Norbert Herr
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Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst entlasten und besser für den praktischen Unterricht ausbilden – das ist es, was uns verbindet. Ich stelle fest, der Unterschied zwischen den Fraktionen ist gar nicht so groß. Das ist mir allerdings auch schon bewusst geworden,als ich im letzten Jahr an zwei Fachpodiumsdiskussionen teilgenommen habe. Auch dort waren die Unterschiede nicht sehr groß. Frau Kollegin Henzler, die Richtung stimmt also.
Es wird Änderungen geben. Über die Details ist noch zu reden. Es sind zu viele Module, die zu wenig aufeinander abgestimmt sind.Es gibt zu viel Theorie und zu wenig Praxis.
Frau Kollegin Meixner-Römer, die Modularisierung aber wollten im Prinzip alle haben. Das will ich auch jetzt noch einmal sagen. Insofern bin ich Ihnen, Herr Wagner, dankbar, dass Sie eben nochmals darauf hingewiesen haben, dass das im Prinzip nicht abgeschafft werden soll.
Wenn ich eben sagte „im Detail“,dann fängt das schon bei den Einstellungsterminen an. Sie sprachen von der Einteilung: drei Monate Einführungsphase, drei Monate Prüfungszeit und dazwischen 18 Monate – so bin ich einmal
ausgebildet worden. Insofern gefällt mir das recht gut, denn das gab es schon einmal.
Aber wir müssten etwas an den Einstellungsterminen ändern. Dabei geht es um die Frage, wo die Leerzeiten sind. Das ist entweder die Wartezeit nach dem Studium oder die Zeit nach der Ausbildung und vor der endgültigen Einstellung. Für eines müssen wir uns entscheiden, das ist noch abzuklären. Er muss aber geändert werden, wenn wir die andere Ausformung haben wollen.
Die Reduzierung des eigenverantwortlichen Unterrichts auf zehn Stunden ist natürlich gut.Aber das wird in einer Verordnung geregelt und ist eigentlich gegenwärtig schon Wirklichkeit. In der Verordnung steht nämlich: zehn bis zwölf Stunden. Zehn Stunden können also auch jetzt schon der Fall sein. Habe ich ein Mangelfach, werde ich wahrscheinlich mit zwölf Stunden eingesetzt; habe ich Deutsch und Sozialkunde, dann werde ich wahrscheinlich jetzt schon nur mit zehn Stunden herauskommen. Das ist also ein bisschen Etikettenschwindel, aber sei es drum – die Richtung ist in Ordnung.
Die Reduzierung der Module auf zehn ist in Ordnung,von mir aus könnten es neun sein. Die Reduzierung ist das Kernstück. Vor allen Dingen würde ich den Studienseminaren zwei zur eigenen Ausformung geben. Das sollten wir auf jeden Fall tun.
Bei den Referendaren kommen eigentlich nicht Pflichtund Wahlmodule an, sondern bewertete und nicht bewertete. Das ist Fakt, danach wird unterschieden. Das ist also das Entscheidende.
Bei der Qualität des Unterrichts sind wir auch einig. Man sollte das, was unterrichtsbedeutend ist, nicht durch andere Leistungen überspringen können. Da bin ich mit Ihnen völlig konform. Das ist das zentrale Anliegen.
Bei der Modulbewertung gehen Sie sehr hart ran. Ich meine allerdings, in der Praxis hat niemand null Punkte erhalten.Beim Bestehen geht es um vier oder drei Punkte, daran wird es wahrscheinlich festzuzurren sein, und dann ist die Sache auch in Ordnung.
Bei der zweiten Staatsprüfung geht es um die Bewertung der Hausarbeit. Im Moment ist sie ein K.-o.-Kriterium. Hier ist zu fragen, ob das so bleiben muss.Vielleicht muss das nicht sein.Aber Sie sprachen von 10 %. Dabei will ich allerdings nochmals sagen: Es geht dabei nicht um eine wissenschaftliche Arbeit wie an der Universität, sondern es geht darum, sich pädagogischen Problemen zu stellen und das in eine sinnvolle Reihenfolge zu bekommen.
