Wir hatten Qcells. Wir hatten eine Branche, die im Wachstum war und auf einmal an Grenzen gestoßen ist. Es ging nicht mehr um neue Produkte, es ging nicht mehr um bessere Produkte, sondern es ging um die Produktion der Produkte. Auf einmal haben wir gemerkt, um Gottes willen, das können andere auf der Welt besser, weil eben - das sind unsere generellen Probleme in der Wirtschaftspolitik - die Energiekosten, die Lohnkosten und die Bürokratie in anderen Ländern anders sind als bei uns. Das muss man ehrlich sagen.
(Zustimmung bei der CDU - Jörg Bernstein, FDP: Wer war denn damals an der Regie- rung, Uli? - Marco Tullner, CDU: Die FDP! - Jörg Bernstein, FDP: Nein!)
teurer werden. Ich will Ihnen nur einen Fakt nennen: Jetzt, in diesem Moment, liegen im Rotterdamer Überseehafen so viele Module aus China, wie im gesamten letzten Jahr in Europa verbaut worden sind. Jetzt sagt doch der Verbraucher zu Recht, ich möchte Strom produzieren auf meinem eigenen Dach - auch das können nur wenige, die ein eigenes Dach haben,
so viel zur sozialen Gerechtigkeit -, aber es ist mir vollkommen egal, mit welchen Modulen mein Strom erzeugt wird. Ich möchte das Günstigste haben. Auf dem Markt wird das entschieden. Das macht doch jeder mit seinem Auto auch, wenn er tanken fährt.
(Guido Kosmehl, FDP: Frau Frederking, Sie nicht! - Jörg Bernstein, FDP: Für Sie tankt der Kollege Heuer!)
Wenn man sich heute hierhin stellt und Subventionen fordert und fordert, dass wir wie- der Geld in das System geben müssen, dann, meine Damen und Herren, werden wir das aus mindestens zwei Gründen nicht schaffen. Das werden wir finanziell überhaupt nicht durchhalten. Das lässt auch das EU-Recht überhaupt nicht zu, dass wir unsere Solarmodule so subventionieren, wie es der Amerikaner oder der Chinese macht.
Wenn ich um diese Fakten weiß, dann muss ich überlegen, wie ich meine Module aus Sachsen-Anhalt trotzdem an den Verbraucher bekomme. Dafür gibt es nur eine Möglichkeit: Sie müssen besser sein als die Module aus China. Sie müssen einen höheren Wirkungsgrad haben.
Genau dafür müssen wir kämpfen. Darum ist es auch richtig, in Forschung und Entwicklung zu investieren und das zu fördern, weil nur bessere Produkte aus Deutschland den Weltmarkt überzeugen werden. Damit werden wir unser Erfolgsmodell gewährleisten.
Einen Satz zum Schluss, weil ich bloß noch vier Sekunden habe, Herr Präsident. Ich wünsche uns allen nicht, dass das, was wir gerade bei der Solarbranche erleben, ein Vorgeschmack für das ist, was wir bei der Automobilindustrie erleben werden.
Ich sage einmal E-Mobilität. Wir müssen verdammt aufpassen, dass wir immer besser bleiben, dass wir immer wettbewerbsfähig bleiben.
Senken Sie die Energiepreise! Sorgen Sie dafür, dass die Rahmenbedingungen besser werden! Sorgen Sie für den Bürokratieabbau! Hören Sie damit auf, sich zu streiten!
Nur eine kurze Frage. Ja, Sie haben gesagt, Qualität werde sich durchsetzen. Wenn ich aber vor der Entscheidung stehe, ich möchte eine Anlage mit 9 kW Peak auf das Dach bauen und habe einen Anbieter, der in Deutschland produziert - dafür bezahle ich 20 000 € -, und einen Anbieter aus China, der sagt, ich kann es für 12 000 €, sind Sie sich dann sicher, dass sich die Leute für die Qualität entscheiden, bei gleicher Leistung? Wie sehen Sie das?
Ich sehe es so, Herr Lieschke, dass die Maschinen, die Solarmodule produzieren, oft aus Deutschland kommen. Das heißt, das ist unser Wettbewerbsvorteil. Der Chinese baut im Prinzip nichts Eigenes, er baut ja nur nach.
- Na ja. Schauen Sie sich das genau an. - Des- wegen ist es wichtig, dass wir den Technologievorsprung behalten. Ich glaube, wenn wir das
Ich bin an der Stelle erst einmal dankbar dafür, dass wir uns offensichtlich gemeinsam im Ausschuss weiter über dieses Thema unterhalten wollen.