axel Horstmann [SPD]: Denken Sie an das, was Herr Henke über das Image gesagt hat: Alles trägt dazu bei!)

Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Wir haben heute Morgen im Hauptausschuss und hier sehr lange über Image gesprochen. Ich verkneife mir, Herr Jäger, über das Image zu reden, das Sie sich mit der Fragestunde sowie mit Ihrem Auftreten im Hauptausschuss heute Morgen verdient haben.

(Beifall von CDU und FDP – Zuruf von der SPD: Die Debatte ist klasse, der Rest taugt nichts!)

Der Antrag, verehrte Frau Kollegin Gödecke, ist allerdings aus der Begründung, die Sie hier gegeben haben, weiß Gott nicht nachvollziehbar.

(Sylvia Löhrmann [GRÜNE]: Die Frage war klasse! – Zurufe von der SPD)

Ich lasse mich jetzt einmal gewollt provozieren, nach dem Motto:

(Ralf Jäger [SPD]: So kennt man Sie gar nicht, Herr Biesenbach!)

Mittlerweile hätten auch Sie verstehen müssen, Herr Jäger, dass an der Sache nichts dran ist.

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Es ist Vorweih- nachtszeit, nicht Karnevalszeit!)

Sie hätten noch 20 weitere Fragen stellen können, und trotzdem wäre an der Sache nicht mehr dran.

(Zuruf von der SPD: Jetzt begründen Sie un- seren Antrag zusätzlich, Herr Kollege! Vielen Dank!)

Ich will im Augenblick zur Sache nichts weiter sagen, weil schon alles mehrfach durchgekaut worden ist.

(Hannelore Kraft [SPD]: Sie dürfen gar nicht zur Sache reden!)

Substanziell, Frau Kraft, hat die Aktuelle Stunde überhaupt nichts Neues ergeben. Von daher werden wir einer Änderung der Tagesordnung morgen nicht zustimmen. Wir werden sie ablehnen.

(Beifall von CDU und FDP)

Sie können Ihren Antrag gerne stellen; das haben Sie getan. Der Präsident mag darüber befinden, aber die Änderung der morgigen Tagesordnung bedarf der Zustimmung dieses Parlamentes. Diese Zustimmung werden Sie nicht erhalten.

(Beifall von CDU und FDP – Zuruf von der SPD: Feigling!)

Das Wort hat der Parlamentarische Geschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen, Herr Remmel. – Ich bitte Sie, nur zu dem Gegenstand zu reden, um den es hier geht.

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich stelle fest, dass die Regierungsfraktionen offensichtlich damit Probleme haben, mit uns morgen über die Fragen zu diskutieren.

(Beifall von GRÜNEN und SPD)

Ich würde an dieser Stelle gerne auf die Geschäftsordnung verweisen: Nach Anlage 2 Nr. 2 der Geschäftsordnung kann die Aussprache über eine Aktuelle Stunde beantragt werden, wenn die

Fragen in der Fragestunde nicht hinreichend geklärt worden sind. Das ist heute der Fall.

Über die Aufnahme in die Tagesordnung entscheidet der Präsident beziehungsweise die Präsidentin. Deshalb müssen wir darüber nicht abstimmen. Ich bitte, entsprechend zu verfahren.

(Beifall von GRÜNEN und SPD – Gisela Walsken [SPD]: Genau so ist es, Herr Rem- mel!)

Das Wort hat jetzt der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Herr Witzel. Bitte schön.

(Zuruf von der SPD: Erst in die Geschäfts- ordnung gucken!)

Der Charakter der bisherigen Fragen erweckt bei uns nicht den Eindruck, dass es Punkte gibt, die offen geblieben sind.

(Lachen und Widerspruch von der SPD)

Die FDP-Landtagsfraktion geht davon aus, dass es notwendige Stellen gibt, bei denen die Geschäftsordnung Minderheitenrechte vorsieht. Das ist hier ausdrücklich nicht so geregelt. Das Parlament entscheidet mit Mehrheit über Änderungen seiner Tagesordnung.

(Johannes Remmel [GRÜNE]: Das stimmt überhaupt nicht!)

Der Umstand, dass Fragesteller der Oppositionsfraktion ihre Fragen gerade zurückgezogen haben, erweckt bei mir nicht den Eindruck, dass es noch großen Klärungsbedarf gibt.

(Beifall von FDP und CDU)

Meine Damen und Herren, es liegt ein Antrag vor, die Tagesordnung für morgen um eine Aktuelle Stunde zu dem Gegenstand, zu dem die heutige Fragestunde geführt worden ist, zu ergänzen. Dazu haben sich alle vier Fraktionen geäußert.

In der Frage der Auslegung der Geschäftsordnung des Landtags bin ich anders beraten worden. Deshalb muss ich die Sitzung für drei Minuten unterbrechen, um mich noch einmal zu beraten.

(Unterbrechung von 15:58 Uhr bis 16:02 Uhr)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Richtlinien sehen ausdrücklich vor, dass aus einer Fragestunde heraus eine Aktuelle Stunde beantragt werden kann. Darüber, ob diesem Antrag entsprochen wird, muss der Präsident entschei

den, in diesem Falle also ich, weil ich gerade die Sitzungsleitung habe.

Ich werde diesem Begehren, weil es sich aus der Fragestunde heraus entwickelt hat, auch nachgeben. Ich setze also für morgen eine zweite Aktuelle Stunde zu diesem Themenkomplex an.