Das beschäftigt mich hinterher auch noch bei der Bewährungsfeststellung und jedem Laufbahnfortschritt. Das kann man nicht unter den Tisch fallen lassen.Wir können darüber reden, ob die Arbeit ein K.-o.-Kriterium sein soll oder nicht.
Das sind die wesentlichen Dinge. Nach dieser Diskussion bin ich sehr optimistisch und erwarte, dass wir zu einer vernünftigen Regelung kommen werden.
Noch ein Wort zu dem, was uns auch angeht: die Erhöhung der Anzahl der Referendare.
Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir werden mit 4.700 Lehrern nicht mehr hinkommen. Wir haben die Konkurrenz der anderen Bundesländer, und wir müssen auch davon ausgehen, dass nicht jeder das Examen besteht. Das ist so. Ich denke an die Mangelfächer. Stellen Sie sich einmal vor: Kürzlich haben ganze 50 Studierende in ganz Hessen Latein belegt.Da se
hen Sie, was los ist. Oder nehmen wir Musik oder andere Fächer wie Mathematik, Physik, Chemie. Es muss etwas geschehen.
Die Finanzierung ist gesichert. Wenn wir auf 1.500 im Halbjahr gehen, sind es 3.000 im Jahr, also in zwei Jahren insgesamt 6.000 – das ist schon ein bisschen mehr als 4.700. Deswegen bin ich froh, dass das ein gemeinsames Anliegen aller ist. Damit werden wir etwas Gutes tun.
Bei den Diskussionen, die ich hier im Hause erlebt habe, ist es immerhin etwas Neues, dass bei einem zentralen Punkt der Schullandschaft einmal ein weitgehender Konsens zwischen allen Fraktionen entsteht. Das stimmt mich auch für die Zukunft ein bisschen optimistisch. – Besten Dank.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Eigentlich kann man es kurz machen. Denn das, was jetzt hier geschieht, ist überflüssiges Tamtam. Das könnten wir uns gerade sparen. Herr Kollege Kaufmann, Sie wissen auch, dass die Haldenerweiterung längst beschlossene Sache ist, und zwar seit dem Jahr 2003. Dazu gibt es einen Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Kassel. Er datiert vom 24. April 2003. Das, was jetzt umgesetzt wird, ist eigentlich die dritte Stufe. Die ersten beiden sind bereits umgesetzt.
Der Preis ist angemessen. Das können Sie der Vorlage entnehmen.Es wäre inkonsequent,diese Grundstückseignerangelegenheiten jetzt nicht umzusetzen, also nicht zu übertragen.
Was Sie getan haben und tun wollen, ist nichts anderes, als heute an einer ungeeigneten Stelle eine Diskussion über diese Gesamtproblematik anzufangen – obgleich Sie im vorigen Jahr zusammen mit den anderen Fraktionen selbst eine gemeinsame Initiative angeregt haben; das haben Sie eben bestätigt –, die für diese Umweltbelastung eine Lösung suchen soll und die zum Ziel hat, 6.000 Arbeitsplätze in Hessen zu erhalten. Das muss ich auch einmal sagen. Das ist nicht wenig.
Die Arbeit des runden Tisches hat längst begonnen.Wenn Sie jetzt so argumentieren, dann rücken Sie eigentlich ein Stück von dem ab, was Sie selbst im Jahr 2007 wollten.
Aber mehr noch: Eigentlich ist es auch gegenüber Kali + Salz mehr als eine Politik der Nadelstiche, denn Sie gefährden existenziell 700 Arbeitsplätze mit Familien in Neuhof, ohne die im vor- und nachgelagerten Bereich Betroffenen hinzuzurechnen.Meine Damen und Herren,das wäre ein Desaster für die gesamte Region.
Fazit: Sie tun das auch deshalb, weil Sie wissen, dass es für Ihre Position heute keine Mehrheit gibt. Ihr „Getöse“ bleibt ohne Konsequenz, und deswegen machen Sie das auch. Es handelt sich um eine überflüssige Schaumschlägerei, die Sie hier betreiben.
Erster Vizepräsident Lothar Quanz:
Danke,Herr Dr.Herr.– Als Nächster hat Herr van Ooyen das Wort für die Fraktion DIE LINKE.