......................................................................................................................5166, 5167 Abg. Bischel, CDU:............................................................................................................................5192 Abg. Creutzmann, FDP:................................................................................5174, 5178, 5182, 5197, 5235 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.............................. 5176, 5180, 5199, 5203, 5207, 5212, 5227 Abg. Dr. Gebhart, CDU:......................................................................................................................5205 Abg. Dr. Geisen, FDP:...............................................................................................................5226, 5232 Abg. Dr. Gölter, CDU:................................................................................................................5181, 5184 Abg. Dr. Schmitz, FDP:.............................................................................................................5218, 5223 Abg. Frau Grosse, SPD:.....................................................................................................................5164 Abg. Frau Grützmacher, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:....................................................... 5171, 5172, 5194 Abg. Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:................................................................... 5167, 5196, 5231 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:................................................................................. 5185, 5190, 5236, 5237 Abg. Frau Leppla, SPD:.............................................................................................................5215, 5223 Abg. Frau Mangold-Wegner, SPD:......................................................................................................5224 Abg. Frau Mohr, SPD:........................................................................................................................5206 Abg. Frau Schäfer, CDU:....................................................................................................................5198 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:......................................................................................5186, 5190 Abg. Frau Schneider, CDU:.......................................................................................................5165, 5168 Abg. Frau Thelen, CDU:............................................................................................................5217, 5222 Abg. Frau Thomas, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:..................................................... 5172, 5187, 5191, 5234 Abg. Frau Weinandy, CDU:................................................................................................................5225 Abg. Hohn, FDP:............................................................................................................. 5194, 5200, 5209 Abg. Hörter, CDU:........................................................................................................... 5173, 5174, 5232 Abg. Kuhn, FDP:.......................................................................................................................5185, 5189 Abg. Lelle, CDU:................................................................................................................................5171 Abg. Lewentz, SPD:...........................................................................................................................5193 Abg. Licht, CDU:.......................................................................................................................5211, 5215 Abg. Marz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.............................................................................................5219 Abg. Nink, SPD:.................................................................................................................................5196 Abg. Pörksen, SPD:........................................................................................................ 5233, 5236, 5237 Abg. Remy, SPD:...............................................................................................................................5176 Abg. Schwarz, SPD:..........................................................................................................................5181 Abg. Stretz, SPD:..............................................................................................................................5198 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:..........................................................................5169, 5170 Abg. Wirz, CDU:.......................................................................................................................5177, 5195 Bauckhage, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:............................................5210 Beck, Ministerpräsident:.....................................................................................................................5183 Professor Dr. Deubel, Staatssekretär:.................................................................................................5237 Eymael, Staatssekretär:................................................................................5164, 5174, 5179, 5194, 5197 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend:........................................... 5169, 5170, 5171, 5172 Frau Conrad, Ministerin für Umwelt und Forsten:......................... 5166, 5167, 5168, 5201, 5204, 5213, 5228 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit:....................................................5221 Mertin, Minister der Justiz:.........................................................................................................5173, 5174
............................................5164, 5165, 5166, 5167, 5168, 5169, 5170, 5171, 5172, 5173 5174, 5175, 5176, 5177, 5178, 5179, 5180, 5181, 5182, 5183 5184, 5185, 5186, 5187, 5188, 5189, 5190, 5191 Prof. Dr. Zöllner, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur:.................................5188 Vizepräsident Creutzmann:..............................5191, 5192, 5193, 5194, 5197, 5198, 5199, 5200, 5201, 5203 5204, 5205, 5206, 5207, 5208, 5210, 5211, 5212 Vizepräsidentin Frau Hammer:.........................5195, 5196, 5197, 5213, 5214, 5215, 5217, 5218, 5219, 5221 5222, 5223, 5224, 5225, 5226, 5227, 5228, 5231, 5232, 5233 5234, 5235, 5236, 5237, 5238 Zuber, Minister des Innern und für Sport:.............................................................................................5191
Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich eröffne die 78. Sitzung des Landtags RheinlandPfalz. Zur schriftführenden Abgeordneten berufe ich Erwin Rüddel und Heike Raab. Frau Raab führt die Rednerliste.
