Meine Damen und Herren, wir stimmen nun ab über die Beschlussempfehlung des Ausschusses in der Drucksache 5/11851. Wer der Beschlussempfehlung seine Zustimmung geben möchte, zeigt das jetzt bitte an. – Vielen Dank. Gibt es Gegenstimmen? – Gibt es Stimmenthaltungen? – Damit ist die Beschlussempfehlung einstimmig angenommen worden, meine Damen und Herren, und dieser Tagesordnungspunkt ist beendet.
Es ist schade, dass unser Waldzustandsbericht immer so weit hinten auf der Tagesordnung steht. Am Inhalt kann es nicht liegen, denn wir hatten schon in den letzten Jahren viel Gutes aus den sächsischen Wäldern zu berichten. So auch dieses Mal.
Nicht nur, dass Sachsens Wälder beim gerade überstandenen Hochwasser im Erzgebirge und im Vogtland geholfen haben, Abflussspitzen zu dämpfen; sie stehen auch in Bezug auf ihre Gesundheit gut da. Waldumbau, Bejagung, Kalkung und gezielte Pflege in den letzten Jahren zahlen sich aus. Der Anteil gesunder Bäume liegt schon seit dem Jahr 2008 auf einem hohen Niveau. Die Waldzustandserhebung von 2012 ergab einen Anteil gesunder Bäume von 43 %. Das sind genauso viele wie im Jahr 2011. 41 % der sächsischen Bäume waren schwach geschädigt und 16 % mussten in die Kategorie deutlich geschädigt eingestuft werden. In der Gesamtschau blieb der Kronenzustand der
Die Buchen zeigten im vergangenen Jahr eine bessere Belaubung als im Jahr 2011. Der Anteil deutlich geschädigter Bäume sank hier um 20 % von 56 auf 36 %. Ursache ist der normale Zyklus der Bäume, die im vergangenen Jahr einfach weniger Bucheckern und dafür mehr Blattmasse gebildet haben. Nennenswerte Waldschäden traten erneut an den Eichen auf. 43 % der Bäume waren deutlich geschädigt – genauso viele wie im Jahr 2011. Schuld sind verschiedene Schmetterlingsraupen wie Frostspannerarten und Grüner Eichenwickler, die für immense Blattschäden sorgen, aber auch Frostschäden. Vor allem die nordwestsächsischen Wälder waren betroffen. Erstmals fanden wir im vergangenen Jahr Raupen des Eichenprozessionsspinners. Diese schädigen im Übrigen nicht nur die Bäume durch Blattfraß; die Raupenhaare können auch zu heftigen allergischen Reaktionen beim Menschen führen.
Da sich dieser Schmetterling in fast allen Bundesländern, vor allem im benachbarten Brandenburg, sehr schnell ausgebreitet hat, müssen wir uns in Sachsen ebenfalls darauf einstellen und gegebenenfalls mit geeigneten Maßnahmen reagieren. Wir werden auf jeden Fall unsere Beobachtungen verstärken.
Den Nadelbäumen geht es in der Regel besser als den Laubbäumen. Das liegt auch daran, dass es unseren Förstern im Jahr 2012 erneut gelungen ist, trotz der vorhandenen Population den Befall mit Borkenkäfern auf einem Minimum zu halten. Erfreulich ist der Zustand unserer Kiefern. Bei 47 % wurden gar keine Schadmerkmale gefunden. Das sind 10 % mehr als im Jahr 2011. Der Anteil deutlich geschädigter Kiefern blieb mit 7 % auf dem Niveau der beiden Vorjahre.
Bei den Fichten hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre besonders der Kronenzustand der älteren Bäume in den kühlfeuchten oberen Lagen der Gebirge deutlich verbessert, während die Fichten in den unteren Berglagen und im Hügelland, dort, wo sie stärker der Trockenheit ausgesetzt sind, höhere Nadelverluste aufweisen. Die bessere Luft im Erzgebirge und unsere Bodenschutzkalkungen zeigen in den oberen Lagen Wirkung. Allerdings werden wir angesichts der Klimaveränderungen und des zunehmenden Schädlingsdrucks nicht umhin kommen, vor allem die nicht standortangepassten Fichtenbestände weiter in standortgerechte und stabile Mischwälder umzuwandeln.
Unser Ziel von 1 300 Hektar Waldumbau pro Jahr im Landeswald steht weiterhin und ich bitte Sie, meine Damen und Herren hier im Sächsischen Landtag, dafür um Ihre weitere Unterstützung. Bis jetzt stehen wir beim Waldumbau im Landeswald auch im Bundesvergleich gut da. Thüringen zum Beispiel hatte im Frühjahr in der Presse angekündigt, dass dort in diesem Jahr 900 000 Bäume im Landeswald gepflanzt werden sollen. Das übertrifft bei uns schon alleine der Forstbezirk Eibenstock mit 1,5 Millionen Pflanzen. Und in ganz Sachsen pflanzt Sachsenforst in diesem Jahr – ohne Nachbesserungen – 6,3 Millionen Bäume. Die Wurzeln der Nachhaltigkeit liegen eben nicht umsonst in Sachsen!
Für eine effiziente und wirkungsvolle Umsetzung der Erstaufforstung und des Waldumbaus brauchen wir vor allem waldverträgliche Schalenwildbestände, damit die jungen Bäume nicht gleich dem Wildverbiss zum Opfer fallen. Die Abschusszahlen müssen in vielen Gebieten weiter erhöht werden, um die Investitionen in den Waldumbau zu sichern.
Mit der Novelle des Sächsischen Jagdrechts im vergangenen Jahr haben wir dafür verbesserte Rahmenbedingungen geschaffen. Doch nicht nur dieser Rahmen stimmt. Die externe Evaluierung unseres Staatsbetriebes Sachsenforst im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass wir mit der Forstverwaltung des Freistaates für den gesamten Wald, also den Staats-, Privat- und Körperschaftswald, generell gut aufgestellt und handlungsfähig sind. Waldumbau, aber auch Schutz- und Sanierungsmaßnahmen, die Verwaltung und das Naturraummanagement in den Großschutzgebieten, die Beratung und Betreuung der nicht staatlichen Waldbesitzer, die forstliche Forschung sowie die Landeswaldbewirtschaftung liegen bei Sachsenforst in besten Händen. Insofern hoffe ich, wenn Wetter und Schädlingsbefall mitspielen, Ihnen auch im nächsten Jahr – unabhängig vom Tagesordnungspunkt – eine gute Bilanz zu unserem Waldzustand geben zu können.
Meine Damen und Herren! Die Tagesordnung der 78. Sitzung des 5. Sächsischen Landtages ist abgearbeitet. Das Präsidium hat den Termin für die 79. Sitzung auf morgen, Donnerstag, den 20. Juni 2013, 10 Uhr, festgelegt. Die Einladung und die Tagesordnung dazu liegen Ihnen vor.
Die 78. Sitzung des 5. Sächsischen Landtages ist geschlossen. Ich wünsche Ihnen einen kühlen Abend und eine gute Nacht. Bis morgen!