Protokoll der Sitzung vom 17.02.2000

Notwendigkeit einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung

Antrag der Fraktionen der SPD und F.D.P. -Entschließung -Drucksache 13/5448

Die Fraktionen haben eine Redezeit von zehn Minuten vereinbart.

Ich erteile Herrn Abgeordneten Licht das Wort.

(Unruhe im Hause- Glocke des Präsidenten)

Meine Damen und Herren, wenn Gespräche geführt werden, dann müssen diese in der Lobby und nicht im Plenarsaal geführt werden.

(Beifall im Hause)

Herr Kollege Licht, Sie haben das Wort.

Herr Präsident, vielen Dank!

Meine Damen, meine Herren! Ich möchte die Gelegenheit nutzen, in der Aussprache die Möglichkeiten und Chancen erneuerbarer Energien, Leistungen und Potenziale in Rheinland-Pfalz zu besprechen und mich noch einmal mit dem lnhalt des Themas Ober die Landesgrenzen hinaus beschäfti

gen. Ich sage dies bewusst so; denn die Antworten bieten die Grundlagen, um Klima und Energie als Ganzes und, ich mei

ne, auch stärker im Zusammenhang zu debattieren.

Die Gesamtkonzeption, die bei den Debatten über diese Landesgrenzen hinaus vermisst wird, sollte stärker die Energieerzeugung und den Klimaschutz verknüpfen.

Meine Damen und Herren, wir brauchen ein tragfähiges- ich sage dies ganz bewusst- und ideologiefreies Gesamtkonzept. Wir müssen so etwas anbieten. Dieses Angebot muss Klimaschutz mit Ressourcenschonung verknüpfen. Dieses Angebot muss Verbindungen zwischen Versorgungssicherheit und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit schaffen.

Frau Ministerin, in der Haushaltsdebatte haben wir an dieser Stelle einen Naturschutzdiskurs geführt. Ich habe von dieser

Stelle aus damals gesagt, dass ich dies im Grunde auch begrüße, weil wir die Dinge miteinander diskutieren müssen, um uns weiterzuentwickeln. Nur, zu einem solchen Diskurs gehö

ren dann auch die Ansätze, die sich in Beträgen widerspie-. geln müssen; denn Konzepte allein auf dem Papier sind nicht ausreichend. Es muss auch der Wille erkennbar sein. ln Förde

rungen werden sie auszudrücken sein.

Ich sage dies exemplarisch an dieser Stelle: Wenn wir einen

solchen Naturschutzdiskurs begrüßen, dann ist es notwendig,

auch einen Diskurs Klima und Energie in diesem Land einzuläuten und zu führen, um alldiese Ecken und Enden zusam

menzubinden, um uns auf diesem Gebiet weiterzuentwickeln, nicht nur in Broschüren - Frau Ministerin, ich sage dies so- und in den Tagungen, die ich alle für durchaus wert

voll halte. - ln den nächsten Wochen finden auch einige in dieser Richtung statt. Aber das ist nicht alles, sondern da muss mehr hinzukommen und mehr dazu gesagt werden, als dies in dem Entschließungsantrag der Fraktionen der SPD und F.D.P., den wir heute mit diskutieren, zum Ausdruck kommt. Wenn das festgestellt wird- so ist es in dem Entschließungs

antrag der Fraktionen der SPD und F.D.P., Drucksache

13/5448, gewollt-, der Landtag befürwortet die Strategie der

Landesregierung, dann kann ich nur feststellen, so, wie ich es auch bei den Haushaltsberatungen gesagt habe, dass diese Strategie bisher, was finanzielle Anträge und finanzielles Engagement angeht, nur vor Wahlen stattgefunden hat. Die Kurven- dies ist auch in der Anfrage deutlich geworden- stei

gen immer dann an, wenn Wahlen anstehen, und sie fallen

krass nach unten ab, wenn die Wahlen vorbei sind.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU)

Das geht so nicht. Deswegen kann man auch dem Antrag so nicht zustimmen.

Meine Damen und Herren, ich sage auch, wenn auf der anderen Seite steht, der Landtag fordert die Landesregierung auf, ihre Handlungsspielräume zu nutzen, dann sage ich, und zu erweitern. Das waren unsere Anträge während der Haushaltsdebatte - unser Antrag und der Antrag der Fraktion

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-, die sich um eine Erweiterung die

ser Spielräume bemüht haben. Hätten sie diesen zugestimmt,

dann wäre mehr möglich. Frau Ministerin, dann wäre auch Ihnen mehr Spielraum in einem Ressort möglich, das wenig Mittel in die Hand nehmen kann, um Konkretes zu machen. Sie

können beraten, sie können draußen Konzepte vorstellen oder begleiten, aber selbst fördern können Sie nicht.

Meine Damen und Herren, ich frage an dieser Stelle zu dem Antrag der GRÜNEN, der auch als Entschließung mit zu de

battieren ist - Drucksache 13/5445 -: Warum müssen Sie immer einen solchen kleinen Satz hineinschreiben, die Risiko

technologie Atomenergie ist ein Auslaufmodell, wenn Konsenserzielt werden kann?

(Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Dasstim mt!)

Ich habe nichts dagegen, wenn wir über diesen Punkt strei

ten. Lassen Sie uns den gemeinsamen Nenner klarer regene

rativer Energien beschreiben. Wir sind dafür, dass mehr ge

tan werden muss. Ich bin dann auch bereit, viel mehr und öfter Ihnen zuzustimmen. An der Stelle, an der wir Dinge ge

meinsam entwickeln können, lassen Sie es uns gemeinsam machen. (Vereinzelt Beifall bei der CDU)

Sie sollten es nicht mit Themen behaften, die strittig sind. Sie sind strittig.

Wer sich den Weltenergieverbrauch ansieht, der weiß, dass wir nicht im.Wolkenkuckucksheim" leben. Es sind auch an

dere Dinge zu berücksichtigen. Deshalb noch einmal die Bitte an Sie: Lassen Sie uns diese Dinge gemeinsam entwickeln und den gemeinsamen Nenner feststellen und weiterentwickeln.

Wir sollten uns nicht in dem Streit wiederfinden, der uns allzu sehr lähmt.

Meine Damen und Herren, dass auch in Rheinland~Pfalz viel getan werden muss, zeigen die aus dem Bericht hervorge

henden Zahlen. Ich nenne eine deutliche Zahl bezüglich des Energiemixes. Ich freue mich, dass auch in dem Antrag vom Energiemix in dieser Deutlichkeit gesprochen wird. Die Lan

desregierung bzw. das Wirtschaftsministerium bekennt sich dazu. Der Anteil an regenerativen Energien liegt in Rheinland-Pfalz bei 2 %.