Ich weiß in meinem Anspruch an den informationstechnischen Unterricht nämlich nur, dass er unheimlich wichtig ist.
Im Gegensatz zu anderen Fächern weiß ich nicht genau, welcher fest definierte Wissenskanon in der Schule vermittelt werden muss, um diese junge Generation und uns alle im Rahmen der Weiterbildung auf.dieses Zeitalter. vorzubereiten.
Dies unterscheidet diesen Bereich prinzipiell von allen anderen in der Schule vermittelten Bereichen. Dies hat Konsequenzen. Das bedeutet, dass ein Ansatz eines entsprechen
punktuelle Schwerpunktbildurig durch die Einrichtung eines Faches oder Ähnliches gestellt werden kann, sondern dass wir erreichen milssen, dass sich möglichst viele intensiv mit diesem Bereich auseinander setzen. Wir wissen alle nicht, wohin es geht.
Ich habe den Eindruck, vielen ist dies noch nicht bewusst, ob~ wohl Informations- und Kommunikationstechnologien heute in aller Munde sind. An dieser Stelle sage ich- selbst wenn es an der laufenden, akuten und konkreten Diskussion über PeAnschaffungen vorbei läuft-, dass die Größe der Dimension, in der wir uns befinden, nicht erfasst wird. Es wird geglaubt, wir wilssten, wohin wir gehen.
Wir befinden uns in einer der größten Umbruchsituationen der Menschheitsgeschichte insgesamt. Ich kann sie nur mit den drei großen Entwicklungssprüngen der Menschheit vergleichen, die alle mit Veränderungen der lnformationsilbert)'agung verbunden waren. Wir sind nur zu Menschen geworden, weil wir gelernt haben, zu sprechen und die Informatio
nen vom einen zum anderen zu übertragen. Nicht die Hirnentwicklung war das Entscheidende, sondern die Sprache.
gen, weil wir gelernt haben, zu schreiben, ein neuer Weg der lnformationsilbertragung. Das, was wir heute sind, die Partizipationsgesellschaft auf demokratischer Basis, war nur durch die Erfindu[lg der Schrift möglich -wieder eine Entwicklung der lnformationsilbertragung -, weil Information beliebig vervielfältigbar war. Jetzt gehen wir in eine Zeit, in·der die
Meine Damen und Herren, das macht mir in der Diskussion, auch in der gestrigen, Angst. Wer in einer solchen Situation glaubt, dass er weiß, wo derWeg hingeht, der irrt. Wir wissen allein nur, dass es unheimlich spannend werden wird.
Wir müssen jederzeit reaktionsbereit sein und möglichst viele mit diesem Bereich konfrontieren. Wir dürfen nicht glauben, dass wir in einem Bereich durch eine Initiative die Probleme lösen. Deswegen muss dies Konsequenzen in der Bildungspolitik haben, und zwar dergestalt, dass wir nicht den Compu
terfreak wollen, der, wie in einer Karikatur der.. Herald Tribune" vor zwei Tagen, staunend vor den Bildern s[tzt, aber dann fragt, was der Text bedeutet. Wir müssen es tatsächlich in jedem Fach fertig bringen, dass dieser informationstechnische Inhalt auf die entsprechende Art und Weise vermittelt wird.
Meine Damen und Herren, dies ist nicht spektakuiär. Das iässt sich in der Summation nicht so schön aufaddieren. Das ist aber der einzige Weg, wie wir unsere junge Generation auf diese Herausforderungen vorbereiten werden. Diesen Weg ist die Landesregierung gegangen. Es sind schon viele Beispiele genannt worden. Ich möchte sie nicht alle wiederholen. Ich möchte nur eines aufgreifen.
Herr Dahm, Sie haben die Statistik der.,Wirtschaftswoche" zum Angelpunkt und Kronzeugen Ihrer Argumentation gemacht, dass angeblich Rheinland-Pfalz in der Ausstattung hinter ·den anderen hinterherhinken würde. Wir haben in ·
dem Sekunqarstufen-1-Bereich ca. 50% der Schulen am Netz. Wir haben uns im Gegensatz zu anderen Ländern ein klares Ziel durch die Initiative des Ministerpräsidenten gesetzt, nämlich · am Ende dieses Jahres alle Schulen des Sekun
besteht darin, dies am Ende des Jahres 2001 zu erreichen. Sie zitieren für die angeblich andere Welt die in der.,Wirtschaftswoche" erschienene Statistik, die mit Recht- ich muss sagen, die Zahlen beeindrucken- besagt, dass an der Spitze der Bundesrepublik Deutschland das Land Harnburg mit 39 166 DM pro Schule an Ausgaben für PC liegt. Das Land Rheinland-Pfalz - Sie haben Recht - belegt den vorletzten Platz mit 416 DM. Mein lieber Freund, das zieht einen ganz schön kalt an.
