Volker Liepelt

Sitzungen

14/23

Letzte Beiträge

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Abgeordnete Greiner! Ihre Mündliche Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu 1: In der Tat hat nach vielen Jahren in Berlin wieder einmal eine Fachmesse für das Hotel- und Gaststättengewerbe stattgefunden. Dies war sozusagen angesichts der boomenden Entwicklung im Tourismusbereich nach unserer Auffassung auch höchst notwendig. Der Senat hat diese Initiative begrüßt, er dankt der Ausstellergesellschaft und insbesondere dem Hotelund Gaststättenverband, dass nach vielen Jahren wieder an eine Berliner Tradition angeknüpft worden ist. Diese Ausstellung hat immerhin auf rund 12 000 qm 150 Aussteller zusammengeführt und war damit ein Beweis dafür, dass wir uns nicht nur als Touristenhauptstadt behaupten müssen, sondern dass der Senat Berlin als Tourismuskompetenzzentrum ausbauen will. Hierfür war diese Ausstellung durchaus ein Beitrag. Die Hauptstadt und ihr unmittelbares Umfeld mit dem großen Wachstumspotential in diesem Bereich ist sicherlich die beste Grundlage für eine solche Fachmesse und für eine solche Stärkung der Kompetenz.
Zu 2: Rund 7 000 Fachbesucher – es war eine Fachmesse – haben diese Messe besucht. Dies werten wir als großen Erfolg für diesen Neuanfang. Die Ausstellungsgesellschaft und auch der Verband haben erklärt, dass sie auch in den nächsten Jahren diese Messe regelmäßig weiterführen wollen. Da dies ist eine Initiative, die von den privaten Institutionen durchgeführt worden ist, können wir dieses Engagement gar nicht hoch genug einschätzen. Wir danken den Beteiligten dafür, dass wir nunmehr einen weiteren Baustein für eine Vorwärtsentwicklung für den Tourismusstandort haben und eine Aufwärtsentwicklung für das Hotel- und Gaststättengewerbe. Wir hoffen, dass wir die Tradition nunmehr in diesem neuen Gewande einer Hotel- und Gaststättenfachmesse für die nächsten Jahre weiter fortsetzen können.
Frau Abgeordnete Greiner! Im gesamten Tourismusbereich haben wir zurzeit in Berlin eine Umsatzentwicklung, die auf rund 8 Milliarden DM kommt. Damit ist der Tourismusbereich eine der großen wirtschaftlichen Säulen für die Stadt, eine der ersten 4 bis 5 Wirtschaftssäulen.
Für den Gastronomiebereich, nach dem Sie gefragt haben, kann ich bis zum Jahr 1999 Zahlen nennen: 1997 betrug der Umsatz 4,6 Milliarden DM, 1998 betrug er 4,9 Milliarden DM. Für das Jahr 1999 wird der Umsatz – die Zahl ist noch nicht amtlich – auf 5,2 Milliarden DM geschätzt. Das heißt, auch hier sehen wir eine Aufwärtsentwicklung, wobei natürlich darauf hinzuweisen ist, dass diese Aufwärtsentwicklung insbesondere dadurch entstanden ist, dass wir in der Mitte der Stadt für neue Einrichtungen Restaurants, gastronomische Orte haben, während die Gastronomie insgesamt sicherlich noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Insgesamt ist es also uneinheitlich, aber in der Summe ist eine spürbare Aufwärtsentwicklung. Um dies zu festigen, hat sicherlich auch die Fachmesse vom letzten Wochenende mit beigetragen.
Herr Präsident! Frau Abgeordnete Greiner! Ich möchte zwei Punkte herausheben, die uns wesentlich erscheinen:
Erstens: Kompetenzzentrum für Tourismus heißt, den Bildungs- und den Weiterbildungsbereich in Berlin mehr zu etablieren. Hierfür haben wir schon die zentralen Einrichtungen.
Zweitens: Wir wollen das Kongressgeschäft, die Kongresstätigkeit weiter verstärken. Sie wissen, das Parlament hat uns erstmals wieder ein Budget für Kongressförderung zugesprochen. Die Tourismus-Gesellschaft wird hierfür ein eigenes Büro einrichten.
Und vielleicht als dritter Punkt: Zur Kompetenz gehört auch die gastronomische Kompetenz. Berlin hat sich beim Publikum, bei den Gästen und auch in der Fachwelt in den letzten Wochen und Monaten dadurch ausgewiesen, dass wir auch im Angebot der Spitzenköche beispielsweise mit anderen Standorten durchaus konkurrieren können. Dies alles soll in der Zukunft dazu beitragen, dass die Wertschöpfung aus dem Beherbergungs-, dem Hotel- und dem Gaststättengewerbe in der Stadt immer weiter verstärkt wird.
Wir setzen uns zunächst dafür ein, Herr Abgeordneter Schuster, dass die Institutionen, die wir in Berlin haben, ausgebaut werden. Das Weiterbildungsgesetz ist möglicherweise für den Tourismusbereich nicht von prioritärer Bedeutung. Von entscheidender Bedeutung ist, dass die bereits im Tourismusbereich Tätigen sich hier in Berlin in ihrer Branche weiterbilden können. Das hat ein etwas anderes Anforderungsprofil als andere Institutionen.
Aber auch hier gilt – und zwar für das Gaststättengewerbe, für den Dienstleistungsbereich insgesamt –, dass bei der Bildung, und zwar bei der ersten beruflichen Ausbildung, Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden müssen. Das betrifft im Übrigen auch schon die duale Ausbildung. Das betrifft die Ausbildung am zuständigen OSZ, so dass wir dann die weitere Qualifizierung an den Institutionen, und zwar für die Republik insgesamt, hier zentral durchführen können.
Das ist das zentrale Anliegen: Das die Menschen auch nach Berlin kommen, die hier zentrale Angebote für den Tourismus in Deutschland, zur Weiterbildung und zur Qualifizierung in Anspruch nehmen können. Darum geht es uns. Diese Institutionen sind schon in der Stadt. Wir müssen sie nur stärken und dann, glaube ich, entsteht hier ein neuer wirtschaftlicher Nukleus, den wir im Tourismusbereich weiter entwickeln können.