Entschuldigt sind für heute die Abgeordneten Dr. Gerhard Schmidt, Frau Spurzem, Dr. Rosenbauer, Staatsminister Gernot Mittler und Hans-Artur Bauckhage bis 12:00 Uhr.
Ich rufe die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Marianne Grosse und Franz Schwarz (SPD), Aktuelle Ausbildungsplatzsituation in Rheinland-Pfalz und weitere Anstrengungen zur Verbesserung des Ausbildungsplatzangebotes – Nummer 1 der Drucksache 14/3396 – betreffend, auf.
1. Welche Initiativen zur Verbesserung des Ausbildungsplatzangebotes in Rheinland-Pfalz sind seit dem Abschluss des „Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs“ vom „Ovalen Tisch“ des Ministerpräsidenten in die Wege geleitet worden?
2. Welche weiteren Maßnahmen und Angebote sind nach Kenntnis der Landesregierung durch die Wirtschaft aktuell geplant, um das Ausbildungsplatzangebot in Rheinland-Pfalz weiter zu verbessern?
3. Wie beurteilt die Landesregierung die aktuelle Relation von Bewerbern und Bewerberinnen zu gemeldeten Ausbildungsstellen in Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Bundesdurchschnitt?
4. Wie schätzt die Landesregierung die Ausbildungsplatzsituation für benachteiligte Jugendliche ein?
Herr Präsident, meine Damen und Herren Abgeordnete des Landtags! Aus Sicht der Landesregierung ist der nationale Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs ein notwendiges und zweckmäßiges Mittel, um allen Jugendlichen, die ausbildungswillig und ausbildungsfähig sind, einen Ausbildungsplatz anzubieten. Er ist auch geeignet, noch nicht ausbildungsfähigen Jugendlichen angemessene Perspektiven der Qualifizierung zu geben.
Der „Nationale Pakt“ wurde bekanntlich im Juni des Jahres geschlossen. Er befindet sich in allen wichtigen Punkten, insbesondere der Gewinnung von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen, in der Umsetzungsphase. Positive Wirkungen des Paktes sind daran zu erkennen, dass die ausbildende Wirtschaft ihre abwartende und zögernde Haltung größtenteils aufgegeben hat und von Januar bis August deutlich mehr Lehrverträge geschlossen hat als im Vorjahreszeitraum.
In Rheinland-Pfalz waren es im Bereich der Industrieund Handelskammern immerhin 3,5 % mehr. Im Bereich der Handwerkskammern waren es sogar 5,8 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Heute meldet es auch Trier.
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Rheinland-Pfalz bleibt wegen der weiter gestiegenen Zahl der Jugendlichen, die eine Ausbildung nachfragen, bis in den Herbst und Winter hinein angespannt. Daher hat die Landesregierung mit den Partnern am Ovalen Tisch für Ausbildung eine Reihe von Maßnahmen vereinbart, die dazu beitragen, den nationalen Pakt in Rheinland-Pfalz wirkungsvoll umzusetzen. Wir sind zuversichtlich, das Versorgungsziel auch dieses Jahr wieder zu erreichen.
Zu den Fragen 1 und 2: Initiativen des Landes zur Verbesserung des Ausbildungsplatzangebotes gab es in diesem Jahr sowohl vor als auch nach Abschluss des nationalen Paktes. So wurde vor dem Abschluss des Paktes das Darlehensprogramm der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz zur Förderung zusätzlichen betrieblichen Ausbildungsplatzangebots aufgelegt. Immerhin hatten wir im Jahr 2003 mehr als 1.300 geförderte Ausbildungsplätze.
Darüber hinaus wurde die mit der Arbeitsverwaltung und den Kammern gemeinsam finanzierte Ausbildungsplatzakquisition wirksam fortgesetzt.
