Protokoll der Sitzung vom 21.01.2000

· Ich möchte auch in diesem Zusammenhang sagen, dass die im Bericht des Rechnungshofs angesprochenen Positionen teilweise hilfreich und zweifelsohne auch da und dort zu günstigeren und ·sinnvollen Sparmaßnahmen beigetragen haben. Dies gilt für alle Häuser.

Meine Damen und Herren, als positiv ist im zu verabschiedenden Haushalt die budgetäre Ausstattung auch im Verkehrsbereich zu bezeichnen. Hierdurch wird es weiterhin möglich sein, die ausgewogene Verkehrspolitik dervergangenen Jahre, die auf ein erfolgreiches Zusammenwirken von Schiene, Straße, Schifffahrt und Luftverkehr setzt, fortzusetzen. Gerade in einem Flächenland wie Rheinland-.Pfalz ist räumliche Mobilität ein gesellschaftliches Grundbedürfnis.Deshalb ist es sinnvoll, den öffentlichen Personennahverkehr auszul(lfei"

ten, aber auch die Verkehrswege, einschließlich ihrer Schnittstellen, weiter auszubauen. Alleine für den Schwerpunkt öffentli.cher Personennahverkehr und Schienenpersonennahverkehr sind im Doppelhaushalt 1,5. Milliarden DM vorgese" hen.

Als Erfolg rheinland-pfälzischer Verkehrspolitik hat sich der im Jahr 1994 ins. Leben gerufene.,Rheinland-Pfalz-Takt" entwickelt. So konnte auf Landesebene der Trend, vorhandene Schienenstrecken stillzulegen, umgekehrt werden. Gleichzeitig wurde eine breite Akzeptanz des Schienenpersonennahverkehrs in der Bevölkerung erzielt. Ich bin der Meinung, um die Akzeptanz der Bevölker_ung zu erhalten, müssen wir ge

meinsam daran arbeiten, das bestehende hohe Qualitätsniveau des.,Rheinland-Pfalz-Takts~< auch in Zukunft zu erhalten und fortzuschreiben. Deshalb haben die Koalitionsfrak-_ tionen SPD und F.D.P. für die heutige DeJ:>ati:e einen Entschließungsantrag zur Weiterentwicklung des.,Rheinland

Pfalz-Takts" eingebracht.

Des weiteren spreche ich exemplarisch für den Fortschritt im Schienenverkehr den Neubau des !CE-Bahnhofs in Montabaur an. Nach der Fertigstellung der ICE-Neubaustrecke Köln Rhein-Main- etwa im Jahr2002- kann man dann von Montaba ur aus in kürzester Zeit Ballungsräume im Rhein-MainGebiet an pendeln.

Meine Damen und Herren, in Rheinland-Pfalz, vor allem durch den ländlichen Raum geprägt, kommt dem Straßenbau

"naturgemäß eine besonders wichtige strukturpolitische. Be

deutung zu. Die beiden Vorredner haben dies ber~its an·ge

sprochen und teilweise auch- stark gefordert. Wir sind der Meinung, dassder Haushaltsansatz diesen Forderungen auch

_diesmal wieder Rechnung trägt. Trotz der angespannten

HaushaltSlage werden für den Landesstraßenbau mehr Mittel als im Vorjahr zur Verfügung gestellt - wenn auch immer noch nicht genug. Wenn man aber Haushaltsansätzeschafft, muss man auch im Rahmen.der gegebenen Möglichkeiten bereit sein, die Ansätze zu akzeptieren und daraus das Beste für diesen Positionenbereich schaffen..

Oie Steilung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum The~_

- ma "Straßenbaupolitik in Rheinland-Pfalz"- schade, dass wir das erst im Nachhinein zu hören bekommen- und die vorge- · sehenen Mittelkürzungen bedeuten far die Bevölkerung im Land und fur unsere Politik in Rheinland-Pfalz: Hier wird die Axt an die Wurzeln des Flächenlandes Rheinland-Pfalz ge

legt.- Meine Damen und-He-rren, aber nicht mit uns!

(Beifall der F.D.P. und der SPD)

Sie, meine Damen und Herren von der Fraktion BÜND

NI~90/DIE GRÜNEN~ mussendann aber auch der Bevölkerung draußen erklären,

(Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Machen wir gern!)

welche Nachteile Sie dainit bewirken. Ich habe oft den Eindruck, dass der Bevölkerung das gar nicht so bewusst ist, was Sie fordern und verlangen.

(Zuruf des Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Deshalbmussen wir scheinbar_ein bisschen Nachhilfe leisten.

(Zurufe von dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜ_NEN)

Ich denke beispielsweise nur an die Vehaltensweise und die Art der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei den Diskussio

-nen über die B 50 (neu) Hochmoselabergang. Das ist ein ekla

tantes Beispiel dafür, wie man Verkehrspolitik in Rheinland

Pfalznicht machen kann

(Vereinzelt Beifall bei F.D.P. und SPD) ·

und wieman solche Stellungnahmen nicht abgeben kann.

_Ich spreche jetzt den.Räum· Birkenfeld!ldar-Oberstefn- Aus

bau dervierspurigen_Strecke derB 41- an.

(Zuruf des Abg. Kuhn! F.D.P.)

Sie musseneinmal hören, wie·die Bevolkerung draußen reagiert, und w~lche Informationen wir vonjenen Leuten bekommen, die täglich pendeln; sei es nun nach Bad Kreuznach oder in das Rhein-Main-Gebiet. Denjenigen weiter zuzumu

-ten, in Autoschlangen zu stehen und--

(Zurufe von dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Meine Damen und Herren, wir werden es - Sie erst recht

-nicht schaffen, vor jeder Ha.ÜstOr eine Pendolino-Haltest~lle

einzurichten, ·um damit die Leute vqn der Wohnung in den Zug anstatt in das Auto und dahn auf die Straß_e zu bringen.. Man muss die Flächenregionen sehen

(Zuruf der Abg. Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) -·

und deshalb die Dinge auch realistisch ansprechen.

(Beifall der F.D.P.)

Ich nenne ein anderes Beispiel: Gehen Sie einmal in den

- Hunsrück' und hören Sie die vielen ·Leute, die von dort wegen Schichtdienst und unterschiedlichen Arbeitszeitregelungen diese Straßenverbindungen dringend benötigen. A!s muster

- gultiges Beispiel fahre ich an, wie :vernunfi:ig und zukunfts

. orientiert_ rheinland-pfälzische Straßembaupolitik gestaltet wurde. ln diesem Zusammenhang erwähne ich die gerungene Ortsumgehung der B 50 bis zur _Autobahnanschlussstelle Rheinbölien.

-Wenn man Presseberichte liest und i!l Veranstaltungen hÖrt,

wie gerade die Vertreterin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE

GRÜNEN draußen Zoff macht und gegen Verkehrsur;nleitungen plädiert, ohne dabei zu bedenken,- welche Erlösungen geschaffen wurden, indem innerstädtische ·Straßenzuge in den Gemeinden entlastet wurden, gängigere und zugigere Verkehrsflusse geschaffen wurden, - - - Das muss man sich doch einmal vor Augen fuhren! Man muss doch dagegenhal

ten! Das muss man sich doch nicht bieten fassen!