Saarland und tritt für dessen Förderung und Erhalt ein. Herr Kollege Schiffmann hat· dazu zuvor auch Ausführungen gemacht. Wir sind zuversichtlich, dass der Olympiastützpunkt weiter bestehen wird.
ln den vergangeneo zehn Jahren wurde der Sport in Rheinland-Pfalz mit insgesamt fast 600 Millionen DM - kh \Niederhole das: in zehn Jahren mit fast 600 Millionen DM unterstützt. ln diesem und im nächsten Jahr werden jeweils
Herr Ko_llege Ernst, ich bin immer bei den Veranstaltungen des Landesportbunds dabei. Mich hat deshalb natürlich Ihre
Kritik gewundert. Es ist fast euphorisch, wie die Funktionäre des Landessportbunds auf den Veranstaltungen die Anstrengungen des Landes Rheinland-Pfalz - seines Sportministers, aber auch die des i\tiinisterpräsidEmten- würdigen, was es für den-Sporttut:
Herr Kollege Ernst, sicher _kann man das eine oder andere noch verbessern. Letzten Endes muss man aber sagen, woher das Geld kommt. Insofern halte ich die Kritik für nicht ganz platziert, die Sie in Ihrem Beitrag; was diesen Bereich betraf. am Sport vorgebracht haben.
Des Weiteren haben Sie kritisiert, dass die Sportstätten in den Ferien den Vereinen nichtzur-verfügungstehen würden. Das ist so. Hierbei handelt es sich jedoch um eine kommunale_ Aufgabe. Das hat mit dem Land relativ wenig zu tun. Die Kritik richtet sich an die Kommunen. Wenn wir längere Öff
nungszeiten fordern, muss es finanziert \fVerden. Das ist das Problem, an dem es sehr oft scheitert.
Von den 61 Millionen DM livird die Landesregierung in diesem Jahr 21,5 Millionen DM und im nächsten Jahr 21,6 Millio
nen DM dem Landessportbund und seinen Organisationen als pauschalen Aufvvendungsersatz zukommen lassen.
sproch_en. Pauschale Aufwendungsersätze ·müssen immer überprüft werden. Es geht dabei aber auch um die Frage, was uns die gewachsenen Sportorganisationen wert sind.
Frau Kollegin Grützmacher, eine Evaluation nützt gar nichts. rv1an holt immer Berater ins Haus, wenn- )Tlan etwas selbst nicht entscheiden \fvill.
i\t1an muss darüber diskutieren, um zu sehen, was sich au5 dem, was der Rechnungshof wollte, später getan hat. Das ist kein Thema.
Rund 8,5 Millionen DM werden weiterhin in die.,Basisförderung" investiert, um Übungs· und Organisationsleiter zu un·
terstützen. Deren Aufgabe ist für die rheinland-pfälzische Landesregierung von zentraler Bedeutung; denn die Übungsund Organisationsleiter tragen maßgeblich dazu bei, dass Kinder und Jugendliche Teamgeist, Fitness und körperliche Bewegung als Bereicherung erleben. Dies ist gerade im Hinblick auf deren Entwicklung von enormer Wichtigkeit.
Kinder erschließen sich ihre Welt durch Bewegung, Spiel und Sport. Dabei entwickeln sie Fähigkeiten, Fertigkeiten und Geschicklichkeiten, die für ihre gesamte Entwicklung als Persön
Sport fördert zudem die Ausbildung eines funktionstüchtigen Herz-, Kreislauf- und Atmungssystems, trägt zur geistigen und intellektuellen Entwicklung von -Kindern und Jugendlichen bei und beugt gegen Haltungsschäden b"ei Heranwachsenden vor.
Die gesundheitlichen Aspekte, die der Sport vermitteln kann, sind in keiner anderen Weise zu erzielen. Sport eignet sich zum Beispiel maßgeblich auch zur Bewältigung von Stress. Gerade zu dessenAbbau kann Sport einen wesentlichen Beitrag leisten.
- Sport ermöglicht für viele Menschen soziale Kontakte und Kommunikation. Da au_fgrund der demographischen Entwicklung in Zukunft unsere älteren Mitbürgerinnen und Mit-
- bürgerdie Bevölkerungsmehrheit stellen werden, ist ein breites Sportangebot für diese Bevölkerungsgruppe von elementarer Bedeutung, um der Altersvereinsamung und Altersresi
- gnation entgegenzuw(rken..,Active seniors" lautet das Motto der Zukunft, und zwar nicht nur im Internet, sondern auch beim Sport.
Gerade für die jüngere Generation leistet der Sport einengewaltigen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration. Im Verein ist es einfach leichter, mit.,Gleichgesinnten" in ein Gespräch
zu kommen, als wenn man sich allein in eine Kneipe gesellt, um dort am Tresen sein Bier anzustarren.