Im Zeitraum nach dem Abschluss des Paktes fand am 12. Juli eine weitere Tagung des „Ovalen Tisches“ der Landesregierung statt. Die dabei vereinbarten Maßnahmen werden in einer gemeinsamen schriftlichen Vereinbarung ähnlich wie bei dem „Nationalen Pakt“ festgehalten. Wichtige Ziele sind dabei:
1. Die Schaffung von 1.200 neuen betrieblichen Ausbildungsangeboten in den nächsten drei Jahren auf der Basis von 2003.
2. Die Bereitstellung von jährlich bis zu 1.000 betrieblichen Angeboten zur sechs- bis zwölfmonatigen Einstiegsqualifizierung von Jugendlichen.
3. Die Vermittlungsleistungen sollen optimiert werden, zum Beispiel durch Ausbildungsbörsen und Agenturen für Arbeit der Kammern. Im Moment ist der Minister auf einer ganz großen Ausbildungsbörse in Montabaur. Das passt zeitgleich zur Beantwortung der Anfrage.
Mitte Oktober findet die landesweite Nachvermittlungsaktion der Agenturen für Arbeit und der Kammern statt. Davon versprechen wir uns viel.
Als zusätzliche Maßnahme wurde das Landessonderprogramm zur Förderung von Jobfüxen zur sozialen und beruflichen Integration von Schülerinnen und Schülern im Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf implementiert. Das Landessonderprogramm richtet sich mit seinen berufsweltbezogenen Angeboten vor allem an die Abgangsklassen der Hauptschulen und integriert sich dabei in die seit 1998 durchgeführte Kampagne „Jugend in Arbeit“. Im Rahmen der Kampagne „Jugend in Arbeit“ werden in diesem Herbst zudem zusätzliche Maßnahmen für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz angeboten.
Nicht zuletzt wird die Landesregierung ihre eigenen Ausbildungsanstrengungen im Landesdienst einschließlich der Landesbetriebe in diesem Jahr und in den folgenden zwei Jahren um jeweils zehn Prozent anheben. Ferner haben sich Ministerpräsident Beck und Innenm inister Zuber mit einem schriftlichen Appell an die übrigen öffentlichen Arbeitgeber gerichtet, ebenfalls die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen.
Zu Frage 3: Ende August 2004 waren seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2003 insgesamt 26.457 Stellen gemeldet und 32.159 Bewerber registriert. Die Geschäftsstatistik der Arbeitsverwaltung erfasst aber bekanntlich bei weitem nicht alle Stellen und Bewerber. Wichtiger ist die Relation der noch unbesetzten Stellen, deren Zahl mit 2.596 um 217 unter dem Vorjahresstand lag, und der noch nicht vermittelten Bewerber, deren Zahl mit 7.081 um 141 über der entsprechenden Vorjahreszahl lag.
Diese Relation zeigt den Handlungsbedarf recht gut auf. Die Agenturen für Arbeit und die Kammern werden die noch nicht versorgten Bewerber genau auf ihre Eignung prüfen. Letztes Jahr gab es dabei im Ergebnis eine spürbare Bereinigung der Zahlen.
Insgesamt ist der Versorgungsgrad in Rheinland-Pfalz positiver, und zwar deutlich positiver als auf Bundesebene, wo auf rund 50.000 unbesetzte Plätze rund 182.000 nicht vermittelte Bewerber kamen. Dieser positive Trend lässt sich auch an den aktuellen Zahlen der IHK und der Handwerkskammern ablesen. Ich habe sie eben schon genannt. Die Zuwächse bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen lagen bei 3,5 % bzw. 5,8 % gegenüber dem Vorjahr.
