Protokoll der Sitzung vom 17.05.2018

Für die CDU hat nun der Abgeordnete Kerkhoff das Wort.

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Düker, Herr Kutschaty, Sie sind heute in der Presse zitiert worden, dass das der größte Affront sei, den Sie je erlebt haben.

(Nadja Lüders [SPD]: Kommen da noch mehr von Ihnen?)

Ich kann Ihnen nur sagen: Sie haben in der Bewertung der ganzen Angelegenheit jedes Maß verloren.

(Beifall von der CDU und der FDP)

Es ist eine armselige Inszenierung,

(Zuruf von der SPD: Ja klar!)

die wir hier erleben.

(Christian Dahm [SPD]: Das ist eine Peti- tesse!)

Gestern hat Minister Lienenkämper alle Fragen umfassend und detailliert beantwortet.

(Zurufe von der SPD: Sie glauben es immer noch! Es wird nicht wahrer, wenn man es im- mer wiederholt! – Weitere Zurufe)

Er hat das stellvertretend für die gesamte Landesregierung getan. Heute hat der Ministerpräsident alles Notwendige gesagt.

(Arndt Klocke [GRÜNE]: Das glauben auch nur Sie! – Zuruf von Heike Gebhard [SPD])

In der Fragestunde entscheiden nun einmal nicht Sie, wer für die Landesregierung spricht, aber Ihre Reaktionen gestern und auch heute zeigen, worum es Ihnen geht. Wenn Sie an der Sache interessiert wären, könnte es Ihnen doch ganz egal sein, wer Ihnen Antworten liefert.

(Zuruf von der SPD: Nein!)

Ihnen geht es um Klamauk, und das wird heute wieder deutlich.

(Beifall von der CDU und der FDP – Nadja Lü- ders [SPD]: Das wäre uns auch egal, wenn wir Antworten bekommen würden! – Weitere Zu- rufe)

Zum Vorwurf, der Ministerpräsident hätte gestern nicht selbst auf Ihre Fragen geantwortet, mache ich Sie auf Folgendes aufmerksam: Hannelore Kraft hat

sich in ihrer gesamten Regierungszeit bei sechs Fragestunden, die ihren engeren Geschäftsbereich betrafen, nur einmal selbst den Fragen gestellt.

(Dietmar Brockes [FDP]: Aha!)

In dem einen Fall ging es um die Funklochaffäre –

(Christof Rasche [FDP]: Stichwort „Glaubwür- digkeit“!)

die Älteren erinnern sich.

(Zuruf von der SPD: Was hat denn das damit zu tun?)

Das war auch logisch, denn nur sie konnte etwas dazu beitragen, weil ja schließlich niemand anderes in diesem Funkloch saß.

(Beifall von der SPD – Zuruf von Hannelore Kraft [SPD] – Gegenrufe von der CDU und der FDP – Zurufe von Heike Gebhard [SPD] und von Norwich Rüße [GRÜNE])

Meine Damen und Herren, die Vertreter der Fraktionen können naturgemäß zu den Abläufen innerhalb der Landesregierung keine Auskunft geben. Ich kann nur etwas zur Wirkung dieser schrägen Debatte auf mich sagen:

Erstens. Minister Lienenkämper hat alle Ihre Fragen umfassend und detailliert beantwortet.

(Zuruf von der SPD: Das wird immer noch nicht besser! – Zuruf von Heike Gebhard [SPD])

Ihr Problem ist, dass das nicht die gewünschten Antworten waren. Deshalb haben Sie wahrscheinlich die identischen Fragen auch fünfmal gestellt.

(Zuruf von der SPD: Die sind ja nicht beant- wortet worden! – Weitere Zurufe)

Aber wir passen die Wahrheit nicht so an, dass es zu Ihren Verschwörungstheorien passt.

(Beifall von der CDU und der FDP – Wider- spruch von der SPD und den GRÜNEN)

Zweitens. Wir haben die gestrige Fragestunde weit über das in der Geschäftsordnung vorgesehene Zeitlimit hinaus verlängert

(Rainer Schmeltzer [SPD]: Im Rahmen der Geschäftsordnung!)

und durch unsere Enthaltung ermöglicht, dass Sie alle Ihre Fragen stellen konnten. Ich stelle fest: Es kamen keine neuen Fragen mehr.

(Beifall von der CDU und der FDP – Zuruf von der SPD: Weil keine Antworten mehr kamen!)

Drittens. Es ist vielleicht nur mein Empfinden, aber dass sich in der Fragestunde die abgewählte Ministerpräsidentin aus der letzten Reihe und ehemalige Minister zu Wort melden, finde ich schlicht peinlich.

Das ist allerdings einzig und allein Ihre Angelegenheit.

(Beifall von der CDU und der FDP – Rainer Schmeltzer [SPD]: Ich bin frei gewählter Abge- ordneter! Sie verbieten hier niemandem den Mund! Sie nicht! – Weitere Zurufe von der SPD – Anhaltende Unruhe – Glocke)

Sie machen hier kleine Dinge groß. Sie blasen das Thema auf. Das zeigt mir, in welchem Zustand Sie sich befinden. Das ist doch der Punkt.

(Beifall von der CDU und der FDP – Wider- spruch von der SPD)

Ich sage Ihnen: Auch mit der heutigen Fragestunde werden aus 22 % nicht 44 %.

(Beifall von der CDU und der FDP – Lachen von der SPD)

Ihr Problem ist doch: Sie sind blank. Sie haben keine Ideen für die Zukunft dieses Landes,

(Anhaltende Unruhe – Glocke)

und solche Debatten sind der verzweifelte Versuch, davon abzulenken. Die Unruhe zeigt, dass ich damit recht habe.

(Beifall von der CDU und der FDP – Zuruf von der SPD: Sie müssen auch alles schönre- den! – Weitere Zurufe von der SPD)

Außerdem sprechen Sie davon, dass die Menschen in diesem Land einen Anspruch darauf hätten, dass der Ministerpräsident … usw. Meine Überzeugung ist, dass das, was wir hier veranstalten, meilenweit an den Interessen der Menschen vorbeigeht.

(Beifall von der CDU und der FDP – Zuruf von der SPD: Da haben Sie recht! Was Sie hier veranstalten!)

Sie fragen sich doch, was das eigentlich mit ihnen und ihren Problemen zu tun hat.