Protokoll der Sitzung vom 25.01.2024

Was die AfD will, ist nichts anderes als den Umsturz.

(Zustimmung bei der LINKEN und von Sebas- tian Striegel, GRÜNE - Lothar Waehler, AfD: Den Umsturz? Das sagt die!)

Sie will nicht weniger, als die freie und vielfältige Gesellschaft abschaffen und zu einer ethnisch und politisch homogenen Volksgemeinschaft machen.

(Zuruf von der AfD)

Das ist der Kern völkischer Ideologie. Es ist der Kern völkischer Ideologie, wie sie seit Jahren in Schnellroda propagiert und erdacht wird,

(Matthias Büttner, Staßfurt, AfD: Wie Ihre Parteitage!)

wie sie von extrem rechten Netzwerken seit Jahren mit Kampagnen forciert und von der AfD in konkrete parlamentarische Forderungen gegossen wird.

In Potsdam wurde in trauter Eintracht

(Oliver Kirchner, AfD, lacht)

zwischen Neonazis,

(Unruhe bei der AfD)

die sich mit ihren Gewalttaten brüsten, potenziellen Finanziers und Unterstützern, Mitgliedern der Werteunion, dem Kopf der Identitären Bewegung und AfD-Funktionären wie Ulrich Siegmund nicht nur besprochen, sondern konkret geplant,

(Zuruf von der AfD: So ein Schwachsinn!)

wie Migration und mit ihr im Grunde die gesamte Moderne rückgängig gemacht werden soll.

(Zuruf von der AfD: Das ist ein ganz schlech- tes Bild!)

Es ist nichts anderes als ein Plan zur Säuberung dieser Gesellschaft,

(Unruhe bei der AfD)

zur millionenfachen Vertreibung von Menschen und zur Deportation

(Zuruf von der AfD: Junge, Junge!)

all jener, die aus rassistischen und politischen Gründen keinen Platz in dieser Gemeinschaft haben sollen.

(Zustimmung bei der LINKEN)

Die Recherchen von „Correctiv“ haben das offensichtlich gemacht. Was sie auch zeigen, ist, dass dieser Umbau der Gesellschaft zwangsläufig gewaltvoll ist und auch sein soll.

(Frank Otto Lizureck, AfD: Wenn man keine Argumente hat, sagt man das!)

Das war auch bis dahin nicht geheim und neu. All jene, die von den Vertreibungsplänen zu- erst betroffen sind, Migrant*innen, Geflüchtete und alle, die zu Fremden gemacht werden, wissen das und erfahren das seit Jahren in aller Härte.

(Zustimmung bei der LINKEN)

In Halle berichtete das Netzwerk LAMSA, dass Menschen mit ausländisch klingenden Namen den Abschiebekalender der AfD in den Briefkästen hatten. Herr Zietmann von der AfD sucht schon einmal Abschiebehelfer.

Beobachterinnen und Journalistinnen, die darauf aufmerksam machen, wer in den Denk- und Vernetzungsstätten der extremen Rechten zusammenkommt und was dort besprochen wird, und antifaschistisch Engagierte, die da- gegen mobilmachen, weisen seit Jahren auf den völkischen Charakter der AfD und ihrer Netzwerke hin. Es ist gut und dringend nötig, dass unabhängiger und freier Journalismus das für alle sichtbar macht. - Danke.

(Zustimmung bei der LINKEN)

Die AfD behauptet, doch nur auszusprechen, was das Volk denkt.

(Zuruf von der AfD: Richtig!)

Sie betreibt damit zugleich eine Strategie der Selbstverharmlosung und des Größenwahns.

Meine Damen und Herren! Die Antwort darauf geben die Menschen, die gerade auf dem Domplatz standen.

(Felix Zietmann, AfD: Die müssen ja auch nicht arbeiten!)

Die Antwort darauf geben 16 000 Menschen in Halle - es war die größte Demonstration seit dem Jahr 1989 -, 800 in Dessau, 1 000 Menschen in Pirna, 25 000 in Dresden, 60 000 in Leipzig, 800 in Radeberg und 450 in Torgau. In Hamburg und München waren die Demonstrationen so groß, dass sie aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden mussten.

(Zuruf von der AfD: 82 Millionen waren zu Hause!)

In Jena waren es 8 000, in Erfurt 9 000, in Stuttgart 20 000, in Cottbus 3 500 und in Spremberg 300 Demonstranten. In Köln waren es 70 000, in Bremen 45 000,

(Zuruf von der AfD: Hallo!)

in Stralsund 2 000, in Flensburg 10 000 und sogar auf Sylt waren 600 Menschen auf der Straße.

(Zustimmung bei der LINKEN - Zuruf: Waren da auch Punks?)

- Vielleicht waren auch Punks dabei; das kann sein. - Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind am vergangenen Wochenende auf die Straßen gegangen

(Zuruf von Frank Otto Lizureck, AfD)

und haben mit beeindruckender Breite und Klarheit deutlich gemacht, dass sie sich den Vertreibungsplänen der AfD und anderer Rechtsextremer entgegenstellen, dass sie nicht schweigen und dulden werden, was sie planen.

Und dass die AfD mit Hass und Hetze Menschen mobilisiert - ja, das tut sie. Aber sie spricht nicht für die Mehrheit in diesem Land. Ihnen gilt genauso wie jenen, die in Naumburg, Weißenfels, Stapelburg, Sangerhausen, Zeitz, Quedlinburg, Aschersleben, Wittenberg und vielen anderen Orten noch auf die Straße gehen werden,

(Zurufe von der AfD)

unser Dank und unsere Verbundenheit.

(Zustimmung bei der LINKEN)

Meine Damen und Herren! So ernst und ehrlich dieser Dank ist,

(Zurufe von der AfD)

es ist nicht die Aufgabe der Politik, sich zu bedanken, sondern es ist ihre Aufgabe, Politik zu machen. Wenn man sich die Aufrufe zu den verschiedenen Demonstrationen am Wochenende anschaut und sich die Redebeiträge anhört, dann sieht und hört man, dass sie klar gegen die AfD und ihre Vertreibungspläne auf die Straße gegangen sind und vielfach auch ihr Verbot gefordert haben.

Wenn man sich das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Ausschluss der NPD von der staatlichen Parteienfinanzierung ansieht, dann sieht man übrigens auch, dass die Maßstäbe, die das Gericht angelegt hat, eins zu eins auch auf die AfD zutreffen. Darin liegt ein konkreter politischer Arbeitsauftrag für Bundesregierung und Bundestag.

(Zuruf von Matthias Büttner, Staßfurt, AfD)