Zu Frage 4: Benachteiligte Jugendliche haben bei einem angespannten Ausbildungsstellenmarkt grundsätzlich einen schlechteren Stand bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Allerdings ist dieser Personenkreis
sehr breit gefächert. Er reicht von rein marktbenachteiligten Jugendlichen bis hin zu Jugendlichen mit erheblichen persönlichen, sozialen oder schulischen Problemen. Daher werden die zum 30. September noch als unvermittelte Bewerber registrierten Jugendlichen sehr genau geprüft und im Ergebnis für jeden Jugendlichen ein so genannter Kompetenzcheck erstellt, um alternative Integrationschancen zu erarbeiten. Hierzu zählt insbesondere die sechs- bis zwölfmonatige Einstiegsqualifizierung in wichtigen Schlüsselbranchen der Wirtschaft, die aus Bundesmitteln bezuschusst wird.
Hinzu kommen die Maßnahmen der Arbeitsverwaltung zur Ausbildungsvorbereitung sowie natürlich auch die schulischen bekannten Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung an den berufsbildenden Schulen. Insgesamt ist die Landesregierung zuversichtlich, dass auch dieser Personenkreis angemessene Perspektiven für Ausbildung und Arbeit erhält.
Wir kommen nun zur Mündlichen Anfrage der Abgeordneten Christine Schneider und Michael Billen (CDU) , Haltung der Landesregierung zum Gesetz zur Neuordnung des Gentechnikrechts – Nummer 2 der Drucksache 14/3396 – betreffend.
Das vom Bundestag mit der Mehrheit der rotgrünen Regierungsfraktionen beschlossene Gesetz zur Neuordnung des Gentechnikrechts verstößt nach Auffassung der Europäischen Kommission mehrfach gegen das Recht der Europäischen Union, vor allem gegen die Richtlinie 2001/18/EG.
1. Welche Auswirkungen wird das Gesetz zur Neuordnung des Gentechnikrechts im Falle des In-KraftTretens auf das Land Rheinland-Pfalz haben?
2. Ist die Landesregierung der Auffassung, dass das vom Bundestag beschlossene Gesetz ein folgenschweres Innovationshemmnis darstellt und einem praktischen Ausstieg aus der Agrarbiotechnologie gleichkommt?
3. Welche Haltung wird die Landesregierung im Verlauf der anstehenden Beratungen des Bundesrates zum Gesetz zur Neuordnung des Gentechnikgesetzes einnehmen?
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Bundesregierung hat am 16. Januar dieses Jahres einen Gesetzentwurf zur Novellierung des Gentechnikgesetzes und zur Umsetzung der EU-Freisetzungsrichtlinie vom 12. März 2001 in nationales Recht eingebracht. Dieses Gesetz hätte der Zustimmung des Bundesrates bedurft. Der Bundesrat hat allerdings 85, zum Teil weit reichende Änderungswünsche angemeldet. Deshalb hat die Bundesregierung solche Regelungen, die der Zustimmung des Bundesrates bedurft hätten, aus dem Gesetz gestrichen, sodass dieses nunmehr nicht zustimmungsbedürftig ist.
Der Bundesrat hat dann aus insgesamt zwölf Gründen die Anrufung des Vermittlungsausschusses beschlossen. Die EU-Kommission hat mit Schreiben vom 26. Juli 2004 Kritik an dem Gesetzentwurf vom Stand April 2004 geübt und ein Mahnschreiben gemäß Artikel 226 EG-Vertrag angedroht. Insbesondere werden einige Detailregelungen kritisiert, die nach Meinung der Kommission nicht mit den europäischen Vorgaben in Einklang stehen.
Dies vorausgeschickt beantworte ich die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Christine Schneider und Michael Billen wie folgt:
Zu Frage 1: Es ist unter anderem mit folgenden Auswirkungen zu rechnen: Als positives Signal erwarten wir eine größere Rechtssicherheit beim Umgang mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Es werden wahrscheinlich auch neue Vollzugsaufgaben auf das Land zukommen. Inwieweit das Gesetz Auswirkungen auf Anbaumöglichkeiten, Koexistenz, Forschung sowie die Dynamik der weiteren Entwicklung der Gentechnik in unserem Land haben wird, hängt entscheidend von der Ausgestaltung der strittigen Punkte im Vermittlungsverfahren ab.