Nein, nein. - Ich will Ihnen eine andere Frage beantworten. Wen meinen wir, wenn wir das System kritisieren? - Natürlich meinen wir nicht unsere Verfassung mit ihren freiheitlichen und demokratischen Grundwerten,
sondern wir meinen die Altparteien-Oligarchie, die im Verbund mit den Medien ein System gebildet hat,
Jetzt komme ich zur Frage. Sie haben etwas sehr Interessantes gemacht, und zwar haben Sie sich und die anderen Altparteien gleich- gesetzt mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
Sie haben gesagt, wir sind identisch mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und ihr nicht.
Jetzt ist die Frage, muss ich das schlucken oder darf ich Sie kritisieren, diese Annahme nicht teilen und einen Unterschied machen zwischen Ihnen und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung oder muss ich das so annehmen? Wenn ich nicht mitgehe und Sie kritisiere, bin ich dann schon Rechtsextremist?
Sie dürfen das selbstredend. Also, es ist Ihr gutes Recht zu sagen, dass wir irgendwie jenseits der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen.
Was Sie dann tun - das ist wieder einmal typisch -: Sie stellen einen Verbund von Parteien her, die extrem unterschiedlich sind.
(Lachen bei der AfD - Daniel Rausch, AfD: Das sehen wir doch immer! - Weitere Zurufe von und Unruhe bei der AfD)
worin wir uns unterscheiden. So. Die Bevölkerung draußen weiß das auch, worin wir uns unterscheiden. Es gibt ganz große Diskussionen.
(Lachen bei und Zurufe von der AfD: Ja! - Oh! - Dr. Hans-Thomas Tillschneider, AfD: So wie über den Klimawandel und die Ukrainepoli- tik! So viele Unterschiede!)
Wir kriegen uns ständig in die Wolle. Das ist Demokratie. Das gehört sich so. Damit können wir umgehen.
(Matthias Büttner, AfD, Staßfurt: Ja! - Jan Scharfenort, AfD: Wir stehen für die Mehr- heit der Bevölkerung!)
Danke. - Ich will noch darauf hinweisen. Wir haben es jedes Mal - nicht jedes Mal, aber häufig - mit einer Disparität zu tun. Herr Tillschneider stellt eine Frage. Er hat völlig frei die Möglichkeit, diese Frage zu stellen. Er wird nicht unterbrochen, er wird nicht überbrüllt. In dem Augenblick, in dem der Redner antwortet, wird er so angebrüllt, dass die Leute kaum noch verstehen, was er sagt.
Ich bitte Sie einfach, reziprokes soziales Handeln an den Tag zu legen. Gucken Sie nach, was das ist.
Darum würde ich bitten, dass wir solche ein- fachen Regeln des menschlichen Zusammenlebens auch hier weiter verfolgen. Jetzt ist Herr Heuer dran. Wir gucken einmal, ob es funktioniert. - Bitte sehr.
Das vielleicht im Vorhinein. - Um es gleich von Anfang an zu betonen: Die Pläne des Treffens in Potsdam, bei dem bekannte Rechtsextremisten anwesend waren,
sind weder mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Deutschlands noch mit den Grundsätzen meiner Fraktion zu vereinen.
Ich bin unserem Ministerpräsidenten ausdrücklich dankbar für seine sehr deutlichen Worte. Es sind Ideen aus vergangenen Zeiten. Es ist ein weiterer Versuch, die Grenzen des Sagbaren zu verschieben. Aus Unrecht darf niemals Recht entstehen. Einmal mehr zeigte sich, dass die AfD keine Hemmungen hat, sich an einen Tisch mit rechten Vordenkern wie Herrn Sellner zu setzen.
(Matthias Büttner, Staßfurt, AfD: Und die CDU? - Jan Scharfenort, AfD: Die CDUler! - Weitere Zurufe von der AfD - Dr. Falko Grube, SPD: Und 5 000 € zu zahlen!)