1. Im Gegensatz zu dieser Veröffentlichung sind dies keine. Zahlen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ich darf Ihnen aus einem Schreiben zitieren, das ich gestern erhalten habe:.. Die in der ,Wirtschaftswoche' publizierten Zahlen zu den Multimedia-Aufwendungen der Länder basieren nicht auf Angaben des BMBF." So weit zu ~er Quellenangabe, die in der.,Wirtschaftswoche" steht.
2. Aus dem Text und auf Recherche ist ersichtlich, dass die Zahlen auf einer Studie des Medienbüros Barke & Partner basieren, die in einem anderen Zusammenhang erhoben worden ist. Mit der Zustimmung des Präsidenten darf ich aus ei
nem Brief zitieren, den ich auch gestern Abend auf einem Fax des entsprechenden Medienbüros erhalte habe:.,Im Kapitel ,Zielsetzung -Was leistet diese Studie, was leistet sie nicht?'
haben wir als Autoren der Studie ausdrücklich darauf hingewiesen, d_ass die ermittelten Zahlen sich nicht zum Vergleich der Länder untereinander eignen. Außerdem enthält das Ka
titative Erhebung darstellt, die keine Rückschlüsse über die Ausstattung der Schulen zulässt. Die Zahl der Schulen am Netz sagt nichts darüber aus, wie viele Schüler und Lehrer zu.welcher Zeit das Netz nutzen können und welche inhaltliche und didaktische Arbeit in einer Schule mit Internet-Zugang geleistet wird. Auch dieses Kapitelliegt dem Fax bei.
Wir werden mit der ,Wirtschaftswoche' riach Rücksprache mit dem BMBF Rücksprache halten und auf die fehlerhafte Darstellung hinweis~n."
Ihren berechtigten Unmut hervorgerufen hat und hoffen, dass durch eine künftige Aus- und Bewertung der sorgfältig ermittelten Zahlen die Studie fachlich richtig erfolgen wird."- So weit zu dem Hintergrund.
3. Ich darf- es ist schon wichtig, dass man in dieser Diskussion auf solche Punkte hinweist- das aufgreifen, was sowohl von - der SPD als auch von der F.D.P. schon gesagt worden ist. Ein
Zahlenspiegel, der den Faktor 100 in einem solchen Bereich der Ausstattung an Unterschieden offen legt, entbehrt jeglicher Plausibilität. Dass ein Land wie Harnburg 39 000 DM und ein Land wie Rheinland-Pfalz nur416 DM ausgibt, kann überhaupt nicht sein. Jeder, der eine Statistik lesen kann, weiß so~
fort, dass hier ein systematischer Erhebungsfehler vorhanden sein muss. Das iSt: übrigens etwas, was jedem sorgfältig arbeitenden Journalisten auffallen müsste.
Ich füge hinzu, wenn ich die Zahlen, die in anderen Ländern mit einbezogen sind, in Rheinland-Pfalz mit einbeziehen würde, dann würden wirdas Dreifache von Bayern ausgeben. Unter uns gesagt: Das glaube ich auch nicht.- Deswegen wer
Lieber Herr Dahm, ich kann Ihnen nur sagen, ich habe mir zumindest angewöhnt, bei Zahlen und gerade bei solchen Zahlen in Statistiken, die mir besonders gut gefallen, besonders· kritisch zu hinterfragen, ob sie stimmen können, weil einem im anderen Fall ein Argumentationsgebäude, das man darauf aufbaut, in Blitzeseile unter dem Po weggezogen wer
sen können, ohne dass wir für uns in Anspruch nehmen, das Ziel erreicht zu haben. Die Lehrpläne sind in ihrer veränderten Breite von Herrn Kuhn und von Frau Brede-Hoffmann dargestellt worden.