Protokoll der Sitzung vom 15.06.2000

(Beifall der CDU)

Diese suggerierte Ökosteuer, von der rotgrünen Bundesre

gierun-g als der Kernpunkt ihrer Wirtschafts- und S_ozialpolitik

bezeichnet, soll dazu beitragen, insbesondere_ die Lohnne

. benkosten, aber auch die Schadstoffemissionen zu senken.

Bereits heute kann gesagt werden, dass keines dieser ange

kündigten Ziele erreicht wird. Es wird weder zu einer spürba

ren Senkung der Lohnnebenkosten kommen noch werden

die Schadstoffemissionen reduziert werden.

(Pörksen, SPD: Dummes Geschwätz!)

Das ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die

energieintensiven Betriebe mit einem um 20 % ermäßigten

Steuersatz geschont werden, während 111ittelständische Be

triebe und Unternehmen sowie Privathaus-halte im Wesentli

chen ·mit dieser ·neuen Energiesteuer belastet werden. Meine

Damen und Herren, insoweit ist diese Steuer zu allem geeig

net, nur nicht dazu, dass sie zur Verbesserung und zum

Schutz der Umwelt beitragen wird.

(Beifall der CDU)

Wer muss denn die· als Ökosteuer umschriebene Energiesteu

er pezahlen? Wer sind di"ejenigen, die dadurch zur Kasse ge

beten werden? Am Beispiel einer vierköpfigen Familie mit

zwei schulpflichtigen Kindern ur.1d einem Bruttofamilienein

kommen von 70 000 DM will ich Ihnen einmal erläutern, was

jeweils anfällt und in welcher Art und Weise eine solche Fami

lie eine Entlastung erfährt.

(Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNE~: Vorsicht, Vorsicht, Sie haben sich schoneinmal verrechnet!)

- Frau Thomas, hören Sie genau zu und beherrschen Sie die

Grundrechenarten. Dann können Sie mein Beispiel nachvoll

Berücksichtigen wir, dass dieser Familienvater täglich 40 Kilo

meter einfach, also 80 Kilometer, zuseinem Arbeitsplatz zu

rücklegen muss, dann ergibt sich für ihn durch die Energie

steuer eine Belasturig in Höhe von rund 180 DM jährlich. Wenn wir die Aufwendunge-n für Heizung und Warmwasser mit einbeziehen, haben wir in diesem Bereich auch einen

Mehraufwand von rund 200 DM. Die Stromerhöhung, gering

kalkuliert mit 280 DM, ist ebenfalls inzwischen eine Zahl, die

eher untertrieben als übertrieben ist. Wenn wir uns darauf

berufen, wie inzwischen die Heizölpreise steigen, ist bei einer

90 Quadratmeter großen Wohnung-mit jährlich 400 DM ge

stiegenen Heizölkosten zu rechnen.

(Zuruf des Abg. Pörksen, SPb)

. Wenn wir hinzurechnen, was die Hin- und _Rückfahrt zum Ar

beitsplatz kostet, sind-wir bei ungefähr 600 DM. Für sonstige

Fahrten wie Urlaub und dergleichen will ich nur einen Mehr

aufwand von 350 qM ansetzen. Die Erhöhung der ÖPNV

Preise, insbesondere wenn die Kinder zur Schule fahren müs

sen, macht einen Betrag von 100 DM aus. Wenn wir das zu

sammenrechnen, sind das insgesamt rund 1 500 DM.

Die Entlastung infolge der Absenkung des Arbeitnehmerbei

trags zur Rentenversicherung ·macht einen Betrag von rund

650 DM oder 675 DM aus. Damit sind wir bei einer jährlichen