Meine Damen und Herren, der Vereinssport führt nicht nur Menschen zusammen, er integriert auch Menschen unterschiedlichster Schichten unserer Gesellschaft. Das sind Menschen, die ohne den Sport vielleicht nie zueinander gefunden hätten. B-ehinderte und Gesunde, Arbeitslose und Workaholics, Reiche und Arme, alle sind in den Sportvereinen vollwertige und vor allem gleichberechtigte Mitglieder. Keiner ist mehr und keiner weniger als der andere. \il/as zählt, ist die Leistungsbereitschaft. Sport und sportliche Angebote 5ind
Sport könnte auch ein Mittel der Politik sein. Diese aus dem Sport resultierenden Chancen werden leider von uns noch viel zu wenig genutzt. ln einer Gesellschaft, die auf das Zu
sammenleben unterschiedlicher Nationalitäten und Kulturen angewiesen ist, fördert der Sport die Integration ausländischer iiliitbürger. Gerade in der letzten Plenarsitzung haben wir sehr umfangreich über die Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger debattiert mit dem Ergebnis, dass wir alle gefordert sind, unseren Teil zu einer erfolgreichen Integration beizutragen.
Problem mit der Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger. ln den Sportvereinen ist es völlig normal, dass in einer MannschaftAusländer und Deutsche zusammen spielen" Der Aspekt der Nationalität ist dabei eher von untergeordneter Bedeutung.
Wichtig ist nur, dass der betreffende Spieler seinen Teil zum Erfolg der rv1annschaft beiträgt. Dazu ist es egal, ob -er Ausländer oder Deutscher ist. Ohne seine ausländischen Spieler wäre der 1. FC Kaiserslautern beispielsweise bei ~\reitern nicht so erfolgreich. Herr Kollege Zuber lächelt. Er wird mir sicher Recht geben" Bis vor kurzem haben, glaube ich, nur noch zwei oder dreiDeutsche mitgespielt. Von der Pfalz war kaum noch jemand mit dabei. Das bessert sich Gott sei Dank unter ·dem neuen Trainer Brehme. Mancher Verein der Fußballbundesliga wäre ohne seine ausländischen Stars längst in die Zweite Bundesliga abgestiegen. Daran sieht man: Der Sport spricht alle Spra(hen.
Leider k·ann man dies von unserer Gesellschaft nicht if!lmer behaupten. Gerade in jüngster Zeit wird dies durch die zahlreichen Brandanschläge und Übergriffe auf Ausländer mehr als deutlich. Aggressivität, Drogenkonsu-m und Suchtverhalten von Jugendlichen sind zum gesellschaftlichen Problem geworden. Doch auch zur Lösung dieser Probleme kann der Sport einen wesentlichen Beitrag leisten.
Sport ist nach wie vor die wichtigste Freizeitbeschäftigung unserer Kinder und Jugendlichen. Der Sportverein ist weiter~ hin die ünangefochtene.,Nummer eins" für unsere Juge_nd. Breite Sportangebote können helfen, Aggressivität und Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen einzudämmen. Sportvereine tragen dazu bei, dass die Jugendlichen.,von der Straße weg" sind. Ihnen wird im Verein eine Anlaufstelle geboten, in der sie jederzeit.,offene Ghren" antreffen. Ihnen werden Möglichkeiten aufgezeigt, mit ihrer Freizeit etwas anzufangen. Egal, ob im Fitnessstudio oder im Fußballverein, jeder Jugendliche weiß: Hier finde ich Gleichgesinnte, mit denen ich reden kann.
Dadurch können Jugendliche neuen Lebensmut in schwierigen Situationen finden und werden von ihren Sportkameradinnen und Sportkameraden so anerkannt, wie sie sind. Durch den Verein und die dortigen Trainer sind sie.,behütet" und können nicht.,auf dumme Gedanken kommen". ln Fällen, in denen Probleme mit dem Elternhaus existieren, be-
den Verein eine Art ,;Ersatzfamilie" finden. Dadurch geraten sie niciit in Versuchung, sich diese -bei anderen Gruppierungen zu suchen.
Selbst wer nicht aktiv Sf.lort treibt, kann trotzdem am Sport teilnehmen. Nicht nur im Leitmedium Fernsehen, sondern in allen Medien nimmt die Berichterstattung über Sport heute -einen breiten Raum ein. Samstag für Samstag sitzen viele
Menschen vordem Radio und dem Fernseher und sind wegen der Fußballberichterstattung kaum ansprechbar. Tausenden von Menschen ist dies jedoch nicht genug. Sie pilgern Samstag für Samstag in die Fußballstadien, um "ihren" Verein zu sehen. Daran sieht man, welche Auswirkungen der Sport immer noch auf unsere Gesellschaft hat.
Herr Staatsminister Zuber, wir begrüßen natürliCh alle Aktitiväten, das Stadion auf dem Betzenberg WM-tauglich zu machen.
Herr Kollege Schiffmann, Herr Kollege Zuber hat vorhin nicht gesagt, dass dies um jeden finanziellen Preis geht.
- So war der _Eindruck. Das ist dementiert. Nicht um jedenPreis, abeT wir wollen es machen. Das ist in Ordnung. Natürlich wird das von der F.D.P.-Landtagsfrakton mit Nachdruck unterstützt.